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Umbuchung

Meine Mail an flydba.com vom Mittwoch vergangener Woche blieb unbeantwortet. Am Freitag fand ich auf der Homepage eine direkte Telefonnummer. Angeblich gab es aber Probleme mit der Telefonanlage und ich bekam eine weitere Emailadresse und eine Faxnummer. Freitag Mittag schrieb ich eine neue Mail an die Sachbearbeiterin. Bis heute Mittag blieb diese Mail unbeantwortet, ich schickte dann ein Fax mit dem Vermerk „dringend“. Auch darauf gab es keine Reaktion. Langsam wurde ich ungeduldig. Und dann hatte ich eine Idee: Ich rief noch Mal die Buchungshotline an und tat so, als wenn ich von nichts wüsste: „Guten Tag, ich möchte 2 Flüge nach Venedig umbuchen.“ Nachdem ich „Einen Moment bitte“ gehört hatte und in der Warteschleife landete, befürchtete ich, dass gleich die Aussage kommt, dass es nicht geht. Aber die Überraschung war gross. Die Dame fragte mich, wann wir denn fliegen wollten. Nachdem wir einige Daten durchprobiert hatten, wurde mir der Hinflug für den 18.9. und der Rückflug für den 20.9. bestätigt. Warum das heute plötzlich möglich war, ist mir ein Rätsel. Entweder gab es am Mittwoch eine Fehlinformation oder bei meiner Buchung nach München war eine entsprechende Bemerkung eingetragen. Egal – wir fliegen nach Venedig!

Ein Hotel hab ich dann auch gleich gebucht: Al Portico

(Die sichtbaren Eintragungsdaten der Kommentare entsprechend nicht der tatsächlichen Veröffentlichungszeit)

Ein Tag in Lübeck

1. Mini-CSD
Lübeck feierte heute seinen zweiten CSD. Im letzen Jahr war die Parade schon klein, aber in diesem Jahr war sie noch kleiner, was der Stimmung aber nicht schädlich war. 5 Trucks machten sich um 12.00 Uhr auf den Weg durch die Lübecker City. Und tatsächlich hatten sich bereits zahlreiche Schaulustige an die Strassen gestellt um sich die Parade anzusehen. Die beste Stimmung verbreitete eine Lesbengruppe mit ihrer Partymusik. Hinter diesem Wagen hatten sich auch die meisten Mitläufer versammelt. Die Lesben traten auch durch ihre Kreativität gegenüber den anderen Gruppen hervor: Sie hatten hunderte von Rosen auf dem Wagen, die an am Strassenrand stehende Damen verteilt wurden. Andere Gruppen feierten nur sich selbst. Die Mitfahrer auf dem Gemeinschaftswagen einiger Lübecker schwuler Kneipen warfen nur Papiermanschetten für Biergläser unters Volk, was ziemlich einfallslos ist.

Das Strassenfest fand in diesem Jahr auf dem Lübecker Markt statt. 2 Bierstände, Wein, Wurst und Asiafood, Kuchen und Kaffee, das waren die Angebote für das leibliche Wohl. Es gab einen Infostand der Jungliberalen. Auch die Lesben waren mit einem Stand vertreten. Alles sehr übersichtlich und sehr gut besucht von Touristen und Einheimischen – im Gegensatz zum letzten Jahr, wo das Fest in einem Wohngebiet in der Altstadt stattfand, wohin sich kaum ein Mensch verirrt. Das Strassenfest auf dem Markt stattfinden zu lassen ist für die Veranstaltung ein grosser Pluspunkt und kann nur begrüsst werden.




2. Ja ist denn heut‘ schon Weihnachten?
Wir nutzten unseren Aufenthalt in Lübeck zu einem kleinen Stadtbummel. Ich suchte ein paar rustikale Weingläser für den Balkon und unsere Sofaabende. Langsam hab ich genug vom Senfkristall. Gewisse Vorstellungen, wie die Gläser aussehen sollen hatte ich schon. Nur hatte ich in Hamburg nicht das Passende gefunden. Ich ahnte schon, dass es letztendlich wieder mal teuer werden würde. Es gibt eine Serie von Holmegaard, Skibsgläser heisst sie.


Wir steuerten ein Geschäft an, um uns umzuschauen, in der Hoffnung, dort was preisgünstigeres zu finden. Hatten sie aber nicht und das was sie hatten gefiel uns nicht. Gläser von Holmegaard hatten sie auch nicht. Aber sie hatten bereits Weihnachtsgeschirr! Na ja, die Verkäuferin nannte es Wintergeschirr. Sie versuchte sich damit herauszureden, dass man das Geschirr von Oktober bis Anfang Januar benutzen kann. Nee, also ganz bestimmt trinke ich meinen Espresso im Oktober nicht aus Tassen mit Weihnachtsbäumen drauf. Uns wurde dann noch ein „Wintergeschirr“ von Versace präsentiert. Na, auch nicht unser Geschmack. Es war zwar nicht unbedingt weihnachtlich – aber ziemlich überladen. Und eine Tasse für 125 Euro muss dann doch nicht sein. Ich hatte die Idee, die Dame zu fragen, ob ich das Weihnachts- bzw. Wintergeschirr denn mal fotografieren dürfte. Aber ich traute mich dann doch nicht. Es ist nämlich ein sehr vornehmes Geschäft.

Ich wusste aber, wo es ein Geschäft gibt, in dem man Holmegaardprodukte kaufen kann. Durch die Altstadt, vorbei am Malerwinkel,


machten wir uns auf dem Weg zum Wagen. Skanbo liegt am Stadtrand auf dem Weg zu Mellis Eltern, bei denen wir eingeladen waren. Leider gab es dort nur noch ein Glas. Aber da es noch zum alten Preis ausgezeichnet war, kaufen wir es. In Hamburg werden wir das zweite Glas dazu kaufen.

3. Bei Familie D.
Der Kaffeetisch war auf der der Terrasse gedeckt. Melli hatte Muffins gebacken, wir hatten einen russischen Zupfkuchen mitgebracht, den Bernd gebacken hatte. Wie immer war es nett und gemütlich, wenn wir zusammen sind. Ursprünglich sollte abends gegrillt werden. Wegen der verlängerten Ladenöffnungszeiten musste Reiner aber bis 20.00 Uhr arbeiten (er ist Marktleiter in einem Supermarkt). Sie hatten sich deshalb entschlossen, in einem jugoslawischen Restaurant essen zu gehen. Die reichhaltige Auswahl machte die Entscheidung nicht leicht. Wir verliessen uns auf die Empfehlung der erfahrenen Gäste und bestellten zusammen eine Platte mit einer Auswahl an verschiedenen Fleischsorten. Ui, die Hose wurde danach dann reichlich eng – am Bund! Ich war froh, dass ich den obersten Knopf aufmachen konnte als Bernd und ich uns auf den Heimweg nach Hamburg machten.

Im Heidepark

Bernd und ich kennen uns seit fast 7 Jahren, genau so lange nehmen wir uns vor, einen Ausflug zum Heidepark in der Nähe von Soltau zu machen. Endlich, endlich haben wir es geschafft. Liegt es am neuen Wagen? Seit Tagen beobachteten wir die Wettersituation. Wenn es zu heiss und sonnig ist, kann es eine Strapaze werden, besonders für Bernd.

Wie üblich waren wir um sieben Uhr wach – und die Sonne schien am strahlendblauen Himmel. Na, dann schauen wir doch mal im Internet bei wetteronline.de unter Soltau. Die vorhergesagte Höchsttemperatur lag bei 24 Grad, ausserdem war mit ein paar Wolken zu rechnen. Das waren ideale Aussichten. Um acht Uhr sassen wir im Wagen und fuhren zum Heidepark – offen versteht sich, obwohl es doch ein wenig kühl war. Nach gut einer Stunde Fahrt waren wir dort. Der Parkplatz war noch ziemlich leer, am Kassenhäuschen hatten sich bereits 2 Schlangen gebildet, aber es ging ganz flott.

Unser Weg führte uns als erstes zum „Colossos“, der Welt grösste Holzachterbahn. Wir konnten direkt in den so genannten Bahnhof gehen und gingen mit der 4. Abfahrt auf die grosse Reise, gesichert mit einem Beckengurt wie im Flugzeug und ausserdem angepresst durch eine Art Stempel. Die erste Abfahrt geht mit 61 Grad bergab aus 60 m Höhe! „Ich schau nicht hin“ sagte ich zu Bernd. Aber magisch wurden meine Blicke von der Abfahrt angezogen. Wie es schien fast senkrecht stürzten wir zu Boden und schon waren wir wieder einen Hügel hinauf. Oben angekommen, kurz bevor es wieder runter ging, gab es ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend und ich kam ein wenig vom Sitz hoch. Und wieder ging es runter und den nächsten Hügel hinauf. Kurven und Hügel reihten sich aneinander, sehen konnte ich nichts mehr. Ich hörte nur das Rattern und das obligatorische Schreien irgendwelcher Girlies. Nach etwas mehr als 2 Minuten war es schon vorbei – leider.

Der Weg führte uns weiter zum Mountain Rafting, eine etwas beschauliche Fahrt durch einen Wildwasserkanal, auf der man aber auch ein wenig nass werden kann. Auch hier war es von Vorteil, dass wir so früh schon dort waren, die Wartezeit hielt sich in Grenzen. Der Spassfaktor in diesem Teil ist enorm. Die „Boote“ drehen sich auf ihrer Fahrt durch den Kanal, Stromschnellen sorgen dafür, dass Wasser ins Boot spritzt, die Fahrt durch den Wasserfallkanal sorgt für eine gute Befeuchtung der Insassen.


Weiter ging es zur zur Bobbahn und zur Wildwasserbahn. Bernd, der vorne gesessen hatte, wurde ziemlich nass, was bei dem warmen Wetter weiter kein Problem war.

Nachdem wir uns bei einer Pizza gestärkt hatten ging es weiter zum Hängelooping. Anschliessend ging es noch Mal zum Colossos. Dort hatte sich inzwischen eine grosse Menschenmenge angesammelt. Nach einer Wartezeit von etwas über einer Stunde waren wir dran um eine Fahrt von 145 Sekunden zu machen. Dieses Mal konnten wir die Fahrt besser wahrnehmen. Gern wären wir noch Mal gefahren, aber wieder eine Stunde warten? Nein, dazu hatten wir keine Lust. Stattdessen gingen wir wieder zum Mountain Rafting und zur Wildwasserbahn. Und dann reichte es. Nach einem Eis, gemütlich in einem Café gegessen, machten wir uns auf den Heimweg nach Hamburg.

Ich muss raus

Das Wetter ist phantastisch, viel zu schön, um zu Hause zu bleiben, besonders weil so ein geiles Auto im Keller steht. Ich wollte an die See, nur ein wenig rumlaufen und schauen, was sich so verändert hat. Bernd war eher lustlos, also bin ich alleine nach Travemünde gefahren.

Dicht am Strand fand ich einen Parkplatz. Von dort war es nicht weit zur Promenade und zum Casino. Oliver hatte mir erzählt, dass dort jetzt ein Vier Jahreszeiten Hotel drin ist und die Aussenanlagen ganz wunderbar geworden sind. Recht hat er! Alles so ist so gross und frei geworden. Leider hatte ich meine Cam nicht mit. Im Internet fand ich diese Aufnahme:


Vom Casino bzw. Hotel ging ich die Strandpromenade entlang Richtung Lotsenstation und weiter auf der Hafenpromenade zum eigentlichen Ort. Die Strasse „Vorderreihe“ ist in den Sommermonaten für den Autoverkehr gesperrt. Überwiegend „die Beigen“ (Rentner) bevölkerten die zahlreichen Strassencafés und Verkaufsstände. Da noch keine Ferienzeit ist, sind jüngere Gäste noch in der Minderheit.

Traditionell muss ich in Travemünde ein Eis essen, und zwar von einer italienischen Eisdiele, die ihren Ursprung vor 50 Jahren als Eisbude in einem Anhänger hatte. Später etablierte sich die Familie dann mit einer Eisdiele an der Vorderreihe. Viele Jahre war es die einzige Eisdiele. Inzwischen gibt es derer mehrere. Aber mein Eis kaufe ich nur dort. Ich schlenderte noch ein wenig weiter die Vorderreihe entlang bevor ich mich auf den Rückweg machte, am Hafen entlang, über die Strandpromenade und zurück zum Wagen.

Auf dem Rückweg nach Hamburg wollte ich die Nebenstrecke am Hemmelsdorfer See entlang nehmen um in Warnsdorf auf dem Bauernmarkt Spargel, Schinken und Erdbeeren zu kaufen. Es gab Spargel der preisgünstig war, es gab Erdbeeren, die riesig waren und es gab keinen Schinken. Also ging ich wieder. Ganz in der Nähe hatte ich einen anderen Hof entdeckt, der an der Strasse Werbung mit den von mir gesuchten Dingen machte, und zwar der Hof Honhold:

Auf dem Hof Honhold bietet die Familie Honhold zahlreiche ländliche Produkte aus ökologischem Anbau und Schinken- und Wurstspezialitäten aus eigener, öko- logischer Tierhaltung an. Freilaufende Rinder, Schweine, Enten und Gänse garantieren hier für höchsten Qualitätsstandard mit hohem Gesundheitswert. Auf dem Hof frisch zubereitet, kann man hier ländliche Kost in angenehmem Ambiente genießen. Doch nicht nur der Kommerz reagiert auf dem Hof Honhold. Die zahlreichen Veranstaltungen auf dem Hof, wie etwa plattdeutsche Abende, Theaterstücke und Sketchabende werden jeweils über die regionale Presse und in ausliegenden Kulturkalendern angekündigt.
Gefunden bei Reiseziele an der Ostsee.

Der Spargel war zwar ein wenig teurer, dafür waren die Erdbeeren kleiner (ich mag nicht diese künstlich durch Dünger aufgeblasenen Dinger) und sie hatten Schinken, den ich sogar noch probieren durfte. Schnell war unser Essen für den morgigen Tag eingekauft und im Wagen verstaut und ich machte mich auf den Rückweg nach Hamburg. Meine kleine Spritztour hatte aus mir einen zufriedenen Menschen gemacht.

Wieder zu Hause

Nach ein paar schönen, doch auch anstrengenden, Tagen sind wir gut wieder zu in Hamburg angekommen. Einerseits sind wir froh, wieder zu Hause zu sein, anderseits auch ein wenig wehmütig, dass alles schon wieder vorbei ist – auch wenn es zeitweise anstrengend war. In den nächsten Tagen werde ich ein „Zürich Special“ mit ein paar Bildern online stellen.

Zürich

Unsere Reiseplanung ist abgeschlossen. Ich habe mich heute nach ein paar günstigen Hotels erkundigt und dabei festgestellt, dass es in Zürich ein Etap-Hotel gibt. Das sind ganz einfache, aber saubere Hotels mit einem Minimum an Service. Die Zimmer sind zweckmässig eingerichtet. Das Doppelzimmer soll pro Nacht 79,00 Schweizer Franken kosten, das sind etwa 57,00 Euro. Alles zusammen, also Flugkosten und Unterbringung, bezahlen wir jetzt etwa so viel, wie die Bahnreise alleine kostet, die der „Reiseleiter“ vom Chor arrangiert hat.

Chorfestival

Vom 29. Mai bis zum 1. Juni findet in Zürich ein schwules Chorfestival statt. Die Kosten für die Bahnfahrt nach Zürich und zurück sollen Euro 220,00 pro Person betragen. Das war uns dann doch etwas zu teuer. Wir haben nun den ganzen Abend im Internet nach preisgünstigeren Möglichkeiten gesucht – und auch gefunden. Bei Flugboerse.de hat Bernd gebucht: Wir fliegen jetzt für 130 Euro pro Person von Berlin und von Zürich auch wieder zurück. Nach Berlin fahren wir mit dem Wagen. Da Harald sich entschlossen hat, sich uns anzuschliessen, werden die Kosten für die Autofahrt noch ein wenig günstiger.

Auftritt in Münster I

Um 1030 Uhr trafen sich alle zum Brunch im „Luf“, direkt am Dortmund-Ems-Kanal und am Hafen von Münster. Ein orkanartiger Sturm wehte durch das Hafenbecken. Gischt wurde aufgewirbelt und wehte über das Wasser. Eine Möwe versuchte in den Wellen gegen den Wind zu schwimmen, sie verschwand rückwärts aus unserem Blick. Es war beeindruckend, der Kraft der Natur zuzusehen. Und es passte zu unserem Stück „Piraten“. Sie gehen mit ihrem Schiff unter (Es gibt aber ein Happyend).

Es wurde Zeit, zum Bahnhof aufzubrechen. In der Bahnhofshalle wurden Abschiedslieder gesungen. Über uns zeigte die Anzeigentafel für alle Züge Verspätungen an. Der Orkan und bestimmt auch „schlüpfrige Schienen“ waren die Gründe dafür. Die Wartezeit auf dem Bahnsteig wurde mit weiteren Liedern verkürzt. Ansage: „Der IC nach Hamburg fährt heute abweichend von Gleis 2!“ Menschenmassen machten sich auf den Weg von Gleis 12 nach Gleis 2. Planmässig 25 Minuten verspätet traf unser Zug ein und machte sich nach kurzem Stopp auf den Weg nach Hamburg mit Halt in Osnabrück und Bremen. Die Ansagen im Zug vor der jeweiligen Ankunft machte uns klar, dass es draussen ziemlich ungemütlich war. Unsere Verspätung betrug vor Bremen inzwischen 70 Minuten. Teile des Streckennetzes waren unterbrochen.

Um 17.45 Uhr waren wir endlich in Hamburg, 90 Minuten später als geplant. Nach einer kurzen Verabschiedung ging jeder seiner Wege. Wir waren froh, wieder zu Hause zu sein, besonders Bernd. Sein Auftritt gestern Abend war dem Genesungsprozess sicher nicht förderlich, er sah ziemlich mitgenommen aus und war entsprechend müde und abgespannt. Das Wochenende klang aus als Sofa-Kuschel-Fernsehabend – müde und zufrieden. Mein letzter Gedanke für dem Einschlafen: Morgen hast du noch frei!

Aufritt in Münster II

Unser erster Auswärtsauftritt mit dem Programm „Piraten“ fand an diesem Wochenende in Münster statt.

Bernd hat seit 2 Tagen eine Erkältung mit Halsschmerzen, heute morgen kommt noch ein Husten dazu. Er weiss noch nicht, ob er heute Abend auftreten kann. Ich packe alles mit ein, was unsere Hausapotheke hergibt.

Samstag Mittag Abfahrt mit dem Zug nach Münster. Mit einer Verspätung von 10 Minuten verlassen wir den Hamburger Hauptbahnhof. Die Fahrt verläuft eher ruhig, was wohl daran liegt, dass keine Sektflasche die Runde macht: Vor einem Auftritt herrscht absolutes Alkoholverbot! Ja, so ernst nehmen wir das. Bis Münster vergrössert sich die Verspätung auf ca. 30 Minuten, hervorgerufen durch „schlüpfrige Schienen“ (Originalton einer Durchsage auf dem Bahnhof in Münster). Es ist ja wohl klar, dass dieser Begriff uns das ganze Wochenende begleitete und der Anlass zu allerlei Albernheiten war.

Unsere Gastgeber, „Homophon – Erster schwuler Männerchor Münster“, hatten für das Konzert die Aula der Freien Waldorfschule Münster gemietet. Na ja, Aula ist ja wohl leicht untertrieben. Es ist fast schon ein kleines Theater mit einer Kapazität von ca. 500 Plätzen, ausgestattet mit einer grossen Bühne. Ein grosses, selbsterstelltes Buffet wartete auf uns zur Stärkung. Leider mussten wir uns vorerst zurückhalten: Mit vollem Magen zu singen und zu spielen kann sich auch negativ auf Leistung und Konzentration auswirken.

Es ist üblich, dass der jeweilige Gastchor – in diesem Fall also wir – den ersten Teil der Konzerte bestreitet. Heute Abend war es aber anders: Homophon feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen und hat sich „Schola Cantorosa“ zum Geburtstag geschenkt. Die Akteure wollten sich einen entspannten Abend machen und zuerst auftreten um sich danach an unserer
Darbietung zu erfreuen.

Da im Zuschauerraum nicht ausreichend Platz für uns vorhanden war, um das Programm unserer Gäste zu verfolgen, verbrachten wir die Zeit im Backstagebereich. So gab es genügend Zeit für unsere Jungs, sich in Ruhe umzuziehen und sich schminken zu lassen (Ja, einen Stuckateur haben wir auch!)
Bernd hat sich entschlossen aufzutreten.

Nach der Pause brachten wir „Die Piraten“ auf die Bühne. Ich war fast so nervös wie bei der Premiere im Juli. Zum Glück hatte ich Torsten an meiner Seite. Er ist neu im Chor und konnte deshalb noch nicht mit auftreten. Während ich mich auf die Toneinspielungen konzentrierte kümmerte sich Torsten um die Beleuchtung.

Von ein paar Kleinigkeiten abgesehen, ging diese Vorstellung hervorragend über die Bühne. Langanhaltender Beifall belohnte unsere Sänger. Der Ruf nach Zugaben verhallte nicht unbeachtet. „Theater“ und „Divas“ aus unserem vorherigen Programm begeisterten das Publikum. Ein besonderes Lob verdient Dirk, unser Ersatzpianist. Er hatte nur 2 Proben Zeit, um sich auf uns und das Stück einzustellen. Bravo! Als er nach der Vorstellung in unsere Garderobe kam, wurde er mit dem Beifall der Truppe empfangen.

Unsere Gastgeber servierten Sekt und eine Geburtstagstorte. Als alle abgeschminkt und umgezogen waren, ging es zum „Ballhaus“ in die Stadt um dort die Geburtstagsparty zu feiern. Morgens um 0300 Uhr fielen wir müde ins Bett.