Nachhaltige Gesichtsmaske
Das Thema Masken ist ja eigentlich ausgelutscht. Wir tragen sie, wo immer es gefordert wird,wie z.B. in Geschäften, in Restaurants auf dem Weg zum Tisch und im ÖPNV. Gewöhnen kann ich mich an die Dinger nicht. Sobald es ist nicht mehr notwendig ist, nehme ich das Teil ab. Es ist mir zu warm unter der Maske und die Nase läuft.
Wie gesagt, ausgelutscht. Aber diese Maske möchte ich euch denn doch nicht vorenthalten. Wenn sie ihren Zweck erfüllt hat, kann man sie einfach aufknabbern. Tolles Teil.
Maritimer Mittwoch
Heute ist wieder Maritimer Mittwoch, eine Aktion von Keks & Tee.
Das Foto zeigt die spiegelglatte Adria am 12. August 2019 als wir mit der „Mein Schiff 6“ auf dem Weg von Triest nach Korfu waren. Auf unseren 7 Kreuzfahrten haben wir jedes Mal solche Situationen erlebt, selbst in der berüchtigten Biscaya und auf dem Nordatlantik.
Einfach parken …
… mit easypark.
Nach der Trauerfeier für meine Mutter waren wir ja mit unserem Sohn Oliver noch in Travemünde und haben dort gegessen. Auf dem zentralen Parkplatz Leuchtenfeld stellte Oliver den Wagen ab. Statt mühsam Münzen zusammenzusuchen, um sie in den Parkautomaten zu stecken, schaute er nach einem Aufkleber von easypark. Das Handy wurde gezückt und eine App geöffnet. Oliver gab die erwartete Parkzeit und die Nummer des nächstgelegenen Parkautomaten ein, legte eine Plakette auf das Armaturenbrett und dann machten wir uns auf den Weg.
Währenddessen erklärte uns Oliver das System:
1. Wenn die eingegebene Parkzeit erreicht ist, gibt die App einen Alarm, man kann dann nachbuchen
2. Wenn man ins Auto steigt und wegfährt, meldet man sich auf der App wieder ab
3. Die Parkzeit wird minutengenau abgerechnet, es macht also nichts, wenn man 2 Stunden eingegeben hat und nur 1 Stunde geparkt hat
4. Die Parkgebühren werden vom hinterlegten Konto abgebucht
Klar, sowas brauchen wir auch, auch wenn wir selten unterwegs sind und auf gebührenpflichtigen Parkplätzen parken.
Gestern war für uns Premiere. Wir mußten in die große Stadt an der Elbe. Vorab informierte Bernd sich, wo wir easy mit easypark parken könnten. Wir stellten den Wagen ab und Bernd gab die notwendigen Informationen in die App ein. Nachdem wir unsere Anliegen erledigt hatten und zurück am Wagen waren, meldete Bernd uns wieder ab und bekam gleich die Gebühren angezeigt.
Wenn man mit Bargeld oder EC-Karte an einem Parkautomaten bezahlt, muss man vorab eine feste Parkzeit kaufen. Fährt man früher wieder ab, hat man für einen Zeitraum X umsonst bezahlt. Benötigt man mehr Parkzeit als erwartet, muss man zum Automaten eilen und nachlösen. Das alles entfällt bei easypark. Wie bereits erwähnt, wird die Parkzeit minutengenau abgerechnet und wenn’s mal wieder länger dauert – einfach auf der App noch Parkzeit dazugeben.
Ein ganz normaler Gottesdienst
Es ist viele Jahre her, dass ich einen ganz normalen Gottesdienst besucht habe. Es war zur Zeit des Konfirmandenunterrichts. Es wurde erwartet, dass wir 14-tägig einen Gottesdienst besuchten. Bei der Anwesenheitsprüfung vor dem Unterrichtet musste mit „ja“ antworten, wer einen Gottesdienst besucht hatte. Die anderen Konfirmanden meldeten sich mit „hier“. Eine weitergehende Kontrolle wurde nicht durchgeführt. Und ja, ich gebe zu, dass ich im Sommer desöfteren mit „ja“ geantwortet habe. Wo ist man Gott näher als auf dem Wasser unter dem freien Himmel!?
In den einzelnen Kirchengemeinden ist es üblich, dass am Ende des folgenden Sonntagsgottedienstes die Abkündigungen gemacht werden. Es werden die Namen derjenigen verlesen, die kürzlich geheiratet, getauft oder beerdigt wurden. Als Angehöriger sollte man bei so einer Abkündigung anwesend sein.
Kürzlich haben wir ja die sterblichen Überreste meiner Mutter zu Grabe getragen. Bei der Verabschiedung nach der Trauerfeier wies der Pastor uns daraufhin, dass wir ja doch einen etwas weiteren Anfahrtweg hätten und er Verständnis dafür hätte, wenn wir nicht erscheinen würden. Meine Cousine, die in der Nähe der ehemaligen Heimatgemeinde meiner Mutter wohnt, erklärte sich spontan bereit, den Gottesdienst zu besuchen. Wir hielten uns die Option offen, eher dazu neigend, nicht dafür extra nach Lübeck zu fahren.
Im Lauf der letzten 2 Wochen tendierte ich mehr und mehr dahin, doch diesen Gottesdienst zu besuchen. In erster Linie würde ich das für meine Mutter machen. Da der Pastor ein total lockerer Typ ist, wurde die Entscheidung noch leichter: Wir fahren Sonntag nach Lübeck.
Vor der Kirche trafen wir uns mit meiner Cousine und ihrem Partner. Beim Betreten der Kirche begrüßte der Pastor mich mit meinem Namen. Wir nahmen in den vorderen Reihen Platz. Statt eines Gesangsbuches lag vor uns ein kleines Doppelblatt mit dem Ablauf des Gottesdienstes. Und ob man es nun glaubt oder nicht: Auch ein Comic von den Peanuts war abgedruckt. Ich hatte die Hoffnung, dass die Predigt ebenso locker gehalten würde, wie bei der Trauerfeier für meine Mutter.
Leider war das nicht der Fall, vermutlich mit Rücksicht auf die regelmäßigen Kirchgänger. Ich kann nun mal mit Versen und Psalmen nichts anfangen. Auch die Geschichte von Micha, einem der 12 Propheten, berührte mich nicht, obwohl das, was er vor 2.700 Jahren beklagt hat, durchaus auf die heutige Zeit übertragen kann, nämlich die soziale Ungerechtigkeit.
Die Abkündigungen enthielten u.a. zwei Trauerfälle, dabei eben auch den meiner Mutter. Ich erinnerte mich an damals, dass nur die Namen der betroffenen Personen genannt wurden. Meine Cousine kannte das auch so. Heute war es so, dass ein ganz kleiner Einblick in das Leben und in das Wesen der Person gegeben wurde, was ich sehr schön fand.
Trotzdem: Gottesdienste geben mir kaum etwas. Die Worte und Gebete geben mir keinen Halt, keinen Trost. Wenn es denn einen Gott gibt, was niemand genau weiß, wie der Pastor auf der Trauerfeier verkündete, dann fühle ich mich ihm auf dem weiten Meer – bei ruhiger See sowie im Sturm – und auf unserer Terrasse unter hohen und rauschenden Pappeln näher, als in einer Kirche.
Maritimer Mittwoch
Der Schatten des handgefertigten Modells der „Cutty Shark“ in der Nachmittagssonne. Das Modell wurde gebaut von einem Nachbarn, dem ich es günstig abkaufen konnte weil er meinte, bei uns wäre es gut aufgehoben.
Erkenntnis zum Wochenende
„Das Leben ist zu kurz um den Korken wieder in die Weinflasche zu stopfen!“
Prost!
Maritimer Mittwoch
Der Lieblingsplatz auf unseren Kreuzfahrten: Vorn auf der Back, dort wo das Typhon steht, wo kein Wind weht und man nur das Rauschen der Bugwelle hört. Hier mein Schiff 6 abends nach der Abfahrt von Triest nach Korfu.
Petition gegen Zwangsimpfung
Petitionen sind durchaus wichtig und können Einfluss auf die Politik nehmen, auch wenn sie nicht bindend für Gesetze sind. Ich habe heute eine Petition unterschrieben, die sich für schärfere Gesetze bei Kindesmissbauch einsetzt.
Um eine Petition zu unterschreiben, bedarf es keinerlei Schriftverkehr, das kann man heute auch schon online machen. Es ist auch nicht die erste Petition, die ich so unterschrieben habe.
Wenn man die Seite change.org aufruft, werden einem diverse Petitionen vorgeschlagen. Über die meisten kann man nur den Kopf schütteln. Es ist erstaunlich, womit sich die Menschen beschäftigen.
Eine Petition fiel mir heute besonders ins Auge: „Nein zu Zwangsimpfungen in Deutschland“. Es geht um die Masernschutzimpfung. Ich zitiere Auszugsweise:
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
unsere Demokratie ist in Gefahr. Der Bundestag hat am 14.11. 2019 die Wiedereinführung der Zwangsimpfung in Deutschland beschlossen (Masernschutzgesetz). Die Zwangsimpfung gab es in Deutschland zeitweise im 19. Jahrhundert und vor allem in der Zeit von 1939 – 1945. Die Väter unseres Grundgesetzes haben sich 1949 nach 2 Weltkriegen Gutes für unser Volk erdacht:
Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
In Artikel 2 heißt es:
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
Sehr geehrter Herr Steinmeier,
lassen Sie nicht zu, dass die Bundesregierung diese Grundsätze missachtet!
Mehr als 500.000 Menschen haben diese Petition bereits unterschrieben! Alle bekloppt1
Schön war’s!
Kann eine Trauerfeier schön sein? Ja!
Montag fand die Trauerfeier für meine kürzlich verstorbene 96 Jahre alte Mutter statt. Es war genau so, wie ich mir das gewünscht hatte: Niemand erschien in Trauerkleidung, es gab keine Schleifen am Blumenschmuck. Die Urne stand vor dem Altar, umrandet von Rosen, die sich nach unten hin in einem großen Gesteck verloren. Links daneben stand eine Staffelei mit einem Farbfoto (ohne Trauerflor) meiner Mutter, welches vor 2 Jahren aufgenommen wurde. Davor das Blumengesteck meines Sohnes und seiner Familie, farblich harmonierend mit dem Hauptblumenschmuck.
Zu Beginn der Trauerfeier wurde auf der Orgel „Memory“ aus dem Musical Cats gespielt. Der Pastor sprach zunächst ein paar christliche Worte. Immer wieder wies er darauf hin, dass wir nicht wissen, dass es so ist, wie es in Bibel steht, dass es ein Leben „danach“ gibt. Niemals behauptete er, dass es so ist.
Nach auf der Orgel gespieltem Lied „Lobe den Herren“ erzählte der Pastor aus der Lebensgeschichte meiner Mutter, soweit sie mir bekannt war. Seine Worte veranlassten uns nie zu Tränen, aber ab und zu zu einem Lächeln. Er hatte das, was ich ihm in einem Vorgespräch erzählte, perfekt zu einer Lebensgeschichte zusammengefasst, mit den Höhen und Tiefen eines 96-jährigen Lebens. Niemand ist perfekt, was in der Rede auch erwähnt wurde. Das gehört zu einem langen Leben auch dazu.
Nach dem Kirchenlied „Bewahre und Gott, behüte uns Gott“ erfolgten noch ein paar bilblische Worte und ein Gebet. Dann wurde die Urne unter den Klängen zu „Morgenstimmung“ aus der Suite Per Gynt von Edvard Grieg aus der Friedhofskapelle hinausgetragen. Am Familiengrab nahmen wir dann endgültig Abschied.
Am Grab hatte ich für eine kleine Überraschung gesorgt. Nachdem wir alle 3 Mal eine handvoll Erde auf die Urne geworfen hatten, gab es für die Anwesenden einen Schnaps am offenen Grab. Es versteht sich von selbst, dass ich den ersten Schnaps auf die Urne goss. Dann stießen wir auf das Wohl meiner Mutter an. Auch der Pastor trank ein Gläschen mit. Er bestätigte, dass er sowas noch nicht erlebt hätte und fand, dass das eine sehr schöne Idee sei.
Ein großer Leichenschmaus konnte „unter den gegenwärtigen Umständen“ nicht stattfinden. Bernd und ich fuhren mit unserem Sohn nach Travemünde, die zweite Heimat meiner Eltern und mir in vielen Sommern, wo wir in Angesicht des Hafens und der „Passat“ ein leichtes Mittagessen einnahmen. Ein kleiner Spaziergang rundete den Tag ab.
Kann eine Trauerfeier schön sein? Ja, sie kann. Eine Trauerfeier muss nicht traurig sein. Ich hatte unsere kleine Familie gebeten, nicht in Trauerkleidung zu erscheinen. Es gab keine Schleifen an den Blumengestecken und am Urnenschmuck. Der Pastor hielt die Predigt auf meinen Wunsch so, dass er nicht auf die Tränendrüse drückte. Die Trauerfeier war in Teilen ergreifend, wohl auch wegen der Musikstücke, die ich ausgesucht hatte, aber nie traurig.
Es war eine schöne Trauerfeier. Es war „eine schöne Leich“, auch wenn es nur noch die Asche einer einst stolzen Frau war, die bis zum Tod auf ihr Äußeres geachtet hat.