Blasmusik

Ursprünglich wollte ich gar nicht raus zur Mittagspause. Dann fiel mir ein, dass ich noch ein wenig Geld zum Wochenende holen könnte für den Fall, dass wir uns eine Pizza bestellen wollen (dieser Fall tritt ziemlich regelmässig ein).

Auf dem Rückweg von der Bank ins Büro erfassten meine geschulten Ohren ein paar Töne Musik und gleich darauf Beifall. Den Blick in die Richtung gwendet, aus der die Geräusche kamen, entdeckte ich 5 junge Herren im Smoking, die mein musikalisches Interesse weckten, hielten sie doch blankgeputzte Musikinstrumente in den Händen. Auf einem handgemalten Schild vor ihnen stand: Solisten der Philharmonie Novsibirsk, die Notenhefte trugen den Titel „Siberian Brass“.

Meine Zeit erlaubte es, ein wenig zu verweilen und darauf zu warten, um den nächsten Titel zu hören. In etwas holperigem Deutsch wurde als nächstes die Arie „Largo Al Factotum“ aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“ angesagt. Die 5 Bläser setzten ihre Instrumente an und spielten, und wie sie spielten! Es war eine Freude, ihnen zuzusehen und vor allem, ihnen zuzuhören. Das Arrangement, diese Arie von Blechbläsern spielen zu lassen, ist total geglückt. Alle feinen Nuancen waren hörbar. Wunderbar! Ca. 50 Leute standen da und spendeten Beifall und ein paar Münzen und Scheine wanderten in den aufgestellen Korb. Leider wurde jetzt eine Pause angekündigt, sonst hätte ich mir ganz sicher noch das nächste Stück angehört. So spendete auch ich einen kleinen Obulus und machte mich beschwingt und mit einem Lächeln auf den Lippen auf den Rückweg ins Büro.

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