Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Wie jedes Jahr


Montag haben wir beschlossen, die Heizung auszuschalten. Damit der Wärmezähler nicht weiterläuft, sperren wir den Vorlauf zum Heizungsverteiler auch immer ab. Man weiss ja nicht, ob da nicht doch, trotz ausgestellter Heizung, noch warmes Wasser fliesst.

Heute ist es natürlich recht frisch in der Wohnung. Die Bodenfliesen in allen Räumen sind kalt, was recht unangenehm ist. Das passiert jedes Jahr nachdem wir die Heizung ausgestellt haben.

Das Raumklima im Allgemeinen ist nicht besonders gemütlich. Fehlender Sonnenschein gestern, dazu ein starker Wind – und man könnte dazu übergehen, die Heizung wieder einzuschalten, wenigstens in ein paar ausgesuchten Bereichen. Dank unseres intelligenten Heizungssystems von Controme ist das möglich. Aber nein, wir ziehen das jetzt durch! Basta!

Schon wieder

Gestern fand in Liverpool das grösste Musikspektakel der Welt statt, der Eurovision Song Contest. Es ist ja so, dass der Gewinner des Vorjahres im Folgejahr die Veranstaltung ausrichtet. 2022 hatte die Ukraine gewonnen. Aufgrund des Krieges, den Russland angezettelt hat, wurde davon abgesehen. Das Vereinigte Königreich war 2022 auf dem 2. Platz gelandet. Deshalb wurde dort der diesjährige Wettbewerb ausgetragen.

Ich möchte mich hier nicht zu einzelnen Beiträgen äussern, eine Bewertung lässt sich nämlich nicht vornehmen. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Dem einen gefällt die, der anderen gefällt jenes. Was einer toll findet, findet ein anderer ganz schrecklich. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Dem Deutschen Song wurde ein Platz im Mittelfeld vorhergesagt. Und was wurde es dann am Ende des Abends? Die rote Schlusslaterne! Wieder mal. Ob man den Deutschen Betrag gut findet oder nicht, lassen wir mal beseite. Sowas lässt sich nicht objektiv bewerten.

Dass wir aber schon wieder auf dem letzten Platz gelandet sind, ist äusserst merkwürdig. Es drängt sich der Verdacht auf, dass man uns nicht mag und wir aus Prinzip keine Punkte bekommen. Als Finanzier der Veranstaltung ist Deutschland ja gesetzt und braucht sich nicht in den Semis bewähren. Ist doch egal, Deutschland bezahlt ja, egal ob 1. oder letzter Platz.

Für meinen Geschmack wurden uns einige Lieder präsentiert, wo ich mich gefragt habe, wie schlecht denn erst die anderen Mitbewerber sind, die in den Semis nicht weitergekommen sind und das Finale nicht erreicht haben. Es waren Beiträge dabei, die wesentlich schlechter waren als der von Deutschland, ob man nun Rock mag oder nicht – wie vorher gesagt, nach meinem Geschmack.

Ich persönlich freue mich über den Sieg von Schweden. Loreen, die Interpretin, hat das 2. Mal den ESC gewonnen, was vorher nur Johnny Logan aus Irland geglückt ist. Schweden und Irland sind jetzt gleichauf mit jeder 7 Siegen.

Während in Schweden jetzt die Planungen für das Festival 2024 beginnen, beginnen in Deutschland die Diskussionen darüber, woran es denn wieder gehapert hat, über das Prozedere, einen Titel für den ESC zu finden und vermutlich auch darüber, ob wir weiterhin bereit sind, das Spektakel zu finanzieren.

In München gibt es ein Problem

Es ist wohl eher ein Problem der CSU und damit gilt es für ganz Bayern, zumal sich auch der stellvertretende Ministerpräsident eingemischt hat. Worum geht es? Es geht um nichts anderes als darum, dass Drag-Künstler in einer Bibliothek Kindern aus Bilderbüchern vorlesen sollen. Das wird von der CSU kritisiert, weil es eben Drag-Künstler sind. „Das ist Kindswohlgefährdung und ein Fall fürs Jugendamt, keine Weltoffenheit, wie es die Grünen verharmlosen“, so Herr Aiwanger.

Aber es stört die CSU nicht, dass in einer Kirche Männer in Kleidern Märchen vorlesen?

Die CSU hatte sich erstmal für den CSD in München beworben, um am Demonstrationszug teilzunehmen. Bisher war die Partei nur mit einem Stand auf dem Strassenfest vertreten. Die Organisatoren des CSD haben die Teilnahme mit einem Wagen abgelehnt.

Vertreter der CSU, u.a. der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, trafen sich kürzlich mit dem Gouverneur von Florida, DeSantis, der der Republikanischen Partei angehört und dem Ambitionen auf das Präsidentenamt der USA nachgesagt werden. DeSantis steht äusserst rechts, hat das Waffengesetz in Florida gelockert und seine Politik richtet sich gegen Frauen, Schwule und Lesben. Noch Fragen? Vielleicht haben sich die Vertreter der CSU bei ihm ja ein paar Anregungen geholt.

Ab heute U-Fü


Ab heute sind es nur noch 49 Tage, also unter fünfzig, bis wir unsere nächste Kreuzfahrt antreten werden. Ausflüge sind gebucht, ebenso wie zwei Wellnessanwendungen für mich. Der Gatte mag sowas ja nicht. Alles andere wird sich finden.

Die nächste Reise, nun ja, davon reden wir lieber noch nicht. Das ist ja noch soooooo weit weg.

God Save The King!


Ein Tag wie für mich gemacht: Schatz muss arbeiten, dass Wetter ist nicht terrassengeeignet und in London werden Charles und Camilla gekrönt – und ich kann stundenlang vor dem Fernseher sitzen und mir das Spektakel anschauen.

Ich habe mir das auf BBC angeschaut. Das Gelaber bei früheren royalen Übertragungen auf deutschen Sendern ging mir immer ziemlich auf den Keks. Was die Damen und Herren bei BBC erzählt haben, konnte ich zwar nicht alles verstehen, aber das ist nicht immer schlecht. Elphie gefiel es wohl nicht, dass ich auch mal was im Fernsehen anschauen wollte.

Während die geladenen Gäste in der Kirche eintrudelten, wurde zu deren Erbauung musiziert. Tolle Chormusik und Orchesterstücke, u.a. der Jupiter aus der Orchestersuite Die Planeten von Gustav Holst. Es sangen Tenöre und die Sopranistin Pretty Jende.

Charles sah zeitweise etwas unglücklich aus, wobei, unglücklich ist vielleicht nicht das richtige Wort. Oder war er genervt von dem Rummel? Camilla wirkte viel lockerer, auch trug sie die Krone mit aufrechter Haltung während Charles eher gebeugt stand. Nun, so eine Krone wiegt schwer und die ganzen Gewänder, die er tragen musste, lasteten sicher auch schwer auf seinen Schultern.

Der König musste zwei Unterschriften leisten. Es könnte sein, dass der Füller wieder gekleckst hat. Bei der ersten Urkunde sah ich einen dicken schwarzen Punkt. Vielleicht hab ich mich auch geirrt. Jedenfalls hat er nicht so unwirsch reagiert wie bei seiner Proklamation zum König.

Nachdem Charles die Krone auf dem Haupt hatte und Zepter und Reichsapfel in den Händen hielt, wurde Camilla gekrönt. Die Zeremonie war viel einfacher. Dafür wurde sie mit einer grandiosen Krönungshymne entschädigt, die eigens zu diesem Anlass von Andrew Lloyd Webber komponiert wurde. Der Komponist zählte auch zu den geladenen Gästen.

Nach der Prozession von Westminster Abbey zum Buckingham Palast wurden die beteiligten Truppen im Garten des Palastes aufgestellt. Ich weiss nicht, wieviele Menschen dort Aufstellung bezogen hatten, die Rede ist von mehreren Tausend. Dort wurde dem König mit einem dreifachen „Hip Hip Hooray“ gehuldigt als dieser und Camilla in vollem Krönungsornat auf die Veranda traten. Das war ein sehr beeindruckender und bewegender Moment, ich bekam tatsächlich leicht feuchte Augen.

Später, auf dem Balkon des Palastes, wo das Königspaar die Huldigungen des Volkes entgegennahm, wirkte Charles endlich viel lockerer. Vielleicht konnte er inzwischen seine Blase entleeren, seinen Hunger mit etwas Fingerfood stillen und dazu vielleicht ein Glas Champagner trinken.

Wenn ich das in den englischen Kommentaren richtig verstanden habe, wird Camilla jetzt auch als Queen genannt und nicht mehr „nur“ Queen Consort.

In London hat es geregnet. Mir tun die vielen Soldaten leid, die jetzt ihre Waffen ordentlich reinigen und ölen müssen damit sie keinen Rost ansetzen. Auch die Uniformen und Musikinstrumente bedürfen sicherlich eingehender Pflege.

Vor der Zeremonie sendete BBC ein Interview mit Erzbischof Welby, der die Krönung vollzog. Der Kirchenmann machte auf mich einen sehr sympathischen und lockeren Eindruck. Er wurde auch nach der Zeremonie gefragt und wie die Krone sich handhaben lässt. Seine grösste Sorge war, dass er sich richtig herum aufsetzt und alle Juwelen zur richtigen Seite zeigen. Als er für die Krönung das Ding in die Hand nahm, war ganz deutlich zu erkennen, dass er sehr genau hinschaute.

Nun haben wir das also auch überstanden. Grosse royale Hochzeiten sind nicht mehr zu erwarten. Des Königs Enkelkinder sind noch nicht in einem entsprechenden Alter.

Faszination Südostasien


Manche Leute mögen uns ja für verrückt halten, eine Reise 1 Jahr 9 Monate im Voraus zu buchen. Aber da wir eine spezielle Kabinenkategorie bevorzugen, muss man zeitig zugreifen. Die Reise beginnt Ende Ferbruar 2025(!) und dauert 14 Nächte. Start- und Endhafen ist jeweils Singapore. Die Reiseroute lässt sich auf der obigen Karte nachverfolgen.

Einige Häfen hätten wir auf der meiner Geburtstagsreise 2020 angelaufen, die aus bekannten Gründen wenige Tage vor dem Start storniert wurde. Diese Reise hatten wir auch 1 Jahr 5 Monate im Voraus gebucht und dazwischen noch eine andere Kreuzfahrt gemacht. Wir sind uns einig, dass wir die Reisepläne für 2024 fallenlassen.

Die Asienreise wird sicherlich klimabedingt kein Zuckerschlecken. Wenn sie denn stattfindet und wir dann gesund sind, bin ich fast 75 Jahre alt. Kreuzfahrten im skandinavischen und europäischen Bereich sind diesbezüglich ja entspannter.

Wenn alles gutgeht, kommen wir dann vielleicht doch noch in den Genuss, Business Class im A380 zu fliegen. Die Reiserücktrittversicherung muss ich eh schon für den Grundpreis der Reise aufstocken.

Natürlich haben wir wieder bei TUICruises gebucht. Die „Mein Schiff 6“ wird uns, hoffentlich, durch für uns unbekannte Gewässer und zu neuen Ländern fahren.

Zirkusnummer


Wir haben ein innenliegendes Bad, welches in absehbarer Zeit renoviert wird. Dazu später mal mehr. Das Bad hat aber ein grosses Oberlicht, welches mittels eines E-Motors geöffnet werden kann, was beim Baden oder Duschen natürlich sinnvoll ist. Zum Badezimmer selbst ist der Schacht mit einem Insektenschutzgitter versehen, auf dem sich auch mal Laub sammelt.

Die Tür zum Badezimmer ist eigentlich geschlossen. Aber wenn die Katzen es schaffen, durch die geöffnete Tür hineinzuwuschen, bleibt die Tür offen. Wenn das Oberlicht offen ist, geschieht es, dass sich Insekten in den Schacht verirren, ohne von uns bemerkt zu werden wenn es wieder geschlossen wird.

Ich hörte heute eine Katze im Bad mauzen und ein Insekt, muss was grösseres sein, in diesem Schacht brummen. Na, ich guck mal lieber nach, was da los ist.

Zu dem obigen Foto ist nicht viel zu sagen: Elphie stand auf der Duschkabine und beobachtete, was da oben los ist. Zum Glück hat sie es nicht geschafft, sich an das Insektengitter zu krallen. Dann wäre sie vermutlich mit dem Gitter in das Badezimmer gestürztz.

Es gibt immer wieder neue Überraschungen mit unseren beiden Samtpfoten. Wir lieben sie.