Jahreswechsel in München

Die Idee entstand ganz spontan während des Besuchs von Frank anlässlich Bernds Geburtstag im vergangen Jahr: Wir fliegen zu Silvester nach München! Schnell sassen wir am Rechner und recherierten im Internet nach günstigen Flügen. Bei germanwings wurden wir fündig: Hamburg-München-Hamburg, 2 Personen für Eur 158,00. Ohne lange zu überlegen drückte ich ein letztes Mal die Entertaste – und unsere Flüge waren gebucht.

1. Tag – 29.12.2006
Am Freitag vergangener Woche war es dann so weit und es ging ab in den Süden der Republik. Unser Flug war gebucht für 19.30 Uhr. Laut Empfehlung der Fluggesellschaft sollten wir uns etwa 2 Stunden vor dem Abflug zum Checkin einfinden, also um 17.30 Uhr, was bei einer normalen Arbeitszeit am Freitag gut zu machen ist. Allerdings hatte unsere neue Geschäftsführung entschieden, die Arbeitszeit ein wenig lockerer zu sehen und den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen. Es war beabsichtig, um 15.00 Uhr Feierabend zu machen. Nun ist in der Schifffahrt nicht unbedingt natürlich den Jahrswechsel auch gern verbracht hätten. Leidergottseidank klärte es sich schnell auf, dass wir nach München gebucht hatten.

Die Zeit bis zum Abflug vertrieben wir uns mit einem Rundgang durch die beiden weihnachtlich gescmückten Terminals und beim Verzehr von Baguettes und heisser Schokolode zu einem stolzen Preis. Für den Preis von 10 x 2 Baguettes und 10 x 2 Tassen heisser Schokolade könnne 2 Personen auch von Hamburg nach München und zurück fliegen.

Endlich durften wir an Bord unseres Fliegers, ein Airbus A319. Der Start bescherte uns einen grandiosen Blick über das abendliche Hamburg und den Hafen. Nach ca. 1 Stunde Flugzeit landeten wir in München. Dort dauerte es dann noch ca. 30 Minuten, bis wir uns unseren Trolli vom Gepäckband schnappen konnten. Nach einer Fahrzeit von ca. 1 Stunden mit S- und U-Bahn konnten wir endlich Frank in die Arme schliessen. Es wurde noch ein langer Abend, hatten wir uns doch viel zu erzählen.

2. Tag – 30.12.2006
Nach einem reichlichen Frühstück machte Frank für uns den Reiseleiter bei einem kleinen Rundgang. Am Viktualienmarkt besichtigten wir die hübsch präsentierten Viktualien. Ein paar Schritte weiter standen wir vor dem berühmten Hofbräuhaus. Wir 3 schauten uns an: Sollen wir oder sollen wir nicht? Und schon waren wir drin und fanden sogar Platz. Wenige Augenblicke später hatten wir jeder eine Mass Bier vor uns stehen – mittags um 12.00 Uhr!

Von unserem Platz hatten wir einen guten Überblick über das Geschehen. Es ist ziemlich beeindruckend, welche Menschenmassen sich in die Lokalität wälzten, teilweise im Takt zur Musik hüpfender Weise. An unserem Tisch hatten wir zuerst nette junge Italiener. Später gesellten sich 4 Herren zu uns, von denen wir nicht wissen, was wir von ihnen halten sollen: Schwul oder nicht, das ist die Frage. Einer von ihnen rückte Frank ziemlich auf die Pelle. Ein anderer hatte eine, wie Frank es ausdrückte, Tuntenbrille auf der Nase, ein ziemlich abgefahrenes Modell – die Brille, nicht die Nase. Unsere Mass war schon ziemlich leer und alsbald verliessen wir den recht interessanten Ort und machten uns auf den Heimweg.

Zwischenzeitlich hatten wir uns für den Nachmittag mit Tim und Christoph verabredet. Christoph wohnt in der Nähe von München und Tim war auf „Heimatbesuch“ bei ihm. Wir trafen uns am späten Nachmittag an der Mariensäule auf dem Marienplatz. In der Einkaufspassage „5 Höfe“ gibt es das Armani-Café. Das hört sich zwar ziemlich abgefahren an, und so verhält sich auch das Personal, nämlich sehr cool und ja nicht zu viel lächeln. Aber wir sassen dort ganz nett und gemütlich bei cremiger Schokolade, die ziemlich galant vom blanken schwarzen Trinkhalm abfloss, wenn man diesen aus der Tasse zog.

Tim kannten wir ja schon von seinem Besuch bei uns im September. Uns so freuten wir uns, endlich auch seinen Freund Christoph kennen zu lernen. Die Beiden sind 2 ganz liebe und nette Jungs. Es ist schön, wenn man sich trotz eines grosses Alstersunterschied gut versteht.

Tim und Christoph hatten noch eine andere Verabredung, Bernd und ich hatten Hunger und trafen Frank zum Essen in der Wirtshausbar Moro. Später liessen wir bei Frank daheim den Abend ausklingen.

3. Tag – Silvester
Nach dem Frühstück mussten wir noch mal raus an die frühlingshafte Winterluft. Vorbei am Deutschen Museum – wo wir uns fragten, was die Zusammenstellung einer alten Mühle, eines Seenotrettungskreuzers und einer Antenne bedeutet – ging es zum Gasteig, die Münchener Philharmonie, in der sich Frank und Bernd vor 10 Jahren anlässlich eines schwul-lesbischen Chorfestivals kennen gelernt hatten. Bernd war dort mit dem Schwulen Männerchor Schola Cantorsa aufgetreten und ist von dem Saal sehr begeistert. Leider konnten wir nur einen Blick in den kleinen Konzertsaal werfen.

Weiter ging es, vorbei an Edis Schloss, dem Bayerischen Landtag, die Maximilanstrasse hinauf, in der einst Mosi, Gott hab in seelig, seine Boutique hatte. Und Dallmayr durften wir, obwohl geschlossen, nicht auslassen.

Das sonnige und klare Wetter lud uns ein, die 306 Stufen der ältesten Münchener Pfarrkirche „Alter Peter“ hinaufzusteigen um von oben einen Blick auf München zu werfen. Die Wetterverhältnisse meinten es gut mit uns und liessen uns die zum Teil schneebedeckten Alpen sehen.


Nachdem wir uns bei Frank für die abendlichen Feierlichkeiten ausgeruht hatten, begann das Zelebrieren des aufrüschens: Bart noch mal stutzen, duschen, Ausgehklamotten anziehen. „Kann ich so gehen?“ – „Sitzt die Krawatte?“ – na ja, man kennt das ja. Endlich, nachdem sich Frank zähneputzender Weise von seinen Chatparntern verabschiedet hatte, waren wir fertig, noch ein Foto und auf ging’s.

Frank hatte für uns 3 in der Deutschen Eiche ein 5-Gänge-Menü gebucht. Wir wurden von einer „Dame“ mit turmhoch toupierter Frisur an den festlich gedeckten Tisch geleitet. Dort sassen bereits zwei Männer, Thomas und Jörg, die auf Anhieb einen sehr netten Eindruck auf uns machten. Wir 5 hatten viel Spass und amüsierten uns köstlich. Das Essen war ganz grosse Klasse. Der Wein auch. Gaymeinsam schafften wir es, dem Wirt eine Sorte des auf der Karte angebotenen Weines wegzutrinken. Na gut, wir waren sicher nicht die Einzigen, die gerade diesen Wein tranken.


Zwischen Hauptgericht und Nachspeise wurde uns ein Zwischendessert in Form einer kleinen Travestieshow serviert. Provessionell mit Charme und Witz, aber auch mit leisen, nachdenklichen Tönen traten die DamenHerren auf. Es war eine willkommene Unterbrechung des Menüs um das vorzügliche Essen etwas sacken zu lassen.

Um Mitternacht stiessen wir mit Champagner auf das neue Jahr an. Danach ging es hinaus auf die Strasse um etwas vom Schwefelduft und Feuerwerk mitzubekommen. Leider löste sich bald danach die Gesellschaft auf. Die meisten Gäste verliessen das Restaurant, wohl um noch in anderen Etablissements die Nacht zu verbringen. Am Nebentisch sass noch ein einsames Lesbenpärchen, das von Bernd ein wenig in unsere Unterhaltung einbezogen wurde. Hier bewahrheitete sich das Horskop für diese Nacht, dass ich nachmittags noch bei Barbara für Bernd gefunden hatte: „Der Löwegeborene strahlt heute besonders viel Herzlichkeit aus. Seine lebensbejahende, positive Haltung färbt auf die Umgebung ab – und bringt Sympathien.“

Um uns herum wurde es immer leerer. Thomas bekam Probleme mit seinem Magen. Er und Jörg zogen sich auf ihr Zimmer zurück. Wir machten uns mit Frank auf in die Neujahrsnacht und zogen ins Prosecco, eine Bar, die in der wir vor vielen Jahren mit dem Chor mal eine überraschende und witzige Nacht verbracht hatten.

Im Prosecco war es brechend voll und es herrschte eine nette Stimmung. Wir ergatterten tatsächlich noch Plätze direkt am Tresen was es einfach machte, Getränke zu bekommen. Meine Hose bekam eine Ladung Bier ab, aber wir unterhielten uns prächtig.

Ich weiss nicht, wie lange wir dort waren, aber irgendwann merkte ich, dass ich nach Hause wollte. Bernd und ich machten uns auf den Heimweg durch das nächtliche München. Zum Glück wohnt Frank so günstig, dass wir zu Fuss nach Hause gehen konnten. Als wir schlafen gingen, war es 04.40 Uhr am 1. Januar 2007. Wann Frank nach Hause kam wissen wir nicht.

4. Tag – 1. Januar 2007
Wir schliefen tatsächlich ziemlich lange, was natürlich auch ein kein Wunder war. Kopfschmerzen – nein, der Kopf war in Ordnung. Das Frühstück gab es mittags. Dabei hatten wir genügend Gesprächsstoff über die vergangene Nacht.

Dann hiess es auch schon Koffer packen. Die S-Bahn brachte uns raus zum Flughafen. Noch eine Cola gegen den Nachdurst und es ging wieder Richtung Heimat.

Der Start in München und die Landung in Hamburg waren von starken Turbulenzen aufgrund des stürmischen Wetters begleitet. Der Flug selbst war ruhig. Zurück in Hamburg brachte uns ein Taxi nach Hause. Der Abend endete erschöpft auf dem Sofa vor dem Fernseher, begleitet von den Erinnerungen an ein paar schöne Tage in München.

Auf dem Trockenen

In Venedig gibt es derzeit eine ganz neue Situation. Statt der im Winter gewohnten Überschwemmungen, während der auf dem Markusplatz erhöhte Holzstege ausgelegt werden, sind zurzeit einige der kleineren Kanäle buchstäblich leergelaufen. Boote und Gondeln liegen zum Teil im Schlamm und sind nicht zu benutzen. Die Situation ist ziemlich prekär da der grösste Teil der Stadt nur auf dem Wasserweg versorgt werden kann. Die Behörden befürchten sogar, dass akute Krankentransporte nicht ausgeführt werden können.

Irrititationen?

Die diversen Kommentare zeigen mir, dass einige Leser dieses Blog noch nicht so richtig akzeptiert haben. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass dies ab sofort mein Hauptblog ist, was es hoffentlich auch viele Jahre bleiben wird.

Ich weise noch mal darauf hin, dass dieses Blog, so wie es heute aussieht, noch nicht fertig ist. Es wird noch daran gebastelt und dann auch ein ansprechendes Äusseres erhalten. Habt bitte noch etwas Geduld. Ein Weblog ist wie eine Modelleisenbahn, die wird auch nie fertig.

Warum? Wieso? Weshalb?

Nachdem wir gestern Abend aus München zurückgekehrt sind und ich heute noch einen Tag frei habe – was nach der Silvesternacht auch notwendig ist -, folgt jetzt die Erklärung, warum ich das Weblog unter einen neuen Domain fortsetzen möchte.

Mein nunmehr altes Weblog liegt auf einer Subdomain einer Hauptseite, von der ich mich zwar nicht distanzieren möchte, die aber nicht unbedingt zu meinem Stil des bloggens passt. Diese Seite wird auch weiterhin existieren und natürlich wird das alte Blog auch nicht gelöscht, und zwar aus 2 Gründen:
1. Oliver hat das selbstgeklöppelte System nach und nach technisch aufgepeppt und seine Arbeit dort investiert. Diese will ich ebenso wenig zu nichte machen wie
2. meine Arbeit von fast 5 Jahren des bloggens und die dazugehörigen Kommentare der Leser.

Lieber Oliver, vielen Dank dafür, dass du mich so tatkräftig unterstützt und meine Wünsche so gut es ging erfüllt hast.

Trotz allen guten Willens war es nicht möglich, alle meine Ideen in die Tat umzusetzen. Da bieten doch auf das Bloggen zugeschnittene Systeme, wie z.B. Textpattern, viel mehr Möglichkeiten als mein altes selbstgeklöppeltes Weblog. Hier wird sich jetzt also in Holger, wie schon im Elbe Penthouse, um die optischen und technischen Belange kümmern. Lieber Holger, auch dir vielen Dank für deine Unterstützung.

Wie schon erwähnt, wird QueerGedacht nach und nach etwas anders. Als erstes habe ich schon mal die Linkliste übernommen. Zurzeit ist dies nur eine Grundlage für das Bloggen weil ich fand, dass der 1. Januar eine gute Gelegenheit ist, etwas Neues zu beginnen.

Demnächst gibt es dann auch einen Bericht über unseren Aufenthalt in München.

Herzlich willkommen

Zuerst wünschen wir allen Lesern ein ‚Frohes Neues Jahr‘, Gesundheit und alles Liebe.

Dies ist also jetzt das neue Weblog mit dem Namen ‚Queergedacht‘. Ich hoffe, ihr bleibt auch weiterhin treue Leser.

In den nächsten Tagen wird sich hier noch einiges verändern und ergänzt werden.

Abschied

Das alte Jahr neigt sich dem Ende entegegen. In wenigen Stunden feiern wir den Jahreswechsel – in diesem Jahr mal in München. Allen Lesern wünschen wir einen ‚Guten Rutsch‘.

Dieses ist der letzte Beitrag in Queerbeet. Ab morgen geht es weiter bei Queergedacht.

Warum, wieso und weshalb werde ich demnächst, wenn wir wieder zu Hause sind, erklären. Wir lesen uns ab 2007 also auf einer neuen Adresse. Bis dahin seid alle herzlich gegrüsst.

Sekundenschlaf

Seit ein paar Wochen haben wir ein Problem mit dem Internetzugang: In Abständen ist die Verbindung für wenige Sekunden unterbrochen. Vermutlich handelt es sich um ein Hardwareproblem. Man könnte das ja feststellen lassen, in dem wir mal die Hotline anrufen. Aber man weiss ja wie das ist. Man hängt beinahe stundenlang am Telefonhörer und wird dies und jenes gefragt und gebeten dies und jenes zu tun. Aber es führt wohl kein Weg daran vorbei, uns endlich mal Klarheit zu verschaffen. Am 2. Januar habe ich frei, dann wollen wir das Problem mal angehen.

Es reicht jetzt

Weihnachtsmusik im Radio ist ja ganz nett. Vor Weihnachten versucht sie, uns auf Weihnachten einzustimmen, was in diesem Jahr aber auch auch nicht geholfen hat. Gestern war es ja dem Tag angemessen und akzeptabel. Aber nun können wir es nicht mehr hören. Den ganzen Tag über dudelt da anscheinend eine Endlosschleife. Nee, es reicht. Christmas hier und Bells dort – aus, vorbei, nichts geht mehr. Jetzt wird mal geschaut, was das CD-Archiv so hergibt. Sicher auch ’ne CD mit Weihnachsmusik, doch die bleibt da wo sie ist, nämlich irgendwo ganz unten.

Wo kommt nur der Schnee her?

Da sitzt man ganz ahnungs- und harmlos spät abends noch am Rechner, und dann – ‚klatsch‘ – kriegt man so ein kaltes nasses Dings um die Ohren.

Ich habe Schneebälle schon immer gehasst. Hart und kalt sind sie, wenn sie mich erwischen. Und nun schafft Jimmy es, mir einen an den Kopf zu donnern. Ist ja ’ne Frechheit. Und nun ist alles nass hier. Alles trieft und ich kann hier überall Handtücher ausbreiten, um die Nässe aufzunehmen. Igittigitt.

Und ich kann mich nicht mal revanchieren. Hier liegt überhaupt kein Schnee – bei 10 Grad. Hier findet man höchstens Schneebälle an den Sträuchern. Und die fliegen ja bekanntlich gar nicht weit, das wäre ja wie mit Wattebällchen werfen.