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Der Gatte schwächelt

Schwächelt ist schon sehr dezent ausgedrückt, besser passt: Der Gatte liegt flach!

Es begann vorgestern mit Kratzen im Hals. In der Nacht hatte ich dann gefühlt einen Ofen neben mir liegen. Gestern, an seinem freien Tag, war ihm kalt. Wir tragen ja für gewöhnlich T-Hemd und kurze Hosen in der Wohnung, ein Pullover musste her, später sogar ein lange Hose.

Bernd ging am Vormittag zum Hausarztzentrum und liess sich krankschreiben. Andernfalls hätte er heute früh, noch halb in der Nacht, seinen Arbeitgeber anrufen müssen um sich krankheitshalber abzumelden. So konnte er auf eine entspannte Nacht hoffen. Ich besorgte dem Gatten sein Hausmittel für die Nacht, von dem ich selbst nicht viel halte, aber gut. Vom selben Anbieter auch was für tagsüber.

Die letzte Nacht lag ich neben einem glühendheissen Ofen. Doch auch auf einer Bettbreite von 140 cm und unter einer gemeinsamen Decke in Überbreite kann man Abstand halten.

Heute Morgen blieb Bernd im Bett, das ist das erste Mal in 27 Jahren passiert. Dann muss es ihm wirklich nicht gut gehen. Die Vorhänge im Schlafzimmer bleiben geschlossen. Wasser hat er am Bett, Flüssigkeitszufuhr ist ja wichtig.

Mit einer normalen Erkältung ist mein Ehemann immer in drei Tagen durch. Ob das jetzt auch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Ich nicht, dass er sich Mykoplasmen eingefangen hat. Dann kann das dauern. Unsere kleine Familie in Mönchengladbach hat das vor Weihnachten erlebt.

Traurige Nachricht am Morgen


Kurz nach dem Aufstehen heute Morgen erreichten uns bereits zwei Meldungen, dass unser Lieblingsrestaurant, Dimis Taverne, in der Nacht komplett niedergebrannt ist. Die Onlinemedien schreiben, dass Anwohner einen Knall gehört haben wollen. Dann stand das Haus in Flammen.

Gegen 3 Uhr in der Nacht war ich in der Küche und trank ein Glas Wasser. Da sah ich Blaulicht etwas weiter weg. Wo das genau war, konnte ich nicht wirklich einschätzen, hatte aber die Idee, dass es ungefähr dort sein müsste, wo unser zweites Esszimmer war. Flammen oder Rauch waren nicht mehr zu sehen.

In der Nähe des Restaurants stehen auch einige Lagerhallen, es hätte also auch eine von diesen betroffen sein können. Das war leider nicht der Fall.

Zusammen mit unseren Freunden waren wir einmal im Monat in der Taverne, manchmal waren Bernd und ich auch alleine dort. Wir waren zum 10-jährigen und zum 20-jährigen Jubiläum eingeladen und auch zu einem runden Geburtstag der Wirtin. Die Söhne der Wirtin ergänzten das Servicepersonal. Es war, aus unserer Sicht, ein fast familiäres Verhältnis.

Jetzt steht da nur noch ein Gerippe. Wie es weitergeht, muss man abwarten. Wir sind erschüttert und sehr traurig.

Anrufe auf dem Handy …

… sind sehr selten bei mir, wie auch Anrufe auf dem Festnetz. Kommunikation mit Fammilie und Freunden passiert meistens per WhatsApp, was bei mir ja über den PC geschieht, aus Gründen der besseren Schreibe auf der Tastatur. Auf dem Handy ist dem alten Mann das zu umständlich.

Seit ein paar Wochen bekomme ich seltsame Anrufe auf dem Handy. Den ersten Anruf, angezeigt wurde das Vereinigte Königreich, habe ich noch angenommen. Schnell merkte ich, dass da eine Bandaufnahme mit mir telefonieren wollte. Als ich das Wort „paypal“ vernahm. beendete ich die Verbindung sofort.

In Abständen kamen weitere Anrufe aus Ländern, mit denen ich allenfals während meiner Berufszeit zu tun hatte: Niederlande, Rumänien, Polen, Portugal.

Aktuell habe ich zu keinem der genannten Länder irgendwelche persönlichen Beziehungen. Also liess ich die Anrufe unbeantwortet. Ich könnte die Nummern ja sperren. Das bringt aber nichts weil sie ständig aus anderen Ländern kommen. Also lass ich das.

Umtauschtag

Der Tag danach, also der Tag nach Weihnachten. Früher brachte man an diesem Tag und an den folgenden unerwünschte Geschenke, oder solche, die zu klein, zu gross, zu kurz oder zu lang sind, ins Geschäft zurück. Es wurde getauscht oder zurückgegeben. Manche Geschenke landeten einfach ganz hinten im Schrank, was wohl heute immer noch der Fall ist, weil der Beschenkte es aus Gründen der Pietät unschicklich findet, sich von der Monstrosität zu trennen.

Mein Schatz bekam von mir zwei Geschenke. Eins war ein Wunsch, nämlich eine Anzuchtbox für Blumen und andere Pflanzen. Man braucht sowas nicht lange zu suchen, man findet schnell irgendwelche billigen Plastikkästen. Ich machte mir die Mühe und suchte weiter und fand etwas, das ansprechend aussieht. Man möchte es ja auch hübsch haben in der Wohnung.

Das zweite Geschenk sollte eine Überraschung werden. Im ersten Moment war der Gatte auch erfreut über die kleine Drohne. Aber während des Probebetriebs am nächsten Tag stellte sich heraus, dass das Ding nicht steuerbar ist sondern nur einige voreingestellte Flugmanöver vollbringt. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Und ausserdem kamen wir gemeinsam zu der Erkenntnis, dass eine fliegende Kamera für uns grundsätzlich nicht sinnvoll ist. Die Drohne musste also zurückgegeben werden.

Das erledigte ich heute, aber nicht an der Hauptkasse eines Geschäftes. Das Geschenk wurde wieder in den Orignalkarton gelegt und dieser dann in die Originalumverpackung. Online beantragte ich die Rücksendung und bekam einen QR-Code zugeschickt. Dem dem kleinen Karton und dem QR-Code auf dem Handy ging ich zum nächstgelegenen Paketshop und erledigte die Rücksendung, was in weniger als 5 Minuten getan war.

Vermutlich werden viele Geschenke heute und in den nächsten Tagen auf diesm Weg zurückgegeben oder umgetauscht. Statt sich Schlangen an den Hauptkassen bilden, werden diese eher in den Paketshops zu finden sein. In dem von mir ausgewählten Geschäft war ich in dem Moment der einzige Kunde, was sehr angenehm war.

Heute ist Donnerstag

Ausserdem ist heute ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland, der Zweite Weihnachtstag. Eigentlich ist dieser Tag unsinnig, ausser er dient dazu, in der Weihnachtsralley bisher unbedachte Familienmitglieder zu beglücken, oder zu nerven.

Früher, als ich noch meine Füsse unter den Tisch meiner Eltern stellte, war dieser Tag wirklich ein Familientag. Bei der anderen Oma kam ihre Familie zusammen. War immer ganz lustig. Insofern hatte dieser Tag einen Sinn.

Aber seien wir doch mal ehrlich: Für viele Menschen ist Weihnachten nichts als Stress weil niemand aus der Familie benachteiligt werden soll. Ein Tag zu den Eltern, ein Tag zu den Schwiegereltern. Man kann das auch zusammenlegen aber manchmal scheitert das am Platzmangel in der Wohnung, oder an der Anzahl der Kinder, die auch schon wieder Familie und Schwiegerfamilie haben.

Während meiner ersten Ehe gab es ein langes Gesicht bei meiner Mutter als wir verkündeten, meine Frau und ich wollten am 24. Dezember allein sein. Wir haben das aber durchgezogen, und danach war es ok.

Aber ich schweife ab, ich wollte eigentlich sagen, dass dieser 2. Weihnachtsfeiertag wohl eher ein künstlicher kirchlicher Feiertag ist. Da spielt sich auch nichts ab in der Kirche. Für die Menschen, die noch in Lohn und Brot stehen, ist es eigentlich ein Tag, der frei von allen Zwängen sein sollte.

In vielen anderen Ländern gibt es diesen Feiertag auch nicht, was während meiner beruflichen Tätigkeit zu vermehrter Vorausplanung führte. Frachtschiffe werden in solchen Häfen auch an diesem Tag beladen oder gelöscht. Das führte auch dazu, dass es mitunter zur Störung der Feiertagsruhe zu Hause führte wenn ein Kapitän einen Rat benötigte weil ein Prolbem auftauchte.

Für Bernd und mich ist dieser Tag wie jeder andere freie Tag auch. Es könnte auch ein Samstag oder ein Sonntag sein. Es gibt nichts besonderes zu essen, wir tun nichts aussergewöhnliches. Die Geschenke wurden gestern bei Tageslicht genauer inspiziert und ausprobiert. Heute haben wir eins für die Rücksendung vorbereitet. Heute Abend spätestens um 21:30 Uhr heisst es wieder Licht aus. Schatz muss morgen arbeiten und früh aufstehen. Aber danach hat er ein paar Tage Urlaub, die sich nicht anders anfühlen werden wie der heutige freie Donnerstag, oder auch 2. Weihnachtsfeiertag genannt.

Das, was übrigbleibt


Ich liebe Berge von Geschenkpapier. Allein das ist es wert, sich was zu schenken. Ich weiss, ökologisch ist das sicher nicht.

Was heute sinnvol bei Verpackungen gemacht wird: Es werden Lücken im Karton mit Papier ausgestopft um Beschädigungen des Inhalts zu vermeiden. Ich denke mit Grauen an die Zeiten zurück, in denen die Kartons mit Styroporflocken gefüllt waren. Das Papier in den Kartons erhöht natürlich den Spassfaktor, auch für die Katzen.