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Rücksicht

Vor einer Woche habe ich darüber erzählt, wie unsere Strasse sich in den letzten Jahren verändert hat und dass die Menschen, die neu zugezogen sind, sich diese kleine Strasse zu ihrer Strasse gemacht haben. Heute gab es ein weiteres Beispiel dazu:

Unser Nachbar holte heute Mittag seinen Rasenmäher raus und wollte heute, am Sonntag, den Rasen im Vorgarten mähen, was bereits auch schon früher geschehen ist. Vorsorglich hatte ich mir eine Veröffentlichung ausgedruckt in der steht, dass das Rasenmähen am Sonntag generell nicht erlaubt ist. Mit dem Ausdruck in der Hand ging ich runter zum Nachbarn und bat ihn, im Hinblick auf nachbarschaftliche Rücksichtnahme das Rasenmähen am Sonntag zu unterlassen. Ich wies ihn ausserdem darauf hin, dass es am Sonntag eh nicht erlaubt ist. Nun ja, er zeigte sich einsichtig. Nur seine Frau, die ein paar Meter weiter weg stand, nicht. Sie meinte, es dauerte ja eh nur 10 Minuten und ausserdem sei es ja fast mitten in der Stadt und nicht auf dem Land. Ich sagte ihr, dass das keinen Unterschied macht und ich gern am Sonntag meine Ruhe haben möchte. Ich hoffe, dass die Sache jetzt geklärt ist und er in Zukunft seinen Rasen am Samstag mäht.

Warmduscher

Es scheint so, dass wir gestern Morgen die letzten Tropfen warmen Wassers aus der Dusche gequetscht haben. Früh waren wir auf, wie so oft. Ich glaube es war erst halb sieben als wir duschten, Bernd zuerst. Als er fertig war und aus dem Badezimmer kam, erzählte er mir, dass er das Warmwasser voll aufdrehen musste damit es überhaupt ein wenig warm wurde. Danach nahm ich mein morgendliches Duschbad. Ja, selbst bei vollaufgedrehter Armatur war das Wasser man gerade lauwarm, aber immerhin noch so, dass es nicht unangenehm war und ich mich ohne spitze Schreie ganz normal duschen konnte.

Heute Morgen war ich zuerst im Bad. Bereits beim Zähneputzen testete ich die Wassertemperatur. Es kam selbst nach mehreren Minuten nur kaltes Wasser aus dem Wasserhahn. Na toll. Optimistisch stieg ich in die Badewanne und wollte duschen. Weitere Minuten liess ich das Wasser laufen in der Hoffnung, dass ich mich doch noch richtig duschen könnte. Aber nein, es blieb kalt. An einigen wichtigen Körperstellen seifte ich mich mit dem Duschgel ein. Mit Hilfe der Hände spülte ich den Schaum wieder ab. Ich pack es einfach nicht, den kalten Wasserstrahl auf meinen Körper zu richten und noch viel weniger kann ich mich unter eine Dusche stellen, aus der nur kaltes Wasser kommt. Heute Morgen musste eine Katzenwäsche reichen und ich merke, dass ich nicht so richtig frisch und munter bin.

Eine Strasse verändert sich

Seit nunmehr acht Jahren wohne ich in dieser kleinen Strasse. Zuerst lebte ich ein paar Wochen alleine hier, dann zog nach und nach Bernd bei mir ein. Die Strasse ist wirklich sehr kurz mit ihren 3 Häusern auf der einen und 4 Häusern der anderen Strassenseite.

Damals war die Villa an der Ecke das Domizil einer Firma mit ihren Büroräumen. Die Villa daneben, von uns schräg gegenüber, wurde in der ersten Etage von einer jungen Familie bewohnt. Im Erdgeschoss befanden sich ebenfalls Büroräume. Das Mehrfamilienhaus mit 8 Wohnung daneben und uns genau gegenüber wirkte immer irgendwie tot. Es war nur teilweise bewohnt. Wir erfuhren später, dass es Erbstreitigkeiten um die Immobilie gab und sich die Erben nicht einigen konnten wie die Wohnungen vermietet werden sollen. Die drei Wohnungen in der Villa neben unserem Haus waren vermietet.

Vor ca. 3 Jahren begannen langsam die Veränderungen. Die Villa an der Ecke wurde verkauft und sehr aufwendig renoviert und umgebaut. Aus der kühlen Rasenfläche im Vorgarten entstand ein Blumengarten. Wer in dem Haus wohnt wissen wir nicht. Es heisst ein Arzt praktiziert dort. Aber von einem Schild am Eingang ist nichts zu sehen. Unter dem Dach wohnt wohl das Hausmeisterehepaar, die sich unter anderem sehr intensiv um den Garten kümmern.

Als nächstes wurden die Wohnungen in dem „toten“ Haus gegenüber lautstark über mehrere Monate renoviert und Balkons wurden vorgesetzt. Anschliessend wurden die Wohnungen als Eigentumswohnungen verkauft, von denen eine schon wieder zum Verkauf angeboten wird. Wir wissen von mindestens 2 Familien mit kleinen Kindern, die in dem Haus leben.

Die Villa neben uns wurde auch verkauft und monatelang renoviert und saniert, was grösstenteils mit viel Lärm und auch Staub verbunden war. Der Käufer bewohnt mit seiner Familie (Frau und 2 kleinen Kindern) die erste Etage und das Dachgeschoss. Unten ist vermietet.

Inzwischen wurde auch die Villa schräg gegenüber Verkauft und innen umgebaut. Dort wohnt jetzt eine Künstlerfamilie. Manchmal sieht man die Tochter vor einem Notenpult stehen und Geige spielen, was man gelegentlich auch hören kann.

In den letzten drei Jahren sind hier also die Hälfte der Häuser verkauft worden und neue Leute sind eingezogen. Und damit ist hier auch das Leben in die Strasse gekommen. Die jungen Familien mit den Kindern haben untereinander Kontakt. Sie stehen auf der Strasse und unterhalten sich. Am Abend, wenn die Väter von der Arbeit nach Hause kommen, und am Wochenende spielt sich ein Teil des Lebens dieser Familien auf der Strasse bzw. in den Vorgärten ab.

Die kleinsten Kinder plärren viel, die etwas grösseren sind laut im Wort und machen Lärm mit ihrem Spielzeug. Die Eltern rufen ihre Kinder zur Ordnung – wenigstens manchmal.

Natürlich hat auch fast jede Familie 2 Autos vor der Tür stehen. Geparkt werden darf hier halb auf der Strasse und halb auf dem Gehweg stehend. Da die Strasse kurz und der Platzbedarf gross ist, werden die Wagen kurzerhand gegenüber versetzt unter den Bäumen geparkt, und manches Mal mindestens ca. 60 cm von der Gehwegkante. Hauptsache, man muss nicht um die Ecke in der anderen Strasse parken, man könnte ja ein paar Meter zu Fuss gehen müssen. Zum Glück haben wir seit 2 Jahren einen Stellplatz in der Tiefgarage und brauchen uns keinen Sorgen um die Parkplatzsuche machen.

Wie gesagt, die Strasse hat sich verändert, für uns nicht unbedingt zum Vorteil. Junges Leben mit Kindern ist sicherlich positiv und zu begrüssen. Ich selbst habe auch ein gewisses Verständnis für Eltern mit Kindern und für die Kinder, bin ich doch selbst Vater. Aber wahrscheinlich bin ich in einem Alter, in dem ich am Abend nach der Arbeit und am Wochenende ich meine Ruhe haben möchte. Laute Kinder und dazu laut palavernde Erwachsene haben diese Strasse zu ihrer Strasse gemacht. Meine Strasse ist es nicht mehr. Und Bernd sagte gestern zu mir: „Früher war es hier schöner. Ich freue mich auf Geesthacht.“ – Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.

Ein Schiff wird kommen


Nach dem furiosen Empfang der „Queen Mary 2“ in Hamburg im vorigen Jahr wurde seitens der Reederei der Fahrplan des Schiffes geändert und ein Abstecher nach Hamburg für dieses Jahr wurde eingeplant. Am 1. August ist es soweit und das stolze Schiff wird in den Hamburger Hafen einlaufen. Gleichzeitig werden ca. 500.000 (in Worten: fünfhundertausend) Menschen erwartet, die sich das Spektakel ansehen wollen, wie die „QM2“ in den Hafen einläuft und spät abends wieder abfährt.

Für das Auslaufen des Schiffes aus dem Hamburger Hafen haben sich die Organisatoren und die Hansestadt Hamburg etwas ganz Besonderes ausgedacht: Ein 50-minütiges Feuerwerk über mehrere Stationen entlang der Elbe wird das Schiff und seine Passagiere bis nach Blankenese begleiten, wo es durch ein durch 2 Feuerwerke beidseitig der Elbe dargestelltes Tor den Hafen endgültig verlassen wird.

Ich überlege ernshaft, abends zum Hafen zu fahren, und mir die Abfahrt anzuschauen, auch wenn es sehr spät sein wird. Die Abfahrt ist nämlich für 23.30 Uhr geplant.

Blasmusik

Ursprünglich wollte ich gar nicht raus zur Mittagspause. Dann fiel mir ein, dass ich noch ein wenig Geld zum Wochenende holen könnte für den Fall, dass wir uns eine Pizza bestellen wollen (dieser Fall tritt ziemlich regelmässig ein).

Auf dem Rückweg von der Bank ins Büro erfassten meine geschulten Ohren ein paar Töne Musik und gleich darauf Beifall. Den Blick in die Richtung gwendet, aus der die Geräusche kamen, entdeckte ich 5 junge Herren im Smoking, die mein musikalisches Interesse weckten, hielten sie doch blankgeputzte Musikinstrumente in den Händen. Auf einem handgemalten Schild vor ihnen stand: Solisten der Philharmonie Novsibirsk, die Notenhefte trugen den Titel „Siberian Brass“.

Meine Zeit erlaubte es, ein wenig zu verweilen und darauf zu warten, um den nächsten Titel zu hören. In etwas holperigem Deutsch wurde als nächstes die Arie „Largo Al Factotum“ aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“ angesagt. Die 5 Bläser setzten ihre Instrumente an und spielten, und wie sie spielten! Es war eine Freude, ihnen zuzusehen und vor allem, ihnen zuzuhören. Das Arrangement, diese Arie von Blechbläsern spielen zu lassen, ist total geglückt. Alle feinen Nuancen waren hörbar. Wunderbar! Ca. 50 Leute standen da und spendeten Beifall und ein paar Münzen und Scheine wanderten in den aufgestellen Korb. Leider wurde jetzt eine Pause angekündigt, sonst hätte ich mir ganz sicher noch das nächste Stück angehört. So spendete auch ich einen kleinen Obulus und machte mich beschwingt und mit einem Lächeln auf den Lippen auf den Rückweg ins Büro.

Himmelsgucker

An lauen Sommerabenden auf dem Balkon sitzen, darauf warten, dass es dunkel wird, dass die ersten Sterne aufleuchten, dass ein Flugzeug mit blinkenden Lampen seine Bahn über den Himmel zieht – das ist es, was wir sehr gerne machen, so auch gestern Abend.

Bernd und ich sitzen dann, die Rückenlehnen der Stühle weit nach hinten gestellt, sodass wir fast liegen, und schauen in den Himmel. Zu dieser Jahreszeit ist ja noch ziemlich lange hell, aber die ersten Sterne zeigen sich bereits am noch blauen Himmel. Der erste Stern erscheint immer an der gleichen Stelle. Dann dauert es eine Weile, bis sich weitere Sterne zeigen.

Etwa folgender Dialog entwickelt sich dann: „Ich seh‘ einen.“ – „Wo?“ – „Na, da,“ wobei mein ausgestreckter Arm in die unendlichen Weiten des Himmels zeigt, „da, rechts neben dem Baum.“ – „Ich seh‘ nichts.“ Gerade will ich zu einer möglichst präzisen Ortsbeschreibung ansetzen als Bernd sagt: „Ich hab ihn!“

Und weiter geht’s: „Ich seh‘ auch einen“ – „Wo?“ – worauf sich der Dialog und die Abfolge des Geschehens weitgehenst wiederholen, nur dass Bernd dann versucht mir die Position des soeben entdeckten „neuen“ Sterns am Himmel zu erklären. Manchmal geschieht dies auch mit Hilfe von Antennen und Schornsteinen der im Blickfeld liegenden Häuser. Dann läuft es ungefähr so ab: „Du siehst da drüben die Antenne?“ – „Ja.“ – „Also links neben der ersten Querstrebe und dann auf der Hälfte zu dem hellen Stern da.“ – „Ich seh nichts.“ usw usw.

Ab und zu taucht wie aus dem Nichts ein Flugzeug auf. Wir schauen den blinkenden Positionslampen ein wenig sehnsüchtig hinterher, bis wir nichts mehr erkennen können. Gelegentlich entdecken wir auch Flugobjekte unbekannter Art. Wir vermuten, dass es sich um Satelliten, Raumstationen oder auch nur um Weltraummüll handelt. Warum? Weil es nicht blinkt. Es sieht aus wie ein sich schnell fortbewegender Stern: „Da fliegt was!“ – „Wo?“ – „Es kommt von rechts neben Dir.“ – „Oh ja, ich seh’s“. Wir verfolgen die Bahn bis das Objekt irgendwo im Nichts verschwindet. Egal was es ist, es ist jedenfalls spannend, abends in den Himmel zu schauen und zu beobachten, was da so los ist. Das gute Wetter sollte man ausnutzen und sich draussen aufhalten. Im TV läuft eh nichts gescheites im Moment. Wir freuen uns schon auf unsere Dachterrasse in Geesthacht weil wir hoffen, dort noch mehr Sterne sehen zu können. Das Umgebungslicht am Abend hier in Hamburg ist doch sehr intensiv. Da Geesthacht eher ein wenig provinzionell ist, wird es dort auch nicht so hell sein. Dort werden wir auch unser Teleskop stationär aufstellen.

Übrigens: Heute Abend soll ca. um 22.10 Uhr die Raumfähre zu sehen sein, die heute gestartet ist.

Wettervorhersage

Mehr zufällig sah ich gestern eine Möwe bei uns fliegen. Im ersten Moment dachte ich mir nichts dabei, doch dann stutzte ich. Eine Möwe! Sturm im Anmarsch! Ich hatte von einem Sturm nichts gehört, wohl aber von den für heute vorhergesagten Unwettern. Möwen im Binnenland, wo Hamburg ja nun mal liegt, sind eben auch ein Anzeichen für Unwetter. „Aha“ dachte ich, deswegen die Möwe.

Weit gefehlt. Heute im Laufe des Tages entwickelte sich nämlich doch ein ziemlich starker, ja, fast schon stürmischer Wind. Die Möwe hatte mal wieder recht. Übrigens: Die Flieger sind heute sehr tief, aber das hat nichts mit der Wettervorhersage zu tun sondern mit dem starken Südwind. Dann starten die Flugzeuge nämlich von einer anderen Startbahn und kommen bei uns vorbei. Also irgendwie sind sie dann doch wieder ein Wetteranzeiger.

Trockengelegt

Es geht bergauf. Der Teppichboden im Wohnzimmer ist trocken! Wir haben eben eingeräumt. Im Schlazimmer ist es noch etwas feucht. Alles das, was unter dem Bett aufbewahrt wird, kann noch nicht an Ort und Stelle. Aber das wird auch nicht mehr lange dauern.

Fliessend Wasser II

Als wir heute früh von der Grillparty nach Hause kamen, waren wir der Überzeugung, heute im Laufe des Tages, unsere Wohnung wieder in den Normalzustand versetzen zu können. Leider geht das noch nicht. Nach dem Aufstehen bemerkten wir, dass der Teppichboden noch immer eine geringe Feuchtigkeit aufweist. Ich vermute, dass die Feuchtigkeit aus dem Estrich kommt. Es bleibt uns nichts weiter zu tun als immer kräftig zu lüften.

Als positiv hat sich herausgestellt, dass sich der Teppichboden wieder einigermassen glattgezogen hat. Ich nehme mal sehr stark an, dass wir bis zu unserem Auszug im nächsten Jahr damit leben können.

Ausgeflogen

Vor drei Wochen erhielten wir eine Einladung nach Grossenaspe in der Nähe von Neumünster zum Grillen. Damals wussten wir ja noch nicht, was passieren würde. Und so kam uns diese Einladung wie gerufen, konnten wir doch aus unserer ungemütlichen Wohnung fliehen.

Frank und Peter haben sich sehr viel Mühe gemacht und waren sehr besorgt um unser und das Wohlbefinden der anderen netten Gäste. Im grossen Garten unter dem Partypavillon hatten wir einen vergnüglichen Abend. Es war fast 01.00 Uhr als wir uns auf den Heimweg machten. Und wäre ich nicht so müde gewesen, wären wir wahrscheinlich noch länger geblieben.