Archiv für den Monat: Januar 2017

Im Bürgerbüro

Für unsere diesjährige Kreuzfahrt benötigen wir gültige Pässe. Mein letzter Pass is 1998 abgelaufen. Er enthält 2 Türkische Stempel aus dem Jahr 1989, 2 Seiten gefüllt mit diversen Stempeln für einen Geschäftsbesuch in der DDR im November 1988 und 2 Stempel für die Passage der Grenze mit der DDR von Weihnachten 1991. Alles Geschichte, die DDR gibt es nicht mehr und in die Türkei würde ich unter den gegebenen Verhältnissen nicht mehr reisen wollen.

Der Pass von Bernd ist 2006 abgelaufen. Er hat ihn sich ausstellen lassen für die Reise mit Schola Cantorosa im Jahr 1996 in die USA. Nur ein Stempel ziert seinen Pass, nämlich den von der U.S. Immigration im Jahr 1996.

Im Septmeber diesen Jahres werden wir mit dem Schiff in die USA einreisen, d.h. neue Pässe sind notwendig. Also sind wir heute morgen zum Bürgerbüro in der kleinen Stadt an der Elbe gegangen, haben eine Nummer gezogen und gewartet, bis die Nummer aufgerufen wurde. Die Dame, die unsere Anträge bearbeitet hat, entsprach dem Klischee einer Beamtin/Angestellten im öffentlichen Dienst: Sachlich, nicht freundlich aber auch nicht unfreundlich, kein Lächeln, zusammengekniffene schmale Lippen, Typ „Ich bin hier wichtig“.

Sie sichtete unsere Unterlagen, die wir mitgebracht hatten, nahm die Fotos, druckte irgendwas – sie tat halt das, was sie für neue Pässe zu tun hatte. Und dann brauchte sie noch Fingerabdrücke zu welchem Behufe ein kleiner Scanner auf dem Tisch stand. „Legen sie bitte den rechten Zeigefinger der rechten Hand da hinein.“ Ich stutzte kurz und beschaute meine rechte Hand, konnte aber nur einen Zeigefinger entdecken. Ich hielt meine Klappe, man kann sich ja mal vertun. Die gleiche Prozedur wiederholte sich mit dem linken Zeigerfinger der linken Hand. Da musste ich dann doch eine kleine Bermerkung loswerden. Ein ultrakurzes schmallippiges Lächeln huschte tatsächlich über das Gesicht von Frau Wichtig (ein Namensschild hatte ich schon vergeblich gesucht).

Als ich die Pässe mit der EC-Karte bezahlen wollte, beging ich noch einen Fauxpax: Ich musste zum Kartenlesegerät und Frau Wichtig machte eine ausholende ungenaue Bewegung mit dem Arm. Nicht wissend, wo das Gerät steht, folgte ich ihr. Das hätte ich nicht tun sollen, ich befand mich jetzt in den „heiligen Hallen“ hinter den Schreibtischen worauf Madam eine entsprechende Bemerkung machte. Nachdem ich den Geschäftsvorgang beendet hatte, nahm ich dann den Rückweg zum Platz für antragstellende Bürger, also „vornerum“. Unsere alten Pässe bekamen wir wieder ausgehändigt, die neuen werden in 2 – 3 Wochen abholbereit sein.

Zurück zu Hause haben wir uns erstmal ordentlich die Hände gewaschen. Weiß man denn, wer schon alles mit seinen Zeigefingern auf dem Scannern rumgepappt hat? Ich finde, das System ist sehr unhygienisch. Der Scanner sollte nach jedem Vorgang mit einem entsprechenden Tuch abgewischt werden.

Rotwein oder Essig?

Es gibt einen Wein, den ich immer aus dem Regal der Weinabteilung im Supermarkt nehme, Imiklikos lieblich, der Lieblingswein meines Mannes. Und da wir am Samstagabend Gyrospfanne essen wollten, landeten 2 Flaschen im Einkaufswagen, eine für Samstag und eine als Minivorrat.

Mein Mann kam von der Arbeit nach Hause und duschte während in der Pfanne das Gyros bruzelte und im Topf der Reis köchelte. Der Tisch war gedeckt, die Kerzen im Leuchter entzündet, ich stellte die Servierpfanne mit dem Gyros und eine Schüssel mit dem Reis auf den Tisch, dazu eine Flasche vom besagtem Wein. Tzaziki durfte natürlich auch nicht fehlen.

Hungrig setzten wir uns an den Tisch, füllten Reis und Gyros auf die Teller und schenkten Wein in die Gläser sein. Vor dem ersten Bissen stoßen wir immer erstmal mit dem Wein an, egal was wir essen und welchen Wein wir trinken – Kultur muss sein.

Wir nahmen beide einen Schluck, stutzten und schauten uns an. Kommentar von meinem Mann: Da stimmt was nicht! Nee, dieser Wein, den wir ab und zu mal trinken und dessen Geschmack uns bekannt ist, war nicht ok, irgendwie säuerlich. Sollte nicht, kann aber mal passieren. Ich hatte ja noch eine zweite Flasche im Regal. Flugs den Korken gezogen und einen Schluck in ein Probierglas gegossen – das gleiche Dilemma. Und das ist äußerst ungewöhnlich, dass gleich 2 Flaschen nicht in Ordnung sind. Ich entschied, dass ich beide Flaschen am Montag zum Supermarkt zurückbringen werde. Die kosten zwar kein Vermögen, aber 2 Flaschen – nö, das muss ich klären.

Zum Glück liegt das Regal voll mit diversen Rotweinflaschen von denen ich eine aussuchte und öffnete. Deren Inhalt war dann in Ordnung und einem entspanntem Abendessen bei Kerzenschein und mit Rotwein stand nichts mehr im Wege, auch wenn das nun ein Italiener war. Aber Griechenland (Gyros) und Italien (Wein) sind ja beides Mittelmeeranrainerstaaten, passt also.

Heute Morgen verstaute ich die beiden Flaschen kippsicher im Wagen und brachte sie zurück. Ich erklärte der Dame an der Information den Sachverhalt. Sie schaute zwar etwas skeptisch und stellte noch die eine oder andere Frage, aber es war ok, dass die Flaschen zurückgenommen werden würden. Ich wurde dann noch gefragt, ob ich neue Flaschen von der Sorte haben wollte. Das lehnte ich aber dankend ab. Wer weiß denn, ob nicht die ganze Charge dieser Abfüllung ungenießbar ist. Ich ließ mir dann das Geld auszahlen, ist wohl sicherer.

Es gibt noch eine andere Sorte Imiklikos lieblich, die werde ich dann nächstes Mal nehmen.

Das gehört laut!

Mein aktueller Lieblingssong SHED A LIGHT. Wenn der über den Sender geht, wird das Radio lauter gestellt, schön laut. Und ich kriege gleich gute Laune. Nicht, dass ich ständig schlechte Laune hätte, aber der Song geht mir irgendwie ins Blut und die Beine. Geil!

Explosion


Heute ist meine Silvesterkugel explodiert. Die große Kugel enthielt viele kleinere Kugeln und mit Feuerwerk hatte das natürlich nichts zu tun, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. Das Feuerwerk ist eher geschmacklicher Art. Denn Schoki von Lindt ist eine der besten, die ich kenne.

Verlegt

Der Trend geht ja zur Zweitbrille – damit man nicht immer eine Brille hin- und hertragen muss, dahin, wo sie gerade benötigt wird. Also eine Sehhilfe liegt immer am Rechner und eine in der Küche. Es geschieht aber, dass ich plötzlich in der Küche stehe und meine Brille suche. Ich kann sie nirgends entdecken. Sollte sie vielleicht … ? Ich gehe also ins Arbeitszimmer und da liegen dann 2 Brillen. Bin ich also mit der Küchenbrille auf der Nase von der Küche zum Rechner gegangen um mal kurz was nachzuschauen. Ordentlich wie ich bin, lege ich sie ab und mach dann irgendwas, wozu ich sie nicht benötige. Und dann stehe ich in der Küche und suche meine Brille.

Ich könnte mir natürlich auch so ein Kettchen kaufen, an welchem man die Brille dann immer am Hals baumeln hat. Dann hätte ich sie immer dabei. Aber ich finde, dass das albern aussieht.

Mal nachgerechnet

Kürzlich hatte ich ja darüber geschrieben, dass ich entdeckt habe, wie sich nach dem Duschen ein Arbeitsgang einsparen lässt. Heute Morgen, als ich mich wieder darüber freute wie cool es ist, die Duschkabine in nur einem Arbeitsgang trocknen zu können, dachte ich, dass ich mal nachrechnen müsste, wieviel vertane Zeit ich in den Jahren, während derer wir im Elbe-Penthouse wohnen, ich verplemperte habe.

Da kommt ja ganz schön was zusammen:
jeden Tag 1 x duschen = 365 x/Jahr
Zeitwaufwand für den besagten Arbeitsgang ca. 1/2 Minute
= pro Jahr ca. 180 Minuten = 3 Stunden!

Das ergibt in 9 Jahren 27 Stunden, d.h. mehr als einen ganzen Tag habe ich mit einem überflüssigen Arbeitsgang zugebracht, die Duschkabine zu trocknen. Unfassbar. Den Rest meines Lebens kann ich sinnvoller Nutzen, auch wenn es nur 30 Sekunden an jedem Tag sind.

10 Stunden voraus

Unsere weltreisenden Freunde halten sich zurzeit in Sydney auf. Wer so eine Reise macht, sollte es so planen, dass man sich dort das berühmte Silvesterfeuerwerk anschaut. 100.000 Raketen sollen es gewesen sein. Sydney lässt sich das Silvesterfeuerwerk was kosten: 4,8 Millionen Euro soll der Spaß gekostet haben.

Deutschland gestern 14 Uhr = Mitternacht in Sydney. Kurz whatsappte ich mit unserer Freundin, sie schickte das kleine Video oben.

Deutschland heute morgen 2 Uhr, wir saßen mit anderen Freunden, zu denen auch die Weltreisefreunde gehören, beisammen. Das Handy gab Laut, anderen Ende meldeten sich unsere Freunde aus Sydney. Da war es schon 12 Uhr, der Neujahrstag war dort schon halb vorbei.

Normalerweise macht man sich über den Zeitunterschied kaum Gedanken. Wenn man aber mit Menschen auf der anderen Seite der Erde Kontakt hat, ist das etwas anders. Während die Freunde dort noch irgendwelche Unternehmungen machen, legen wir uns hier zur Nachtruhe. Da wird einem dann mal bewusst, wie die Erde so tickt.