Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Ungewöhnliche Flugbewegungen


Ich träume oft und gern aus dem Fenster rechts neben mir. Ich lehne mich dann ganz bequem in meinem Schreibtischstuhl zurück und beobachte den Himmel, das Wetter im Allgemeinen, Vögel und Eichhörnchen in den Bäumen, Personen auf den Wegen, alles das, was mir vor die Augen kommt.

Bei blauem Himmel, wie gerade eben (es hat sich jetzt gerade zugezogen), sind auch oft die Kondensstreifen der von hier nach dort und von dort nach die fliegenden Flugzeuge zu sehen. Es sind eigentlich immer gerade Linien, die an den Himmel gemalt werden. Manchmal ist auch ein Knick zu sehen, nämlich dann, wenn eine Kursänderung vorgenommen werden musste. Ein bogenförmiger Kondensstreifen ist äusserst ungewöhnlich.

Aber wofür gibt es flightradar24? Da schau ich sowieso oft nach, welches Ziel eine Maschine hat und wo sie gestartet ist. Den Flieger, der den Bogen gemalt hat, fand ich dann auch. Der muss den Kreis schon einige Male geflogen sein, so dick wie der schon ist.

Wie man neben der Grafik lesen kann, gehört dieses Flugzeug zur NATO, es ist eine Boeing E-3A, die mit dem AWACS System ausgestattet wurde.

Ich habe schon öfter diese Kreise über der Lüneburger Heide beobachtet. Meinen Vermutung ist, dass sich dort Probeflüge gemacht werden, um das System der Flieger zu kalibrieren.

Der rote Pfeil am oberen Bildrand zeigt auf unseren Wohnort. Das Flugzeug, inzwischen hat es Deutschland verlassen und befindet sich über der Nordsee, flog die Runden in einer Höhe von ca. 9.100 m, Entfernung Wohnort – Position im Moment des Titelfotos ca. 30 km.

Futterquelle für Eichhörnchen


Das Elbe-Penthouse ist von zwei Seiten umsäumt von hohen Pappeln, die von Eichhörnchen bewohnt werden. Zwei von den putzigen Nagern habe ich gesichtet und ihre Wege verfolgt. Mehrere Nester habe ich entdeckt. Birte ist ja eine grosse Freundin der Hörnchen und weiss, wo die sich in Hamburg rumtreiben und auch Futterstellen haben. Dadurch wurde mein Interesse geweckt und mir kam die Idee, ebenfalls ein Futterhäuschen für Eichhörnchen aufzuhängen.

Seit einer Woche hängt es jetzt in einer Pappel, in der sich hoch oben ein Nest befindet. Vor zwei Tagen schaute ich runter von unserer Terrasse und sah, wie ein Eichhörnchen den Kopf in den Vorrat steckte, am Stamm runterlief und die Beute dann vergrub. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Futterhäuschen so schnell entdeckt werden würde. Morgen muss ich auf dem Wochenmarkt Nachschub kaufen, und zwar reichlich.

Wintersonne an der Elbe


Heute ist ein schöner Tag, wie vorhergesagt. Es ist wolkenlos und sonnig.

Donnerstags gehe ich ja regelmässig zur Wirbelsäulengymnastik in der Hafencity der kleinen Stadt an der Elbe. Auf dem Weg dorthin hatte ich die Sonne im Rücken und konnte deshalb die schöne Spiegelung nicht sehen. Erst nachdem ich mich umgezogen hatte und nochmal aus dem Fenster schaute, entdeckte ich die Sonne, die ca. 20 Minuten vorher aufgegangen war.

In kurzer Sporthose und T-Shirt und hineingeschlüpft in meine Schuhe, ging ich nochmal vor die Tür und machte das obige Foto. Der kleine Hafenarm ist ganz leicht überfroren, im Eis spiegelt sich die Sonne.

Später, als ich auf meiner Matte die Bodenübungen machte, wurde es hinter dem Fenster richtig warm. Am liebsten hätte ich mich in der tiefstehnden Sonne einfach hingelegt mich bescheinen lassen. Na ja, deshalb bin ich ja nicht da, ich will, und muss, ja was für meinen Rücken tun.

Ich bin sehr glücklich, dass unsere Freundin diesen schönen Platz für ihr Studio gefunden hat.

100 Jahre

Am 17. Januar 1924 erblickte mein Vater in Lübeck das Licht der Welt. Getauft wurde er auf den Namen Friedrich Wilhelm Heinrich. Sein Rufnahme war Fiete, so wie es sich für einen Norddeutschen gehört. Friedrich hiess auch sein Vater, also mein Grossvater. Aber wer Wilhelm und Heinrich waren, ist mir nicht bekannt. Heute wäre mein Vater also 100 Jahre alt geworden. Er wurde 84 Jahre alt.

Im April wird es eine Familienfeier geben. Denn ein paar Wochen später, im Mai, wäre deine liebe Frau, mit der du über 60 Jahre verheiratet warst, auch 100 Jahre alt geworden. Es wird keine grosse Party mit Musik und Tanz, wie auf eurer Diamanthochzeit. Aber wir werden schick essen und das eine oder andere Glas dazu trinken.

Papa, dein Schwiegersohn und ich werden heute Abend mit einem Gläschen auf dich anstossen, na ja, mit zwei, wegen auf einem Bein und so. Prost!

Mein Ankerplatz


Zwei dieser Sessel waren die ersten beiden Möbel, die 2007 ins Elbe-Penthouse eingezogen waren. Ich entdeckte sie zufällig ein einer Prospektbeilage eines Baumarktes, den es inzwischen gar nicht mehr gibt. Die Polster haben wir inzwischen mal erneuern lassen müssen weil sie unansehnlich geworden waren. Die Sessel stehen in unserem Frühstücksraum und werden täglich benutzt, auch wenn das Frühstück meistens erst nachmittags stattfindet weil Schatz dann von der Arbeit nach Hause kommt.

Die Rückenlehne ist leicht nach hinten geneigt, was nicht unbedingt rückenfreundlich ist, also brauchte der alte Mann ein Kissen für den Rücken. Als Notlösung hatte ich mir da schon ein Sitzkissen von einem Terrassenstuhl drapiert. Passte farblich und erfüllte seinen Zweck, sah aber eben nicht wirklich gut aus.

In der vorigen Woche entdeckte ich im Mopo-Shop dieses maritime Kissen. Maritim geht bei uns immer, die Kissenhülle passt auch farblich, also wurde der Bestellvorgang ausgeführt.

Geliefert wurde tatsächlich ein komplettes Kissen und nicht nur die Kissenhülle. Der alte Mann kann jetzt ganz bequem sein Frühstück geniessen.

Ein Kuss auf dem Balkon

Gestern, am 14. Januar 2024, ist Königin Margrethe II. zurückgetreten. 52 Jahre war sie die Königin von Dänemark, eine bemerkenswerte Frau, ganz anders als Elisabeth II., die ja, wie bekannt, im vorigen Jahr gestorben war. Einzig das „II.“ ist etwas, was diese beiden Königinnen gemeinsam hatten. Margrethe wirkte immer natürlicher als Elisabeth, nicht so distanziert, nicht so vornehm. Margrethe rauchte gern, auch in der Öffentlichkeit. Es wird behauptet, dass sie bis zu 60 Zigaretten am Tag verqualmte. Nie hätte man Elisabeth mit einer Zigarette gesehen, schon gar nicht in der Öffentlichkeit.

Die ehemalige Regentin, sie ist jetzt immer noch Königin, hat Bühnenbilder und Kostüme für Theateraufführungen entworfen. Wie es bei Premieren üblich ist, stand sie beim Schlussapplaus mit auf der Bühne dankte mit einem Knicks dem Publikum.

Nach der Unterzeichnung der Abdankungsurkunde ist ihre Arbeit getan und Margrethe verlässt den Saal.

Auf dem dänischen Thron sitzt jetzt Frederik X. Er ist, wie seine Mutter, sehr sympathisch. Es gibt ein Video vom gestrigen Tag aus dem Inneren des Schlosses Christiansborg. Kurz bevor er den Balkon des Schlosses betritt, um dort zum König ausgerufen zu werden, schaut er kurz einen der Bediensten an und bläst du Backen auf, „jetzt geht es los“ könnte man das interpretieren. Sympathisch und menschlich, er zeigt Gefühle, wie auch später auf dem Balkon, als er sich im Angesicht der vor dem Schloss versammelten Dänen, doch auch mal über die Augen reiben muss.

Und dann holt er seine Frau, jetzt Königin Mary, auf den Balkon. Beide winken dem Volk zu und dann gibt es einen Kuss zwischen den beiden. Auf den Videos ist zu sehen, dass es keine flüchtige, schamhafte Berührung der Lippen ist, es ist etwas mehr als das.

Lang lebe der König!

2.650 likes!


Was kann jeder einzelne von uns tun, um zu versuchen, die Menschen gegen die AfD wachzurütteln. Ich meinerseits schreibe nur ein paar Worte unter Veröffentlichungen bei Instagram, wie in diesem Fall „Keine Stimme für die AfD, auch nicht aus Protest“. Seit gestern wurde mein Kommentar 2.650 mal mit „gefällt mir“ markiert. Das macht noch Hoffnung.

Die dummen Antwortkommentare berühren mich überhaupt nicht. Hier mal einer, bei dem man sieht, welch geistes Kind die Sympathisanten sind. Wer nicht mal weiss, wie man was schreibt, dem droht dann wohl auch die Deportation:

aelligklaus
Wo bitte sind die Beweise dafür. Ihr habt nur eins im Sinn nehmlich die AfD zu defamieren

Wer sich das, auf eigene Gefahr, selbst anschauen möchte, folge bitte diesem Link:

Lieber frieren


Morgens nach dem Aufstehen wird gelüftet. In unserem Fall heisst das, dass das Fenster im Schlafzimmer „auf Kipp“ gestellt wird. Manchmal kann das Fenster stundenlang geöffnet bleiben und man merkt es gar nicht. Wenn der Wind aber aus Südost bis Südwest kommt, weht er durch das gekippte Fenster in das Schlafzimmer, welches südlich ausgerichtet ist. Irgendwann wird es dann frisch in der Wohnung. Das Fenster muss dann geschlossen werden.

Wenn allerdings Glinda vor dem Monitor auf dem Tisch liegt und mit dem Kopf an mich angekuschelt schläft, ich sie mit der linken Hand leicht am Bauch knuddeln kann, ja dann … kann ich natürlich nicht aufstehen und das Fenster schliessen. Dann muss ich halt in kauf nehmen, dass es etwas fröstelig wird, bis Glinda sich endlich entschliesst, den Tisch zu verlassen.

Das Maß ist voll!

Nein, es ist übervoll, es ist bereits übergelaufen! Deutschland, steh endlich auf und positioniere dich gegen die Nazipartei AfD! Es kann nicht sein, dass die Bauern in der Lage sind, riesige Demonstrationen auf die Beine zu stellen während sonst niemand das Verlangen hat, selbiges gegen Faschisten und Nazis zu tun.

Parteien, Gewerkschaften, Vereinigungen von Ärzten, Rechtsanwälten, Künstlern, Handwerkern – alle haben die Möglichkeit, ihre Mitglieder zu mobilisieren, um auf die Strasse zu gehen und/oder entsprechende ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen zu schalten. Es ist ein Skandal, dass Deutschland sich nicht gegen die AfD auflehnt.

Und Herr Merz hat nichts besseres zu tun als die Bundesregierung zu kritisieren, weil sie sich nicht in der Tarifauseinandersetzung zwischen der Deutschen Bahn und der GDL einmischt. Herr Merz sollte sich lieber Sorgen um die Werteuntion machen, von denen einige Mitglieder an dem ominösen Treffen teilgenommen haben, auf dem die Rede davon war, Millionen Deutsche, nach Afrika zu deportieren. Herr Merz tut absolut nichts, um zu versuchen, der AfD Einhalt zu gebieten. Es steht zu befürchten, dass seine CDU nach den in diesem Jahr anstehenden Landtagswahlen gemeinsame Sache mit der AfD macht. Er wird dafür sicher irgendwelche Ausreden parat haben, z.B. dass man die Faschisten dann besser unter Kontrolle hätte.

Ich als Einzelner kann nichts anderes tun, als überall, wo es möglich ist, und wo es einen Anlass dazu gibt, meinen Kommentar abzugeben, zu sagen: Man wählt keine Nazis, auch nicht aus Protest.
Die AfD hat inzwischen zugegen, dass die Pläne einer Massendeportation wahr sind.

In den Brunnen gefallen


Zum Glück nicht. Aber wenn es der Katze zu wohl ist, geht sie auf’s Eis.

Das Wasser wird natürlich im Herbst aus dem Brunnen entfernt. Da ist kein Stopfen, den man ziehen kann, damit das Wasser abfliesst. Das Wasser muss ich ausschöpfen, jedenfalls den Rest, den die Umlaufpumpe nicht mehr erreicht. Die ausgiebigen Regenfälle der letzten Wochen haben das Fass, äh, den Brunnen zum Überlaufen gebracht. Das Wasser steht da wirklich bis zum Rand und ich bin sicher, dass er wirklich übergelaufen ist. Jetzt ist er randvoll mit Eis.

Heute musste ich das Futterhäuschen mal wieder auffüllen und die Katzen liess ich mal mit raus auf die Terrasse. Glinda ist ziemlich schmerzfrei. Sie hat kein Problem damit, sich auch mal in den Schnee zu legen. Sie hat ja auch ein dickes Fell. Elphie ist da eher vorsichtig. Oft steckt sie nur die Nase aus der Tür und bleibt lieber drinnen. Aber sich hat, wie es aussieht, kein Problem damit, sich auf das Eis zu setzen.

Spannend wird es, wenn es mal Tauwetter gibt und das Eis nicht mehr trägt. Optisch ist das Eis ja noch da. Aber wie es unter der Oberfläche aussieht, wissen die Katzen nicht.