Inkontinent

Am Freitag letzter Woche waren wir ja mit unserem Wagen in Lüneburg, unter anderem auch wegen der Scheibenwaschanlage. Als wir dort abfuhren, hat sie noch gespritzt. Dann hat der Wagen über das Wochenende in unserem Carport gestanden und wie wir alle wissen gab es Frost. Montag morgen war die Waschanlage eingefroren. Zum Glück hielt sich die Verschmutzung während der Fahrt in Grenzen, so dass ich ohne Probleme nach Hamburg fahren konnte. An der Tankstelle, wo ich immer meine Zeitung kaufe, wollte ich die Düsen mit dem Türschlossenteiser freimachen, was nicht gelang. Gestern Abend bei der Ankunft zu Hause konnte ich dann ungehindert spritzen – warum auch immer.

Ich nahm an, dass der Wassertank voll ist, wollte aber den leeren Raum mit Spiritus auffüllen. Beim Öffnen der Kappe stellte ich verwundert stellte fest, dass recht viel Platz vorhanden war und kippte reichlich Spiritus rein. Einmal spritzen damit sich die Flüssigkeit in die Düsen setzt und heute alles funktioniert – so dachte ich.

Heute Morgen waren die Strassen trocken und ich brauche die Scheibenwaschanlage nicht benutzen. Trotzdem testete ich sie als ich in Hamburg ankam. Fehlanzeige. Vorsorglich hatte ich mir gestern nach einem Garagenplatz gefragt damit der Wagen warm steht und das Eis tauen kann. Heute Mittag ein kurzer Test. Spritz sprizt – toll, funktioniert. Bei einem Drogeriemarkt kaufte ich einen Kanister Frostschutzmittel und füllte den Tank auf.

Irgendwie traute ich dem Frieden aber nicht. Heute Abend vor der Abfahrt warf ich noch mal einen Blick unter die Haube und musste feststellen, dass ich den Flüssigkeitsspiegel nicht mehr sehen konnte – und fühlen auch nicht. Unter dem Wagen befand sich ein grosser, mittlerweiler getrockneter Fleck. Es scheint, dass der Kunststofftank entweder durch den Frost an einer Stelle geplatzt ist. Es ist aber noch so viel Flüssigkeit im Tank, dass die Scheibenwaschanlage funktioniert.

Morgen Nachmittag werde ich dann mal wieder zur Werkstatt fahren um einen neuen Tank einbauen zu lassen. Es scheint, dass nach 5 Jahren ein Wagen seine Macken bekommt.

Busencontent

Aus einer Werbemail, die ich heute erhielt:

Zitat
Sehr geehrter Herr K. (hier steht mein voller Nachname),
eine schön gewachsene Brust unterstreicht die Harmonie des weiblichen Körpers und verleiht einer Frau Selbstsicherheit und Freude an Ihrem Aussehen.

Umso bedauerlicher für die Betroffenen, wenn das Brustwachstum ausbleibt oder die Brust frühzeitig absinkt.

Wenn Sie sich zu den Betroffenen zählen, dann vereinbaren Sie doch gleich ein unverbindliches Beratungsgespräch zum Thema Brustkorrektur.
Zitat ende

Ich bin mit meiner Brust durchaus zufrieden, ich zähle mich also nicht zu den Betroffenen.

fesselnd


Hier geht es nicht um unser Sexleben sondern um eine Opernaufführung. Die Rede ist von der Oper Tosca von Giacomo Puccini. Die Oper wurde 1992 live von den Originalschauplätzen jeweils zu der Handlung entsprechenden Tageszeiten gesendet, so weit ich weiss ein bisher einmaliges Unterfangen. Als Opernfan war es für mich selbstverständlich, damals das Ereignis im Fernsehen zu verfolgen. Die Schauplätze der Oper sind die Kirche Sant’Andrea della Valle, der Palazzo Farnese und das Castel Sant Angelo – alles tatsächlich existierende Gebäude in Rom in denen eine fiktive Handlung spielt.

Am Silvesterabend wurde auf ARTE eine Aufzeichnung dieser Inszenierung gesendet. Auf meinen Wunsch hin haben wir das aufgezeichnet. Gestern Abend habe ich es mir angesehen. Und wie damals war ich auch dieses Mal wieder sehr beeindruckt. Sicher haben die Sänger einen grossen Anteil daran. Gut singen können ist eine Sache. Aber dabei auch ausdrucksstark und überzeugend zu schauspielern ist eine Kunst. Und dies verstanden die Protagonisten fesselnd in die Tat umzusetzen. Insbesondere Catherine Malfitano in der Titelrolle der Tosca und Ruggero Raimondi in der Rolle des grausam-lüsternen Polizeipräsidenten Scarpia versprühten Hass und Verlangen. Ihr Spiel war an Dramatik nicht zu überbieten. Placido Domingo war in der Rolle des Malers Mario Cavaradossi zu sehen. 1992 war er noch gut bei Stimme. Catherine Malfitano wurde für ihre Leistung in dieser Produktion mit dem Emmy Award ausgezeichnet.

Die Oper, in den Originalschauplätzen in Szene gesetzt, liess bei mir zu keiner Sekunde den Gedanken aufkommen, es ist ja alles nur Theater. Ich war, und ich wiederhole mich, absolut gefesselt von dem dramatischen Geschehen. Spannender kann ein Krimi auch nicht sein.

Entschuldigung

Unser Nachbar, den wir mit seiner Frau am Silvestertag mit ins hiesige Theater geschleppt hatten, hat inzwischen einen Brief an die Theaterleitung geschrieben und sich bitterlich über diese Schmierenvorstellung beschwert. Heute kam schon eine Antwort, die teilweise das bestätigte, was wir schon vermutet hatten:
Es gab vor der Vorstellung keine Proben und die Auftritte und das Programm wurden verändert. Die Darsteller entsprachen nicht der gebuchten Klasse und seien nur zweitklassig gewesen.

Also nach meiner Theatererfahrung war das allerhöchstens drittklassig. Selbst auf der Fähre auf unserem Oslotrip wurde uns eine wesentlich bessere Leistung geboten als hier im Theater.

Als Entschuldigung und Wiedergutmachung waren dem Brief pro Karte ein Gutschein über 10 Euro beigelegt, der im Theater eingelöst werden kann für Kinovorstellungen oder für Verzehr im Foyer. Desweiteren sind wir eingeladen, am Neujahrsempfang teilzunehmen. Na, immerhin was.

Selbst in der örtliche Presse wurde zu diesem Thema Stellung genommen. Die Pleite muss schon sehr hohe Wellen geschlagen haben.

Aufgeräumt


Die Jahresenddeko ist abgetakelt, verstaut und teilweise entsorgt. Die Wohnung ist wieder viel grösser geworden. Auf unserem Arbeitsplatz hat der Frühling Einzug gehalten. Eine Hochstammprimel ist der verblühten Amaryllis aus dem Gesteck gefolgt.

Und immer wieder Titanic

Ich komme da einfach nicht von los: Titanic – das Musical. Fünfzehn mal in Hamburg auf der Bühne gesehen – und noch immer hab ich nicht genug davon.

Nach einem grossen Erfolg im vorigen Sommer in Magdeburg, hat sich das Theater dort entschlossen, das Musical in diesem Sommer wieder aufzuführen. Nur durch Zufall habe ich davon erfahren und heute gebucht. Es waren nur noch halbwegs vernünftige Karten zu bekommen. Doch die Pressestimmen haben mich überzeugt, dass ich dieses Musical wieder mal live auf der Bühne sehen möchte.

In Hamburg musste das Stück – trotz einer grandiosen Ausstattung – 2003 nach nur 10 Monaten mangels Zuschauerinteresse abgesetzt werden musste. Für die Aufführungen in Magdeburg sind kaum noch Karten zu bekommen.

Das Hotelzimmer ist auch schon gebucht, und zwar im Hotel Zitadelle, fast direkt am Aufführungsort.

Jetzt hoffen wir, dass wir am Abend der Aufführung gutes Wetter haben. Es ist nämlich eine Freilichtaufführung auf dem Domplatz in Magdeburg.

Warten in Lüneburg


Trotz eines Urlaubstages hiess es heute für uns früh aufzustehen. Wollten wir doch um 8 Uhr bei Pit-Stop in Lüneburg sein, wo wir ja schon am Samstag letzter Woche so nett behandelt wurden und unser Auto eine vorläufige Reparatur verpasst bekam. Der nette Filalleiter bestätigte, dass der neue Auspuff bereit liegt und nahm den Wagen in seine Obhut. Unterdessen machten wir uns auf den Weg in die nahegelegene Innenstadt von Lüneburg, die sich uns bei leichtem Schneefall noch ziemlich menschenleer präsentierte.


Da noch alle Geschäfte geschlossen waren, blieb uns nichts anderes übrig, als einen ersten Rundgang durch die historische Altstadt zu machen. Immer neue schmale Strassen und Gässchen taten sich uns auf. Viele kleine interessante Geschäfte gibt es, doch so früh am Morgen war ja noch alles geschlossen. Langsam bekamen wir kalte Füsse und wir suchten nach einer Möglichkeit, ein kleines Frühstück einzunehmen. Wir entschieden uns, dies im LeBuffet bei Karstadt zu tun. Um 9 Uhr öffnete das Warenhaus und wenig später nahmen wir unsere Plätze mit Blick auf den Marktplatz ein. Hier war es warm, hier konnten wir uns stärken und die Lüneburger unten auf dem Marktplatz beobachten. Über eine Stunde vertrieben wir uns hier die Zeit. Ein kleiner Rundgang durch das Kaufhaus schloss sich an, wir hatten ja noch viel Zeit totzuschlagen.

Draussen in der Fussgängerzone herrschte inzwischen emsiges Treiben. Wir machten nochmal einen Rundgang und hatten jetzt auch Gelegenheit, das einige Geschäfte aufzusuchen und uns dort umzusehen. Wir gingen noch mal hier lang und dort lang. Wenn man Zeit überbrücken muss, kann es schon recht mühsam sein. Zum Glück spielte das Wetter mit. Inzwischen war auch die Sonne herausgekommen.


So langsam wussten wir nicht mehr, wo es noch was zu schauen gab. Irgendwo einkehren wollten wir auch nicht noch mal. Unsere Schritte lenkten uns fast ganz automatisch richtung Werkstatt. Auf dem Weg dorthin liegt die Nicolai Kirche. Ein Schild an der Tür ludt zum Eintreten ein. Wenn es gilt, Zeit zu überbrücken, geht man eben auch mal in eine Kirche. Das hat sich insofern gelohnt, als es ein schönes Kirchenfenster zu bewundern gab, dass durch die Wintesonne bunt erstrahlte. Zufall oder Bestimmung – wie ich jetzt im Internet gelesen habe, handelt es sich um die Schifferkirche von Lüneburg.

In der Werkstatt angekommen wurde uns erklärt, dass die Hauptuntersuchung erfolgreich verlaufen ist. Man warte nur noch auf die neue Pumpe für die Scheibenwaschanlage, die in etwa einer Stunde eintreffen würde. Es stellte sich dann heraus, dass die Pumpe gar nicht defekt war sondern dass es lediglich an einer durchgebrannten Sicherung lag, dass wir nicht den absolut klaren Durchblick beim Autofahren hatten. Kurz darauf hatten wir die Rechnung in der Hand und nahmen unseren Wagen in Empfang, der jetzt mir einer rosa TÜV-Plakette wieder 2 Jahre farhen darf – hoffentlich ohne grössere Reparaturen.

Lüneburg ist eine nette kleine Stadt mit vielen alten, gut erhaltenen bzw. restaurierten Häusern. Eine Besuch dort ist sehr empfehlenswert. Wir werden sicher nicht das letzte mal dort gewesen sein. Lüneburg ist etwa 20 km von Geesthacht entfernt und liegt damit sozusagen vor der Haustür.

Die letzte Nacht


So, der erste Tag des neuen Jahres ist schon wieder halb vorbei, Zeit ein Fazit zu ziehen. Nein, nicht über das vergangene Jahr. Es soll einer kleiner Bericht über den Silvestertag und die ersten Stunden des neuen Jahres werden.

Bis gestern mittag war ich im Büro. Und ob man es glaubt oder nicht – ich musste sogar arbeiten. Schifffahrt und Feiertage bzw. Vorfeiertage vertragen sich in vielen Fällen nicht. So musste noch das eine und andere kleine Problem aus der Welt geschafft werden. Ausserdem konnten wir sogar noch eins der Schiffe für eine kurze Reise befrachten. Es war kurz nach 13.00 Uhr als ich als letzter das Büro verlassen und mich auf den Heimweg machen konnte.

Bernd hatte schon alles für den gemütlichen Abend vorbereitet, d.h. den Fonduetisch gedeck. Ich brauchte mich nur noch um ein paar lukullische Dinge zu kümmern, wie einen Farmersalat zuzubereiten und die Himbeersauce für selbstgemachte Eis zu pürrieren. Bei der Sauce war mit die Flotte Lotte eine grosse Hilfe, die ich von Oliver und Sabrina zu Weihnachten bekommen hatte. In 3 Minuten waren die Himbeeren durch die Lochplatte gepresst – eine Arbeit, für die ich früher mindestens die zehnfache Zeit benötigt habe (Himbeeren mittels eines Kochlöffels durch ein Haarsieb zu streichen ist einach unglaublich anstrengend und zeitaufwendig).

Das Wetter war winterlich kalt und sonnig. Ich brauchte einen freien Kopf, wofür ein kleiner Spaziergang an den grossen Strom immer geeignet ist. Jacke angezogen, Kamara geschnappt – und auf gings. Wiedermal gelang es uns, ein paar überraschende Stimmungen einzufangen. Und im kleinen Hafen hatte sich bereits Eis gebildet, auf dem Möwen und Enten schon stehen konnten ohne einzubrechen.


Guten Mutes und beherzt nahm ich zu Hause noch eine Jahresendreinigungsdusche – ein Ritual seit ganz vielen Jahren. Der alte Dreck muss weg, sauber und rein will ich in das neue Jahr kommen.

Bevor wir mit unseren Nachbarn das hiesige Theater aufsuchten, machten wir gemeinsam eine Flasche Prosecco leer. Wir wollten schliesslich dem angekündigten Musicalabend beschwingt beiwohnen. Um die Stimmung zu vertiefen gab es vor der Vorstellung im Theaterfoyer noch ein Glas Sekt. Erwartungsvoll nahmen wir unsere Plätze ein und harrten dem Beginn der Vorstellung.

Der Vorhang öffnete sich, auf der Bühne befand sich eine spärliche Dekoration, passend zum Musical Tanz der Vampire. Ein Sänger, der nicht singen konnte und fast nur schiefe Töne zustande brachte, tänzelte zu einem Song aus Cabaret zwischen den Grabsteinen umher – eine bizarre Szene. Ein Confrencier im Strassenanzung erschien auf der Bühne. Er wurde aus dem Publikum erstmal angemacht, die Musik sei zu laut. Er versprach, das mit dem Tontechniker zu regeln und kündigte tatsächlich ein Stück aus dem Musical an, zu dem die Bühne passen dekoriert war, Tanz der Vampire. Aber anstatt einenen Song zu bringen, nämlich etwas flottes, wie es einem Silvesterabend gerecht sein würde, brachte eine Sängerin was aus der Kategorie „Arie“ zu gehör. Hören konnte man sie aber erst, nachdem der Tontechniker sich bequemt hatte, den Regler für ihr Mikro aufzuziehen. Zwischen den Grabsteinen ging es dann weiter mit Liedern aus dem Musical Elisabeth. Sissi auf dem Friedhof sang dementsprechende Songs. Es schien, als wollte man das alte Jahr auf der Bühne zu Grabe tragen.

Nach 30 Minuten wurden wir durch die Pause, die erst für nach 60 Minuten angekündigt war, erlöst, in der Hoffnung, dass es nach der Pause silvestermässig schwungvoll weitergehen würde. Ein weiteres Glas Sekt sollte uns für den 2. Teil vorbereiten. Aber weitgefehlt. Die Tonanlage hatte Aussetzer, die Protagonisten wurstelten sich in einer neuen spärlichen Kulisse in schlechtsitzenden Kostümen irgendwie über die Zeit. Der Conferencier meinte, es solle nun schwungvoll weitergehen, es sei ja Silvester. Stattdessen machte die Tonanlage schwungvoll weiter Probleme. Und die dargebotenen Stücke waren auch nicht viel besser als vor der Pause. Plötzlich und unerwartet standen die Darsteller aufgereit an der Rampe und wollten den Schlussapplaus entgegennehmen, der dann auch huldvoll einsetzte. Es gab dann noch eine Zugabe, die eigentlich keiner mehr hören wollte. Ende – aus – und das ca. 45 Minuten vor dem angekündigten Ende der Vorstellung. Eine wahrlich jämmerliche Vorstellung! Es war Provinztheater höchsten Grades. Wir sollten unser Geld zurückverlangen. Ein Teil der Zuschauer hatte das Theater in der Pause bereits verlassen.

So kam es dann, dass wir bereits um vor 20.00 Uhr bereits zu Hause waren, eine Zeit, zu der wir hätten eigentlich noch im Theater sitzen sollen. Wir trafen letzte Vorbereitungen für das Fondue mit unseren Nachbarn und hatten dann einen wirklich gemütlichen Abend mit albernen Hüten auf dem Kopf (woher kommt eigentlich dieser Brauch, sich am Silvesterabend kleine Hütchen aufzusetzen?).

Um Mitternacht begrüssten wir das neue Jahr mit einem Glas Champagner und den obligatorischen Berlinern und beobachteten das Feuerwerk, das um uns herum in die winterlich kalte Nacht geschossen wurde. Um die bösen Geister zu vertreiben, zündeten wir das letzte Tischfeuerwerk, das wir für diesen Zweck übriggelassen hatten, in der Hoffnung, dass der Knall laut genug war, die bösen Geister zur offenen Terrassentür hinauszutreiben. Das anschliessende Bleigiessen sollte uns eine Vorhersage für das neue Jahr bringen. Aber wie meistens kommt da nichts gescheites bei raus. Und am nächsten Tag hat man eh vergessen, was das Ergebnis der Deutung des entstandenden Bleiklumpens gewesen ist.

In vielen Blogs steht zu lesen, dass die Leute nichts mit einer Silvesterfeier anfangen können. Auf Knopfdruck lustig sein, das wäre nichts für sie, so eins der Argumente. Eine Silvesterfeier kann man – so wie wir – auch ganz ruhig gestalten. Ein Hütchen auf dem Kopf macht noch nicht unbedingt lustig, auch wenn es zur Kurzweil des Abends beiträgt. Ob es lustig wird oder nicht, ist nicht vorhersehbar. Wir sehen so einen Abend einfach als Zusammenkunft mit netten Menschen, untermalt mit etwas Deko und mit Dingen, die man Silvester eben so machen kann.
Wir haben nicht übermässig viel getrunken und sind gesund und ohne Schaden zu nehmen in das neue Jahr gekommen.

Nicht alle haben die Silvesternacht schadlos überstanden. Recht humorvoll berichtet Oliver, was ihm widerfahren ist.

Wir wünschen allen, dass sie im neuen Jahr gesund bleiben.

Vorbei

So, Weihnachten ist vorrüber. Das klingt fast wie ein Stossseufzer, das ist es aber nur teilweise. Wenn man 4 Tage lang kocht und bekocht wird, dauernd mit Menschen zusammen ist – auch wenn es sehr liebe Menschen sind, dann ist man letztendlich doch froh, wenn es vorbei ist.

Über den Heiligabend und den 1. Weihnachtstag, die beiden Tage, an denen wir unsere Mütter zu Gast hatten und verwöhnt haben, hatte ich ja schon berichtet.

Am 2. Weihnachtstag und gestern liessen wir uns verwöhnen, auch wenn dies jeweils mit einer längeren Autofahrt verbunden war. So machten wir uns Freitagnachmittag auf den Weg nach Grossenaspe, wo Freunde von uns wohnen, die zum Weihnachtsessen geladen hatten. Bei der Abfahrt im Pappelwäldchen stellten wir fest, dass sich unser Wagen anhörte wie ein Dorftrecker. Der Auspuff! Bernd meinte, es könne sich nur um ein kleines Loch handeln, deshalb setzte ich mich halbwegs beruhigt ans Steuer. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit und ohne nennenswerte Änderungen der Motorumdrehungen war das Fahrgeräusch auch fast normal. Na ja, wird schon nicht so schlimm sein. Und ohne Probleme kamen wir an unserem Ziel an.


In Grossenaspe wurden wir mit Entenbrust und Rotkohl verwöhnt. Der Tisch war weihnachtlich festlich eingedeckt. Die gemütliche Zusammenkunft endete erst spät in der Nacht. Mehr als eine Stunde Fahrt lag vor uns. Morgens um halb zwei waren wir mit unserem Trecker wieder zu Hause.

Am gestrigen „3. Feiertag“ waren wir bei meiner Mutter eingeladen. Eigentlich wollten wir den Vormittag nutzen um einzukaufen und ansonsten nichts zu tun. Die Sache mit dem Auspuff liess mir aber keine Ruhe. Bernd hatte die Idee, zu Pit-Stop zu fahren. Ich rief bei der nächstgelegenen Werstatt an und trug das Problem vor. „Weiss ich nich, da muss ich erstma untergucken“ tönte es mir unfreundlich aus dem Telefonhörer entgegen. Nö, da würden wir auf keinen Fall hinfahren. Bei unserer Peugeotwerkstatt wurde der Telefonhörer gar nicht erst abgenommen. Blieb noch die Pit-Stop-Werkstatt Nr. 2 in Lüneburg. Der fleissige Mitarbeiter war am Telefon sehr freundlich. Allerdings sagte er gleich, dass kein Auspuff für unser Modell vorrätig sei. Aber notfalls würde er die Stelle schweissen damit wir erstmal über das Wochenende kommen. Bernd und ich beratschlagen kurz und machten uns dann auf nach Lüneburg. Der Wagen kam auf die Bühne. Es zeigte sich, dass das Auspuffrohr am Topf fast ganz abgerissen war. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, dass wir das Teil auf dem Boden mit uns geschleift hätten. Während der Mitarbeiter den Riss schweisste kamen wir zu dem Entschluss, am 2. Januar – wenn ich eh einen Tag frei habe, dort einen neuen Auspuff einbauen und gleichzeitig die Hauptuntersuchung machen zu lassen, da diese im Januar sowieso fällig ist. Also ist der freie Tag gleich schon wieder verplant.


Nachmittags ging es dann nach Lübeck zu meiner Mutter, wo wir auch Oliver und seine Freundin trafen. Mutter hatte Torte gemacht und es gab selbstgebackenen Stollen und selbstgebackene Plätzchen. Einen Weihnachtsbaum wollte sie in diesem Jahr, dem Jahr von Vaters Tod, nicht haben. Aber sie hatte die Wohnung mit anderen Accessoires schön weihnachtlich geschmückt. Nach der Bescherung eröffnete uns Oliver, dass er sich mit seiner Freundin verlobt hat. Darauf musste natürlich mit einem Glas Sekt angestossen werden. Ich hatte schon vorher mal einen Blick auf ihre Hände geworfen (Weihnachten ist ja traditionell auch das Verlobungsfest), konnte aber keine Ringe entdecken. Nein, sie hätten das eben ohne grosses Bimborium so für sich selbst gemacht. Nun, jetzt habe ich eine Schwiegertochter. Und darüber freue ich mich sehr.

Sekt macht hungrig. Und deshalb kredenzte Mutter uns ihren selbstgemachten Kartoffelsalat, dazu gab’s Würstchen. Den Kartoffelsalat hat sie, trotz ihrer fast 85 Jahre, toll hinbekommen. Es ist erstaunlich, wie gut sie immer noch zu Wege ist, auch wenn sie oft von Rückenschmerzen geplagt wird. Eine Operation könnte wohl Abhilfe schaffen, aber das will sie nicht mehr auf sich nehmen.

Tja, dieses Jahr hat uns Weihnachten gut auf Trab gehalten. Heute ist, von ein paar kleinen Hausarbeiten abgesehen, Erholung angesagt. In der Küche rührt jetzt gerade die neue Eismaschine, die ich von Bernd bekommen habe, ein Bananeneis. Wir sind beide sehr gespannt auf das Ergebnis.