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Die Folgen von Herwart


Ein weiterer Herbststurm, namens Herwart, fegte in der vergangenen Nacht über das Land. Es war eine unruhige Nacht, es war laut, ständig polterten morsche Zweige auf das Dach. Gefühlt habe ich kaum geschlafen. Während Xavier nur etwa eine Stunde wütete, hat sich Herwart die ganze Nacht Zeit gelassen.

Am späten Vormittag schaute ich aus dem Fenster runter zur Elbe und entdeckte, dass der Wasserstand ziemlich hoch ist. Starke Regenfälle am Oberlauf der Elbe und deren Nebenflüsse kann nicht die Ursache sein. Und die Sturmflut? Die Staustufe bei der Schleuse Geesthacht hält den Tidenhub eigentlich zurück. Wenn also hier ein erhöhter Wasserstand anzutreffen ist, der nichts mit Niederschlägen zu tun hat, muss die Flut über die Staustufe getreten sein.

Bernd und ich sind ja eigentlich eher die Bewegungsmuffel. Aber da ist Hochwasser, da müssen wir doch mal gucken, sozusagen Katastrofentourismus. Also zogen wir uns windfest an und gingen runter an die Elbe. Das kommt ja nicht so oft vor, dass der große Strom oberhalb der Staustufe so viel Wasser führt. Das muss man sich doch mal angucken.

Nicht nur der Sturm war in der Nacht aktiv. Ein Biber – also nicht der Justin – hat sich nicht stören lassen und einen kleinen Baum umgelegt. Die Bissspuren waren noch ganz frisch. Ein tiefbeladener Binnentanker mühte sich gegen Wind, Strom und Wellen in Richtung Schleuse. Der Sturm spritzte die Gischt über den Bug. Eigentlich gibt es immer was zu gucken an der Elbe. Man sollte öfter mal runtergehen. Es sind doch nur ein paar Meter.

Kleine Herbstwanderung


Ursprünglich sollte diese kleine Wanderung schon am Samstag stattfinden, mit Kaffee und Kuchen im Alten Sandkrug und abends ein schöner Abschluss beim Griechen unseres Vertrauens. Das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir waren dann am Abend nur Griechisch essen, mit unseren Freunden Claudia, Thomas, Astrid und Holger. Die Wettervorhersage für heute sah aber sehr positiv aus. Und so trafen wir uns am frühen Nachmittag, fuhren mit 2 Autos nach Tesperhude und machten uns dann auf halber Höhe am Geesthang entlang auf den Weg zum Alten Sandkrug.

Dieser Teil des Waldes war weitgehend vom Sturm verschont geblieben, so dass wir flotten Schrittes unserem Ziel entgegenstrebten. Auf der linken Seite des Weges erhob sich der Geesthang, rechts blitzte gelegentlich die Elbe durch die Bäume während über uns der blaue Herbsthimmel durch die hohen Bäume zu sehen war.

Der Alte Sandkrug ist ein Ausflugslokal, von der Inhaberfammilie betrieben, wir fanden noch Plätze im Garten. Es dauerte etwas bis uns Torte und Kaffee serviert wurden, es machte einen etwas unorganisierten Eindruck. Aber jeder bekam das, was er bestellt hatte. Und Zeitdruck hatten wir ja nicht. Es schadete nicht, sich von der ersten Etappe ein wenig auszuruhen.


Statt den oberen Weg durch den Wald nahmen wir für den Rückweg jetzt die Strecke an der Elbe entlang, die aber auch von Bäumen und Büschen verdeckt war. Dieser Weg ist etwas kürzer als der „obenrum“, was ich dann doch als ganz angenehm empfand.

Insgesamt waren wir ca. 11 km unterwegs. Das war jetzt keine große Herausforderung für uns. Aber wir haben was für unsere Gesundheit getan, denn Bewegung und frische Luft ist nie verkehrt. Thomas, der in der kleinen Stadt an der Elbe aufgewachsen ist, wusste einiges zur Landschaft zu erzählen. So hatten wir auch einen kleinen Lerneffekt auf unserer Wanderung. Es ist nie verkehrt etwas über die Gegend zu wissen, in der man seine Heimat gefunden hat.

Tecklenburg


Welch ein Brückenschlag: Von New York nach Tecklenburg, von der Millionenstadt in die Provinz. Tecklenburg? Da war doch was, so ganz knapp vor unserer großartigen Reise. Unsere Meinung über die Musicalaufführung, die wir in Tecklenburg besucht hatten, hatte ich am Morgen unserer Abreise nach New York ja noch schnell kundgetan. Für ein paar Fotos hat die Zeit aber nicht gereicht. Die möchte ich jetzt gern nachreichen.

Tecklenburg ist eine kleine knuffige Stadt mit einem gut erhaltenen Ortskern, den viele Fachwerkhäuser zieren. Im Sommer wird Tecklenburg zur Musicalfestspielstadt. Dann bevölkern viele Besucher die engen Gassen.

Dem Ende entgegen

Heute Abend um 19:30 Uhr Ortszeit (Deutsche Zeit minus 5 Stunden) machen wir uns auf den letzten Teil der Reise, von Halifax nach New York. Das Internet an Bord läuft oft recht schleppend, sonst hätte ich mich wohl öfter hier gemeldet. Ein paar Fotos gibt es bei Instagram: hansgeorg3003 und bernd.hinkelmann, man muss sich dafür nicht bei Instagram anmelden. Einfach die Namen in die Suchbox eingeben, natürlich nur jeweils einen.

Ich melde mich irgendwann am 6. September wieder wenn wir wieder zu Hause sind.

Dreifacher Erinnerungstag

Für meinen Mann und mich ist der heutige Tag in doppelter Hinsicht ein Tag sehr positiver Erinnerungen:
1. Heute vor 20 Jahren haben wir uns kennengelernt
2. Heute vor 10 Jahren haben wir das Elbe-Penthouse übernommen

Der 3. Punkt der heutigen Erinnerungen hat heute vor 20 Jahren weltweit große Bestürzung verursacht:
Heute vor 20 Jahren verstarb Diana, Princess of Wales

Zu Punkt 1:
Wir verbringen den heutigen Tag in Charlottetown/Kanada.
Mit dem Namen dieser Stadt schließt sich in gewisser Weise ein Kreis zu Punkt 3:
Die Stadt wurde zu Ehren der Deutschen Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz benannt. Sie war die Gattin des Englischen Königs Georg III.

Verminderte Sicht

Vorgestern Abend bereits fuhr unser schwimmendes Zuhause durch dicken Nebel. Das Typhon am Bug des Schiffes sendete das vorgeschriebene Schallsignal hinaus auf den Nordatlantik. Als ich nachts mal wach wurde war alles wieder ruhig.

Gestern Abend, wir saßen noch beim Abendessen, war draußen plötzlich wieder alles grau und das Typhon nahm wieder seine Arbeit auf. Im Abstand von ca. 2 Minuten sendet es seinen dunklen Ton von ca. 4 Sekunden Länge. Wenn man dann in der Koje liegt, vermittelt das ein Gefühl von Gemütlichkeit. Auf der Brücke wird das sicher ganz anders gesehen. Da wird eine angespannte Atmosphäre herrschen. Die Bildschirme der Radargeräte werden ständig aufmerksam beobachtet ob nicht Gefahr besteht, ein in der Nähe befindliches Schiff zu übersehen.

Die ganze Nacht durch und noch jetzt, am frühen Vormittag, fahren wir durch dicken Nebel Kanada entgegen, begleitet von den regelmäßigen Tönen des Typhon.

Schiffsexpedition


Das Schiff ist groß, das Schiff ist lang und das Schiff ist hoch. Auf unseren täglichen Spaziergängen lernen wir Mein Schiff 6 immer besser kennen. Und jede Gelegenheit nutzen wir, irgendwo an der Reling zu stehen und auf das Meer zu schauen. Bernd steht hier am Heck auf Deck 5 und spiegelt sich im Diamanten, eine Glas-/Stahlkonstruktion über mehrere Decks.

Champagner satt

Am Abend des ersten Seetages auf dem Weg von Hamburg nach Zeebrügge hatte der Kapitän zum Champagnerempfang in die X-Lounge geladen. Es gab wirklich Champagner bis zum Abwinken. Mit einem der anderen anwesenden Offiziere, der für die Finanzen zuständig ist, hatten wir ein sehr nettes und langes Gespräch über dieses schöne neue Schiff und Zukunftspläne der Reederei.