Wie berichtet, waren wir mal wieder in Berlin. Die Anreise mit der Bahn dauert knapp 2 Stunden. Man könnte also am Wochenende eine Nachmittagsvorstellung besuchen und danach bequem wieder nach Hause fahren. Da Nachmittagsvorstellungen etwas preisgünstiger sind und man kein Hotel benötigte, könnte man schon etliches sparen. Während der Bahnfahrt haben wir uns ein umfangreiches Frühstück am Platz servieren lassen. Man fährt ja 1. Klasse.
Leider war das Wetter ganz und gar nicht tourismus geeignet. So beschränkten wir uns nach dem Einchecken im Hotel darauf, einmal den Kurfürstendamm hinunter zu gehen und im Café Kranzler einzukehren.
Das Café ist wohl auch nicht mehr das, was es mal war. Gut, ich weiss nicht, wie es früher war. Vielleicht war es ja auch gar nicht „DAS“ Café schlechthin. Ich habe also keinen Vergleich.
Der Eingang ist nur sehr schwer zu entdecken. Der Zugang zum Lift führt durch eine Damenboutique. Allein dies hätte uns schon daran hindern sollen, das Café überhaupt aufzusuchen. Denn es lohnt wirklich nicht.
Wie ein Ufo sitzt das Café auf einem Geschäftshaus. Der Raum eher geradlinig-kühl, ohne jedwede Atmosphäre. Die Torten – ok, akzeptabel, ich hab aber schon bessere gegessen. Die Bedienung versuchte, witzig zu sein. Na ja, das war so gerade in Ordnung. Aber nicht jeder würde das so humorvoll in kauf nehmen. Wenn man sich den Internetauftritt des Café Kranzler anschaut und auch die Texte liest, könnte man meinen, dass es sich bei dieser Location um etwas ganz besonderes handelt. Doch unsere persönliche Erfahrung konnte dies nicht bestätigen. Das Café Kranzler, bzw. das, was davon übrig geblieben ist, hat seine besten Tage hinter sich. Oder waren wir vielleicht doch gar nicht im Cafè Kranzler?
Das trostlose Wetter machte nicht gerade Lust, auf einen grossen Spaziergang. Wir schauten noch kurz in das Europacenter und machten uns dann auf den Rückweg zum Hotel, das Hollywood Media Hotel, in dem Bernd und ich schon mal bei einem Musicalbesuch im Jahr 2009 logiert hatten.
Das Hotel ist sauber und adrett. Der Clou besteht darin, dass alle Zimmer einem Schauspieler bzw. einer Schauspielerin oder einem Regisseur gewidmet sind. Wer gern unter dem Portrait von Margret Rutherford nächtigt, kann das bei der Buchung ja erwähnen.
Vor der Musicalaufführung durfte natürlich ein gemütliches Essen nicht fehlen. Wir entschieden uns für das dem Hotel angeschlossene italienische Restaurant Capone. Die ausgesuchten Speisen mundeten uns sehr. Sollten wir uns mal wieder für das Hotel entscheiden, werden wir ganz sicher dort wieder essen.
Über die Musicalvorstellung hatte ich ja bereits gestern geschrieben. Aber ich möchte trotzdem nochmal sagen: Tanz der Vampire gehört den den Musicals, die wir uns immer wieder gern ansehen.

Nach der Vorstellung gingen wir zurück zum Hotel. Die Weihnachtsbeleuchtung zwischen zwei Stahl-Glas-Bauten konnte man ja gerade noch akzeptieren zu dieser Zeit.
Callas, so heisst die Hotelbar. Die Callas war zwar in erster Linie eine weltberühmte Sopranistin, aber sicher auch eine Schauspielerin. Deshalb passt der Name zum Hotel. Bei einem Cocktail liessen wir dort einen wundervollen Theaterabend ausklingen.
Vor der Abreise am nächsten Tag warfen wir vom Hauptbahnhof noch einen Blick auf Angela ihre Hütte. Sie könnte da mal eine Reinigungstruppe rankriegen.
Berlin – hat uns dieses Mal nicht so gut gefallen, was nicht unbedingt am Wetter lag. Der Kurfürstendamm ist einfach nur trostlos. Sorry liebe Hauptstädter, dass ich das so direkt sage. Im Ostteil der Stadt, da wo man früher nicht hinkonnte, also hinter der Mauer, scheint es netter zu sein.