Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Zisch!


Unser Wagen war heute angemeldet zum Räderwechsel und Jahresinspektion. Wir machen das immer, so, dass wir den Wagen nachmittags zu Werkstatt brigen und ihn am nächsten Tag wieder abholen. Ich setzte mich ins Auto, legte den Rückwärtsgang ein, um aus dem Carport zu fahren. Irgendwas war merkwürdig, so als sei die Handbremse noch angezogen. Und dann kamm das Zisch – und der Reifen war platt.

Als erstes riefen wir in der Vertragswerkstatt an und schilderten das Dilemma. Der Termin heute 15 Uhr war ja nicht zu halten. Und dann bekam ich die freudige Auskunft, dass der Wagen, da wir ja regelmässig in der Vertragswerkstatt die Inspektionen haben durchführen lassen, bei Volvo Assist mit einer Pannenversicherung vesichert ist. Da der Wagen ja nun nicht mehr fahrbereit war, musste ein Abschleppdienst organisiert werden. Ich bekam eine Telefonnummer, die Dame nahm alles auf und ca. 45 Minuten später stand der Abschlepper vor der Tür.

Unseren Wagen Huckepack aufzuladen gestaltete sich etwas schwierig. Auf der Seite mit dem beschädigten Reifen war der Wagen nun wesentlich tiefer und setzte vorne auf. Ich machte den Vorschlag, rückwärts zu verladen da der Wagen hinten ja viel höher ist. Bis zu einem gewissen Punkt funktionierte das, aber dann kam das Auto an den Punkt wo es vorn wieder aufsetzte. Der Fahrer hatte dann die Idee, den Wagen mit der Seilwinde hochzuziehen, wobei das beschädigte Rad in einem „Fahrgestell“ gesetzt wurde. Dadurch kam der Wagen etwas höher. Diese Manöver funktionierte.

Das Auto wird jetzt zu unserer Vertragswerstatt gebracht und dann so behandelt, als hätten wir es dort persönlich abgegeben. Morgen kommen dann die Sommerreifen drauf und die jährliche Inspektion wird erledigt.

Nun kann man sicher darüber nachdenken, ob es nicht preiswerter wäre, die Inspektion bei einer freien Werkstatt um die Ecke machen zu lassen. Das hätte uns sicher Geld gespart, aber dann hätten wir nicht die Deckung von Volvo Assist. Man kann natürlich auch dagegen rechnen, wie oft man einen Pannenservice benötigt, das war jetzt das erste Mal in 6 Jahren. Aber da alles so unkompliziert geregelt wird, ist das auch ein Vorteil. Den Pannenservice werden wir jedenfalls nicht bezahlen müssen. Einen neuen Reifen werden wir wohl selbst bezahlen müssen.

Katerstimmung?


Wenn man die Bilder sieht, könnte man sich vorstellen, dass Glinda sich nach einem freucht-fröhlichen Abend in der Kloschüssel erleichtert hat und sich anschliessend von mir verwöhnen liess.

Dem ist natürlich nicht so, also das Verwöhnen schon, aber nicht die Erleichterung in der Kloschüssel. Wenn hier mal ein Glas mit einem winzigen Tropfen alkoholischem rumsteht, wird zwar mal dran geschnüffelt, aber dann verziehen sich die Katzen angewidert. Trotzdem werden Gläser kurz ausgespült wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Man weiss nie, was Katzen so einfällt.

Ach so: Der Klodeckel ist natürlich normalerweise geschlossen, wie sich das gehört, auch in einem Haushalt ohne Katzen. Bernd hatte aber gerade die Hinterlassenschaften aus den Katzenklos entsorgt.

Voll erwischt


Ich hoffe ja immer, dass der Kelch an mir vorbeigeht wenn der Gatte erkältet ist, befürchtend, dass das nicht der Fall sein wird. Die Befürchtung hatte recht, wie immer. Und so begann es auch dieses Mal mit Halsschmerzen und Fieber. Jetzt ist auch noch Schnupfen dazugekommen.

Wenn es bei diesen Symptomen bleibt, bin ich froh und glücklich. Ich hoffe, dass ich von einer Bronchitis veschont bleibe, ich befürchte aber, dass das nicht der Fall sein wird. Ich kann mich nicht erinnern, jemals bei einer Erkältung keine Bronchitis bekommen zu haben. Abwarten, Tee trinken, Erkältungsbad nehmen, usw.

Ich erinnerte mich, dass ich irgendwann mal einen Link für ein Erkälungs-/Grippemittel abgespeichert habe, vermutlich auf Empfehlung einer Bloggerin. In der Apotheke kannte man das Mittel nicht und es war auch nicht über einen Händler auffindbar. Die Apothekerin fragte mich, ob es ein Deutsches Produkt sei, was ich bejahte. Die Dame fand dann aber heraus, dass es ein Produkt aus der Schweiz sei. Und da wusste ich auch, bei wem ich von dem Medikament gelesen haben könnte, nämlich bei Frau Brüllen. Sie lebt mit ihrer Familie seit vielen Jahren in der Schweiz und ist selbst in der Pharmabranche tätig. Ich musste also mit einem anderem Medikament vorlieb nehmen.

Ich weiss, alles dauert seine Zeit. Mit Medis eine Woche, ohne Medis 7 Tage. Und jetzt nehme ich ein Erkältungsbad.

Stimmung im Kettenkasten

Ein Kettenkasten ist nicht der Aufbewahrungsort für die Perlenkette der Queen, die sie zu jeder Gelegenheit trug. Der Kettenkasten ist der Ort auf einem Schiff, in dem die Ankerketten liegen wenn sie nicht gebraucht werden. Im Kettenkasten wurden in grauer Vorzeit auch renitente Seeleute verwahrt. Vielleicht haben die dort dann randaliert und Stimmung gemacht. Jedenfalls ist der Spruch „Stimmung im Kettenkasten“ ein Ausdruck, der veranschaulichen soll, dass es gerade hoch hergeht und die Stimmung nicht sonderlich gut ist. Das mal vorweg als Erklärung zu dem, was gestern hier passiert ist.

Auf Instagram wurde mir ein Account vorgeschlagen, auf dem herzallerliebste Fotos und Videos mit Katzen zu sehen sind. Ein Video weckte mein Interesse. Dort war eine Katze zu sehen, die offensichtlich mauzte. Da meine kleine Lautsprecherbox immer stumm geschaltet ist, stellte ich sie an weil ich wissen wollte, wie unsere Katzen darauf reagieren.

Als sie das Fremdmauzen hörten, war das Interesse geweckt. Glinda sprang vom Schrank auf den Tisch, der sehr glatt ist, und rutschte weiter auf den Arbeitstisch. Von dort vielen dann ein paar Dinge herab und trafen Elphie. Dann eskalierte die Situation. Beide Katzen sprangen umher und jagten sich durch den Raum, dann durch den Flur und ins Wohnzimmer. Alles passierte in einer Geschwindigkeit, der man kaum folgen konnte.

Die Folge war, dass die Katzen dann auf Entfernung auf dem Boden sassen, sich beobachteten und fauchten und knurrten. Sie wechselten zwar gelegentlich die Positionen, aber sie liessen sich nie aus den Augen. Kam eine der beiden Katzen der anderen etwas zu nahe, wurde kräftig gefaucht und laut geknurrt, selbst in der Nacht war das noch so. Glinda fauchte auch mich an wenn ich mit meiner Hand zu Nahe kam und sie beruhigen wollte.

Heute hat sich die Situation etwas beruhigt, sie beschnuppern sich zwar wieder, sind aber immer noch schreckhaft und bleiben meist vorsichtig auf Distanz.

Bernd meint, dass sich Elphie durch die heruntergefallenen Gegenstände angegriffen gefühlt hat. Im Arbeitszimmer und im Flur verteilt lagen ganz viele Katzenhaarbüschel. Wir wissen nicht, ob die beiden sich gekloppt haben und die dabei ausgerissen wurden oder ob die durch das Jagen durch die Wohung von irgendwo aufgewirbelt wurden.

Wir sind jedenfalls sehr froh, dass langsam wieder eine Annäherung stattfindet. Glinda lässt sich von mir wieder anfassen und knuddeln.

Schleichende Schliessung?

Galeria Kaufhof macht einen Kahlschlag. Häuser werden geschlossen, Personal wird entlassen. Wir alle haben darüber in den letzten Tagen gelesen und gehört. Auch das Haus in Lübeck, einer Stadt, in der ich viele Jahre gelebt habe, ist davon betroffen, das Kaufhaus wird dichtgemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Karstadt dort bald nicht mehr geben wird. Karstadt, mitten in der City von Lübeck, da ging man hin und kaufte ein.

Das Hamburger Stammhaus in der Mönckebergstrasse ist von der Schliessung nicht betroffen, noch nicht. Aber wie berichtet wird, soll 1/3 von 280 Mitarbeitern entlassen werden. Dann bleiben noch ca. 190 Mitarbeiter übrig, die in dem riesigen Haus arbeiten werden. Da diese Menschen nicht 6 Tage in der Woche arbeiten, die auch mal Urlaub haben, krank werden, werden nicht täglich 190 Personen anwesend sein. Das heisst aber, dass Kunden – ja, es gibt immer noch Menschen, die im Geschäft einkaufen – weniger Ansprechpartner zur Verfügung haben und frustriert das Haus verlassen. Das wiederum heisst, der Umsatz sinkt. Und was heisst das dann? Tut uns leid, der Umsatz gibt es nicht mehr her, wir müssen das Haus schliessen.

Wenn ich mir selbst eine Jeans aus dem Regal nehmen und damit in die Umkleide gehen muss, feststelle, dass die nicht passt oder sitzt, ich mich also komplett wieder neu anziehen muss, um eine andere Jeans zu nehmen und das Prozedere von vorn beginnen, ist von Service nichts mehr zu merken, dann ist Karstadt nur noch ein Selbstbedienungswarenhaus – vorausgesetzt, ich finde eine Jeans und ich trage sie zur Kasse.

Herr Karstadt, so machen sie ihr tradtionsreiches Geschäft ganz kaputt. Generationen von Bürgern gingen zu Karstadt. Mit dem letzten Kunden, der bei Karstadt gekauft hat, wird der Name Karstadt irgendwann aus dem Gedächtnis der Menschen verschwinden.

Okkupiert


Den Bistrotisch hatte ich dazu reaktiviert, um möglichst rückenschonend das Internet leerzulesen. Ich musste aber feststellen, dass längeres Stehen auch nicht das Gelbe vom Osterei ist. Aber die Katzen finden den Tisch toll. Er ist Sitz- und Liegefläche und Absprungrampe, um vom Tisch auf den Schrank zu springen. Der Tisch bleibt also wohl stehen.

HVV switch

HVV = Hamburger Verkehrsverbund. Schon seit Jahren benutzen wir die Möglichkeit, sich schon von zu Hause eine Fahrkarte für die gewünschte Strecke zu kaufen und sie auf das Handy zu laden. Vorbei die Zeit, am Fahrkartenautomaten mühsam zu suchen, welcher Tarif denn infrage käme, dann Kleingeld in den Schlitz zu werfen, welches mit Sicherheit durchfällt und während man noch versucht, eine Fahrkarte zu ziehen, geschweige denn, erstmal zu bezahlen, ist der Bus oder die Bahn weg.

Neuerdings ist es auch überflüssig, überhaupt noch eine Fahrkarte zu kaufen, vorausgesetzt, man hat auf dem Handy die App „hvv Any“ installiert und sich dort angemeldet. Das System heisst hvv switch, welches wir Samstagabend ausprobiert haben. Dafür musste ich mein Bewegunsprofil und den Blauzahn freischalten. Vor Antritt der Fahrt wird die Personenzahl eingegeben, die teilnehmen und „Fahrt beginnen“ aktiviert – und dann läuft alles von allein. Das System kalkuliert den günstigsten Tarif, egal, wieviele Einzelfahrten man unternimmt. Es ist auch möglich, unterwegs Freunde drauzubuchen, die man getroffen hat und mit denen man gemeinsam weiterfahren möchte.

Samstag hatten wir also zwei Einzelfahrten, nämlich von Geesthacht bis zum Theater, Haltestelle Holstenstrasse, und spät am Abend die Heimfahrt. Die Rechnung bekam ich gestern Morgen, und zwar für eine Gruppenkarte. Da wir die Strecke schon desöfteren absolviert haben, war uns bekannte, dass der Kauf einer Gruppenkarte für uns die günstigste Option ist. Das System HVV switch hat also funkioniert.

Endlich ist es Vergangenheit, sich Start- und Zielhaltestelle herauszusuchen, in das System einzugeben, Fahrkarte kaufen usw. usw. HVV switch ist grandios.

Mamma Mia mit Freunden


Donna, eine starke, alleinerziehende Mutter auf einer kleinen Griechischen Insel. Zwei starke Freundinen, die zur Hochzeit von Donnas Tochter anreisen. Sophie, die Tochter mit drei Vätern, die sie heimlich zu ihrer Hochzeit auf die Insel eingeladen hat. Mamma Mia, ein Musical, welches von starken Frauen dominiert wird. Vermutlich deshalb hatte sich Stage-Entertainment anlässlich des Weltfrauentages dazu entschlossen, Karten mit einem satten Rabatt von 40 % zu bezuschussen.

Um die oben geannnten Personen herum wurde eine Handlung gesponnen, die nicht immer nur lustig ist. Gerade im 2. Akt wird es sehr emotional und bei mir flossen die Tränen, wie bei allen anderen 8 vorherigen Vorstellungen auch. Dabei muss ich immer ganz fest die Hand meines Schatzes halten.

Trotzdem ist das Musical Mamma Mia, mit den allseits bekannten Songs von Abba, ein grosser Spass. Besonders die Szenen mit den Freundinnen Tanja und Rosie, die ehemaligen Backgroundsängerinnen von Donna, mit denen sie als „Donna und die Diamonds“ früher mal die Bühne gerockt hatte, sind immer einen Lacher wert, auch wenn ich das schon 8 Mal gesehen und gehört habe. Wenn ich weiss, was in den nächsten Minuten auf der Bühne zwischen den 3 Frauen passiert, muss ich immer schon vorher kichern.

Unsere Begleiter gestern Abend waren Jean-Pierre und Ricardo, die wir auf unserer letzten Kreuzfahrt kennengelernt hatten. Vor vier Monaten haben wir uns an Bord voneinander verabschiedet. Gestern war es, als sei es erst am Tag vorher gewesen. Ricardo schrieb als Begleittext zu dem Foto: „Man konnte super da anknüpfen, wo wir kurz vor Teneriffa aufgehört haben.“ Dem ist nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht, dass wir uns früher treffen als vor dem Ablauf von vier Monaten.

Wer aufmerksam gelesen hat, wird jetzt wissen, dass wir gestern Abend zum 9. Mal Mamma Mia geshen haben. Damit ist Mamma Mia nach dem Musical Titanic (15 Vorstellungen), unser zweitoft besuchtes Musical. Am Ende der Vorstellung sagte ich zu Bernd: Warum haben wir eigentlich nicht gleich noch mehr ermässigte Karten bestellt? Mit anderen Worten: Wir haben Mamma Mia gestern nicht zum letzten Mal gesehen.

Eingesperrt


Heute war „Dorftag“, d.h. notwendige Einkäufe mussten erledigt werden. Ausserdem wollte ich zur Reinigung und ein paar Hemden abholen.

„Früher“ war das ja so, dass die Klamotten in der Reinigung zum Schutz einen Plastiküberzieher bekamen. Das ist vorbei, jedenfalls bei Wäscherei Röder. Entweder man trägt das Zeug „unverpackt“ nach Hause oder man leiht oder kauft einen Kleidersack. Wir haben uns dazu entschlossen, so einen Sack zu kaufen.

Die Planung war: Erst einkaufen, Einkäufe zu Hause abstellen, dann den Sack schnappen und wieder losgehen und die Hemden abholen. Ich holte also den Sack aus dem Schrank und legte ihn griffbereit in den Flur und ging los.

Nach ca. 1 Stunde hatte ich alles erledigt und hängte die Oberhemden in den Kleiderschrank. Und wer kam da raus?: Elphie! Während ich also den Sack dem Schrank entnahm, ist sie, von mir unbemerkt, reingeschlüpft. Elphie hat eh die Angewohnheit, in jeden Schrank zu springen wenn eine Tür aufgemacht wird. Bei enigen Schränken darf sie das. Wenn sie rauswill, klappert die Tür bzw. inzwischen kann sie die auch von innen aufdrücken. Der Kleiderschrank ist aber verriegelt, die Tür kriegt sie nicht auf. Ich hoffe jetzt, dass sie sich im Schrank nicht an unseren guten Hemden, Hosen und Sakkos hochgezogen und Löcher hinterlassen hat.

Es passiert ja, dass Katzen, also Freigänger, tagelang verschwunden sind. Garagen, offene Kellertüren – Katzen sind neugierig und sind schnell drin. Tür zu – Katze weg. Auch die Mutter unserer beiden war kurz nach deren Geburt für ein paar Tage weg. Unsere süsse Schiegertochter hat die insgesamt 4 Kitten während der Zeit versorgt. Plötzlich war Lotta wieder da. Wo sie war, hat sie nicht erzählt. Es kann nur so sein, dass sie unabsichtlich irgendwo eingeschlossen gewesen ist.

Nicht umsonst heisst es ja: Neugier ist der Katze Tod.