
Früher war das so bei uns, ganz früher, als ich noch bei meinen Eltern wohnte. Da war samstags Badetag.
Es gab kein Badezimmer in der Wohnung. Waschen und Zähneputzen wurde in der Küche gemacht. Im Keller hatten wir eine Waschküche mit einer Badewanne, die wir uns mit 2 Familien teilen mussten. Heisses Wasser wurde in einem mit Holz beheiztem Kupferkessel zubereitet welcher Stunden vor dem Bad angfeuert werden musste. Am Kessel war ein Rohr mit einem sehr rustikalen Absperrventil, welches über der Badewanne endete, so dass man diese befüllen konnte. Sobald heisses Wasser in die Badewanne lief, war die Waschküche voll von beinahe undurchsichtigem Nebel. Nicht umsonst sprechen Segler von „Waschküche“ wenn plötzlich dichter Nebel auf See auftaucht.
In der Wohnung, in der Bernd und ich in Hamburg lebten, hatten wir ein Badezimmer mit Badewanne – so klein wie die Wohnung auch war. Die Badewanne diente gleichzeitig als Duschwanne. Als Spritzschutz diente ein Vorhang. Na ja, das kennt man ja: Wenn man beim Duschen nicht aufpasst, ist man plötzlich in dem Vorhang eingewickelt. Trotzdem war es möglich, auch zu zweit zu duschen. Irgendwie funktionierte das, ohne dass es im Bad eine Überschwemmung gab.
Viele Leute duschen ja lieber als das sie baden. Für die tägliche Körperpflege ist eine Dusche praktisch und spart Wasser. Allerdings ist es ein wenig mühsam, hinterher die Duschkabine trockenzuwischen. Aber es ist gemütlich und entspannend, mal ab und zu ein Vollbad zu nehmen. Badzusätze gibt es für alle Befindlich- und Unpässlichkeiten wie z.B. Glieder- und Muskelschmerzen, Abgespanntheit und Erkältungen. Oder für „einfach nur so“, weil es gut riecht und oder weil man sich mal entspannen möchte. Das hatten wir bereits in Hamburg zu schätzen gelernt. Und eine Badewanne ist schneller sauber- und trockengemacht als eine Duschkabine.

Als wir das Elbe-Penthouse kauften, hatten wir die Möglichkeit, auf die Gestaltung einfluss zu nehmen. Das Badezimmer ist nicht besonders gross. Trotzdem gelang es, darin eine Badewanne, eine separate Dusche (wir wollten uns nicht mehr im Vorhang einwickeln), ein WC und ein Waschbecken unterzubringen.
Wir geniessen es, ab und zu in die Wanne zu steigen und die Seele baumeln zu lassen, seinen Gedanken nachzuhängen. Früher sagte man ja oft, dass man in einer Wanne in seinem eigenen Dreck badet. In diesen Zeiten ist das sicher anders. Wenn ich täglich morgens nach dem Aufstehen dusche und dann am Samstagnachmittag in die Wanne steige, bin ich sicher nicht dreckig.

Ich liebe unsere Badewanne und möchte sie nicht mehr missen!
Und wenn mein Mann von der Arbeit kommt, geht’s frischgebadet ins Delta Bistro.