Ein Tag in Lübeck

1. Mini-CSD
Lübeck feierte heute seinen zweiten CSD. Im letzen Jahr war die Parade schon klein, aber in diesem Jahr war sie noch kleiner, was der Stimmung aber nicht schädlich war. 5 Trucks machten sich um 12.00 Uhr auf den Weg durch die Lübecker City. Und tatsächlich hatten sich bereits zahlreiche Schaulustige an die Strassen gestellt um sich die Parade anzusehen. Die beste Stimmung verbreitete eine Lesbengruppe mit ihrer Partymusik. Hinter diesem Wagen hatten sich auch die meisten Mitläufer versammelt. Die Lesben traten auch durch ihre Kreativität gegenüber den anderen Gruppen hervor: Sie hatten hunderte von Rosen auf dem Wagen, die an am Strassenrand stehende Damen verteilt wurden. Andere Gruppen feierten nur sich selbst. Die Mitfahrer auf dem Gemeinschaftswagen einiger Lübecker schwuler Kneipen warfen nur Papiermanschetten für Biergläser unters Volk, was ziemlich einfallslos ist.

Das Strassenfest fand in diesem Jahr auf dem Lübecker Markt statt. 2 Bierstände, Wein, Wurst und Asiafood, Kuchen und Kaffee, das waren die Angebote für das leibliche Wohl. Es gab einen Infostand der Jungliberalen. Auch die Lesben waren mit einem Stand vertreten. Alles sehr übersichtlich und sehr gut besucht von Touristen und Einheimischen – im Gegensatz zum letzten Jahr, wo das Fest in einem Wohngebiet in der Altstadt stattfand, wohin sich kaum ein Mensch verirrt. Das Strassenfest auf dem Markt stattfinden zu lassen ist für die Veranstaltung ein grosser Pluspunkt und kann nur begrüsst werden.




2. Ja ist denn heut‘ schon Weihnachten?
Wir nutzten unseren Aufenthalt in Lübeck zu einem kleinen Stadtbummel. Ich suchte ein paar rustikale Weingläser für den Balkon und unsere Sofaabende. Langsam hab ich genug vom Senfkristall. Gewisse Vorstellungen, wie die Gläser aussehen sollen hatte ich schon. Nur hatte ich in Hamburg nicht das Passende gefunden. Ich ahnte schon, dass es letztendlich wieder mal teuer werden würde. Es gibt eine Serie von Holmegaard, Skibsgläser heisst sie.


Wir steuerten ein Geschäft an, um uns umzuschauen, in der Hoffnung, dort was preisgünstigeres zu finden. Hatten sie aber nicht und das was sie hatten gefiel uns nicht. Gläser von Holmegaard hatten sie auch nicht. Aber sie hatten bereits Weihnachtsgeschirr! Na ja, die Verkäuferin nannte es Wintergeschirr. Sie versuchte sich damit herauszureden, dass man das Geschirr von Oktober bis Anfang Januar benutzen kann. Nee, also ganz bestimmt trinke ich meinen Espresso im Oktober nicht aus Tassen mit Weihnachtsbäumen drauf. Uns wurde dann noch ein „Wintergeschirr“ von Versace präsentiert. Na, auch nicht unser Geschmack. Es war zwar nicht unbedingt weihnachtlich – aber ziemlich überladen. Und eine Tasse für 125 Euro muss dann doch nicht sein. Ich hatte die Idee, die Dame zu fragen, ob ich das Weihnachts- bzw. Wintergeschirr denn mal fotografieren dürfte. Aber ich traute mich dann doch nicht. Es ist nämlich ein sehr vornehmes Geschäft.

Ich wusste aber, wo es ein Geschäft gibt, in dem man Holmegaardprodukte kaufen kann. Durch die Altstadt, vorbei am Malerwinkel,


machten wir uns auf dem Weg zum Wagen. Skanbo liegt am Stadtrand auf dem Weg zu Mellis Eltern, bei denen wir eingeladen waren. Leider gab es dort nur noch ein Glas. Aber da es noch zum alten Preis ausgezeichnet war, kaufen wir es. In Hamburg werden wir das zweite Glas dazu kaufen.

3. Bei Familie D.
Der Kaffeetisch war auf der der Terrasse gedeckt. Melli hatte Muffins gebacken, wir hatten einen russischen Zupfkuchen mitgebracht, den Bernd gebacken hatte. Wie immer war es nett und gemütlich, wenn wir zusammen sind. Ursprünglich sollte abends gegrillt werden. Wegen der verlängerten Ladenöffnungszeiten musste Reiner aber bis 20.00 Uhr arbeiten (er ist Marktleiter in einem Supermarkt). Sie hatten sich deshalb entschlossen, in einem jugoslawischen Restaurant essen zu gehen. Die reichhaltige Auswahl machte die Entscheidung nicht leicht. Wir verliessen uns auf die Empfehlung der erfahrenen Gäste und bestellten zusammen eine Platte mit einer Auswahl an verschiedenen Fleischsorten. Ui, die Hose wurde danach dann reichlich eng – am Bund! Ich war froh, dass ich den obersten Knopf aufmachen konnte als Bernd und ich uns auf den Heimweg nach Hamburg machten.

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