Auf unserem Wochenmarkt habe ich ja vor ein paar Wochen den Käsemann Torge entdeckt. Käsebude heisst sein Käsewagen. Ich versuche jetzt immer, den Käseeinkauf den Wochenmarkttagen anzupassen. Erstens ist Torge sympathisch, zweitens hat die Käsebude eine grosse Käseauswahl anzubieten, drittens kennt Torge seine Käsesorten und weiss wovon er spricht wenn man eine bestimmte Käsesorte haben möchte oder Fragen hat.
Am letzten Mittwoch kaufte ich an der Käsebude u.a. einen sehr schmackhaften Blauschimmelkäse, nicht ganz kräftig, aber auch nicht fade, eine gute Mischung dazwischen, mehr mit dem Hang zu kräftig. Beim Frühstück sagte ich zu Bernd, dass ich mir den gut für eine Pastasauce vorstellen könnte. Der dafür übliche Gorgonzola ist uns nicht kräftig genug. Wie es so oft bei uns der Fall ist, waren Bernd und ich mal wieder auf der gleichen Linie, er hatte nämlich gerade den gleichen Gedanken.
Unsere Essensplanung für das kommende Wochenende behinhaltet jetzt für einen Tag selbstgemachte Pasta mit Torge-Blauschimmel-Sauce. Da Samstag die Pride Parade stattfindet und wir nicht wissen, ob wir nach Hamburg fahren wollen oder nicht, wollte ich heute schon den notwendigen Käse kaufen.
Mittwochs ist der Wochenmarkt immer sehr übersichtlich, der Haupttag ist Samstag. Dazu kommt, dass einige Marktbeschicker auch Urlaub machen. Es taten sich heute grosse Lücken auf. Und der Käsemann mit seiner Käsebude war auch nicht da. Urlaub konnte er nicht haben, er hatte mir auf Nachfrage erzählt, dass er im September Urlaub macht. Ich stand da also und starrte in die Käselücke. Vom benachbarten Bäckerwagen, oder von der Bäckerbude, schallte mir ein fröhlichen „Moin“ entgegen. Ich fragte die Bäckerbudenfrau nach dem Käsemann. Sie wusste bescheid und erzählte mir, er käme heute nicht, der Wagen sei nicht angesprungen.
Shit! Entweder werfen wir jetzt unsere Essensplanunung um oder ich gehe Samstagmorgen gleich nach dem Aufstehen zum Markt und schau nach, ob die Käsebude angesprungen ist und auf ihrem üblichen Platz steht. Wir sollten uns vielleicht einen Plan B überlegen für den Fall, dass die Käsebude nicht da ist.
Eigentlich wollte ich Torge heute fragen, ob ich mal ein Foto für mein Blog von der Käsebude machen darf. Mittwochmorgen um halb acht ist es noch sehr leer auf dem Wochenmarkt, da hätte ich ein schönes Foto ohne störende Marktbesucher machen können. Aber das kann ich sicher bei nächster Gelegenheit nachholen.
Was soll das für ein Wort sein, werdet ihr euch fragen. Nun, ich habe ein wenig mit den Worten Sommer und Herbst jongliert. Und dabei ist Sommbst herausgekommen. Wir haben derzeit einen herbstlichen Sommer, so könnte man dazu sagen.
OK, hier in der Wohnung sind immer noch 22.3/22.4 Grad, dass ist ja nicht unkalt. Trotzdem fühlt sich das ungemütlich an. Und ich denke daran, dass man ja mal die Heizung …, so ganz eben …. – nein, lieber nicht dran denken, es ist Sommer, Juli noch, ab morgen ist August. Da stellt man doch nicht die Heizung an.
In den letzten Jahren haben wir mal daran gedacht, einen Ventilator anzuschaffen, so einen schicken ohne Ventilator, aber mit einem grossen Loch drin, in welchem ein Luftstrom erzeugt wird. Wir haben es gelassen. In diesem Sommer wäre die Investition sinnlos gewesen.
Anfang August ist es eigenlich immer sehr heiss. Mein Schatz hat in dieser Zeit Geburtstag, Oma hatte Anfang August, wie auch meine Ex-Schwiegermutter. An solchen Daten macht man es fest, dass es in dieser Zeit immer sehr warm, ja, geradezu heiss sein kann.
Die Prognose für die nächsten 10 Tage verheisst nichts gutes. Dann aber ist mit einem Temperaturanstieg auf 24/25 Grad zu rechnen. Warten wir es mal ab.
Geesthacht ist mit ca. 30.000 Einwohnern eine Kleinstadt im Kreis Herzogtum Lauenburg, es ist im Kreis die grösste Stadt. Seit ein paar Jahren hat die kleine Stadt auch eine Hafencity, wobei nur ein kleiner Teil der Häuser direkt am alten Hafen liegt. Nach und nach wurden weitere Häuser längs der Elbe gebaut. OK, über Schönheit lässt sich streiten, uns gefallen nur die allerersten Häuser, nämlich die am alten Hafen. Böse Zungen behaupten, alles andere sehe aus Hamburg-Steilshoop.
Wo ein Fluss ist und Häuser sind, gibt es eine Promenade. Die Bewohner können vom Balkon den Flanierenden auf der Promenade zuschauen und von unten könnte man die Bewohner sehen, wie sie ihren Sonntagnachmittagkaffee schlürfen und Kuchen essen.
Besagte Promenade ist ein wenig verwaist. Es gibt dort nämlich keine Gastronomie, was schade ist. Aber jemand hat sich bemüht, die Promenade heute mit etwas Leben zu füllen. An drei Standpunkten wurde musikalische Unterhaltung geboten, dazu ein wenig Tanz einer bewegungstüchtigen jungen Frau. Angekündigt waren klassische Weisen. Inzwischen kann man wohl auch „Raindrops keep falling on my head“ und „Somewhere over the rainbow“ auch zur Klassik zählen. Beide Stücke wurden auf einer Harfe dargeboten.
Violine, ein Instrument mit 22 Saiten, welches mit 4 Fingern gespielt wird, und die Harfe waren die Stationen. Jeweils ca. 20 Minuten wurde uns was vorgespielt, dann ging der Tross weiter zur nächsten Station. Ein kleiner Regenschauer ging im ersten Teil nieder, dort konnte man sich unter die Balkons flüchten. Danach wurde es richtig warm in der Sonne.
Wir lauschten nicht nur den Darbietungen, wir trafen auch Freunde und Bekannte. Ganz leise konnte man sich ein wenig unterhalten, man wollte ja nicht stören.
An der letzten Station, der Harfe, kammen alle drei Künstler und die Tänzerin zu einem Finale zusammen und ernteten anhaltenden Applaus, auch ein paar Bravorufe waren zu hören.
Die Promenade liegt fast vor unserer Haustür, ein paar Schritte, und wir stehen am Hafen. Wir müssen nicht durch die halbe Stadt fahren. Und wenn es nicht gefällt, gehen wir kein Risiko ein, und sind in ein paar Minuten wieder zu Hause.
Es waren interessante und abwechslungsreiche 90 Minuten und wir trafen mal wieder Leute, die man nur selten sieht. Schön war’s.
Gestern war endlich mal ein Tag, an dem wir uns zum Essen draussen niederliessen. Der Himmel war teils bewölkt, teils taten sich aber auch grosse Lücken mit blauem Himmel auf. Wir sassen da also auf unserer Terrasse, tranken den Wein aus und genossen noch Ouzo. Der passte nämlich zu dem Griechischen Gericht, welches ich zubereitet hatte, Gigantes.
Und dann hörten wir ein Flugzeug, was hier öfter der Fall ist. Der Hamburger Flughafen ist nicht weit. Abhängig von Windrichtung und Start- oder Zielort fliegen hier ankommende oder gerade gestartete Maschinen fast über uns hinweg. Desweiteren liegt das Elbe-Penthouse im Kreuz internationaler Fluglinien, sei es von Südeuropa nach Skandinavien oder von der östlichen Hemisphäre nach Frankreich oder Grossbrittanien und umgekehrt. Ein Handy mit der App flightradar24 liegt immer Griffbereit damit wir nachschauen können, woher und wohin der Jet gerade unterwegs ist. Manchmal sind wir in der Lage, einen Zielflughafen vorherzusagen.
Besagtes Flugzeug war in Süd-Nord-Richtung unterwegs. Und ich sagte zu meinem Schatz: Der hat eine rote Nase. Bernd öffnete die App. Da kann man nämlich auch sehen, für welche Fluggesellschaft die Maschine unterwegs ist. Das Bild zeigte ein Flugzeug der Fluggesellschaft Norwegian auf dem Weg von Zürich nach Göteborg in 11.500 Meter Höhe. Auf dem Beispielfoto war ganz klar die rote Nase zu sehen.
Zum Lesen auf dem E-Reader oder zum „Arbeiten“ am Computer brauche ich eine Brille. Aber meine Augen sind sehr gut, um in der Ferne etwas zu erkennen, wie z.B. die rote Nase eines Flugzeugs, die vielleicht ein Viertel des Rumpfes beträgt. Vielleicht ist die gute Weitsicht auch ein Ergebnis der kürzlich erfolgten Kreuzfahrt. Angeblich sollen sich die Augen ja erholen wenn die Blickweite nahezu unbegrenzt ist und nicht durch Bebauung oder Vegetation eingeengt wird.
Flightradar24 läuft auch auf dem Computer als Webseite. Vor wenigen Minuten hörte ich bei offenem Fenster ein Flugzeug, offensichtlich in grosser Höhe fliegend. Auf diesem Screenshot ist ganz eindeutig zu erkennen, dass der Airbus A380 auf seinem Weg von Dubai nach New York über die kleine Stadt an der Elbe hinweggeflogen ist. Wir lieben diese Flugbeobachtungen.
Seit vielen Jahren stand im Foyer der Europa-Universität in Flensburg die Skulptur einer nackten Frau. Jahrzehnte hat sich niemand daran gestört, jedenfalls nicht offiziell. Ich vermute, wenn man das dritte Mal daran vorbeigegangen ist, nimmt man die Skulptur überhaupt nicht mehr wahr.
Die „Primavera“, so der Name der Nackten, wurde jetzt entfert. Studentinnen und Wissenschaftlerinnen haben sich an ihrem Anblick gestört. Die Gleichstellungsbeauftragte der Uni ist der Meinung „Sie symbolisiere ein „überkommenes Frauenbild, das nicht geeignet ist, an so zentraler Stelle einer Universität als Empfangsdame“ zu stehen.“ Natürlich wurde „Primavera“ entfernt.
Wie wäre es denn, wenn sich die Gleichstellungsbeauftrage dafür stark machen würde, neben die nackte Dame eine Skulpur eines nackten Herrn aufzustellen? Dann macht Gleichstellung Sinn!
Im Übrigen hat Deutschland derzeit wohl ärgere Probleme als nackte Skulpturen, wenn ich da an Herrn Merz denke.
Zehn Tage habe ich am Reisebericht geschrieben, Bilder ausgesucht, ein wenig bearbeitet wenn es notwendig war, und dann hochgeladen. Es gab Momente, in denen ich die Segel gestrichen habe, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, also habe ich eine Pause gemacht, bezwingen lässt sich sowas nicht, dann kommt nur Mist dabei raus.
Ich wollte aber den Bericht möglichst zeinah nach dem Ende der Reise schreiben, dann sind die Eindrücke und das Gesehene noch präsent. Das Wetter war ja nun auch nicht so toll, dass ich mich hätte lieber auf die Terrasse gesetzt. Passte also alles.
Und jetzt sitze ich hier und weiss nicht, was ich machen soll. Das Wetter ist heute noch schlechter als auch schon, also müssen wir diesen Tag drinnen verbringen. Nach 10 Tagen am Rechner arbeiten, ist mein Bedarf, irgendwas sinnvolles damit anzustellen, erstmal gedeckt. Wobei die Frage ist, ob ein Rentner überhaupt was sinnvolles mit einem Computer anstellen kann.
Ich drömel also heute so vor mich in, begösche die Katzen, schau aus dem Fenster ins Grüne, das soll ja die Augen entspannen. Die Weite des Meeres tut das auch, aber das Meer ist erstmal weit weg.
Ab jetzt werde ich wieder intensiver in den Blogs lesen und mich dort ab und zu zu Wort melden wenn ich meine, meinen Senf dazugeben zu müssen.
Wirbelsäulentraining und Pilates ruhen auch für zwei Wochen. Die Trainerin macht wohlverdienten Urlaub. Was soll ich nur anfangen mit der ganzen Zeit? Na, Mittwoch soll das Bad fertiggestellt werden. Danach kann ich da mal ordentlich putzen und alles wieder herrichten. Und ich freu mich darauf, endlich wieder entspannt das Wasser über meinen Alabasterkörper laufen zu lassen statt ihn mit der Handbrause in der Badewanne zu benetzen.
Heute also Cobh statt Foynes. Cobh spricht man wie „Kooof“ aus. Es ist ein Vorhafen von Cork. Sehr sympathisch: Am Cruise Terminal flatterte die LGBTQ-Flagge im Wind. Für Foynes hatten wir einen Ausflug gebucht, der ist dem Sturm zum Opfer gefallen. Für Cobh wurden auch ein paar Touren angeboten, wovon wir aber Abstand nahmen. Wir wollten einfach nur bummeln, allein schon wegen der unsicheren Wettervorhersage.
Titanic Memorial Garden
Titanic Memorial Garden
Entlang des Hafens schlenderten wir zum Titanic Memorial Garden. Cobh war der letzte Hafen vor der tragischen Transatlantikpassage der Titanic. Hier waren die letzten 123 Passagiere zugestiegen, bevor ein Eisberg das Schiff auf den Meeresgrund schickte. 79 von ihnen verloren ihr Leben. Im Titanic Memorial Garden steht, eine gläserne Wand mit dem Seitenriss der Titanic und den Namen der 123 Passagiere. Ein Gedenkstein inmitten blühender Blumen weist daraufhin, dass dies der Lieblingsplatz des Reeders Bruce Ismay gewesen ist, der nicht ganz unschuldig am Desaster war.
Cobh
Cobh
Cobh
Cobh
Cobh
Cobh
Cobh
Cobh
Cobh
Zum Memorial Garden kommt man vom Schiff über die Strasse am Hafen, auf der einen Seite das Wasser, auf der anderen Seite gepflegte bunte Häuser. Auf der Promenade kann man sich mit Fish & Chips und Süsskram versorgen. Je näher man der Gedenkstätte kommt, umso einfacher werden die Häuser. Die Stromversorgung sieht nicht immer sehr vertrauensvoll aus.
St. Colman’s Cathedral
St. Colman’s Cathedral
Cobh
Cobh
Hoch über der Stadt thront die wuchtige St. Colman’s Cathedral. Von dort schaut man über die Dächer von Cobh.
Kurz bevor wir zurück am Schiff waren, fielen die ersten Regentropfen – und der Regen hörte für den Rest des Tages auch nicht mehr auf. Im Lauf des Tages wurde die für den Abend auf dem Pooldeck geplante Tanzparty „St. Pauli bei Nacht“ abgesagt. Zitat aus dem Bordprogramm: „Das Pooldeck verwandelt sich in die wildeste Meile der Weltmeere …. Hamburger Kiezgestalten sorgen als Walking Acts und mit Showeinlagen für besonders ausgelassene Stimmung.“ Schade, dass das ausfallen musste, wäre sicher interessant gewesen. Stattdessen wurde ein Karaokeabend in der Schaubar angekündigt. Wer’s mag.
7. Juli 2023 – 4. Seetag
Welch ein Anblick: Blauer Himmel und Sonnenschein. Das hatten wir lange nicht. Es lohnte sich, Fotos von unserm Balkon zu machen, zur Brücke und zum Bug des Schiffes.
Blick zur Brücke
Cocktailstunde
Eiszeit
Es war das erste Mal, dass wir in unserer Lieblingsbar, der Aussenalsterbar sitzen konnten. Endlich konnten wir unseren Lieblingscocktail trinken, Piña Colada für Bernd und Swimmingpool für mich. An der Eisbar auf Deck 5 gönnten wir uns ein Eis welches jetzt in wiederverwendbaren Keramikbechern serviert wird. Eine gute Idee. Später am Tag gab es noch ein zweites Eis. Die Auswahl ist ja auch riesig und die Eiskreationen von Bruno Gelato sind wirklich der Hammer.
Heute nahmen wir unser Abendessen in der X-Lounge ein. Dort kann man sein Menü aus der Tageskarte des Atlantik Restaurants zusammenstellen. Die Getränke muss man aber ab 19 Uhr bezahlen. Am Nebentisch nahm ein Ehepaar platz. Der Mann war sehr gesprächig. Sein Redefluss wurde auch nicht unterbrochen, als unsere Speisen serviert wurden. Ich nahm ein Bruschetta von der Vorspeise und dachte, er würde uns jetzt in Ruhe essen lassen. Auf halbem Weg zum Mund verharrte meine Hand. Es ist ja unhöflich zu essen während man angesprochen wird. Unhöflich war der Mann, der mich beim Essen störte. Wir entschlossen uns, einfach zu essen während er sabbelte. Uns wurde was über Naturheilkunde erzählt, z.B. Hagebutten gegen Bandscheibenvorfall. Und ob wir einen Thermomix hätten wurden wir gefragt. Worauf ich antwortete: So ein Teil brauchen wir nicht, ich kann kochen. Als wir aufgegessen und unsere Flasche Wein ausgetrunken hatten, verzogen wir uns auf unsere Kabine, gingen in die Koje und lasen noch eine Weile.
8. Juli 2023 – Portsmouth mit Arundel Castle
Da wacht man morgens in Portsmouth auf, schaut vom Balkon, und gegenüber am Kai liegt ein Schiff, auf dem an der Bordwand „Geestline“ steht. Der erste Gedanke gilt unserer Heimatstadt Geesthacht und daran, dass die Reise nun bald zu Ende ist. Natürlich ist das Schiff viel zu gross, um die kleine Stadt an der Elbe zu erreichen. Die Recherche im Internet ergab, dass die Reederei 1945 von den van Geest Brothers gegründet wurde, daher also der Name der Schifffahrtslinie, die Häfen im Vereinigten Königreich und in der Karibik bedient.
Portsmouth
Portsmouth
Bettzeugkunst
Wir bevorzugen ja Ausflüge am Vormittag. Leider gab es für die Tour, die unser Interesse geweckt hatte, nur einen Nachmittagsausflug. Die Zeit bis dahin zog sich. Noch schien die Sonne, aber dunkle Wolken hingen über dem Watt. Die Regenwahrscheinlichkeit war mit 80 % vorhergesagt. Das Housekeeping erfreute uns heute mit einem Krokodil. Wir steckten in jede Pranke einen 5-Euro-Schein als Dankeschön.
Arundel Castle
Arundel Castle
Arundel Castle
Arundel Castle
Arundel Castle
Unser heutiges Ziel war Arundel Castle. Das Schloss wurde im 11. Jahrhundert erbaut und seitdem ständig erweitert und umgebaut. Es ist bis heute der Sitz des Earls of Arundel. Teile des Schlosses sind zur Besichtigung freigegeben. Das Schloss zu erhalten, kostet ja auch viel Geld.
Arundel Castle
Arundel Castle
Arundel Castle
Arundel Castle
FitzAlan Chapel
Arundel Castle ist umgeben von weitläufigen, gepflegten Gartenanlagen, in denen wir nach der Besichtigung der prunkvollen Innenräume lustwandelten. Auf der Herrentoilette entdeckte ich einen klappbaren Wickeltisch – wir fortschrittlich. Kürzlich las ich, dass ein Vater von Frauen beschimpft wurde, der sein Kind auf der Damentoilette wickelte weil es nur dort einen Wickeltisch gab. Auf dem Schlossgelände steht die FitzAlan Chapel. Sie ist eine Besonderheit, sie ist geteilt. Der vom Schlossgarten zugängliche Teil ist katholisch und dient als Mausoleum für die Dukes of Norfolk. Die von ausserhalb zu betrende Seite ist die anglikanische Kirche St. Nicolas.
Arundel
Arundel
Arundel
Ten Pounds
Nachdem wir genug Schloss und Schlossgarten gesehen hatten, hatten wir noch Zeit, durch das kleine Städtchen Arundel zu bummeln. Auf dem Weg zum Bus kamen wir an einem Geldautomaen vorbei. Für den Guide und den Fahrer brauchte ich noch etwas Geld, wir waren ja nun wieder im Vereinigten Königreich, in welchem mit Pfund bezahlt wird. Ich zog 10 Pfund, auf dem das Konterfei der verstorbenen Königin Elizabeth II prangte.
Um 17 Uhr sollte der Bus zurück nach Portsmouth fahren. Alle sassen rechtzeitig im Bus, bis auf ein Paar, welches sich um wenige Minuten verspätete. Als wir am Schiff eintrafen, standen viele Passagiere von anderen Ausflügen vor uns und warteten darauf, an Bord gehen zu können. Ein Herr von unserem Ausflug mokierte sich über die leicht verspätete Abfahrt vom Schloss: Wenn wir pünktlich abgefahren wären, hätten wir jetzt nicht warten müssen! Ich verstehe sowas nicht. Wir haben Urlaub, niemand hetzt uns, das Schiff wird nicht ohne uns abfahren – was sollen solche dämlichen Bemerkungen?!
Ohne Worte
Ohne Worte
Die Abfahrt von Portsmouth am Abend war sehr emotional. Es war das letzte Mal, dass wir auf dieser Reise einen Hafen verliessen. Wir standen an Deck und liessen uns diesen Moment nicht entgehen. Die untergehende Sonne tauchte das Watt in rötliches Licht. Ganz langsam bewegte sich das Schiff vom Kai weg, aus dem Typhon ertönte das übliche Signal 3 x lang und dann ertönte zum letzten Mal auf dieser Reise die Schiffshymne „Grosse Freiheit“. Und ich stand wieder tränenreich an Deck. Selbst in dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, bekomme ich wieder feuchte Augen. Allein die Liedzeile „Ich denk so oft an dich zurück, als du mein Zuhause warst“ öffnet bei mir alle Schleusen. Leute, hört euch das an:
Schlepperbegleitung
HMS Queen Elizabeth
Spinnaker Tower
Portsmouth
Rückwärts entfernten wir uns vom Kai, zur Sicherheit begleitet von 2 Schleppern, die beim notwendigen Drehmanöver ggf. hätten assistieren können, was aber nicht notwendig war. Am Marinearsenal war der Flugzeugträger „Queen Elizabeth“ vertäut. Danach passierten wir die Hafenkante mit dem Wahrzeichen von Portsmouth, Restaurants und Pubs. Viele Menschen standen dort und winkten uns zu, Handys leuchteten auf und zum Gruss liess Kapt. Böttger nochmal das Typhon 3 x ertönen. Was für ein Abschied!
9. Juli 2023 – 5. Seetag
Unser letzter Tag. Auf dem English Channel, oder auch Ärmelkanal, fuhren wir Bremerhaven entgegen. Es war wieder wärmer geworden, kaum Wind, das Wasser ruhig. Einige Passage nutzten die Gelegenheit, um nochmal im Pool zu plantschen.
Für 18 Uhr hatten wir einen Tisch im Restaurant La Spezia auf Deck 5 reserviert. Wir gingen rechtzeitig runter und drehten nochmal eine Runde über das Promenadendeck. Wir flanierten an den Fenstern des Restaurants vorbei. Dort sahen wir einen Tisch, der mit Rosenblüten dekoriert war. Schade, wir hatten uns eigentlich diesen Tisch ausgesucht. Aber ok, man kann nicht alles haben. Als wir am Restaurant ankamen, wurden wir exakt zu diesem Tisch geführt. Was für eine Überraschung. Wir mussten uns beide über die Augen wischen.
Restaurant La Spezia
Restaurant La Spezia
Restaurant La Spezia
Orangentiramisu
Grappa wird serviert
Die Weinkarte brauchen wir gar nicht zu studieren, wir bestellten gleich unseren Lieblingswein. Es wurden wieder 2 Schälchen mit Olivenöl und dazu Brot serviert. Das Lavendelöl probierten gar nicht erst. Wir gaben unsere Bestellung auf, zum Dessert Tiramisu, für das wir eine Ausnahme machten: Es wurde fotografiert bevor wir es verspeisten. Es war wirklich ein Genuss.
Zum Digestif bestellten wir Grappa. Der wurde uns mit einer kleinen Show serviert. Eine 5-Literflasche wurde gebracht und mit einer riesigen Pipette wurde der Grappa aus der Flasche gezogen und in die Gläser geträufelt. Wir waren begeistert.
Als es ans bezahlen ging, flüsterte der Steward mir ins Ohr: Das Dessert ist ein Geschenk. Wir waren sprachlos.
Was macht man mit so einem tollen Abend noch? Wir gingen in die X-Lounge. Bevor wir uns entschieden, was wir trinken wollten, wurde uns Champagner aufgenötigt. Noch eine Flasche Wein wäre auch zuviel gewesen. Dort sassen wir noch eine Weile und liessen die vergangenen Tage Revue passieren. Als wir uns für die Nacht verabschiedeten und bezahlen wollten, wurden zwischen der Concierge und der Stewardess, die uns bedient hatte, Blicke getauscht. Was soll das jetzt? Und dann kam es: Den Champagner brauchten wir haute Abend nicht bezahlen, er war auch ein Geschenk. Nach 19 Uhr muss man die Getränke in der X-Lounge ja bezahlen.
Unsere Koffer standen noch vor der Kabinentür. Als wir in der Koje lagen, hörten wir es auf dem Gang rumoren: Die Koffer wurden eingesammelt.
10. Juli 2023 – Bremerhaven und Heimreise
Heute schloss sich der Kreis unserer Rundreise. Der Himmel über der Weser sah genauso aus wie bei der Abreise.
Wie an jedem Morgen waren wir um 7 Uhr zum Frühstück erschienen. Die Getränke brauchten wir schon lange nicht mehr zu ordern, das freundliche Personal wusste inzwischen, was wir zum Frühstück trinken. Es wurde auch nur noch nachgefragt: Egg Benedict und Omelett mit Kräutern? Ein letztes gemütliches Frühstück an Bord, herzliche Verabschiedungen vom Personal mit Umarmungen – und um 8 Uhr gingen wir von Bord. 10 Minuten später fuhren wir zurück nach Hause, 2 Stunden später begrüssten uns die Katzen an der Wohnungstür.
Fazit:
Das Wetter auf dieser Reise war nicht so, wie man es im Urlaub eigentlich gern hätte. Aber dass es in diesem Fahrtgebiet nicht südlich-warm, oder gar heiss sein würde, damit haben wir gerechnet und waren dementsprechend auch nicht enttäuscht.
Seit der Reise nach New York haben wir bisher ja immer eine Juniorsuite gebucht, die natürlich teurer ist als eine normale Balkonkabine, wobei eine Juniorsuite zwar etwas grösser ist als eine normale Kabine, aber doch eben nur aus einem Raum besteht. Auf dieser Reise hat sich die Extraausgabe wirklich gelohnt. Aufgrund des Wetters konnten wir ja kaum draussen sein. Wir genossen die gemütliche und ruhige Atmosphäre in der X-Lounge mit dem tollen Service. Champagner brauchen wir nicht, ein guter Sekt tut es auch. Aber bis 19 Uhr wird er, wie auch Wein und andere Getränke „all inclusive“ angeboten. In den Bars sind die Getränke wie Sekt, Wein und Cocktails auch all inclusive. Es ist dort eben nicht so „intim“.
Die nächste Juniorsuite ist ja schon gebucht, denn nach der Kreuzfahrt ist vor der Kreuzfahrt, auch wenn diese erst in 2025 stattfindet und wir noch 586 Tage warten. Aber wer weiss schon, auf was für Ideen uns die Sucht nach Meer noch bringt, wenn das Meer anruft und fragt, wo wir bleiben?
Auf unser ersten Kreuzfahrt 2013 mit der alten Mein Schiff 1 erzählte uns die Galeristin: Dieses Schiff nennt die Besatzung das Schiff mit Herz. Bei der Erneuerung der Flotte wurde die alte Mein Schiff 2 in Mein Schiff Herz umbenannt. Sie wurde im vorigen Jahr innerhalb des Konzerns verkauft. Wir fühlten uns auf der Mein Schiff 3 sehr gut aufgehoben und umsorgt. Aus unserer Sicht, und im Vergleich mit Mein Schiff 5 und Mein Schiff 6, ist die Mein Schiff 3 auf jeden Fall ein Schiff mit Herz!
Zum Abschluss ein Zitat von Thomas Mann:
„Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
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