Was ich nicht wusste

Heute ist der Tag, an dem vor 25 Jahren durch die Volkskammer das Ende der DDR und der Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland beschlossen wurde. Die Wiedervereinigung sollte am 3. Oktober stattfinden. Der profane Grund für gerade diesen Tag: Das Wetter! Ein Gutachten ergab, dass in der ersten Oktoberwoche das Wetter geeignet sei, damit die Menschen unter freien Himmel feiern könnten.

Ich habe mich schon immer gefragt, warum gerade der 3. Oktober DER TAG ist. Die Grenzöffnung fand doch am 9. November 1989 statt. Dass ausgerechnet der Wetterbericht für den Feiertag verantwortlich ist …

Spätsommernebel

elbe

Ich weiss schon, warum ich einen kleinen Umweg wähle und an der Elbe entlang gehe, wenn ich zum Schwimmbad gehe. Ab und zu ist die Elbe nämlich für kleine optische Überraschungen gut, so wie heute Vormittag. Meine kleine Kamera habe ich ja immer dabei. Heute wäre es vielleicht gut gewesen, die gute Kamera mitzuhaben. Egal, ich konnte die Stimmung jedenfalls einfangen.

Flüchtlingspropleme

Europa – und damit auch Deutschland – wird zurzeit von einem Flüchtlingsstrom überrannt. Die Städten und Gemeinden haben Probleme damit, die Flüchtlinge unterzubringen. Viele alteingesessene Bewohner lehnen es ab, Flüchtlinge in ihrer Nähe untergebracht zu haben. Aber irgendwo müssen die ja bleiben.

Hamburg hat eine der Messehallen hergerichtet, Flüchtlinge unterzubringen. Inwieweit sich die Halle tatsächlich als Unterkunft eignet, entzieht sich meiner Kenntnis. Insofern ist meine nun folgende Kritik an dem, was gestern geschehen ist, möglicherweise überzogen, vielleicht nicht gerechtfertigt.

Was war los in Hamburg:? Spontan haben ca. 250 Flüchtlinge, die in besagter Halle untergebracht sind, gegen Missstände in der Unterkunft protestiert. Was das für Misstände sind, geht aus der Pressemitteilung leider nicht hervor.

Bei allem Verständnis für Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten, aus welchen Gründen auch immer – verstehe ich nicht, dass sie mit den Verhältnissen in ihrer Unterkunft unzufrieden sind. Erstens mal handels es sich um eine vorrübergehende Unterbringung, sie sollen nicht auf dauer dort wohnen. Zweitens sollten sie doch froh sein, den Missständen in ihrer Heimat, die zweifellos viel grösser sind, entronnen zu sein, froh sein darüber, ein zivilisiertes Land erreicht zu haben. Und nun gefällt es ihnen nicht, in Sicherheit zu sein?

Das erinnert mich an die Zeit des Krieges im ehemaligen Jugoslawien: Flüchtlinge wurden in einem kleinen Dorf östlich von Lübeck untergebracht. Eines Tages standen sie in Lübeck auf dem Bahnhof und wollten weg. Der Grund: Auf dem Dorf war es ihnen zu einsam.

Damals habe ich gesagt, so krass es sich das auch anhören mag: Zu Hause kackten sie über einen Balken und hier stellen sie Ansprüche!

Wie weiter oben gesagt: Wer aus seiner Heimat flüchtet, befindet sich in irgendeiner Notlage. Wer irgendwo aufgenommen wird, kann sich glücklich schätzen, die Strapazen der Flucht überstanden zu haben und dann in einem zivilisiertem Land gelandet zu sein. Dass wir hier nicht immer die Möglichkeit haben, Unterkünfte aus dem Boden zu stampfen, sollte den Menschen klar sein, die hierher kommen.

Regen von Ungarn bis zur Nordsee

Es ist dunkel draussen, man könnte Licht machen. Es regnet. Ein Blick auf das Regenradar von Wetteronline zeigt, dass es ein schmales aber sehr langes Regenband gibt, welches von Ungarn bis zur Nordsee reicht. Bei unseren Freunden in Wien werden die Paradeiser und anderes Gemüse im Palettengarten nass. Die haben dort also den gleichen Regen wie wir.

Ohne Frage, der Regen ist dringend erforderlich in vielen Gebieten Europas. Die Flüsse führen zum Teil nur noch wenig Wasser. Es gibt Ernteausfälle. So ist das Wetter, wie so oft, nicht nach jedermanns Geschmack. Was soll’s – wir müssen es nehmen wie es kommt.

Kundenförderung

Bei der Meyerwerft in Papenburg wurde gestern der neueste Neubau ausgedockt, das Passierschiff „Norwegian Escape“ – mehr als 320 m lang und 41 m breit, Platz für mehr als 4.200 (!) Passagiere. Rein zufällig war unsere kleine Familie mit der fast 3-jährigen Tochter Ida vor Ort und konnte dem Spektakel zuschauen.

Demnächst hat die Kleine Geburtstag. Sollten wir ihr eine Kreuzfahrt schenken? He, natürlich ist das eine Frage, die eher scherzhaft gemeint ist. Anderseits denke ich, dass viele Menschen, die dem Spektakel der Ausdockung aus der Schiffbauhalle der Meyerwerft in Papenburg zuschauen, sich eine kleine Reise auf so einem Schiff wünschen würden.

Obwohl – so viele Menschen auf einem Schiff? Mehr als 4000 Passagiere? Mit knapp 2000 Menschen ist die „Mein Schiff 1“ – das Schiff, auf welchem wir 3 wunderbare Reisen gemacht haben – ausgebucht. 2000 Menschen, das sind viele Menschen. Auf diesem Neubau finden mehr als doppelt so viele Passagiere Platz, fast unvorstellbar.

Wer weiss schon, ob unsere kleine Enkelin nicht eines Tages in unsere Fußstapfen tritt und selbst über die Weltmeere reisen wird? Meine Kleine, wenn du die Gelegenheit dazu hast mach das! Es gibt keine enspanntere Möglichkeit zu reisen.

Bio = doppelter Preis?

Samstag ist Markttag in der kleinen Stadt an der Elbe. Dann kauf ich lieber dort als im Supermarkt gleich gegenüber, jedenfalls das, was ich auf dem Markt kaufen kann.

Letztens wollten wir Hühnercurry essen. Dazu brauchte ich Hähnchenbrustfilet. Auf dem Markt gibt es auch einen Wagen mit Geflügelwaren, da wollte ich das Fleisch kaufen. Aber oh Schreck, der Wagen war nicht da, vielleicht hatte der Händler Urlaub. Alle anderen Lebensmittel hatte ich bereits eingekauft. Ich hatte nun zwei Alternativen: Schauen, ob es noch einen anderen Stand gibt an dem Hähnchenbrustfilet verkauft wird oder zum Supermarkt gehen, den vollen bärigen Einkaufsbeutel an der Info parken und dann das Fleisch kaufen.

Ich entschied mich für die erste Variante und wurde fündig, ein Biofleischwagen. Hähnchenbrustfilet gab es dort auch. Ich brachte also mein Anliegen vor: Ca. 800 g Hähnchenbrustfilet. OK, knapp darunter war dann auch in Ordnung. Als ich dann den Preis hörte, bin ich fast ohnmächtig auf dem Markt lang hingeschlagen. Über 20 Euro sollte ich dafür bezahlen. Hm, ohne mit der Wimper zu zucken kramte mich mein Geld zusammen und bezahlte. Ich bat Bernd dann später, das Curry unbedingt zu geniessen.

Es ergab sich im Lauf der Woche, dass ich für einen leichten Salat Hähnchenbrustfilet brauchte. Mittwoch war wieder Markt, und siehe da, der Geflügelhändler meines Vertrauens war anwesend. Ich schaute auf das Preisschild. Für 1 kg Hähnchenbusen wird da knapp 11 Euro verlangt. Ist natürlich kein Biotitt.

Als ich die Fleischwürfel gebraten hatte, probierte ich natürlich. Einen Geschmacksunterschied zum dem teuren Fleisch konnte ich nicht feststellen, und es war genauso saftig.

Wenn ich Bananen möchte, kauf ich immer Biobananen, nicht die mit dem blauen Aufkleber, die schmecken nach nichts. Merkwürdig – die Biobananen kosten genauso teuer wie die anderen. Und schmecken viel aromatischer.

Wieso geht das bei Bananen, dass die Biodinger nicht mehr kosten als die anderen? Ist es gerechtfertigt, bei Hähnchenbrustfilet so richtig zuzulangen und mehr als das Doppelte zu verlangen als für „gewöhnliche“ Fleisch?

Jedenfalls kaufe ich an dem Biostand kein Fleisch mehr. Für einen Preisunterschied von ca. 10 Euro kann ich den vollen Einkaufsbeutel auch im Supermarkt an der Info parken und dort das kaufen, was ich auf dem Markt nicht bekommen habe. Für 10 Euro Preisunterschied kann ich sogar nach Hause gehen, meine Markteinkäufe deponieren und gehe dann wieder los. 10 Euro für insgesamt ca. 20 Minuten Fussweg ist leichtverdientes Geld.

Ich hatte ja erwartet, dass das Biofleisch teurer ist. Aber so viel? Und warum gibt es bei Bananen keinen Preisunterschied? Gerechtfertigt ist der hohe Preis jedenfalls nicht – aus meiner Sicht.

Campillo de Ranas

regenbogenflaggeSchon mal gehört – Campillo de Ranas? Nein? Dann wird es Zeit, etwas mehr über dieses Dorf in Spanien zu erfahren.

Campillo de Ranas liegt in 1200 m Höhe, ca. 1-1/2 Stunden von Madrid entfernt, also nicht unbedingt erwähnenswert. Aber was macht das Dorf so einzigartig. Sein Bürgermeister ist schwul, ok, warum nicht! Aber als vor 10 Jahren in Spanien die Homo-Ehe eingeführt wurde, hat er sich entschlossen, schwule zu trauen! Im katholischen Spanien und noch dazu in einem Dorf mit 200 Einwohnern hoch oben im Gebirge.

Inzwischen kommen nicht nur Schwule nach Campillo de Ranas um sich trauen zu lassen. Die Mehrheit derer, die dort oben heiraten, ist heterosexuell.

Die Welt hat über Campillo de Ranas geschrieben. Horst und Ilkka haben mich auf den Artikel aufmerksam gemacht.

Neueinstieg

Seit Anfang Juli war ich nicht mehr im Schwimmbad. Zuerst bekam ich eine Bronchitis, dann war Urlaub aus dem ich mit einer Bronchitis nach Hause kam. Aufmerksame Leser meines Reiseberichtes werden sich erinnern, dass an Bord eine Erkältungswelle herrschte, die dafür sorgte, dass die Papiertaschentücher ausverkauft waren.

Nachdem ich die Urlaubsbronchitis auskuriert hatte, war ich lustlos, ich fand den Wiedereinstieg nicht. Sowas ist wie mit einer Diät starten: Man muss es fühlen, wann der richtige Zeitpunkt ist. Und der war heute. Aber das Schwimmen fiel mir ziemlich schwer. Schon erstaunlich, wie schnell man raus ist.

Ich hatte mich ja von 800 m auf 2.500 m gesteigert, wobei mich letztendlich bei 2000 m eingependelt hatte. Heute habe ich dann nur 1.000 m geschafft. Ich will – und sollte – nun wieder regelmässig möglichst jeden Tag in Schwimmbad gehen. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Am 30. September wird das Schwimmbad für diese Saison geschlossen.

Schola Cantorosa – abendfüllend

Am Samstagabend besuchten wir mal wieder eine Vorstellung des Schwulen Männerchores Hamburg, Schola Cantorosa. Das letzte Programm, welches wir uns angeschaut hatten, gefiel uns gar nicht. Demzufolge hatten wir ein paar Jahre darauf verzichtet, uns die Aufführungen anzuschauen.

Für die Leserinnen und Leser, die den Chor nicht kennen, möchte ich vorab etwas erklären:
Der Chor steht nicht artig angezogen und mit Textblatt auf der Bühne und singt. Es wird nämlich eine selbstausgedachte Geschichte erzählt, zu der Titel von Klassik bis Pop gesungen werden, die mit zu der Geschichte passenden Texten verändert werden. Der Gesang wird durch Choreographien und andere, zur Geschichte passende, Bewegungsabläufe begleitet. Die Männer treten in passenden Kostümen auf.
Bernd und ich, ich haben es sicher schon ein paar mal erwähnt, waren bis vor ca. 10 Jahren beide Mitglied im Chor, Bernd als aktiver Sänger und Mitgestalter der Programme, ich als technischer Assistent für Licht und Ton an den Aufführungsorten. Seinerzeit haben wir natürlich jede Aufführung gesehen bzw. an ihr teilgenommen.

Seitdem hat sich viel getan, wie wir festgestellt haben, positiv! Der Chor ist besser geworden in seiner gesanglichen Qualität, viel besser, was vermutlich am neuen musikalischen Leiter liegt. Von der rustikalen Markhalle, in der eher Rockkonzerte stattfinden, sind die Aufführungen ins Ohnsorgtheater gewechselt, was der Bequemlichkeit beim Sizten sehr zuträglich ist. Während man in der Markthalle auf Bänken von Biertischgarnituren saß, sitzt man im Theater natürlich in bequemen Theaterstühlen, was dem Rücken sehr zuträglich ist.

In früheren Zeiten war es so, dass Schola Cantorosa einen anderen schwulen Chor eingeladen hat um ein Programm anzubieten, welches abendfüllend ist. In diesem Jahr haben es die veranwortlichen Programmgestalter geschafft, eine Geschichte zu basteln und diese mit ausreichend Liedgut zu gestalten, dass der Chor einen ganzen Abend allein bewältigen kann. Es gibt sogar mehrere Kostümwechsel – was früher nicht der Fall war – und ein paar überraschende Effekte, sehr zum Vergnügen der Zuschauer, die im ausverkauften Theater platzgenommen hatten.

40 (!) mehr oder weniger attraktive Männer standen auf der Bühne und präsentierten ein tolles Programm mit toller Choreographie. Am Schluss hielt es die Gäste nicht mehr auf den Plätzen und forderten mit Standing Ovations eine Zugabe ein.

Nach der Vorstellung fand im Foyer des Theaters die große Aftershowparty statt. DJ Holger, ein Chormitglied, legte richtig gute Partymusik auf, die meinen Mann ununterbrochen auf der Tanzfläche zappeln ließen. Um Mitternacht kämpfte ich mich mit 2 Gläsern Sekt durch die zuckende Masse zu Bernd durch um mit ihm auf seinen Geburtstag anzustoßen.

Einige Freunde und Chormitglieder bekamen es mit, dass es Bernds Geburtstag war und ließen es sich nicht nehmen, zu gratulieren.

Bernd hat es genossen, mal wieder so richtig abzuzappeln, was ich ihm von Herzen gegönnt habe, dazu noch in seiner Geburtstagsnacht.

Selbstfolger

Es ziemlich unkalt zurzeit, damit will ich sagen, dass es heiss ist. Meistens ist es heiss im August. Früher auf Omas Geburtstag, der heute gefeiert worden wäre, war es immer heiss. Und ich bin froh, dass ich während dieser Hitze nicht mehr am Schreibtisch sitzen muss. Meine Mittagsrunde um die Binnenalster hätte ich wohl ausfallen lassen. Stattdessen kann ich jetzt leicht bekleidet auf der Terrasse sitzen.

Wie gesagt, es ist heiss zurzeit. Und das muss sich irgendwie auf meine Konzentration ausgewirkt haben:
Habe ich doch auf einen Kommentar geantwortet und dann ein Häkchen gesetzt bei der Abfrage, ob ich zukünftig informiert werden möchte, wenn es neue Beiträge in meinem Blog gibt! Gemerkt habe ich das, als mein mir eigenes System mir eine Email schickte, die einen Link enthielt den es anzuklicken galt um zu bestätigen, dass ich mir folgen will! Könnt ihr mir noch folgen? Also ich wollte, dass ich informiert werde, wenn ich was in mein Blog schreibe. Zustände sind das, ziemlich heisse Zustände!