Il trovatore von Guiseppe Verdi


An die Oper wurde ich schon im Kindesalter herangeführt, so mit etwa 12 Jahren. Meine Oma hatte einen Plattenspieler und sich LPs mit Opernquerschnitten gekauft. Wenn wir Oma besuchten, durfte ich ihre Platten auflegen. Bereits im jungen Alter bekam ich bei bestimmen Arien eine Gänsehaut. Als ich Oma das erzählte, wunderte sie sich sehr, dass ich im jungen Alter schon so ein Gefühl für die Musik entwickelte.

Erst vor ein paar Jahren stellte ich fest, dass mir das wohl im Blut liegt. Oma, geboren 1900, war ein uneheliches Kind. Die Mutter wollte nichts von ihr wissen, ihr Vater gab sie zur Adoption frei. Und ich fand Omas Mutter, meine Ur-Grossmutter: Sie war Opernsängerin. Ein Kind schadete wohl ihrer Karriere weshalb sich der Vater darum kümmern musste. Soweit die Vorgeschichte, warum ich so grosses Interesse an Opern und auch anderer klassischer Musik habe.

Aber jetzt zu unserem Besuch gestern Abend in der Hamburgischen Staatsoper. Es war ein Weihnachtsgeschenk meines Schatzes. Im Rahmen der Italienischen Opernwochen wurde die Oper Il trovatore aufgeführt. Ich hatte diese Oper vor vielen Jahren mal im Theater Lübeck gesehen und besitze auch die Gesamtaufnahme auf CD. Ich wollte unbedingt diese Oper mal wieder auf der Bühen erleben.

Das Libretto ist ziemlich verworren und konnte ich auch beim Lesen der Geschichte nicht ganz nachvollziehen. Das entwirrte sich aber im Laufe des Abends. Nur so viel sei dazu gesagt: Zwei Brüder, die nicht wissen, dass sie Brüder sind, Eifersucht, Rache, Krieg, Hexenverbrennung. Verdi hat es verstanden, das mit seiner grossartigen Musik miteinander zu verweben.

Und auch gestern Abend hatte ich einen Gänsehautmoment, nämlich als Manrico (Marco Berti), die Stretta „Di quella pira“ singt. An diesem Stück muss sich jeder Tenor messen lassen, es ist vergleichbar mit der Arie der Königin der Nacht aus der Oper Die Zauberflöte. Marco Berti gelang es, mich mit seinem Gesang in den Bann zu ziehen. Nur an einer Stelle fiel mir auf, dass ihm die Luft ausging, da hätte er den Ton etwas länger halten sollen.

Gestern Abend gab es eine Besetzungsänderung. Die Sängerin, die für die Rolle der Azucena vorgesehen war, war erkrankt. Ein Herr der Theaterleitung trat vor dem Beginn der Vorstellung vor das Publikum und gab bekannt, dass man Agnieszka Rehlis kurzfristig für diesen Abend gewinnen konnte. Mit kurzen Worten wurde erklärt, was alles notwendig ist, eine Ersatzsängerin, die eine Produktion nicht kennt, schnell einzuarbeiten, u.a. muss das Kostüm angepasst und einzelne Szenen kurz geprobt werden.

Am Ende gab es drei Tote: Leonora hatte sich vergiftet. Manrico wurde von seinem Bruda, Graf Luna erschossen. Als Azucena ihm sagte, dass er gerade seinen Bruder erschossen hätte, was er vorher nicht wusste, setzte er die Pistole an seine Schläfe und fiel tot um.

Nachdem sich der Vorhang gesenkt hatte, gab es jubelnden Applaus und Bravorufe für die Sängerinnen und Sänger. Besonders bedacht wurde der kurzfristig eingesprungene Gast Agnieszka Rehlis. Ich zitiere aus dem Hamburger Abendblatt: Staatsoper Hamburg: Dieser „Trovatore“ ist ein Fest der Stimmen!

Faszination Südostasien mit Mein Schiff 6 ab/bis Singapur
Teil 3

5. März 2025 – Phu My

Heute also Vietnam. Bevor ich über diesen Hafen schrieb, musste ich erstmal suchen, wo wir angelegt hatten. Phy My ist nämlich etwas irreführend. Der Hafen heisst nämlich Cai Mep und liegt am Fluss Thi Vai.


Das Schiff hatte mit der Steuerbordseite festgemacht. Unsere Kabine lag an Backbord. Deshalb schauten wir von unserem Balkon auf das liebliche Grün der Mangrovenwälder auf der gegenüberliegenden Flussseite. Dort, wo das Schiff festgemacht hatte, gab es nur Hafen und nochmal Hafen und Kräne und nochmehr Kräne, Industrie und nochmehr Industrie. Hinter der nächsten Flussbiegung ragten über das Flache Land immer noch Kräne hinaus.

Wir hatten uns ja entschieden, an Bord zu bleiben und nicht Ho-Chi-Minh-City (Saigon) zu besuchen. Ein wenig schade fand ich das dann doch, weil, wann kommt man schon mal nach Vietnam? Aber wir haben den Tag auf einem fast leeren Schiff genossen. Es waren nur wenige Gäste an Bord. Selbst die Joggingstrecke war verwaist.


Da auch im Pool nur wenige Menschen rumtrieben, enschloss ich mich, mal ein paar Bahnen zu ziehen. Das funktionierte ganz gut. Die wenigen Badegäste akzeptierten, dass ich schwamm und nicht dümpelte und hielten mir die Bahn frei. Zügig schwamm ich die 25-Meter-Bahn und schaffte 12 davon bevor ich mich atemholend ausruhen musste. Also 300 Meter – nun ja, was will ich erwarten nach langjähriger Schwimmpause.

Dieser Tag war für uns ähnlich wie ein Seetag, nur mit Landblick. Wir sassen rum und verdauten, assen wenn wir Appetit hatten, schleckten Eis, vom Champagner will ich gar nicht erst reden. Aber wir tranken auch Wasser zwischendurch, das muss unbedingt mal gesagt werden.


Auf dem Fluss fuhren emsig Lastkähne umher, welche die Waren, die von den Seeschiffen gebracht wurden, weiter verteilten. Die Sonne ging über den Mangroven unter.

Als wir um 19 Uhr ablegten, war es bereits dunkel. Flussabwärts lag ein Passagierschiff der Reederei Celebrity Cruises. Es war uns am Vortag auf See gefolgt. Lange standen wir an Deck und schauten auf die Hafenanlagen längs des Flusses.

6. März 2025 – 4. Seetag

Durch das Südchinesische Meer fuhren wir Thailand entgegen.

Es war selten, dass wir mal einen komplett blauen Himmel hatten. Fast immer waren irgendwo Wolken. In der Ferne konnte man ab und zu Regenschauer entdecken. Nachts sahen wir meistens Gewitter um uns herum.

Fasziniert war ich von der Farbe des Wasser. Im Mittelmeer, sowie im Atlantik und in der Nordsee ist das Meer immer dunkelblau, in dieser Region ist es eher türkis.

Unser bevorzugter Aufenthaltsort ist ja die X-Lounge. Freundliche Stewards reichen Getränke an. Am Buffet gibt es immer einen Happen zu essen. Wurde schon das Nachmittagsbuffet arrangiert? Oh ja, ich geh mal eben gucken, was so angeboten wird. Ist das nicht schrecklich? Ich will gar nicht wissen, was die Waage anzeigen wird, wenn wir wieder zu Hause sind. Lieber nicht dran denken. Bernd ist ja Typ „pikant“. Der Milchschaum für den Cappuccino ist perfekt. Ein vesehentlich fallengelassenes Zuckertütchen versinkt nicht in der Flüssigkeit sondern bleibt im Schaum stecken.


Leider hat man bei der Konstruktion dieses Schiffstyps nicht daran gedacht, in der Nähe der X-Lounge Toiletten einzubauen. Man muss erst raus, ein Deck tiefer, dann auf das Pooldeck und dort kann man sich dann erleichtern, also auf einer Toilette, nicht im Pool. Wobei ich mir bei den Menschenmassen nicht sicher bin, was da alles im Pool landet. Ich hoffe, dass man auf den neuen Schiffen der InTUItion-Klasse das Toilettenproblem für die X-Lounge erkannt und gelöst hat.

Als wir am Abend zu unserer Kabine kamen und uns für das Abendessen umziehen wollten, fanden wir einen Brief in der Box aussen an der Kabinentür. Huch, was ist das? Gespannt öffneten wir den Umschlag. Darin steckte ein Gutschein für ein Menü für zwei Personen im Restaurant Schmankerl. Wir hatten tatsächlich den Gutschein bei der Buchung unserer nächsten Kreuzfahrt gewonnen. Bei unserer Concierge in der X-Lounge machten wir einen Termin für einen der nächsten Tage. Für die Restaurants mit Aufschlag ist es sicherer, eine Reservierung vornehmen zu lassen.

7. März 2025 – Koh Samui

Hier lag die Mein Schiff 6 vor Anker. Um Koh Samuis Tempel zu entdecken, ein Ausflug, den wir gebucht hatten, mussten wir in ein Tenderboot steigen. Auf Deck 2 war eine Luke geöffnet, an der die ca. 200 Personen fassenden Tenderboote liegen. Diese Boote dienen im Ernstfall als Rettungsboote. Der Wellengang in dieser Bucht war nicht unerheblich. Das Boot bewegte sich an der Bordwand auf und ab. Obwohl helfende Hände beim Einstieg unterstützten, waren einige Passagiere ziemlich unsicher beim Betreten des Bootes.

Die Fahrt zum Anleger am Festland dauerte ca. 20 Minuten. Grundsätzlich habe ich ja kein Problem, in so einem Boot durchgeschaukelt zu werden. Aber mit vielen Menschen, dicht an dicht sitzend, und von denen einige auch noch dumme Bemerkungen machen, die lustig sein sollen, finde ich das nicht toll.

An der Anlegestelle wurden die Passagiere auf diverse Busse verteilt, je nachdem, welche Tour sie gebucht hatten. Für uns ging es zuerst zum Tempel von Big Buddha.



Die vergoldete Statue ist 12 Meter hoch und steht sich direkt am Meer. Auf dem Gelände sind weitere interessante Statuen zu sehen. Wir hatten Zeit um uns dort unmzuschauen. Nach einer Winkekatze suchte ich vergebens. Lebende Tempelkatzen gibt es aber auch.

Die nächste Station war der Tempel Wat Plai Laem mit dem 18-armigen Buddha. Die Anlage ist sehr weitläufig. Der Guide versuchte, uns für seine Erklärungen umsich zu halten. Ich mag das ja nicht so gern und gehe lieber selbst herum und schau mir alles an. Nachlesen kann ich das auch zu Hause.

Wir haben gelernt, dass das aneinanderlegen der Handflächen vor der Brust eine Geste der Begrüssung ist (auf dem letzten Foto rechts oben). Man würde sich darüber freuen, wenn der Gast die Begrüssung auf die selbe Art erwidert. Das haben wir natürlich immer gern gemacht.

Zum Schluss stand Wat Khunaram mit der Mumie eines meditierenden Mönches auf dem Programm. Der Legende nach entschied sich Luang Por Daeng im Alter von 50 Jahren dem Familienleben zu entsagen und Mönch zu werden. Er wurde bekannt für seine Meditationspraxis. 20 Jahre unterrichtete der Mönch die Lehren Buddahs. Angeblich sah er seinen Tod voraus. Er wurde in der sitzenden Position aufgefunden. Sein Körper blieb unzersetzt. Gemäss seiner schriftlichen Anweisungen wurde er in einem Tempel ausgestellt. Luang Por Daeng sitzt in einer Glaskonstruktion. Er trägt eine Sonnenbrille weil man den Pilgern den Anblick der leeren Augenhölen ersparen will. Rund um den Sockel des Glaskastens, in dem der Mönch sitzt, liegen Sonnenbrillen als Opfergaben.


In jedem Tempel gibt es eine Stelle, eine Art Altar, an der kleine Opfergaben dargebracht werden können. Blumen werden gerne abgestellt, wie auch Räucherstäbchen. An einigen Tempeln wird auch Obst auf den Altar gelegt. Mönche sammeln das abends ein. Das Obst ist ein Teil ihrer Ernährung.

Die Rückfahrt zum Schiff war entspannter. Es waren nicht so viele Menschen an Bord wie vorher. Der Wind hatte aber zugenommen und das Boot bewegte sich höher auf und ab vor der Luke. Ein paar der Passagiere hatten wirklich Probleme, das grosse Schiff zu betreten, wobei es wohl eher der Angst geschuldet war, einen Fehltritt zu machen. Das bordeigene Personal hat ja grosse Erfahrung mit dem Tendern und der notwendigen Unterstützung der Gäste, darauf kann man sich verlassen.

Obwohl wir drei Tempelanlagen besichtigt hatten, war dies eine Halbtagestour. Dementsprechend waren wir schon am frühen Nachmittag wieder an Bord und fröhnten der Völlerei. Buddahs sind ansteckend.

8. März 2025 – Bangkok

Bangkok ist keine Hafenstadt, also braucht es einen Hafen, möglichst in der Nähe, um die Passagiere an Land gehen zu lassen und mit Bussen nach Bangkok oder zu anderen Orten zu bringen. Dieser Hafen heisst Laem Chabang. Von hier sind es 2 Stunden mit dem Bus, um Bangkok zu erreichen. Über moderne Strassen fuhren wir hinein in die quirlige Stadt Die Tour, die wir uns ausgesucht hatten, sollte 8-1/2 Stunden dauern. Wenn man 2 x 2 Stunden Busfahrt abzieht, bleiben für Bangkok noch 4-1/2 Stunden. Unser Ausflug hiess „Bangkoks prachtvolle Tempel“. Ein Mittagessen war inkludiert und ein Blumenmarkt sollte besucht werden. Die anderen angebotenen Ausflüge dauerten teilweise 10 Stunden, was uns zu lang ist, oder sie interessierten uns nicht.


Zuerst besuchten wir den Tempel Wat Traimit mit dem goldenen Buddah. Der Tempel liegt inmitten Häusern und umsäumt von Strassen mit dichtem Verkehr.

Die Statue soll ca. 700 Jahre alt sein. Um ihren Wert zu verschleiern, wurde irgendwann eine Gibsumantelung angefertigt. Bei einer Renovierung des Tempels 1955 zerbrach der Gips und der goldene Buddah wurde sichtbar. Der Buddah ist über 3 Meter hoch, wiegt ca. 5,5 Tonnen und besteht zu 80 % aus reinem Gold.

Auf der Weiterfahrt zum liegenden Buddah erlebten wir Bangkok aus dem Bus. Es gab viele Staus vor Ampeln, gefühlt standen wir oft 5 Minuten bevor es weiterging. Aber es war interessant, das Leben am Strassenrand zu beobachten. Viele Kabel sind vor den Häusern gespannt für Internet, TV und anderes. Einige der Kabel sind inzwischen nutzlos. Wenn irgendwas nicht funktioniert, wird nicht geprüft, woran das liegt, es wird einfach ein neues Kabel verlegt.

Der liegende Buddah ist 46 Meter lang und 15 Meter hoch. Seine Fusssohlen sind mit Intarsien aus Perlmutt verziert.

Auf dem weitläufigen Gelände stehen diverse kleine Tempel mit Buddahstuten. In einem Pavillion findet man Wandmalereien mit medizinischen Darstellungen über Heilkunst und Massagen. Diese waren schon immer für die Öffentlichkeit zugänglich. Wat Pho wird deshalb als erste öffentliche Universität bezeichnet. Der Tempel gilt als Ort für die Bewahrung der thailändischen Heilkunst und der Thai-Massage.


Auf dem weitläufigen Areal stehen überall reichverzierte Glocken. In denen ist ein Drittel der Asche von verstorbenen Familienmitgliedern beigesetzt. Im Budhismus werden die verstorbenen verbrannt. Eine Trauerfeier findet traditionell erst nach 100 Tagen statt. Der Grund dafür ist, dass Angehörige, die weit verstreut über das Land wohnten, mit per Post eingeladen wurden und es dauerte eben seine Zeit, bis die Einladung angekommen war. Jeweils ein Drittel der Asche wird in diesen „Glocken“ beigesetzt, ein Drittel wird im Wasser oder über das Land verstreut und ein Drittel steht in einer Urne zu Hause. Es gibt grosse und kleine Glocken. Je grösser die Glocke umso wohlhabender die Familie. Kinder bis zu einem Alter von 10 Jahren werden nicht eingeäschert weil man glaubt, ihre Seelen seien noch nicht vollständig entwickelt.

In einem kleinen Innhof des Tempels entdeckte ich Wasserbecken mit einer verblühten Lotusblume. Ich versuchte, eine der Samenkapseln heruszupulen. Vielleicht hätte ich sie ja bei uns kultivieren können. Ich bekam die kleine Kapsel aber nicht heraus, was wohl auch ganz gut ist. Vermutlich hätte es mit der Kultivierung eh nicht funktioniert.

Kreuz und quer ging es weiter durch Bangkoks Strassen. Wir sahen die berühmen Streetfoodstände. Am Strassenrand wurden auch Obst und Gemüse verkauft. Wir fuhren Strassenzüge entlang, an denen es nur Geschäfte für Textilien gab, oder Papierwaren, Geschäft an Geschäft. Was heisst Geschäft?: Es ist meist ein grosser Raum, der abends mit einer Jalousie aus Metall gesichert wird. Vor dem Geschäft stehen am Strassenrand die Ständer mit den Textilien. Auf dem Gehweg stapeln sich Pakete mit Papierwaren. Wir fuhren durch ein Viertel, in dem es sehr viele Geschäfte für Goldschmuck gab. Eine andere Strasse war Werkstätten für Motorräder vorbehalten.


Im Hotel Twin Towers wartete ein Mittagsbuffet auf uns. Freundliches Personal empfing uns mit der typischen Willkommensgeste, den vor der Brust aufeinandergelegten Handfläschen. Für uns war es selbstverständlich, dass wir diese Geste erwiderten.

Es wurden Speisen im asiatischen Stil angeboten, u.a. Hähnchen süss-sauer und ein Ragout ähnlich der Suppe Tom kha gai, die wir beide sehr lieben. Zwischen den Gerichten standen kleine Schalen mit einer Würzsauce, offensichtlich ziemlich scharf. Wir beide würzten damit vorsichtig nach. Das tat den Speisen ganz gut, jedenfalls für unseren Geschmack.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, schauten wir uns in den umliegenden Strassen um. Ganz geheuer war uns das nicht und wir warteten lieber im Foyer des Hotels auf die Weiterfahrt.

Weiter ging es zum letzten Tempel. Jede Ampel war rot. Die Strassen waren verstopft. Motorroller drängelten sich an den wartenden Autos vorbei. Bei grün schossen sie geballt als erste über die Kreuzung.

Der letzte Tempel, den wir besuchten, war der Marmor Tempel, Wat Benchamabophit. Er gehört zu den Top 10 der Tempel Bangkoks. Das Äussere des Gebäudes ist mit Marmor aus Carrara verkleidet. Der Buddah sitzt vor einem blauen Hintergrund. Für die Figur wurden 2,5 Tonnen Bronze verarbeitet. Er sitzt auf einem Marmorsockel. Darin wurde die Asche des Rama V. nach dessen Tod im Jahr 1910 beigesetzt. König Chulalongkorn (Rama V.) gab dem Tempel seinen Namen Wat Benchamabophit, Tempel des 5. Königs.


Die Chakri-Dynastie ist seit 1782 das Herrscherhaus Thailands. König Bhumibol (Rama IX.) war ein sehr beliebter König. Er starb 2016. Er war seinerzeit das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. Über seinen Sohn, Rama X., verlor der Guide nicht so viele Worte und machte nur Andeutungen. Ich weiss aber, dass er nicht sehr beliebt beim Volk ist, u.a. wegen mehrerer persönlicher Skandale.

Wie bei allen anderen Tempeln auch, mussten wir hier vor dem Tempel unsere Schuhe ausziehen. Wir wurden gebeten, wer es konnte, uns hinzuknien. Die meisten Besucher kamen dieser Bitte nach. Wir durften aber fotografieren.


Hier waren nur wenige Besucher anzutreffen. Dadurch war es sehr ruhig und friedvoll auf dem Tempelgelände.

Eigentlich stand jetzt noch der Besuch eines Blumenmarktes auf dem Programm. Der fiel aber aufgrund der Verkehrssituation in Bangkok aus. Niemand war deshalb böse, alle wollten nur wieder an Bord.

Kurz vor 19 Uhr trafen wir am Schiff ein – ein langer Tag. Für 19 Uhr hatten wir wieder einen Tisch in der X-Lounge reserviert. Wir waren froh, einen gemütlichen Platz zum Speisen zu haben. Ausnahmsweise hat mein Schatz mal seien Vorspeise fotografiert; denn wir sind der Meinung: Man kann seine Speisen auch essen ohne sie vorher zu fotografieren.


Die Abfahrt des Schiffes in der Nacht, also am nächsten Tag um 2 Uhr, bekamen wir nicht mit, da lagen wir schon in der Koje. Da auch Abendtouren angeboten wurden, musste das Schiff so lange im Hafen von Laem Chabang bleiben.

9. März 2025 – 5. Seetag
Morgens gegen 8 Uhr gab es eine Durchsage des Kapitäns über die Bordlautsprecher: In Kabine 8xxx auf Deck 8 gab es einen Notfall und die zuständige Einheit der Crew sollte dort erscheinen.


Nach einiger Zeit beobachteten wir, dass das Schiff die Geschwindigkeit verringert hatte. Auf der App MarineTraffic kontrollierte ich den Kurs des Schiffes, noch war alles ok. Aber einige Minuten später war zu sehen, dass wir den Kurs geändert hatten und auf die Küste zufuhren, in Richtung Rayong, und zwar mit hoher Geschwindigkeit. Kurz darauf gab es wieder eine öffentliche Ansage des Kapitäns: Die betroffene Person würde von einem Boot der Küstenwache abgeholt werden. Wenig später kam das Schiff von hinten mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zu und machte längsseits fest. Dann war der Augenblick für uns gekommen, uns vom Balkon zurückzuziehen. Wir wollten es dem Patienten und seiner Begleitung nicht zumuten, bei der Ausbootung beobachtet zu werden. Vermutlich waren viele andere Passagiere nicht so rücksichtsvoll und standen auf den Decks und Balkons und gafften.

Nachdem das Manöver vollzogen war, machte sich die Mein Schiff 6 wieder auf den Weg in Richtung Singapur. Es war nicht das erste Mal, dass wir auf einer unserer Kreuzfahrten sowas erlebten. Im Bordhospital können Verletzungen und akute Erkrankungen bis zu einem gewissen Grad versorgt werden, z.B. kann auch eine Blinddarm-OP durchgeführt werden. Es muss schon etwas ernstes vorliegen, um einen Passagier von See aus an Land bringen zu müssen.

In der X-Lounge sollte heute eine Erinnerungszeremonie stattfinden, also keine Hochzeit, aber ein erneuertes Eheversprechen. Wir schauten bei den Vorbereitungen zu. Wie wir hörten, würde die Zeremonie nicht vom Kapitän sondern vom Kreuzfahrtdirektor vorgenommen werden. Auch hier zogen wir uns rechtzeitig zurück, um den intimen Charakter der kleinen Feierstunde nicht zu stören.

Zum Abendessen lösten wir unseren Gutschein im Restaurant Schmankerl ein. Das Restaurant ist, entsprechend seinem Namen, sehr rustikal eingerichtet. Auf den Tischen liegen Häkeldeckchen. Zu unserer Weinbestellung wurden wir gefragt, ob wir normale oder rustikale Gläser wünschen. Passend zum Ambiente entschieden wir uns für die rustikale Version.

Die Speisekarte war etwas unverständlich geordnet. Man konnte schlecht erkennen, was Vorspeisen und was Hauptgerichte sind. Mein Rindfleischsalat, konnte nur eine Vorspeise sein. Serviert wurde er in einer Konservendose. Bernd hatte wohl als Vorspeise ein Hauptgericht ausgewählt, sein Menü war insgesamt sehr üppig.

Abends fand die White Night auf dem Pooldeck statt. Das Theaterensemble gab eine Tanzdarbietung auf der Bühne. Anschliessend mischten sich die Darsteller unter die Gäste und animierten zu Selfies und Fotos.

Es gab ein grosses Obst-Schoko-Buffet und anderem Süsskram. Stände mit besonderen Getränken, die man bezahlen musste, waren rund um das Pooldeck aufgebaut. An den Bars gab es aber auch die kostenfreien Getränke. Bernd verschwand für eine Weile vor die Bühne und zappelte dort mit einer Gästin. Sie erzählte mir später, sie hätte daran Spass gehabt, ihr Mann tanze nur immer „ordentlich“ Discofox.

Zwei Jungs aus dem Barteam versuchten sich im Poledance. Es herrschte eine gute Stimmung bei der Besatzung und bei den Passagieren.

10. März 2025 – 6. Seetag

Obwohl es gestern Abend etwas länger wurde, waren wir schon wieder früh wach. Die erste Amtshandlung nach dem Aufstehen ist immer der Blick vom Balkon auf das Meer. Die Sonne war gerade aufgegangen, war aber von den Wolken verdeckt.

Heute bestellten wir mal Egg Benedict zum Frühstück, der Tomatensaft der Kreuzfahrt. Das ist ein eher leichtes Gericht. Da bedarf es dann zur Sättigung noch ein paar Happen vom Käsebuffet und ein Stück Plundergebäck. Noch Fragen, warum meine schwarze Jeans nicht mehr passt?

Die Wolken verzogen sich später und das Pooldeck war wieder eine einzige Fleischbeschau. Scham- und hemmungslos präsentieren sich einige der Sonnenhungrigen. Ich bin ja schon lange nicht mehr schlank, aber ich ziehe mir keine kleine Badehose mehr an, so dass man denken könnte, ich hätte gar keine an. Bei den Damen mit ihren Bikinihöschen ist es nicht anders wenn der Bauch vorn drüberhängt. Man sollte mit Scheuklappen über Deck gehen.

11. März 2025 – 7. Seetag

Langsam geht unsere Asienkreuzfahrt zu Ende. Morgen sind wir wieder in Singapur. Der Sonnenaufgang war wieder schön, auch wenn die Sonne nicht direkt zu sehen war.

Mit einem Glas Champagner in der Hand schaute ich ein wenig wehmütig über den Bug hinaus auf das Meer und hing meinen Gedanken nach. So interessant wie die Landausflüge auch waren – das Meer ist mein zweites Zuhause, ich werde es vermissen.

Es ist mir noch sie so gegangen, dass ich sage: Endlich geht es wieder nach Hause. Ja, ich freue mich auf unser Zuhause, besonders auch auf unsere Katzen. Aber das Meer übt eine grosse Anziehungskraft auf mich aus.

Für das heutige Abendessen hatten wir wieder in der X-Lounge reserviert, sozusagen als kleine Abschiedsfeier. Sollte es wirklich der letzte Abend dort sein?

12. März 2025 – Singapur

Dort wo alles begann, endet auch diese Reise. Die Koffer waren schon weg. Nur mit wenig Handgepäck erschienen wir in der X-Lounge zum Frühstück.

Unser Flug würde erst um 00:30 Uhr am nächsten Tag starten. Der Bus, der uns zum Flughafen bringen würde, sollte uns um 21:30 Uhr abholen. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Zeit in der X-Lounge zu verbringen.

Gegen 9 Uhr erschienen bereits die ersten neuen Gäste für die Anschlussreise. Die ersten Gäste der aktuellen Reise waren schon weg. Im Lauf des Tages vermischten sich immer mehr neue und alte Passagiere. Die neuen konnten noch nicht auf die Kabinen, die mussten noch erst hergerichtet werden, die alten Gästen konnten aus eben diesem Grund nicht mehr auf ihre Kabinen. Sicher sah es in den übrigen öffentlichen Bereichen des Schiffes nicht anders aus.

Da feststand, dass wir hier den ganzen Tag verbringen würden, reservierten wir für den Abend nochmal „unseren“ Tisch. Als Hauptgericht wollten wir aufpreispflichtiges Wiener Schnitzel essen, welches vorbestellt werden musste.

Am gegenüberliegenden Liegeplatz des Terminals lag plötzlich eine Königin. Ganz leise und ohne Aufsehen, wie es sich für eine Queen geziemt, hatte die Queen Elizabeth festgemacht. Passagiere waren nicht zu sehen. Stattdessen arbeiteten Besatzungsmitglieder an Deck. Laut MarineTraffic war das Schiff aus einer Werft gekommen. Ebenso leise wie sie gekommen war, war die Königin dann irgendwann wieder weg.

Als es Zeit war, den Transferbus aufzusuchen, verabschiedeten wir uns mit herzlichen Umarmungen von den Stewards der X-Lounge, die uns während der vergangenen zwei Wochen immer freundlich verwöhnt hatten.

In den Restaurants weiter unten im Schiff suchten wir noch 2 Damen, die immer beim Frühstück aushalfen. Auch sie verabschiedeten wir mit einer Umarmung. Dann verliessen wir die Mein Schiff 6. Im Terminal standen nur noch wenige Koffer.

Womit wir nicht gerechnet hatten: Die Ausreisekontrolle am Flughafen erfolgte manuell. Als wir unsere Koffer aufgaben, erhielten wir eine ausgedruckte Bordkarte. Ein uniformierter, ernst dreinblickender, Herr, kontrollierte die Angaben auf der Bordkarte mit denen im Reisepass. Dann durften wir den Sicherheitsbereich betreten. Das wiederholte sich bei der Sicherheitskontrolle für das Handgepäck und am Gate vor dem Einstieg in den A380, der uns nach Dubai bringen würde.

13. März 2025 – Heimreise
Ich muss gestehen, dass ich kaum Erinnerungen an die Flüge habe. Auf Champagner haben wir verzichtet, auf das Nachtmahl auch. Wir wurden gefragt, ob wir frühstücken möchten oder ob wir das später entscheiden wollen. Ich entschied mich für später. Kurz bevor das Frühstück serviert werden sollte, berührte mich die Stewardess vorsichtig am Arm und fragte nach – ich war wohl doch ein wenig eingedöst. Nein danke, ich wollte nichts, nur was trinken.

In Dubai fanden wir die Business Lounge. Dort griffen wir zum Wasser und assen eine Kleinigkeit. Wir hätten auch Wein und Champagner haben können. Fast 5 Stunden mussten wir dort auf den Weiterflug nach Hamburg warten und mussten das Wasser auch mal wieder loswerden. Die Toilettenräume waren wirklich elegant.

Wir warteten im Bereich „A“, unser Gate war im Bereich „C“. Wie kommen wir denn da hin? Wo ist das? Die Auskunft wurde uns erteilt: Take the escalator down, then join the train to „B“ and from there you have to go to „C“.

Das mit der Bahn bis „B“ funktionierte toll. Von „B“ nach „C“ war es eine kleine Weltreise. Wir mussten mehrere der typischen Laufbänder benutzen. Zwischendrin war eins ausgefallen und wir mussten – skandalös – wirklich zu Fuss gehen, dann ging es mit dem nächsten Transportband weiter. Als wir am Gate ankamen, war der Wartebereich gerade geöffnet worden. Wir mussten uns noch etwas gedulden bis wir an Bord gehen konnten.

Natürlich gab es wieder was zu essen. Als Getränk wählten wir Weisswein. Unsere persönliche Stewardess kam öfter vorbei und fragte nach, ob wir noch Wein wollten. Kurz bevor für die Landung alles weggeräumt wurde, kam sie nochmal. Es sei noch ein Rest in der Flasche, ob wir den nicht noch austrinken wollten. Nein, es reichte.

Dieser Flug nach Hamburg fand in Tageslicht statt. Ich hätte deshalb gern am Fenster gesessen, aber die Plätze waren schon ausgebucht.

In Hamburg wartete wieder eine Limousine auf uns. Wir hatten eine Chauffeuse, oder sagt man Chauffeurin. Sie wuchtete unsere schweren Koffer in den Kofferaum und brachte uns nach Hause, in die kleine Stadt an der Elbe. Punkt 14 Uhr stiegen wir vor unserer Haustür aus. Seit dem Aufstehen gestern Morgen waren wir jetzt 38 Stunden unterwegs.

Um dem Jetlag entgegenzuwirken, hatten wir beschlossen, so lange es geht wach zu bleiben. Aber irgendwann ging es nicht mehr, muss so gegen 18 Uhr gewesen sein als wir unser Bett aufsuchten und damit die Reise ihr endgültiges Ende fand.

Fazit
Vor der Reise hatte ich ja Bedenken bezüglich des Klimas. An Bord des Schiffes ist das ja kein Problem, aber auf den Landausflügen. Es war immer über 30 Grad warm, dazu die hohe Luftfeuchtigkeit. Der Tag in Singapur hatte mich ja auch geschafft, was vielleicht dem Jetlag geschuldet war, obwohl wir davon gar nichts gemerkt hatten. Der Ausflug in Kuala Lumpur war ja auch ein wenig anstrengend, u.a. deshalb hatten wir die Tour in Ho-Chi-Minh-City storniert.

Ich muss mich aber wundern, und da bin ich ein wenig stolz auf mich, dass ich alle anderen Touren sehr gut gemeistert habe. Wenn ich zurückdenke und andere Menschen vor mir sehe, frage ich mich, warum die das aufsich genommen haben.

Würde ich eine ähnliche Reise nochmal machen wollen? Ja – wenn meine körperliche Verfassung so bleibt wie sie ist. Wir würden dann aber versuchen, die Landausflüge individueller zu gestalten. Die Möglichkeit hätte man dazu.

Dies war unsere 12. Reise mit der Reederei TUICruises. Und wir wurden wieder nicht enttäuscht. Überall freundliches Personal, kleine technische Störungen auf der Kabine (eine verstopfte Toilette, eine quietschende Badezimmertür) wurden umgehend behoben. Wir fühlten uns wieder sauwohl, sonst hätten wir wohl auch nicht an Bord die nächste Kreuzfahrt gebucht, denn:

Nach der Kreuzfahrt ist vor der Kreuzfahrt!

Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr einen neuen Schiffstyp kennenzulernen.

Teil 1

Teil 2

Französischer Kartoffelauflauf


Torge von der Käsebude auf dem Wochenmarkt in Geesthacht hatte mir vor ein paar Wochen, es war noch vor dem Urlaub, ein Rezept in die Hand gedrückt. Der junge Mann weiss, dass wir experimentierfreudig sind. Natürlich hätte er den passenden Käse zum Rezept und auch geräucherten Speck. Ich präsentierte Bernd das Rezept und er war, wie nicht anders zu erwarten, einverstanden, dass wir das mal machen sollten. Beim nächsten Käseeinkauf kauften wir bei Torge den notwendigen Käse und den geräucherten Speck. Von dem Käse sollten es 220 Gramm sein. Käse geht bei uns immer, wir kauften reichlich.

Der Auflauf war grandios und ich wollte das Rezept gern hier im Blog veröffentlichen, wozu ich die Genehmigung von Torge brauchte. Als ich ihn danach fragen wollte, war er nicht auf dem Markt mit seiner Käsebude. Dann waren wir auf Reisen. Aber jetzt habe ich seine Genehmigung, das Rezept zu veröffentlichen:

Zutaten lt. Rezept:
1,2 kg Kartoffeln, festkochend
1 Gemüsezwiebel
2 EL Butter
220 g Speck, geräuchert
250 ml Weisswein, trocken
220 g Creme fraiche
220 g Reblochon de Savoie
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer

Vorbereitung:
Kartoffeln waschen und kochen, nach dem Garen abkühlen lassen, pellen und in dünne Scheiben schneiden.
Den Speck in kleine Würfel schneiden.
Die Ziebel abziehen, halbieren und in feine Halbringe schneiden.

Zubereitung:
Speckwürfel bei mittlerer Hitze braten, davon 1 EL herausnehmen und zur Seite stellen
Die Hälfte der Butter und die Zwiebeln zum Speck in die Pfanne geben und goldgelb braten
Die restliche Butter und die Kartoffeln hinzufügen und etwa 6 Minuten braten, dabei mehrfach wenden
Den Wein angiessen, alles weitere 6 Minuten köcheln lassen
Creme Fraiche einrühren
Den Backhofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen
Den Pfanneninhalt eineine passende Auflaufform füllen
Den Käse in Scheiben schneiden und gleichmässig auf der Masse verteilen
Die Auflaufform fest mit Alufolie abdecken und im Backofen auf Schiene 2 etwa 25 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen ist
Die Folie abnehmen, den Auflauf weitere 15 Minuten goldbraun überbacken. Vor dem Servieren den restlichen Speck auf dem Auflauf verteilen.

Bemerkungen:
1,2 kg Kartoffeln fand ich für 2 Personen etwas viel, kann man nach persönlichem Bedarf reduzieren.
Von dem Käse hatten wir mehr als 220 g, ich schätze, es war die doppelte Menge. Der Auflauf war fast lückenlos bedeckt.
Als Getränk passt natürlich Weisswein ganz wunderbar zu diesem Auflauf.

Es besteht Wiederholungsgefahr!

Faszination Südostasien mit Mein Schiff 6 ab/bis Singapur
Teil 2

28. Februar 2024 – 1. Seetag

Heute fuhren wir durch die Strasse von Malakka, eine der meistbefahrenen Seeschifffahrtstrassen der Welt. Für Schiffe, die vom Suezkanal kommen und nach Asien und Australien wollen, ist dies der kürzeste Seeweg. Dementsprechend viele Schiffe waren um uns herum. Sie kamen uns entgegen oder wir überholten sie oder sie uns. Es gab immer was zu sehen. Interessiert schaute ich, was so los war. Die App Marinetraffic auf dem Handy zeigte mir, wie die Schiffe hiessen, wo sie herkamen und welches Ziel sie hatten.


Containerschiffe erkennt wohl auch jeder Laie. Tanker von Massengutfrachtern zu unterscheiden ist schon etwas schwieriger. Tanker haben in der Mitte an Deck zwei Kräne, mit denen die dicken Schläuche für das Laden und Löschen des Öls bewegt werden. Massengutfrachter haben mehrere kleine Erhöhungen an Deck, das sind die Lukendeckel. Dann gibt es noch die schwimmenden „Garagen“, Autotransporter, sie sind auch leicht zu erkennen.

Nach dem Frühstück suchten wir vor der X-Lounge an Deck einen Schattenbereich auf. Sonne hatten wir gestern in Singapur reichlich. Wir wollten und sollten uns ein wenig schonen von der Sonne. Sogleich kam ein Steward zu uns: Champagner? Wer kann dazu schon nein sagen.


An Seetagen ist das Pooldeck immer recht voll. Das Foto ist da nicht sehr aussagekräftig, es geht noch voller. Das ist ja nun gar nicht unser Bereich. Dicht an dicht lassen sich die Passagiere in der Sonne braten. Im grossen Pool und in den Whirlpools halten sich viele Menschen auf.

Wir suchen uns lieber Schattenplätze, wenn möglich auf dem Balkon. In diesem Teil der Erde ist das Klima ja feucht-warm. Es war immer um die 30 Grad. Da war der Aufenthalt in der X-Lounge auch recht angenehm. Champagner? Gerne, danke! Unsere E-Reader liessen keine Langeweile aufkommen.


Bevor wir zum Abendessen gingen, zogen wir eine lange Hose an, das ist für uns selbstverständlich. Es gibt zwar keinen Dresscode, aber der Kreuzfahrtdirektor bat die Passagiere täglich in seinen Ansagen, die über die Bordlautsprecher auf dem ganzen Schiff zu hören sind, mit Rücksicht auf andere Gäste nicht in kurzen Hosen, Badebekleidung oder Tanktops zum Essen zu erscheinen.

1. März 2025 – Langkawi (Malaysia)

Langkawi ist eine Insel vor der Nordwestküste Malaysias. Unser schwimmendes Zuhause lag, umgeben von sanften grünen Hügeln, in türkisfarbenem Wasser am Kreuzfahrtterminal. Der Steg zum Festland war beschattet. Natürlich war es auf dem Weg zum Bus trotzdem warm. Für heute hatten wir unseren ersten Landausflug gebucht.

Ein „Tufftuff-Bus“ brachte uns zu unserem Ausflugsziel, der Sky-Bridge. Bernd prägte den Ausdruck für die Busse, die alle mit den plüschigen Schabracken ausgestattet sind.


Zuerst ging es mit einer Seilbahn, der SkyCab, auf den Mount Machinchang. An der Einseilbahn hängen 53 Gondeln für je 6 Personen. Die Fahrt dauert ca. 15 Minuten.

Die Sky-Bridge, eine geschwungene Brücke, ist 125 Meter lang und hängt an Schrägseilen an einem einzigen Stahlpfeiler. In 700 Meter Höhe überspannt sie den grünen Dschungel.

Zur Brücke geht es dann über mehr als 100 unregelmässige Stufen wieder hinab. Einige Stufen sind nur wenige Zentimeter hoch, bei anderen bedarf es schon einen grossen Schritt, um die nächste Stufe zu erreichen. Menschenmassen klettern hinab und auf der Gegenseite wieder hinauf. Manchmal musste man kurz anhalten, um die anderen passieren zu lassen. Man wundert sich, mit welchem Schuhwerk die Asiaten unterwegs sind. Meist sind es ausgetretene Gummi- bzw. Plastiklatschen.


Der Zugang zur Brücke war reglementiert, es durften immer nur so viele Menschen die Brücke betreten wie sie verliessen. Es gab aber keine langen Wartezeiten. Der Aufenthalt auf der Brücke war zeitlich nicht begrenzt. Es herrschte kein dichtes Gedränge, aber hin und wieder stockte es weil fotografiert wurde. Man wollte ja nicht stören. Eine Gruppe Asiaten, wir denken, es waren Inder, namen darauf keine Rücksicht. Das haben wir im weiteren Verlauf unserer Reise immer wieder feststellen müssen. Sie gingen einfach weiter, es war ihnen egal, ob sie die Aufnahme störten oder nicht. Oder sie stellten sich direkt davor um das selbe Objekt zu fotografieren.

Die Brücke schwankte leicht, was aber nicht beängstigend war. Der Ausblick über die Wipfel des Dschungels und die Adamanensee war beeindruckend. Hat man genug ausgeblickt, geht es über die Brücke zurück und man klettert die Treppe wieder hinauf. Es gibt auch die Möglichkeit, sich mit einer kleinen Bahn zur Bergstation der Seilbahn bringen zu lassen. Die Warteschlange war sehr lang. Ich überlegte kurz, mich da anzustellen, Der Aufstieg über die Treppe schien mir doch recht anstrengend zu sein. Ich war aber mutig und entschied mich für den Aufstieg. An einer Zwischenstation konnte ich keine kleine Pause machen und mich auf Steinen sitzend ein wenig erholen. Nach kurzer Zeit ging es dann weiter und ich war stolz auf mich, dass ich das geschafft hatte.


Auf und unter dem Zugang zur Seilbahn tummelten sich ein paar Affen, sie nahmen von den vielen Menschen keine Notiz. Unten, im Oriental Village, an der Talstation der Bahn, leben auch Affen, sogar mit Jungen, die sich an den Bauch der Mutter klammern. Wir hatten noch ein wenig Zeit, durch das künstliche Dorf zu schlendern. Hauptsächlich waren dort Souveniergschäfte. Ich wollte mir in Asien ja eine Winkekatze kaufen, die gab es dort aber nicht. Na ja, Kualar Lumpur und Bangkok standen ja noch auf unserem Programm.

Wir waren froh als wir wieder an Bord waren. Kaum waren wir in der X-Lounge, wurde uns schon Champagner angereicht. Wir wurden nicht mal mehr gefragt. So eine Erfrischung kam uns gerade recht. In entspannter Atmosphäre nahmen wir dort unser Abendessen nahmen ein.


Auf dem Pooldeck gab es noch einen Absacker. Die Bistrotische waren mit kleinen Lampen in verschiedenen Farben dekoriert. Auf unserem Tisch stand eine blaue Lampe. Ein süsser Barkeeper kam vorbei. Bernd fragte ihn, ob er die Lampe pink einstellen könne, „I love pink“. Der Typ war schlagfertig und sagte „I love pink too“. Bernd reagierte mit „I love you“. Die Reaktion kam prompt: „I love you more!“ Hach, so ein nettes Geplänkel zeigt, dass die Crew gute Laune hat.

2. März 2025 – Kuala Lumpur (Malaysia)

Heute hatte die Mein Schiff 6 am Kreuzfahrtterminal von Port Klang festgemacht, dem grössten Hafen von Malaysia. Da die Schiffe aus Gründen des Tiefgangs nicht dicht am Ufer festmachen können, hatte man einen langen Steg gebaut, der mit einem Sonnenschutz versehen ist. Von hier aus ging es mit dem Bus in die Hauptstadt Kuala Lumpur.

Interessant waren für uns die Petronas Towers, Zwillingstürme, die seit der Fertigstellung im Jahr 1998 mit einer Höhe von 452 Metern als das höchste Gebäude der Welt galten. Erst 2004 wurde der Rekord eingestellt.



Bevor wir die Twintowers erreichten, wurde uns noch ein alter Bahnhof gezeigt, jedenfalls die Fassade. Der neue Bahnhof auf der anderen Strassenseite war viel interessanter, wurde aber nicht beachtet. Eine Moschee lag am Weg und wurde erwähnt, von der nicht viel zu sehen war. Einziger Hinweis: Es haben 5.000 Gläubige darin Platz. Danach mussten wir auch noch den langweiligen Independence Square anschauen. Ein paar Minuten weiter standen wir auf einer Brücke und schauten auf einen Wasserlauf, hübsch.

Dann endlich ging es mit dem Bus weiter zu den Petronas Towers.
Der örtliche Reiseleiter war mit der Organisation total überfordert.
Wir mussten erstmal eine Stunde warten, bis wir hinauf konnten. Ein Lift brachte uns auf zuerst zur Skybridge in 172 m Höhe (41. Etage), die die beiden Türme verbindet. Die Aufenthaltsdauer dort war beschränkt. Von einem Angestellten erhielten wir Instruktionen, wie es danach weitergeht. Ganz offensichtlich war der Mann schwul. Offen schwule Männer erhalten also auch einen Job in Malaysia, ein Land, in dem Homosexualtität strafbar ist und mit drastischen Strafen geahndet wird.

Weiter ging es zu einer Aussichtsplattform in der 86. Etage des Turmes in 367 m Höhe. Der Ausblick war überwältigend. Man konnte sehen, dass es zwischen modernen Bürotürmen noch Gebiete mit alten Wohnhäuser gibt – Moderne und Tradition nebeneinander.


Als wir wieder unten waren, hatten wir wieder eine Stunde Zeit, vertane Zeit, denn ausser Geschäften und einer Etage mit diversen Imbissmöglichkeiten, gab es dort nichts. Wir schauten uns einen kleinen Park mit Wasserspielen an, flüchteten aber alsbald wieder in das Innere des Gebäudes. Wir fanden ein Sitzmöbel zum Ausruhen. Dort entdeckte uns einer der Stewards aus der X-Lounge. Er war auf einem Ausflug mit der Crew. Er ist Inder und kommt aus Mumbai. Wir unterhielten uns ein wenig über einen Tempel und er erzählte uns, dass er römisch-katholischen Glaubens sei. Für uns war das eine Überraschung.

Die Tour ging weiter zu den Batu Caves, Kalksteinhöhlen, die ca. 15 km ausserhalb Kula Lumpurs liegen. Der Anblick der Anlage ist atemberaubend. Sie wird dominiert von einer fast 43 Meter hohen Statue des Gottes Murugan und der bunten Treppe, bestehend aus 272 Stufen, die zur grossen Höhle hinaufführt, in der ein Hindutempel errichtet wurde.

Mutig wagte ich den Aufstieg, doch nach wenigen Metern kapitulierte ich. Die Stufenhöhe war zwar gleichmässig, doch die Stufen waren sehr kurz, so dass man nicht mit dem ganzen Fuss auftreten konnte. Mir kamen Leute entgegen, die seitwärts gingen, um sicher den Abstieg zu bewältigen. Meinem Rücken wäre das ganz sicher nicht zuträglich gewesen.


Bernd stieg allein die Treppe weiter empor bis zur Höhle und schaute sich dort um. Affen, Langschwanzmakaken, lassen sich gern von Gläubigen und Touristen füttern. Doch man soll vorsichtig sein, schnell greifen sie in die Taschen und flüchten mir ihrer Beute.

Ich schaute mich derweil auf dem weitläufigen Gelände um und bewunderte die vielen bunten Gottheiten. In den Souvenierläden entdeckte ich leider auch keine Winkekatze. Bernd hatte oben in der Höhle eine richtige Katze entdeckt.

Wenn man nach so einem langen und anstrengenden Tag an Bord zurückkommt, ist man froh, zum Abendessen einen schönen Platz zu haben, ohne lange suchen zu müssen und ohne sich anzustellen. Wir hatten wieder in der X-Lounge reserviert. Inzwischen wusste man dort schon, welchen Wein wir bevorzugen. Wir waren ziemlich kaputt und freuten uns, freundlich umsorgt zu werden.

Bevor wir in Pho My, dem Hafen von Ho-Chi-Minh-City (ehemals Saigon) anlegen sollten, lagen zwei entspannte Seetage vor uns. Wir kamen am Abend aber zu dem Entschluss, die gebuchte Tour zu stornieren. Die schlechte Organisation heute in Kuala Lumpur und das warme und feuchte Klima waren der Anlass. Eigentlich schade, aber wir wollen uns während des Urlaubs auch keinem Stress aussetzen.

3. März 2024 – 2. Seetag

Mein Frühstück bestand heute aus einem Kräuteromelett. Dazu nahm ich mir vom Buffet Räucherlachs. Das ist eine gute Kombination. Manchmal nehme ich auch marinierte Heringe dazu.

Nach dem Frühstück gingen wir zur Ausflugsabteilung und stornierten die für Übermorgen vorgesehene Tour. Uns wurde gesagt, dass wir da auch nichts versäumen würden, Ho-Chi-Minh-City s eine asiatische Grossstadt und dann doch eher langweilig. Der Mitarbeiterin erzählten wir, wie das in Kuala Lumpur abgelaufen war. Wir betonten, dass das keine Beschwerde sei, sondern dass wir den Ablauf gern mal widergeben würden. Man war sehr erstaunt denn über die anvisierten Besichtigungsobjekte, wie der alte Bahnhof und die Moschee und über die langen Pausenzeiten war nichts bekannt. Man war dankbar über unser Feedback und man würde das bei der Beschreibung dieser Tour berücksichtigen.


Am Nachmittag fuhren wir durch die Strasse von Singapur. An Backbord war die imposante Skyline dieser Stadt zu sehen, herausrangend das Hotel Marina Bay Sands mit den drei Türmen und obendrauf die 350 Meter lange Plattform mit dem Pool.

Den Tag verbrachten wir mit unserem üblichen Seetagprogramm: Lesen, Essen und trinken. Wenn man den ganzen Tag am Buffet zugreifen kann, tut man das eigentlich nur deshalb, weil es da ist. Hunger hat man nicht wirklich, eher Appetit auf irgendwelche köstlichen kleinen Speisen – und Kuchen nicht zu vergessen. Denn wie jeder weiss: Kein Kuchen ist auch keine Lösung!

Ein Abendspaziergang vor dem Schlafengehen rundete den Tag ab. Inzwischen waren wir dazu übergegangen, die Balkontür nachts geschlossen zu halten. Die extreme Luftfeuchtigkeit drang so nicht in die Kabine ein. Die Klimaanlage hatten wir auf 22 Grad gestellt, was nicht allzu extrem zur Aussentemperatur war. Die Luftfeuchtigkeit wird von der Klimaanlage ja auch eleminiert, so dass wir zum Schlafen ein angenehmes Klima hatten.

4. März 2025 – 3. Seetag
Durch das Südchinesische Meer fuhren wir Vietnam entgegen. Der Tag verlief ähnlich wie der vorherige. Für uns ist das überhaupt nicht langweilig. So viel Meer kann uns überhaupt nicht langweilig werden. Und man kann ja lesen, Eis essen, rumgammeln, gucken wie die anderen gucken, essen und trinken nicht vergessen, Schiffe gucken.

Und was kann man sonst noch so an einem Seetag machen?: Man bucht eine Kreuzfahrt. TUICruises hat ja in diesem Jahr ein neues Schiff in Dienst gestellt, die Mein Schiff Relax der InTUItion-Klasse, ein total anderes Schiff als die bisher bekannten, welches ich gern mal kennenlernen würde. Im nächsen Jahr folgt die Mein Schiff Flow. Bernd schaute im Internet, auf welchem Schiff im nächsten Jahr eine Juniorsuite zur Verfügung stehen würde. Es gab zwei Reisen. Die eine interessierte uns weniger weil wir die Häfen alle schon kannten. Die zweite Reise war interessanter, wenn auch mit weniger Seetagen. Diese Reise würde die dann brandneue Mein Schiff Flow durchführen.

Route 2026


Wir gingen runter zur Reiseleitung auf Deck 5. Wir trugen unser Anliegen vor. Zwei Juniorsuiten waren für die Reise noch frei. Da viel die Entscheidung leicht, welches es werden sollte. Schnell waren die Formalitäten erledigt. Da wir noch ein wenig über das Schiff bummeln wollten, würde uns die Buchungsbestätigung auf die Kabine geschickt werden.

Davon abgesehen, dass es bei der Buchung an Bord 3 Prozent Rabatt auf den Reisepreis gibt, gab es an diesem Tag eine Aktion: Wer heute eine Reise bucht, hat die Chance einen Restaurantgutschein für das Restaurant Schmankerl zu gewinnen.

Am Abend gab es endlich mal einen Sonnenuntergang bis zum Ende. An den anderen Tagen verschwand die Sonne in einer Dunstwand bevor sie im Meer unterging.

Teil 1

Teil 3

Eine Nacht mit Katzenkotze

Während einer Leichtschlafphase der vergangenen Nacht hörte ich Würgegeräusche neben meiner Bettseite. Sofort liess ich durch Frau Google das Schlafzimmer erhellen. Der Gatte war nur Sekundenbruchteile nach mir wach. Der erste Gedanke: Elphie!

Die Ärztin in der Tierklinik hatte uns beim Abschlussgespräch gesagt, dass wir nicht zuviel füttern sollten, es könnte sein, dass sich Elphie als Folge der Narkose erbrechen könnte.

Neben dem Bett waren tatsächlich zwei Flecken mit Erbrochenem. Auf dem Weg in die Küche, von wo ich Küchenpapier zur Beseitigung des Malheurs holen wollte, sah ich im Flur eine grosse Lache aus dem Mageninhalt.

Die Rolle Küchenpapier ging bei der Beseitigung drauf. Da ich keine Lust hatte, mitten in der Nacht alles sorgfältig zu entsorgen, steckte ich alles in einen Eimer, den ich auf die Terrasse stellte. Elphie schien putzmunter zu sein, sie wäre am liebsten rausgegangen. Vermutlich hat ihr das Futter im wahrsten Sinn des Wortes auf dem Magen gelegen. Nun war das raus und alles war gut.

Schatz und ich legten uns wieder ins Bett, konnten aber erstmal nicht einschlafen. Heute Morgen hat Elphie nur zögerlich ein paar Brocken zu sich genommen. Immerhin etwas. Wir werden ihr Fressverhalten heute sehr genau beobachten.

Zahnreinigung


Wenn unsere Katzen einmal im Jahr gegen Katzenschnupten geimpft werden, werden sie kurz untersucht: Abhören, Temperaturmessen, Körper abfühlen und das Gebiss prüfen. Bei der letzten Impfung im August letzten Jahres wurde bei Elphie die Bildung von Zahnstein festgestellt. Uns wurde geraten, den mal entfernen zu lassen. Das war heute der Fall.

Der Zahnstein wird unter Narkose entfernt, deshalb durfte Elphie ab 12 Stunden vor der OP nichts mehr fressen. Der Termin war heute morgen um 8 Uhr. Das passte sehr gut, denn morgens sind die Katzen hungrig. Wir brauchten sie also nicht lange hinhalten und konnten uns schon kurz nach 7 Uhr auf den Weg zur Tierklinik in Lüneburg machen.

Die Ärztin erzählte uns einiges über Katzenzähne und was damit passieren könnte, unabhängig vom Zahnstein. Es gibt z.B. eine Erkrankung bei der sich die Zähne auflösen und ausfallen. Ca. 80 % der Katzen werden davon befallen.

Leider erfüllte sich unsere Hoffnung nicht, Elphie gleich nach dem Aufwachen wieder mitzunehmen. Wir wurden auf den Nachmittag vertröstet. Gegen Mittag würde man uns anrufen, wie die OP verlaufen ist und wann wir unsere Kleine abholen könnten.

Gegen 15 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg nach Lüneburg. Bevor wir Elphie in Empfang nehmen konnten, gab es ein ausführliches Gespräch mit der Ärztin. Anhand der Röntgenbilder erklärte sie uns, dass das Gebiss von Elphie eigentlich tiptop in Ordnung sei, nur eben der Zahnstein … Auch von der vorher genannten Erkrankung gibt es keine Anzeichen. Wir waren erleichtert, auch um ca. 500 Euro, die wir aber gern für unsere Süsse bezahlt haben.

Zuhause entliessen wir Elphie aus dem Transportkorb. Sie ging durch die Wohnung als sei alles völlig neu für sie. Sie war auch noch etwas wackelig auf vier Pfoten unterwegs. Das wurde aber immer besser.

Glinda beäugte ihre Schwester ein wenig skeptisch. Der fremde Geruch, den Elphie aus der Klinik mitbrachte, verunsicherte sie. Das wird sich aber wieder einrenken.

Wir sind froh, dass unsere Kleine wohlbehalten wieder zu Hause ist. Den Verband werden wir wohl heute Abend noch entfernen. Dadrunter verbirgt sich die rasierte Stelle, wo der Zugang vor die Narkose gelegt worden war.

Love never dies


Bevor es mit dem Reisebericht weitergeht, gibt es erstmal etwas Kultur: Gestern Abend waren wir im Theater Lüneburg und schauten uns die tragische Fortsetzung des Musicals Phantom der Oper an, Liebe stirbt nie. Es ist die dritte Inszenierung, die wir uns angesehen haben. Das deutsche Original gab es 2015 im Stage Operettenhaus in Hamburg. Im vorigen Jahr waren wir in Magdeburg und jetzt in Lüneburg.

Zehn Jahre, nachdem sie sich in Paris aus den Fängen des Phantom befreit hat, trifft Christine Dae mit ihrer Familie in den USA ein, angeblich auf Einladung von Oscar Hammerstein. Es wird schnell klar, dass das Phantom dahintersteckt. Chrstine soll noch einmal für ihn singen. Das Ende ist tragisch: Während eines Handgemenges fällt ein Schuss, eine Person stirbt.

Die Inszenierung besticht durch grosse Emotionen, die bei mir mehrmals eine Gänsehaut verursacht hat und in der Schlussszene bekam ich feuchte Augen.

Navina Heyne spielt die gereifte Christine, hin- und hergerissen zwischen ihrem Mann Roul, der das Vermögen des Paares verspielt und versoffen hat. Navina sang mit glockenreiner Stimme. Gesang und Spiel animierte das Publikum mehrmals zu jubelndem Applaus. Im vorigen Jahr erlebten wir Navina als Donna in Mamma Mia in Tecklenburg.

Als Phantom agierte Thomas Borchert mit kräftiger Stimme und Leidenschaft. Im realen Leben sind er und Navina miteinander verheiratet.

Roul wurde von Oliver Arno gespielt. Im Duett mit dem Phantom „Wer verliert geht unter“ wird klar, dass er dem Phantom nicht gewachsen ist.

Die Kostüme sind grossartig. Bunt gezeichnet sind die skurrilen Bewohner von Coney Island. Das lässt das eher dürftige Bühnenbild in den Hintergrund treten.

Am Ende jubelender Applaus. Standing ovations hatten wir bei dem hohen Altersdurchschnitt des Publikums nicht erwartet. Aber tatsächlich bemühten sich die alten Herrschaften aus ihren bequemen Sesseln hoch und spendeten langanhaltenden Beifall.

Diese Inszenierung gefiel mir besser als die Magdeburger. Vielleicht lieg es daran, dass das Theater Lüneburg mit seinen rund 550 Plätzen und der kleinen Bühne mehr Intimität ausstrahlt. Auf der riesigen Bühne mit der 1.300 Plätzen umfassenden Tribüne verlieren sich doch einige emotionale Szenen.

Faszination Südostasien mit Mein Schiff 6 ab/bis Singapur
Teil 1


Ich musste nachschauen, wann wir diese Reise gebucht haben: Es war im Mai 2023! Während der Zeit der Vorfreude auf Asien machten wir im Juli des Jahres eine andere Kreuzfahrt. Wenn man, so wie wir, Ansprüche auf eine bestimmte Kabinenkategorie hat, muss man rechtzeitig buchen, sonst bleibt nur die „Holzklasse“.

Vermutlich wird dieser Reisebereicht etwas länger als alle vorherigen. Das wird sich am Ende herausstellen. Für mich sind die Reiseberichte, so wie mein ganzes Blog, eine Art Tagebuch, auf das ich ab und zu auch mal zurückgreife.

25./26. Februar 2025 – die Anreise

Der offizielle Reisebeginn war der 26. Februar. An- und Abreise hatten wir über TUICruises gebucht, und zwar Flüge mit Emirates. Im Verlauf der Vorfreudezeit machten wir von dem Angebot gebrauch, in der Business Class zu fliegen. Das beinhaltet u.a. den kostenfreien Transfer Wohnung-Flughafen mit dem Chauffeurservice, den wir zu 11:00 Uhr bestellt hatten.

Pünktlich stand das Fahrzeug vor dem Haus. Der Chauffeur öffnete beide Türen im Fond des Autos und liess uns einsteigen. Sobald einer von uns auf seinem Platz sass, schloss der Fahrer die jeweilige Tür. Die Koffer wurden vom ihm auch eingeladen. Am Flughafen die umgekehrte Prozedur: Jede hintere Tür wurde geöffnet und wir stiegen aus und der Chauffeur lud danach die Koffer aus. Natürlich bekam er Trinkgeld.

Wir rollten die Koffer zum Emirates Counter „Business Class“, an dem keine Menschenschlange wartete. Unsere Bordkarten hatten wir bereits auf dem Handy abgespeichert. Wir mussten unsere Pässe vorlegen und die Koffer auf das Band wuchten. Alles wurde sorgfältig geprüft, die Koffer wurden mit einem roten „Fähnchen“ mit der Aufschrift „Priority“ versehen. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, spazierten wir zur Fast Lane der Sicherheitskontrolle.


In der Business Lounge von Emirates frühstückten wir bei Wein und mit einem tollen Blick auf das Vorfeld. Wir konnten beobachten, wie unsere Maschine landete und dann „vorfuhr“, eine Boeing 777.

Wir fanden uns rechtzeitig zum Boarding am Gate ein. Zusammen mit den Passagieren der 1. Klasse durften wir vor allen anderen Fluggästen das Flugzeug betreten. Freundlich wurden wir von den Flugbegleiterinnen in ihrer typischen Uniform mit Hütchen und Schleier begrüsst und zum Platz geleitet. Als die anderen Passagiere an Bord kamen, hatten wir schon ein Glas Champagner in der Hand. Eine Flugbegleiterin stellte sich vor und erzählte uns, sie sei währen des Fluges für uns zuständig und wenn wir Wünsche hätten, sollten wir uns an sie wenden. Die Uniformteile wurden vor dem Flug abgelegt. Gerade der Schleier ist wohl sehr störend beim Service. Das Abteil für die Business Class wirkte edel durch die Holzoptik.


Nach dem Start wurden heisse, feuchte und aromatisierte Tücher verteilt. Damit erfrischten wir uns Gesicht und die Hände. Das Verwöhnprogramm ging weiter mit der Frage, welchen Wein wir denn trinken wollten, welche Vorspeise und welches Dessert wir wünschten. Die Hauptspeise hatten wir schon online bestellt.

Zwei Flugbegleiterinnen legten kleine Tischdecken auf den Klapptisch: Eine Dame hielt ein Tablett, auf dem die Deckchen lagen, die andere nahm vom Tablett ein Deckchen und legte es auf. Dann die Frage, ob wir noch Wein wollten. Ja, wir wollten. Das Menü wurde auf auf einem Tablett serviert. Das schwere Besteck steckte in einer Stoffserviette, zusammengehalten mit einem Serviettenring. Gegessen wurde von Porzellantellern. Und natürlich tranken wir Wein aus Gläsern und nicht aus Plastikbechern. Ich hatte mir natürlich Gerichte mit Fisch ausgesucht.


Die Sitze der 3er Reihe waren durch eine dünne Wand getrennt. Am Sitz befanden sich diverse Tasten. Ich fand heraus, das sich die Wand herunterfahren liess, was bei einem Paar natürlich viel netter ist als sich immer nach vorn zu beugen und sich um die Wand herum zu unterhalten.

Vor jedem Platz befand sich ein Bildschirm. Hunderte Filme in diversen Sprachen standen zur Auswahl. Es gab zwei Kameraeinstellungen, mit denen man das Geschehen ausserhalb des Flugzeuges beobachten konnte. Auch die Flugkarte liess sich einstellen damit man jederzeit wusste, wo man gerade langflog. – Do you like some more wine? – Yes please, thank you!


Wir flogen nach Osten in die Nacht. Irgendwann wurde die Kabinenbeleuchtung ganz kräftig gedimmt. Wer wollte, konnte eine „Matratze“ für seinen Sitz bekommen – Do you want a mattress? – No, thank you. – Ein Kopfkissen sowie eine Decke lagen eh für jeden Platz bereit. Die Sitze liessen sich komplett flach ausfahren und man hätte ein schmales Bett. Diese Funktion haben wir nicht genutzt aber mal getestet. Für uns reichte eine halbliegende Position – ohne Matratze und Decke, aber mit sehr viel Beinfreiheit.

Ca. 2 Stunden vor der Landung in Dubai wurde ganz langsam die Kabinenbeleuchtung wieder hochgefahren. Frühstück wurde serviert mit frischem Obst, Joghurt, Brötchen, Butter, Marmelade, Käse und Aufschnitt. Kurz vor der Landung gab es wieder heisse feuchte Tücher zum Frischmachen – und dann landeten wir in Dubai.

Die Ankunft in Dubai war für 00:10 Uhr am 26.2. geplant, aber wir trafen schon vor Mitternacht ein. Die Vorhänge zwischen den Klassen wurden zugezogen. Erst verliessen die Passagiere der 1. Klasse das Flugzeug, danach die Business Class und als wir von Bord waren, folgten alle anderen Gäste. Für die Einreise wurde der Reisepass im Terminal automatisch gescannt. Auf den Weiterflug nach Singapur mussten wir jetzt mehr als 3 Stunden warten. Wir suchten uns einen gemütlichen Platz, wo es auch Getränke gab und beobachteten die Leute. Es war ein ständiges kommen und gehen. Wie sich später herausstellte, war das nicht die Lounge für die Business Class.

Um 03:15 Uhr ging es dann weiter mit einem Airbus A380. Hier gab es in der Mitte nur 2er Reihen. Die Plätze waren wieder mit einer Wand getrennt, die ich sofort runterfuhr. Auf den Champagner verzichteten wir und nahmen Orangensaft, frisch gepresst. Es gab wieder die Tücher zum Frischmachen. Zum Nachtmal konnte man zwischen verschiedenen leichten Gerichten wählen – ich weiss nicht mehr, was es war, was ich gewählt hatte. Als das Licht gedimmt wurde, wurden auf Wunsch wieder Matratzen verteilt. Bernd hat tasächlich ein wenig geschlafen auf diesem Flug, mir gelang das nicht, trotz halbliegender Position.


Ca. 2 Stunden vor der Landung gab es ein leichtes Frühstück, wieder feuchte Tücher und dann waren wir in Singapur, es war jetzt ca. 15:00 Uhr Ortszeit, in Deutschland dann morgens um 8 Uhr.

Bei der Einreise erfolgte die Prüfung der Pässe mittels einen Scans, dann wurde noch ein Daumenabdruck gescannt sowie eine Gesichtskontrolle als Vergleich mit dem Bild im Pass durchgeführt. Und dann öffnete sich das Tor – wenn alles in Ordnung war, bei uns war das der Fall.

Vom Kofferband holten wir unser priorisiertes Gepäck. Wir hatten für den Transfer zum Schiff den Chauffeurservice gebucht. In der Halle standen mehrere Fahrer mit Schildern, auf denen das Logo von Emirates prankte sowie der Name des zu befördernden Gastes stand. Auch hier gab es, wie schon Hamburg, den tollen Service: Uns wurden die Türen geöffnet, wir stiegen ein, die Türen wurden geschlossen, das Gepäck wurde eingeladen. Nach ca. 30 Minuten waren wir am Schiff. Für Suitengäste, so wie wir, gab es eine schnelle Abfertigung. Und dann betraten wir die Mein Schiff 6 und machten uns auf zu Deck 10 zu unserer Kabine.

26. Februar 2025 – Singapur

Als wir unsere Juniorsuite betraten, gerieten wir in Schockstarre: Es gab nur einen kleinen Kleiderschrank und wir standen da mit 2 grossen Koffern voller Zeugs. Sollten wir 2 Wochen aus dem Koffer leben? Im Bad dann die nächste Enttäuschung: Statt einer Duschkabine gab es eine Dusche mit einem Vorhang!

Tja, das war meine Schuld! Die Kabine, die wir ursprünglich gebucht hatten, war die letzte Juniorsuite ziemlich weit hinten im Schiff. Während der Wartezeit für diese Reise entdeckte ich, dass im vorderen Bereich beim Treppenhaus eine Kabine freigeworden war. Ich buchte um. Erst viel später entdeckte ich, dass das eine barrierefreie Kabine ist.

Wir fragten an der Rezeption, ob noch eine andere Juniorsuite frei sei, war es natürlich nicht. Uns wurde geraten, bei der Bordreiseleitung vorstellig zu werden. In der Kabine wollten wir auf keinen Fall bleiben und wir überlegten die Optionen. Die für uns beste Lösung schlugen wir dort vor: Umziehen in eine normale Balkonkabine aber mit der Möglichkeit, die X-Lounge nutzen zu dürfen, der Hauptgrund, weshalb wir eine Juniorsuite buchen. Die Mitarbeiterin konnte das nicht gleich entscheiden, wir würden später informiert werden. Die Chefin diskutierte nämlich gerade mit einer aufgebrachten Menge Gäste, die nach München zurückfliegen sollten. Auf dem dortigen Flughafen wurde aber gestreikt. Später bekamen wir dann die Nachricht, dass unser Vorschlag akzeptiert wurde. Einen Preisnachlass gab es aber nicht, obwohl wir auf eine Minibar verzichten mussten und deshalb auch keine gekühlten Getränke zur Verfügung hatten. Letztlich war es uns auch egal. Aber wir durften die X-Lounge nutzen, was uns sehr wichtig ist. Wir hatten jetzt eine Balkonkabine mit gewissen Vorzügen. Wir rollten unsere Koffer vom Treppenhaus A bis noch hinter das Treppenhaus B, packten aus und gingen erstmal essen.

In der Osteria kann man all inclusive italienisch speisen. Bernd bestellte sich als Vorspeise Tomaten-Mozarella. Ich liebe ja Vitello Tonato, das ist zwar aufpreispflichtig, kostet aber nur € 7,90. Dafür zahlt man einem italienischen Restaurant an Land mindestens das Doppelte. Danach gab es Pizza, natürlich mit Wein. Do you like more wine? – Yes please, thank you. Die Bordsprache ist Deutsch, aber das Personal ist international und manchmal ist die Verständigung auf englisch einfacher.

Eine normale Balkonkabine ist etwas kleiner als die Juniorsuite. Das Bett vor der Fensterfront, was ich sehr angenehm finde. Da wir nachts den Vorhang nie schliessen, kann man mal rauslinsen, auch wenn es draussen meistens nur dunkel ist. Das Bad ist kleiner als das der Juniorsuite, was sich extrem in der Duschkabine bemerkbar macht. Ich selbst bin ja nicht gerade schlank, aber bei einigen Gästen, die ich auf dem Pooldeck gesehen habe, frag ich mich, ob die da reinpassen.
Leider habe ich es versäumt, von der Kabine Fotos zu machen.

27. Februar 2024 – Singapur

Wir hatten eine ruhige und erholsame Nacht in unserer Balkonkabine. Für heute hatten wir eine kleine Tour gebucht. Zuerst besuchten wir die Gardens by the Bay, ein ca. 101 Hektar grosser Park. Wir hatten kaum Zeit, darin zu flanieren. Ziel der Besichtigung waren die Super Trees, der Flower Dome und der Cloud Forest.


Die Super Trees sind mehrere 25 bis 50 Meter hohe bepflanzte Stahlkonstrukionen. Zwei von ihnen sind mit einer Brücke verbunden, die mit einem Aufzug erreicht wird. Von dort hatten wir einen Blick auf das üppige Gründ.

Die Super Trees sammeln Regenwasser, von dem es in Singapur reichlich gibt, das für die Bewässerung der Pflanzen verwendet wird. Ausserdem ist in ihnen ein Abluftsystem für die benachbarten Gewächshäuser installiert.


Der Flower Dome ist mit 1,28 Hektar das grösste Gewächshaus der Welt. Es ist wunderschön mit vielen tropischen Pflanzen und Blumen bepflanzt. Ein Rundweg führt durch mehrere Themengärten. Viele Blumen kennt man auch in Deutschland, allerdings werden sie hier als Sommerpflanzen für Beete und Kübel angeboten.

Mir persönlich gefiel der Cloud Forrest, ebenfalls ein grosses Gewächshaus, am besten. Von einem 35 m hohem künstlichen Berg fliesst ein Wasserfall. Man kann über Brücken spazieren und die üppige Bepflanzung des Gewächshauses aus der Vogelperspektive anschauen.

Am Ende des Rungangs entdeckte ich den Secret Garden. Dort waren nur wenige Menschen unterwegs.

Von der Natur ging es zur Architektur, nämlich zum spektakulären Hotel Marina Bay Sands. Wir wurden mit einem Aufzug auf den Skywalk gebracht. Von dort hatten wir eine tolle Aussicht auf Singapur, auf die Gardens by the Bay, sowie über die Reede von Singapur, auf der sehr viele Frachtschiffe am Anker lagen.


Leider konnten wir nicht in den Park der 340 m langen Plattform, die die drei Hoteltürme verbindet. Auf der Plattform befindet sich ein 146 m langer Infinitypool. Hotelgäste müssen sich für einen Slot anmelden, um im Pool schwimmen zu können. Von einer Ecke der für Touris genehmigten Aussichtsplattform konnten wir einen Blick auf das für die Hotelgäste vorbehaltene Areal werfen. Es gibt Menschen, die nur für eine Nacht ein Zimmer im Marina Bay Sands buchen, nur um dort oben im Pool baden zu können.

Das gesamte Areal umfasst auch eine grosse Mall mit Geschäften der Luxuskategorie. Kunden waren nicht zu sehen, aber Securitymitarbeiter und in den Geschäften meistens nur eine Person vom Verkaufspersonal. Die Mall ist durch einen Kanal, auf dem Gondeln gondeln, mit dem Hotel verbunden.

Der Bau soll 4,6 Milliarden Euro gekostet haben und ist damit der vierteuerste Bau der Welt. Der neue Flughafen in Berlin gehört zu den ersten drei teuersten Bauten.

Beeindruckend finde ich einen Teil der Technik: Um die unterschieliche Setzung der drei Türme auszugleichen, wurde zwischen den Türmen und der Plattform ein ausgeklügeltes System installiert damit die Plattform, und damit der Pool, immer waagerecht bleibt.


Nach dem „Abstieg“ von der Plattform klinkten wir uns aus. Ich wollte unbedingt noch zum Wahrzeichen und Schutzpatron von Singapur, dem Merlion. Der Fussweg in ungewohntem Klima hat mir dann doch arg zugesetzt. Den Portier vom Fullerton Bay Hotel bat ich, uns ein Taxi zu rufen. Wir durften im Foyer des Hotels Platz nehmen und warten. Das Taxi, das uns zurück zum Schiff brachte, war schrecklich. Es war uralt, bunt beklebt und ungepflegt. Innen stank es erbärmlich. Der Fahrer war mürrisch. Wir waren froh, als wir aussteigen konnten. Warum der der Portier dieses erstklassigen Hotels so ein mieses Taxi gerufen hat, weiss wohl nur er.

Den Nachmittag verbrachten wir in der von uns so geliebten X-Lounge, tranken Champagner und assen Fingerfood vom Buffet. Das Schiff lag direkt vor der Skyline von Singapur – ein toller Anblick. Wir hatten uns in der Lounge einen Tisch zum Abendessen reserviert. Man kann sich aus der Karte ein 5-Gänge-Menü zusammenstellen. Die Speisen sind inklusive aber Getränke müssen ab 19 Uhr bezahlt werden. Aus der Weinkarte suchten wir uns eine Flasche Rosé aus. Dieser Wein sollte uns dann auf der weiteren Reise zum Abendessen begleiten.


Zur Abfahrt des Schiffes fanden wir uns an Deck ein. An der Überschau Bar auf Deck 14 herrschte Hochbetrieb, vor und hinter dem Tresen. Es wurde u.a. Singapur Sling angeboten. Um 22 Uhr legte die Mein Schiff 6 in Singapur ab. Das übliche Signal 3 x lang schallte aus dem Typhon und die Schiffshymne erklang und bescherten mir, wie immer, ein paar Tränen. Wir standen an der Reling mit einem Singapur Sling in der Hand und beobachteten das Ablege- und anschliessende Drehmanöver des Schiffes. Noch lange war die Skyline von Singapur mit den Bürotürmen, dem Hotel Sands by the Bay und dem Riesenrad Singapur Flyer zu sehen.

Teil 2

Teil 3

Tischgespräche

Natürlich sprechen unsere Tische nicht. Weder führen sie Selbstgespräche noch kommunizieren sie untereinander. Tischgespräche finden zwischen meinem Schatz und mir statt, und zwar dann, wenn wir, meist an Wochenenden, unsere warme Mahlzeit einnehmen und dazu eine Flasche Wein trinken. Ansonsten sprechen wir kaum miteinander, nur das, was notwendig ist. Und damit kommen wir gut klar.

Unsere bevorstehende Urlaubsreise hat unsere Gedanken auf irgendeine Weise beeinflusst, ohne dass wir darüber ausführlich gesprochen haben. So fühlte ich mich, trotz der Vorfreude auf die Reise, in den letzten Tagen etwas bedrückt. Dem Gatten ging es ähnlich. Ich vermutete, dass es bei mir so eine Art Abschiedsschmerz wegen der Katzen war, so als würde ich z.B. drei Wochen zu einer Kur müssen und meinen Schatz allein zurücklassen müssen.

Gestern haben wir Koffer gepackt, und dieses Gefühl war wie weggeblasen. Ich sprach das Thema beim Essen an. Und siehe da, Bernd ging es nicht anders. Wir fühlten uns beide leichter. Und das hat nichts mit dem Kofferpacken zu tun. Das ist in den Jahren ein ganz normaler Vorgang geworden. Aber bei uns beiden hat es klickgemacht. Und es hat uns mal wieder gezeigt, dass wir auf der selben Welle schwimmen, dass wir uns sehr sehr ähnlich sind. Und das ist einfach nur schön.

Schmusekatze


Glinda – meine Schmusekatze. Fast jeden Morgen kommt sie auf den Arbeitstisch und fordert ihre Schmuseeinheiten ein. Währenddessen kann ich aber mit der der rechten Hand die Maus bedienen und das Internet leerlesen. Aber manchmal holt sie sich mit einer Pfote meine Hand damit ich ihren Kopf knuddeln kann. Die kleine dicke ist ganz schön schlau.

Zwei Tage war die Schmuseroutine gestört. Mittwoch musste ich nach Hamburg zu meinem Neurochirurgen, Donnerstag, also gestern, war Wirbelsäulengymnastik. Heute morgen läuft alles seinen geregelten Gang und Glinda kam zu mir. Nach einer Weile legte sie ihr Köpfchen auf meiner linken Hand ab und schlief ein. Mich durchströmt dann immer ein Glücksgefühl wenn Glinda mir ihre Zuneigung auf körperliche Art zeigt.

So ähnlich wie auf dem Foto muss es auch abends sein wenn ich im Bett noch ein paar Seiten lese. Mit der rechten Hand halte ich meinen Kindle, meine linke Hand verschwindet unter der Bettdecke wenn Glinda dadrunterkriecht. Für ein paar Minuten legt sie dann ihren Kopf auf der Hand ab und eine Vorderpfote liegt auf meinem Unterarm. Ohne ein Wort des Dankes springt sie dann aus dem Bett. Vielleicht ist es ihr mit dem dicken Fell zu warm.

Davon gibt es aber keine Fotos. Es geht niemanden etwas an, was unter meiner Bettdecke los ist.