Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Kleine Unterbrechung


Der Tag wurde dann doch noch angenehm unterbrochen, durch Karoline.

Karoline ist eine ehemals dänische Dampflok, die hier an mehreren Wochenenden im Jahr mit historischen Waggons unterwegs ist. Sie ist stationiert im Lokschuppen ganz nah am Elbepenthouse. Die Strecke führt von Geesthacht nach Bergedorf in die eine Richtung und zum geesthachter Stadtteil Krümmel in die andere Richtung. Wenn der Zug nach Krümmel fährt, fährt er ganz dicht an unserem Haus vorbei. Leider war das heute nicht der Fall, Karoline fuhr nur nach Bergedorf.

Trotzdem kam Karoline heute unter unserer Wohnung entlang. Ca. 50 Meter weiter ist die Bunkerstation für Wasser. Und wie jeder weiss, braucht man zur Erzeugung von Dampf, der Karoline antreibt, Wasser. Von meinem Fenster aus beobachtete ich die Angelegenheit weil ich auf dem Rückweg zum geesthachter Bahnhof ein Foto machen wollte.

Jetzt im Winter, mit den eisigen Temperaturen, wird er heisse Dampf richtig schön sichtbar. Der Lokführer gab mit einem kurzen Dampfpfiff laut, dass das Dampfross nunmehr zum Bahnhof fahren würde. Vom Fenster nach hinten raus konnte ich dann ein Foto machen. Der Dampf waberte durch die an der Strecke stehenden Bäume, verdunkelte zeitweise sogar die tiefstehende Sonne, und löste sich dann schnell auf.

Der lange Samstag


Hier ist nicht die Rede vom „Langen Samstag“, den es vor vielen Jahren mal im Einzelhandel gab. Statt um 14 Uhr schlossen die Geschäfte um 18 Uhr. Ich rede von meinem ganz persönlichen langen Samstag, der alle 2 Wochen stattfindet, nämlich immer dann, wenn mein Schatz am Samstag arbeiten muss, wie das heute der Fall ist.

Seine Schicht von Montag bis Freitag beginnt um 05:45 Uhr und endet bereits am frühen Nachmittag. Umrum 15 Uhr kann ich meinen Schatz zu Hause in die Arme schliessen. Am Samstag beginnt die Schicht erst um 10:30 Uhr, endet um 19:15 Uhr. Wenn er endlich nach Hause kommt, ist kurz vor 20 Uhr.

Wir haben zwar am Samstagmorgen noch ein wenig gemeinsame Zeit. Manchmal gehe ich los zum Einkaufen wenn Schatzi losfährt. Es gibt ein wenig was im Haushalt zu tun. Samstag ist auch Waschtag. Wenn die Wäsche fertig ist, hänge ich sie auf. Alles Tätigkeiten, die nur wenig meiner Zeit beanspruchen.

Wenn man Gatte Pause hat, unterhalten wir uns ein wenig auf WhatsApp, was eine kleine Unterbrechnung des öden Tages ist. Danach mach ich Wellness, d.h. Haare und Bart stutzen und dann in der Wanne entspannen. Und danach dauert es immer noch 3 – 4 Stunden, je nachdem wann die Arbeitspause war, bis ich endlich meinen Liebsten in die Arme schliessen kann.

Die Zeit wird wirklich lang am Samstag, es ist öde. Die Katzen geben ein wenig Abwechslung. Sie verlangen ab und zu ein wenig Aufmerksamkeit und wollen begöscht werden. Aber diese Arbeitssamstage sind lang und wollen kein Ende nehmen.

Es soll ja Leute geben, die jeden Tag in die Stadt gehen und irgendwas einkaufen. Das ist bei uns nicht der Fall. Erstens hab ich dazu keine Lust und zweitens kaufen wir immer auf Vorrat, auch bis über das Wochenende, sodass ich z.B. heute gar nicht mehr raus muss. Das schont auch meinen Rücken. Es wird ihm schon nicht gefallen, nachher die Wäsche aufzuhängen. Und ein ordentlich geführter Haushalt braucht nicht jeden Tag eine Auffrischung in den Ecken.

Also sitze ich hier, lese das Internet leer, entdecke Schattenbilder meinerselbst, und warte und warte und warte.

Wintermorgen


Knackig kalt war es heute morgen, -8 Grad. Zum Glück kann man ja heizen.

Donnerstag ist Rückentag, d.h. ich gehe morgens zur Wirbelsäulengymnastik bei Claudia. Donnerstags gibt der Wecker um 7 Uhr laut. Manchmal schlafe ich nämlich bis um halb 8, oder sogar länger. Und bevor ich losgehe, es sind nur wenige Minuten bis zum Studio, muss ich die Katzen versorgen. Und hetzen mag ich nicht. Deshalb der Wecker. Das Foto oben habe ich kurz nach dem Aufstehen aus dem Fenster von unserem Arbeitszimmer gemacht. Ist fast so schön wie ein Sonnenaufgang auf dem Meer.

Meine Stunde bei Claudia beginnt um 9 Uhr. Da sie eine gute Freundin und Nachbarin ist, bin ich immer schon etwas früher da. Dann kann man sich noch ein wenig unterhalten bevor die anderen Teilnehmer kommen. Ich nehme immer den Weg am Hafen. Das ist schöner als an der Strasse entlangzugehen. Dort, an den Hafenterrassen, musste ich mal kurz anhalten und ein Foto von der Sonne machen.

Winter kann also auch schön sein, aber grün ist mir lieber!

Alles wie immer

Man kennt das: Irgendwann im Dezember wird es kalt, richtig kalt, also so kalt, dass das Thermometer die Aussentemperatur mit unter Null anzeigt, nicht nur knapp unter Null – nein so richtig. Richtig kalt fängt bei mir bei -5 Grad an. Zurzeit ist knapp -10 Grad kalt. Das ist wirklich richtig kalt, wenn auch nicht nicht richtig richtig kalt.

Etwas Schnee hatten wir auch, also etwas, ein Hauch von Schnee. Mehr braucht es für mich auch nicht, alles was mehr als ein Hauch ist, ist überflüssig. Macht nur Dreck.

Und dann kommt Weihnachten in Sicht. Viele Menschen freuen sich schon: Ach, es ist schön kalt, und Schnee liegt auch. Wie schön, weisse Weihnachten! Wobei ich behaupte, dass weisse Weihnachten in unseren Gefilden, also in diesem Teil von Deutschland, eine Legende ist. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal weisse Weihnachten erlebt zu haben. Aber isch schweife ab.

Also Weihnachten kommt. Und was ist mit dem Wetter?: Es wird wärmer! Wie jedes Jahr zu Weihnachten. Am Heiligen Abend, wo alle wieder unsinnigerweise besinnlich sind, wie auf einer Beerdigung, und sich nicht freuen wie auf einem Geburtstag, den wir ja eigentlich feiern, sollen es fast frühlingshafte 9 Grad werden, plus!

Also alles wie jedes Jahr: Traurige Weihnachtslieder unterm Tannenbaum statt fröhlich um denselben zu tanzen, Tauwetter und Regen.

Maskenpflicht aufgehoben

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat die Maskenpflicht für den ÖPNV aufgehoben. Der Grund „die Rechtsgrundlage für harte Eingriffe in die Freiheitsrechte “ sei nicht mehr gegeben, so unser Landesfürst Daniel Günther (CDU).

Ich habe die Maskenpflicht nie für einen harten Eingriff in meine Freiheitsrechte empfunden, weder im Theater, in Bahn und Bus, noch im Einzelhandel und auch nicht auf öffentlichen Strassen und Plätzen. Das ist schon harter Tobak, was Herr Günther da von sich gegeben hat, könnte auch ein Queerdenker oder Reichsbürger gesagt haben.

Hamburg beharrt weiterhin auf der Maskenpflicht im ÖPNV. Es gibt Gebiete, in denen die Landesgrenzen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein nicht sichbar sind. Die Bebauung geht ineinander über. Du machst einen Schritt bist in Hamburg, ohne dass du es optisch bemerkst.

Wenn ich also demnächst aus der kleinen Stadt an der Elbe zum Zahnarzt in die grosse Stadt an der Elbe fahre, könnte ich theoritsch irgendwo zwischen Geesthacht und Bergedorf meine Maske aus der Hosentasche zerren und die dann aufsetzen. Allerdings stehen an der Autobahn Schilder, die die Landesgrenzen markieren.

Davon mal abgesehen finde ich es in der Enge eines Busses und bei einigen Fahrgästen, die wohl oder übel auch den Bus benutzen, sicherer, meine Maske vom Beginn der Fahrt bis zum Aufstieg über Mund und Nase zu tragen.

Urlaubsplanung

Gestern haben wir die Urlaubsplanung für das nächste Jahr gemacht. Heute hat mein Schatz seine Wünsche eingereicht. Ob sie genehmigt werden, müssen wir abwarten. Wir haben die Planung so gestaltet, dass während der drei angedachten Urlaubszeiten jeweils eine Kreuzfahrt möglich ist.

Das heisst nun nicht, dass wir im nächsten Jahr drei Kreuzfahrten machen wollen. Wenn nur eine Urlaubsperiode zu einer Kreuzfahrt passt, ist das für uns in Ordnung. Wenn alle drei angedachten Termine und die dazugehörigen Kreuzfahrten zusammen passen, müssen wir wohl knobeln. Wobei wir eine Präferenz haben. Wir hoffen sehr, dass wir die Reise machen können. Das wäre dann zwar erst im Herbst, aber das wäre kein Problem für uns.

Rundumprogramm

Im Urlaub hatte ich mich ja in den Sand gesetzt, mit schmerzhaften Folgen. Grundsätzlich sind die Beschwerden zwar weniger geworden, aber es ist eben nicht perfekt. Manchmal tut es mehr weh, mal weniger. In der letzten Nacht bin ich aufgestanden und hab 2 Ibu geschluckt. Es ist ganz unterschiedlich.

Wenn ich mir einen Termin beim Orthopäden holen würde, müsste ich lange warten. Ich könnte mich auch morgens um 7 Uhr für die Akutsprechstunde ins Treppenhaus stellen und warten. Langes Stehen ist aber auch nicht so der Hit. Und was würde er schon machen? Schmerztabletten verschreiben, ggf. würde ich eine Spritze bekommen und vielleicht würde er mir eine Überweisung zum MRT geben, auf das ich dann wochenlang warten müsste.

Ich erinnerte mich dann, dass der Heilpraktiker, bei dem ich schon wegen anderer Dinge in Behandlung war, eine Ausbildung zum Chiropraktiker hat. Vielleicht kann der mir ja helfen. Vor zwei Tagen rief ich zwecks eines Termins dort an – heute Morgen um 8:15 Uhr stand ich bei ihm auf der Matte bzw. lag auf der Untersuchungsliege.

Ich erklärte das Problem und das, was es verursacht hatte. Als erstes steckte er mir ein paar Nadeln in den Rücken und ich musste eine Zeitlang warten bis die wieder entfernt wurden. Dabei entdeckte er ein paar Mitesser, die er mir entfernte. Alsdann rieb er meinen Rücken grosszügig mit Öl ein und er massierte da herum. Zum Schluss klebte er mir noch ein grosses Pflaster auf den unteren Rücken, welches wärmen soll. Mit einem ABC-Pflaster hatten wir es schon selbst versucht, aber nach kurzer Zeit brannte der Rücken ganz fürchterlich und das Ding musste weg.

Nun hoffe ich, dass die Schmerzen nachlassen, bestenfalls ganz verschwinden. Vorsichtshalber habe ich für Dienstag nächster Woche einen neuen Termin bekommen. Ich bin sehr gespannt.

Eins ist klar: Der Orthopäde hätte sich nicht so viel Zeit genommen.

Kalenderparade


Eigentlich hatten wir uns darauf verständigt, dieses Jahr keinen Adventskalender haben zu wollen. Aber mein Schatz konnte es nicht lassen. Er bestellte einen Adventskalender für die Katzen, der Leckerlis enthält und je einen für uns.

Wenn man Glück hat, findet man hinter dem letzten Türchen des Mein-Schiff-Kalenders entweder einen Reisegutschein oder eine komplette Kreuzfahrt.

Nun ja, der Schrankkoffer steht schon parat, der dann irgendwie an Bord gewuchtet werden muss. Aber das sollte nicht unser Problem sein. Das Gepäck wird nämlich von fleissigen Menschen an Bord gebracht und auf die richtigen Kabinen verteilt.

Also drückt uns die Daumen.

Ist die betupft?

Ja, die ist betupft, oder ihre Grundstücksbegrenzung ist kaputt, mit anderen Worten: Sie hat nicht alle Latten am Zaun: Ulrike Scharf, die bayerische Arbeits- und Sozialministerin. Sozial ist ihr Idee jedenfalls nicht.

„Wir brauchen mehr Flexibilität, um Familie mit Beruf vereinbaren zu können …“ ist ihre Forderung. Frau Scharf will die gesetzlich vorgeschriebene tägliche maximale Arbeitszeit von 10 Stunden verlängern, „das steigere die Beschäftiungsquote“. Hintergrund ist auch der massive Fachkräftemangel in diversen Bereichen.

Ich glaub es hackt. Die ist doch mit dem Klammersack gepudert. 10 Stunden maximale Arbeitszeit täglich ist schon viel. Rechnet man dann noch jeweils 1 Stunde An- und Abfahrt zum Arbeitsplatz und nach Hause dazu, ist man schon 12 Stunden von der Familie weg. Wobei jeweils eine Wegstunde schon am unteren Level liegt. Wenn ich dann noch 8 Stunden Schlaf abziehe, verbleiben für die Familie täglich noch 4 Stunden.

Ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen könnte.

Novembergrau

15 Uhr am 29. November – und man könnte das Licht einschalten. Ich hatte es befürchtet, dass es so kommen würde, als ich am 16. November auf unserer Terrasse auf „Mein Schiff Herz“ die Sonne genoss und Vitamin D getankt habe.

Ich sitze jetzt hier im Arbeitszimmer am PC und schreibe diesen kleinen Beitrag. Ab und zu wende ich den Kopf und schaue aus dem Fenster – alles grau, was sonst. Und es ist diesig. Diesig? Ich schaue über den Rahmen der PC-Brille hinweg und werde gewahr, dass es doch ziemlich klar ist draussen, untenrum, nicht der Himmel. Ich schau meine Sehhilfe etwas genauer an: Ich sollte sie wohl mal putzen.