Sonntagsarbeit

Eigentlich wollte ich heute das Jahr 2004 komplett in das neue Weblogsystem übertragen haben. Es fehlen nur noch die Monate Januar bis April. Da aber unsere Reise nach London in die Monate März und April fallen, musste ich zuerst den Reisebericht über London einpflegen. Und dafür habe ich bis eben gebraucht. Puh, nun muss ich erst mal eine Pause machen und eine Blogrunde drehen.

Nicht zu fassen

Eine Bikinischönheit ziert den Flugzeugrumpf eines Fliegers der amerikanischen Southwest Airlines. Und was machen die prüden Amis? Sie beschweren sich! Zitat aus einem Brief an die Fluggesellschaft: „Vielen Frauen gefällt es nicht, wenn ihr Mann unzüchtige Bilder zu sehen bekommt oder wenn sie kleinen Kindern erklären müssen, warum die Frau auf dem Flugzeug ihre Brüste zeigt“.

Den ganzen Artikel gibt es bei Spiegel online. Dort kann man sich auch ein Foto von dem Flugzeug und der unzüchtigen Bemalung anschauen. Pfui, wie kann man nur so was machen! Eine nackte Frau auf einem Flieger, die ihre Brüste zeigt! So was verdorbenes!

Kunstfrauen

In der Mittagspause führt mein Weg oft an der Hamburger Kunsthalle entlang. Montags ist die Kunsthalle geschlossen, dementsprechend sind dort, wo ich entlang gehe, recht wenig Leute anzutreffen. Während der Öffnungszeiten sieht man dort allerlei illustre Menschen, denen man meist schon auf mehrere Meter Entfernung ansieht, dass sie auf irgendeine Art und Weise der Kunst verbunden sind. In den meisten Fällen sind es Frauen, einzeln oder in Gruppen, die man dort vorfindet.

Alle diese Frauen haben eins gemeinsam: Sie fallen auf. Also sie sind nicht auffalllend im eigentlichen Sinn, also schrill geschminkt oder gekleidet. Aber sie stylen sich eben so, dass der genaue Beobachter erkennt: Das ist eine Kunstfrau.

Die Haare hängen meist einfach so herab, oft mittelgescheitelt, manchmal auch mit Pony. Im Winter hüllen sie sich in weite Mäntel, fast capeartig. Im Sommer tragen sie oft wallende Gewänder, meistens naturfarben oder erdfarben. Das Schuhwerk trägt auch nicht gerade zur Eleganz dieser Frauen bei, von den meist dunkelgefärbten Strümpfen ganz zu schweigen. Irgendwie sehen alle diese Frauen gleich aus – nach Kunstfrau eben.

Manchmal fehlt er

Heute vor einem Jahr starb mein Vater. Niemand hatte damit gerechnet. Es ging ihm gut. Und es war gut, dass er so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Leiden und Aufenthalte im Krankenhaus oder Pflegeheim blieben ihm erspart.

Es war klar, dass wir meine Mutter an diesem Tag nicht allein lassen würden. Wir holten sie heute Vormittag von zu Hause ab und fuhren mit ihr zum Friedhof. Nachdem wir das Grab mit ein paar bunten Blumen geschmückt hatten, ging die Fahrt weiter nach Travemünde, ein Ort, an dem meine Eltern jahrzehntelang die Sommer verbracht hatten und an den es meine Mutter immer wieder hinzieht – und auch mich. Im Restaurant Luzifer assen wir zu Mittag.

Bevor wir einen Spaziergang entlang der Trave machten, kaufte Mutter für sich noch ein paar Heringe direkt vom Fischer.

An der Strasse „Vorderreihe“, direkt entlang der Trave, gibt es noch kleine Geschäfte, die nicht irgendwelchen Ketten angehören. Hier sieht man wirklch mal etwas anderes als in den Einkaufsstrassen der Grossstädte. Die Frühlingssonne meinte es gut mit uns, auch wenn uns ein starker Süd-Ost Wind in die Augen wehte.

An der Vorderreihe liegt Travemündes älteste Eisdiele. Und ich komme nie umhin – wirklich nie – mir dort ein Eis „to go“ herauszuholen. 80 cent für eine Kugel sind zwar ein stolzer Preis. Aber wat mutt dat mutt!

Vor der vor kurzem durch eine Frachtfähre teilweise zerstörten Kaiserbrücke, von wo aus in den Sommermonaten der 50er Jahre noch mit Kohle betriebende kleine Fährschiffe nach Finnland fuhren, spielte ein Leierkastenmann, dem Mutter ein paar „Groschen“ in die Dose steckte.

Langsam machten wir uns auf den Rückweg zum Wagen. Bei meiner Mutter zu Hause gab es dann noch Kaffee und Kuchen. Sie bedankte sich mehrmals, dass wir sie an diesem Tag nicht allein gelassen haben.

Ein paar Eindrücke von unserem Spaziergang:

Tankt woanders

Wie ein örtlicher Radiosender heute meldete, beabsichtigt der Shellkonzern, die beiden Raffinerien in Hamburg und Heide zu verkaufen – obwohl die Betriebe kostendeckend arbeiten und Gewinn abwerfen. Sollte sich kein Käufer finden, wird es wohl zur Schliessung der Betriebe kommen! Da kann ein Konzern den Hals mal wieder nicht voll genug bekommen.

Dass die Verbraucher Macht haben, etwas zu erreichen, haben sie 1995 bewiesen als bekannt wurde, dass die Shell eine ausgediente Bohrplattform im Atlantik versenken wollte. Seinerzeit wurde die Boykottaktion von Greenpeace initiert. Tatsächlich brach der Umsatz an den Tankstellen gravierend ein und die Shell musste sich entschliessen, die Versenkung aufzugeben.

Ich bin bereits heute Abend an einer Shelltankstelle, an der ich tanken wollte, vorbeigefahren!!!

Peinlich


Mein Faible für den Kleinen Schedenbitter ist ja hinlänglich bekannt. Seit Monaten nehme ich morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen einen kleinen Schluck davon mit viel Wasser verdünnt. Wenn man der Beschreibung glauben darf, ist die angesetzte Kräutermischung für und gegen alles gut – auch zur äusserlichen Anwendung bei kleinen Verletzungen. Inwieweit der Glaube daran Berge versetzen kann weiss ich nicht. Tatsache ist, dass ich bisher ohne Grippe oder Erkältung durch den Winter gekommen bin.

Der letzte Aufguss war jetzt gefiltert und abgefüllt. Ein neue Mischung musste angesetzt werden. Und dazu sind neben der Kräutermischung zwei Flaschen 38 prozentiger Korn notwendig. Die getrockneten Kräuter kommen in ein verschliessbares Gefäss, Korn drauf, einmal durchschütteln und dann 3 Wochen ziehen lassen bis das Allheilmittel fertig ist.

Die Kräuter hatten wir schon im Haus, den Korn wollte ich gestern bei unserem wöchentlichen Einkauf besorgen. Aber ich hatte es schlicht und einfach vergessen.

Nun begab es sich, dass wir gestern Abend zu einer kleinen Geburtstagsnachfeier unserer Nachbarin um Mongolen eingeladen waren. Im gleichen Gebäude wie das Restaurant befindet sich ein Penny-Markt, der auch am Samstag bis 22.00 Uhr geöffnet hat. Desöfteren sind uns abends schon, sagen wir mal „recht eigentümliche“, Männer aufgefallen, die den Supermarkt mit vollen Plastiktüten verlassen haben. Und in eben diesem Supermarkt kaufte ich am Samstagabend um 19.30 Uhr zwei Flaschen Doppelkorn, die ich in einer Plastiktüte aus dem Laden trug. Ich fühlte mich gar nicht gut dabei.