Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Glinda, meine Herzkatze


Jeden Morgen, wenn ich meine Blogrunde drehen, die neuesten Nachrichten lese und bei Instagram reinschaue, kommt Glinda auf den Tisch. Erst bekomme ich eine Milchtrittmassage, was totals süss, aber sehr unangenehm ist. Ich bin da schon ganz wund. Ein T-Hemd hat den Krallen kaum was entgegenzusetzen. Ich streichel Glinda dann immer über den Rücken und sag „Fein machst du das!“ und lass sie treten. Denn wenn Katzen von dieser Liebesbezeugung abgehalten werden, verliert sich dieses Muster aus der Kittenzeit auf Dauer.

Danach legt Glinda sich mit dem Rücken auf den Tisch, natürlich über die Tastatur, die ich schon längst abgeschaltet habe, und lässt sich knuddeln. Dabei schnurrt sie so laut wie ein Airbus. Wenig später robbt sie da so lange rum, bis ihr Katzenköpfchen an meinem Bauch liegt und dann schläft sie ein.

Dieses Ritual macht Glinda nur morgens. Später am Tag sitzt sie auf dem Boden und piept ganz zaghaft und bettelt damit um Aufmerksamkeit. Mit der Hand klopfe ich dann gegen einen Karton, der neben mir bereitliegt. Die Katze legt sich in den Karton, den ich hochhebe, auf meinem Schoss ablege und sie dann mit einer Hand knuddel. Den direkten Körperkontakt sucht sie dann nicht mehr.

Katzen sind schon merkwürdige Wesen. Glinda scheint eine ganz besondere Katze zu sein.

Der Pastatopf


Früher wurde Weihnachten mit dem gespielt, was man als Kind vom Weihnachtsmann bekommen hat. Heute ist es nicht viel anders. Das, was man zu Weihnachten bekommen hat, muss ausprobiert werden.

Wir machen uns ja nicht viel Mühe mit dem, was wir an den Weihnachtstagen essen. Am 24. gibt es Fondue, am 25. eine Fleischpfanne mit den Resten vom Fondue. Alle Reste der Fonduesaucen werden dazugekippt. Und das schmeckt, unglaublich. Jedes Jahr ein wenig anders weil es andere Saucen sind. Bisher war das immer traumhaft, so auch in diesem Jahr.

Für heute war die Frage: Pizza oder Pasta. Beides ist schnell zubereitet. Der Pizzateig wird von der Küchenmaschine geknetet, gehen tut er dann allein. Die Pasta werden im Pastamaker gemacht, auch ein Selbstgänger. Natürlich wollte ich heute mein Weihnachtsgeschenk ausprobieren, den Pastatopf von Myolav.

Das Teil sieht edel aus auf dem Herd. Die Augen essen bekanntlich mit. Wenn die Nudeln fertig sind, wird der Siebeinsatz aus dem Wasser gehoben, die Teigwaren tropfen ab und werden dann, wie üblich, in eine grosse Schüssel geschüttet. Klar, ein Sieb erfüllt den selben Zweck. Aber es hat schon was, die Pasta in so einem edlen Teil zuzubereiten. Bei uns gibt es nie wieder Nudeln, nur noch Pasta.

Als Pesto diente der Rest von den Fonduesaucen. Sehr pikant war die Mixtur in diesem Jahr – und auch zu Pasta war das perfekt. Wir hatten nichtmal Pastakäse drübergestreut. Wir sind ja so sparsam: Weihnachten gab es 3 Tage lang Fonduesaucen.

Für alle, die den Spargel noch schwimmend im Wasser auslaugen lassen: Als Spargeltopf würde sich das Gerät auch eignen.

Früher war mehr Papier


Lang lang ist’s her, da wurde Vorweihnachten mit der ganzen Familie gefeiert. Grosseltern, Eltern, Onkels und Tanten, Kinder, Nichten, Neffen, nickende Fichten usw. Wann ist Bescherung? Eine Frage, die heute noch zum Standardrepertoire zu Weihnachten gehört.

Geschenke wurde ausgetauscht, jeder hatte was für jeden, besonders für die Kinder bzw. Enkel- oder Urenkelkinder. Alle wurden bedacht. Tantchen verschenkte Wein vom Weingut ihres Vertrauens. Der Karton beinhaltete eine Auswahl guter Weine, zusammengehalten mit alten Strumpfhosen. Nun ja, sie war sehr sparsam.

Geschenkpapier wurde zerrissen, alles, was mühsam und sorgfältigt eingepackt wurde, lag in Sekunden bloss vor den Beschenkten. Das Papier türmte sich auf dem Fussboden. Mittendrin sassen die Kleinen und die Alten sassen drumherum und freuten sich.

Heute haben die Kleinen selbst Kinder, die damals Alten weilen schon lange nicht mehr unter uns. Aus beruflichen Gründen ist die kleine Familie, die noch übriggeblieben ist, nicht mehr an einem Ort konzentriert. Das ist halt heute so. Da kann man nichts machen, das muss man so akzeptieren, der Lauf der Zeit.

Aber Geschenke gibt es immer noch, in trauter Zweisamkeit. Und das Papier landet immer noch auf dem Boden, so will es die Tradition. Statt kleiner Kinder sitzen die Katzen im kleinen Papierhügel. Da, wo die Kinder sind, sitzen die immer noch auf dem Boden und packen ihre Geschenke aus – so wie früher, vor vielen Jahren. Und da gibt es auch mehr Papier.

Überraschung

Vorher

Oh what a night. Na ja, es war eher ein früher Abend als wir mit einem Glas Sekt angestossen, uns „Frohe Weihnachten“ gewünscht, und ein Küsschen gegeben haben. Und dann war Bescherung.

Mein Schatz brach in Freudentränen aus als er sein Geschenk ausgepackt hatte. Mit einem Google 7 pro Handy hatte er nicht gerechnet. Er meinte dann, ich wäre verrückt. Mit der Äusserung hatte ich gerechnet. Aber ich bin gern verrückt wenn es um meinen Schatz geht, und auch sonst so. Für mich kann ich ja geizig sein. Brauch ich nicht, hab ich ja noch, was soll das denn, blödsinn. Aber ich wusste, dass das eine Überraschung für Bernd sein würde. Und weil er sich so freute, freute ich mich gleich mit und hatte auch feuchte Augen.

Und dann bekam ich mein Geschenk, also gleich 2. Das erste Paket, was ich auspackte, waren 2 kg Schokokugeln von Lind. Hach, ich liebe Lindschokolade. Das ist kein Vergleich mit dem, was man sonst so aus dem Regal klaubt. Ich sagte, dass wir uns das natürlich teilen müssten. OK, da sind auch ein paar Kugeln mit Nuss drin. Na ja, also Nuss ist ja eher nicht so mein Geschmack. Die mit Nuss kriegt dann der Gatte.

Und dann war da noch ein Paket. Hm, was mag da denn drin sein? Und da war was drin, worüber ich mich gerade kürzlich wieder informiert hatte. Brauch man ja eigentlich nicht, ist aber toll, nice to have: Ein Pastatopf von myolav! Grrrrr, genial. Ich hatte das Teil ja vor monaten mal im Gespräch erwähnt. Ich hatte auch nachgemessen, ob es in die Topfschublade passen würde. Das Ergebnis war positiv, was ja nicht immer negativ ist. OK, braucht man ja nicht unbedingt, ein Sieb tut es ja auch aber …
Und nun lag das edle Teil auf dem Gabentisch. Ich bin begeistert.

Eigentlich hatten wir uns heute entschieden, am 2. Weihnachtstag Pizza zu machen. Nun ja, mal gucken, vielleicht gibt es ja auch Pasta.

Nachher

Natürlich haben wir auch ein Foddo von unserem Gabentisch nach dem Auspacken gemacht. Kartons und Papier liegt jetzt auf dem Boden im Wohnzimmer rum, das muss so, das war schon immer so. Ihr wollt eine Foddo? Nö, heute nicht mehr. Und ein Foddo vom Pastatopf wird es demnächst auch mal ohne Karton geben. Ja ja, ich weiss, so ein Teil ist unnötig. Wie gesagt, ein Sieb tut es auch. Aber Pasta, die in so einem tollen Topf zubereitet wurden, schmecken sicher um Längen besser, als Pasta, die durch ein schnödes Sieb abgegossen wurden. Der Kupferkern im Topf wird sicher keinen Einfluss auf den Geschmack der Pasta haben. Aber allein das Wissen, dass die Nudeln in einem edlen Topf mit Kupferkern erwärmt wurden, macht das Gericht doch viel edler.

Darf ich auch mal?


„Das ist kein Spielzeug für kleine Jungs!“

Aber grosse Jungs spielen gern mal mit technischen Dingen, besonders wenn sie auch noch einen praktischen Wert haben, so wie unser Vakuumierer, der seit ein paar Wochen bei uns im Einsatz ist.

Nun gut, oft war er bisher nicht im Einsatz da wir nur an den Wochenenden „richtig“ essen, also warm. Und dann wird auch Fleisch zubereitet. Manchmal richtten wir unseren Speiseplan danach aus, was es im Angebot gibt. Da ich nicht jeden Tag in die Stadt renne um einzukaufen, plane ich meine Einkäufe. Und dann kann es sein, dass ich Dienstag Fleisch kaufe, welches wir erst am Wochenende benötigen. Also muss es eingefroren werden.

Das Fonduefleisch für Weihnachten habe ich auch schon besorgt: Rinderfilet und Schweinefilet von der Fleischtheke und Putenbrust vom Geflügelmann auf dem Wochenmarkt. Also musste das vakuumiert und eingefroren werden. Ebenso wie die Hähnchenbrust für eine Hähnchenbrustpfanne, die wir am 2. Weihnachtsfeiertag essen wollen. Also trat der Vakuumierer in Aktion.

Es macht richtig Spass, damit zu arbeiten und zuzuschauen, wie die Luft aus dem Beutel gesaug wird und der sich dann an das frische Fleisch schmiegt. Und deshalb kommt es zu der Frage: Darf ich auch mal. Wir sollten mehr Fleisch essen.

Weihnachtsbaumersatz


Früher, als ich noch die Füsse unter den Tisch usw, war es bei uns zu Hause üblich, dass der Weihnachtsbaum erst am Abend des 23. Dezember von meinen Eltern geschmückt wurde. Ich hatte mein Zimmer neben dem Wohnzimmer und bekam immer mit, dass sich meine Eltern dabei regelmässig in die Wolle kriegten. Am 24. Dezember war das Wohnzimmer zugesperrt, das Leben fand in der Küche statt. Erst zur Bescherung wurde das Wohnzimmer geöffnet, am Baum brannten die Kerzen, unter dem Baum lagen Geschenke.

Heute wird der Weihnachtsbaum schon in der Adventzeit aufgestellt wird, ein Brauch, der wohl aus Amerika kommt. Ich finde die Idee nicht verkehrt. Wenn man einen echten Baum hat, bezahlt man dafür mehr oder weniger viel Geld und dann steht das Gewächs nur für ein paar Tage in der Wohnung. Das Schmücken eines Weihnachtsbaums, egal ob echt oder aus Kunststoff, muss sorgfältig geschehen, Glasschmuck ist sehr zerbrechlich. Und was anderes kommt mir nicht an den Baum. Plastikkugeln oder anderes Gedöns aus Plastik hat einfach nicht sie Strahlkraft wie Glas. Also dauert es auch eine gewisse Zeit, bis der Baum zufriedenstellend aussieht, und das nur für ein paar Tage? Also ist es doch toll, wenn man ein paar Tage länger was von dem Schmuckstück hat.

In diesem Jahr bin ich total grinchig. Wir haben nichtmal unseren total künstlichen weissen Weihnachtsbaum aufgestellt. Ich hatte dazu keine Lust, zumal die Zweige auch immer auseinandergezerrt werden müssen damit er halbwegs „echt“ aussieht. Dazu kommt, dass die Katzen den Baum gern auf die Seite legen und das Kabel der LED-Lichterkette durchbeissen. Ich habe das Ding schon ein paar Mal mit Lüsterklemmen wieder zusammengefriemelt.

Also kein Baum und auch keine sonstige Deko, grinchig eben. Aber irgendwo müssen die Geschenke ja drapiert werden. Sich einfach gegenseitig einen hübsch verpackten Karton in die Hand drücken, sich dabei „Frohe Weihnachten“ wünschen und ein Küsschen geben, ist stillos.

Also habe ich mir was ausgedacht, wie die Geschenke schon ein paar Tage vor dem Geburtstag in Szene gesetzt werden können. Damit wird die Vorfreude angestachelt und man kann überlegen, was der Karton denn wohl entält. Mein Geschenk liegt da schon fix und fertig und harrt der Bescherung am 24. Dezember. Mein Schatz muss seins noch einpacken und dazulegen. Oder es ist so auffällig, dass ich mir schon denken kann, was es ist und es bleibt bis zur letzten Minute versteckt. Ich bin sehr gespannt, was mein Mann zu seinem Geschenk sagt und was ich von ihm bekomme.

Schon 2 Minuten

Der früheste Sonnenuntergang in diesem Winter basis Hamburg war in der Zeit vom 9. bis zum 17. Dezember um 15:59 Uhr. Heute geht die Sonne erst um 16:01 Uhr unter – ein Lichtblick. Und Silvester sind schon 9 Minuten geschafft. Hach! Ich atme auf!

Wer in anderen Regionen mal nachschauen möchte, kann sich an dieser Tabelle orientieren.

Fröhliche Weihnachtslieder


Ich hatte kürzlich ja schon die trübe Weihnachtsstimmung erwähnt. Die althergebrachten Weihnachtslieder eignen sich ja eher für eine Trauerfeier als für einen Geburtstag. Denn nichts anderes feiern wir ja Weihnachten: Christi Geburt! Egal, ob man daran glaubt oder nicht – aber es ist nun mal so.

Feliz Navidad ist eins der Lieder, die mir sehr gut gefallen, eben weil es fröhlich ist. Es gibt ja auch den Weihnachtsgruss „Fröhliche Weihnachten“. Mir ist bewusst, dass dieser Song ähnlich polarisiert wie Lars Christmas (wer ist der Typ überhaupt?). Aber wie das auch in anderen Bereichen ist, dem einen gefällt dies, der anderen gefällt das. Jedenfalls ich finde Felize Navidad überhaupt nicht nervig. Trotzdem gefällt mir der Witz in der obigen Aussage.