Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Last Minute


Hab gestern Abend für meinen Schatz noch ein Weihnachtsgeschenk bestellt. Soll noch diese Woche geliefert werden. Eins liegt zwar schon unter dem Weihnachtsbaum, aber mir fiel da noch was ein.

Hab lange hinundher überlegt, soll ich oder lieber nicht, und wenn ja, welche Ausführung. Ist wieder mal ein bisschen verrückt, was ich da gemacht habe. Ich bin aber gern verrückt.

So kann man ein wenig Spannung aufbauen.

Kommentare müssen vorrübergehend freigeschaltet werden. Man weiss ja nie, ob jemand die richtige Idee hat.

Spaghetti Carbonara


Dieses Gericht ist eins unserer liebsten Pastagerichte. Ein Rezept dazu werde ich hier nicht veröffentlichen, es gibt davon reichlich im weltweiten Netz.


Bisher haben wir den Pancetta immer durch Bacon und den Parmesan durch Grana Padano, vorgeschreddert und verpackt aus dem Kühlregal. Kürzlich entdeckte ich Pancetta auf der Fleischtheke, vukuumiert in handlichen 300-Gramm-Stücken. Und ich wusste, dass es echten Parmesankäse bei Torge in der Käsebude gibt. Pasta stellen wir fast ausschliesslich selbst her, immer mit einem Anteil von Hartweizengries, also fast autentisch italienisch.

Den Pancetta schnitt ich in dünne Streifen und halbierte diese. Dann kamen sie in die Pfanne um die Bauchspeckstückchen auszubraten damit sie schön knusprig werden.


Den Parmesankäse schredderte ich währenddesen mit dem Schnitzelwerkaufsatz der Küchenmaschine, und zwar mit der kleinsten Lochscheibe. Das war in ganz kurzer Zeit erledigt. Der Pancetta brauche etwas länger.

Als die Arbeitsfläche frei war, ging mein Nudelmeister ans Werk und machte mit dem Pastamaker Spaghetti. Das Gerät benutzen wir nunmehr seit über 7 Jahren und gehört nicht zu denen, die im Küchenschrank vergessen werden. Nebenbei wurde im Pastatopf das Wasser zum Kochen gebracht.

Sobald alles zubereitet war, wurde es in der grossen Schüssel zusammengemixt. Natürlich gab es eine Flasche italienischen Rotwein zum Essen.

Fazit: Pancetta ist weniger salzig als Bacon. Nächstes Mal muss mehr Salz an die Eiermischung. Ca. 200 g Parmesan ist ok. Damit die die Eiermischung nicht zu dick wird, haben wir den Rest Parmesan, der schon geschreddert war, auf die Spaghetti gestreut. Durch die anderen Zutaten schmeckte das Gericht etwas anders als wir es bisher gewohnt waren, aber nicht schlechter. Ein Paket Pancetta liegt noch im Kühlschrank, 200 g Parmesan habe ich schon vakuumiert und eingefroren. Es wird auf jeden Fall eine Wiederholung geben. Wein haben wir sowieso immer im Haus.

Zum Schluss eine Frage an die mitlesenden Hausfrauen: Was mach ich jetzt mit dem ausgelassenen Schweinefett? Da kam nämlich ganz schön was zusammen.

Es lohnte nicht


In der kleinen Stadt an der Elbe gibt es einen 4-tägigen Weihnachtsmarkt, von Donnerstag bis heute, Sonntag. Da der Liebste gestern seinen Arbeitssamstag hatte und dieser Tag für mich immer sehr lang wird, nutzte ich die Chance, mich da mal umzugucken. Fotos davon habe ich nicht weil es eigentlich recht düster war. Nur die Büdchen mit dem Gunstgewerbe, äh, Kunstgewerbe waren hell erleuchtet. Die Waren sollen ja so präsentiert werden, dass man das Angebot sehen kann. Bei Glühwein und Bratwurst ist das eher nicht notwendig.

Na ja, was soll ich sagen? Die Anbieter waren örtliche Unternehmen aus der Stadt, wie z.B. ein Bäcker, der Schmalzgebäck und Berliner anbietet. Da ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte, kaufte ich einen Berliner für 1,65, der wohl schon eine Weile in der Auslage gelegen hatte. Er war recht trocken und ich war froh, als ich mich zur Marmelade durchgebissen hatte.

Die Getränkebude nebenan wurde von einem örtlichen Restaurant betrieben. Dort kaufte ich eine heisse Schokolade mit Rum, heisst eigentlich Tote Tante, aber das wurde mit dem Namen nicht angeboten. Ich wurde gefragt, ob ich auch Sahne drauf wollte. Darauf verzichtete ich. Aber das Getränk war sehr rumlastig, vielleicht weil ich keine Sahne wollte. 4,50 kostete das Heissgetränk. Da ich keine Weihnachtsmarkterfahrung habe, weiss ich nicht, ob das angemessen ist oder nicht. Es wurden ausserdem Grünkohl, Suppen und Crêpes angeboten. Zur Kinderbelustigung gab es ein Minikarrussel. Für meinen Geschmack war das eine langweilige und eintönige Veranstaltung.

Nachdem ich mein Heissgetränk ausgetrunken hatte, machte ich mich auf den Heimweg. Dabei konnte ich ein adventlich dekoriertes Fachwerkhaus sowie einen bunten Vorgarten fotografieren.

Am Abend speisten mein Schatz und ich in unserer Lieblingstaverne. Ab und zu machen wir das mal wenn er Samstagabend von der Arbeit kommt. Wir hatten rechtzeitig zwei Plätze reserviert, was auch notwendig war. Es ist ja die Zeit der Weihnachtsfeiern. Dementsprechend laut war es um uns herum.

In der Woche nach Weihnachten gehen wir mit Freunden zu Dimis Taverne, dann wird es sicher ruhiger sein.

Früh dran

„Was macht ihr Silvester?“ – diese Frage wird oftmals schon im späten Sommer gestellt. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass man plötzlich nicht allein am letzten Abend des Jahres da sitzt, eine Tiefkühlpizza in den Ofen schiebt und sich ein schreckliches Fernsehprogramm anschaut. Vor lauter langeweile liegt man dann vermutlich vor Mitternacht im Bett und verschläft den Jahreswechsel – was eigentlich auch nicht weiter schlimm wäre. So oder so ähnlich geht es in diesem Jahr einem befreundeten Ehepaar, mit dem zusammen wir sonst immer im Fonduetopf gerührt haben.

Mein Schatz und ich gehen ja ins Silvesterkonzert in der Elbphilharmonie. Das Konzert wird wohl schon vor Mitternacht beendet sein. Entweder sitzen wir dann in der S-Bahn und fahren nach Hause wenn die Glocken das neue Jahr begrüssen. Oder wir stehen irgendwo am Hafen und gucken das Silvesterfeuerwerk. Die Entscheidung werden wir kurzfristig treffen.

Andere Freunde, die der Gruppe „Fondue an Silvester“ angehören, haben sich entschieden, sich für ein paar Tage in einem Hotel einzumieten und dort ins neue Jahr hineinzutanzen.

Tja, damit Silvester 2024 keine Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben werden muss, haben wir jetzt schon eine Einladung zum Fondue im nächsten Jahr erhalten. Sollten wir uns im Kalender vermerken.

Nebel an der Elbe


Heute Morgen war meine wöchentliche Pilatesstunde, die letzte in diesem Jahr. Dafür musste ich natürlich das Haus verlassen. Das Gymnastikstudio liegt Luftlinie nur ca. 200 m von unserer Wohnung entfernt, also ein Katzensprung, direkt am Wasser. Bei dem Nebel zog es mich allerdings gar nicht raus heute, zumal ich auch noch vom Wecker geweckt werden musste und ich demzufolge ein wenig drömelig war. Egal, ich tu es für mich und meinen Rücken, also raus.

Auf dem Heimweg machte ich ein paar Fotos. Im spiegelglatten Wasser spiegelte sich (wie passend) das Buschwerk am gegenüberliegenden Ufer. So ist auch der Blick durch die grossen Fenster des Studios. Auch unser Wahrzeichen, die Hafenbrücke, gab im Morgennebel ein interessantes Bild.

Aufforderung zum Tanz


Wenn eine Katze sich so herzerweichend präsentiert, will sie nicht tanzen, sie will geknuddelt werden. Und das lässt man sich natürlich nicht entgehen, besonders, wenn es sich, wie in diesem Fall, um Elphie handelt, die ja nicht ganz so anhänglich und kuschelbedürftig ist wie Glinda. Das muss ich ausnutzen. Und in Vorfreude auf Knuddeleinheiten lächelt Elphie schon.

Seit ein paar Tagen sucht sich auch meine Nähe wenn Bernd nicht da ist. Sie hat ihren eigenen Karton, in den sie hineinklettert und den ich dann auf meinen Oberschenkeln absetze. Dann räkelt Elphie sich so lange darin, bis sie eine bequeme Knuddelposition erreicht hat.

Die Aufforderung zum Tanz ist eine Komposition für Klavier von Carl Maria von Weber. Er selbst nannte es „Rondo brillant für das Pianoforte“. Nach einem sehr ruhigen Beginn, wird es wirklich brillant. Ich bewundere die Person am Flügel, die beim Indietastenhauen keinen Knoten in die Finger bekommt.

Carl Maria von Weber wurde in Eutin geboren, verstarb an der Schwindsucht in London. Dort wurde er auch beigesetzt bevor er 18 Jahr später auf dem katholischen Friedhof in Dresden seine letzte Ruhe fand. Bei einem unserer Dresdenbesuche besichtigten wir diesen Friedhof und ich entdeckte dort das Grab des Komponisten.