Foster Dad John hat neue Pflegekatzen aufgenommen, die Mutter Kari mit 4 Kleinen, die am 8. Mai, also vor 2 Tagen geboren wurden.
Schlaflos in Geesthacht
Ein kleiner Abriss des gestrigen Abends bzw. der letzten Nacht:
20:00 Uhr: Wir gehen ins Bett und schauen uns den Film Minority Report an.
23:00 Uhr: Licht aus, schlafen
23:10 Uhr: Mein Mann ist in den Schlaf gefallen
Irgendwann in der Nacht: Ich liege immer noch wach und kann nicht einschlafen (oder umgekehrt).
Später in der Nacht: Ich schlafe immer noch nicht während neben mir Bernd seelig schläft.
Noch später: Ich stehe auf und gehe zur Toilette und wieder ins Bett.
Irgendwann: Ich hab was geträumt und merke, dass ich tatsächlich geschlafen habe, bin aber nun wieder wach, hellwach. Mein Mann schläft.
Später: Draussen wird es schummerig, ich hören die ersten Vögel.
Früh morgens: Ich wälze mich von einer Seite auf die andere, kuschel mich an meinen Mann und auch wieder nicht, nur schlafen kann ich nicht.
Einen Film darüber kann man nicht drehen, ist ja nicht so spannend. Geärgert hab ich mich auch nicht, zwangsweise habe ich heute ja frei. Übrigens: Ich schaue nie nie nie auf die Uhr wenn ich nicht schlafen kann oder sonstwie nachts wach werde.
Schonung
Sich schonen bedeutet nicht, einfach nur immer die Beine hochlegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Schonen heisst auch, einen kleinen Spaziergang zu machen, also einen Spaziergang und nicht eiligen Schrittes durch die Gegend rennen.
Nachdem mir gestern genug sonne auf den Bauch geschienen hat, lockte der nahe grosse Strom namens Elbe. Ich schulterte die neue Kamera und ging los, ganz gemächlich, nur net hudeln. Ich will mich ja nicht überanstrengen, schliesslich will ich ja wieder gesund werden und hoffen, dass die 80-Prozent-Quote eintrifft nicht und nicht die 20er.
Langweilig ist es eigentlich nie an der Elbe. Irgendwas gibt es immer zu entdecken, und sei es ein Binnenschiff mit dem Heimathafen der Nachbarstadt Winsen drüben in Niedersachsen, auf dem auf dem Achterdeck die Wäsche im Fahrtwind an einer dort montierten Wäschespinne flatterte.
Als ich die Motoryacht sah, wurde mir ein wenig wehmütig ums Herz. Sie erinnerte mich an viele Jahre meiner Jugendzeit, während der ich die Sommerwochenenden und Ferienzeiten mit meinen Eltern auf unserer Yacht verbrachte, eine Zeit, die meine Persönlichkeit wohl ziemlich stark geprägt hat.
Lichteffekte, verusacht durch das Zusammenspiel von Sonne und Wolken, ein Baum mit markanter Rinde am Wegesrand (hunderte Male schon dran vorbeigegangen und noch nie bemerkt), Angler am Ufer, kaum zu entdecken – die Elbe ist einfach schön!
Körperverletzung!
Vor etwa einem Jahr gab es in Deutschland die Diskussion darüber, ob hier bei uns Beschneidungen aus religösen Motiven durchgeführt werden dürfen. Nachdem sich die religiösen Eiferer des Judentums und der Moslems zahlreich zu Wort gemelet hatten, wurde eigens ein Gesetz erlassen.
Sie sind da!
Vorgesternabend gewahrten meine Augen – ja, trotz der Sehschwäche kann ich noch sehen – bei einem kurzem Blick aus dem Fenster 2 Vögel am Himmel. Das ist ja nun nichts besonderes, Vögel gibt es viele und die fliegen ja auch mal. Aber diese Vögel erregten meine Aufmerksamkeit aufgrund der Art und Weise, wie sie flogen und der Form dieser Vögel. Sollten das die ersten beiden …?
Heute bekam ich die Gewissheit: Ja, die Schwalben sind da! Hatte ich mich doch nicht getäuscht am Montag, es waren die ersten Schwalben, die ich in diesem Jahr entdeckt hatte. Hach, es geht doch bergauf.
Und die Pappeln rauschen nun auch wieder im Wind wie das Meer, wenn die Wellen sich am Strand brechen. Brechende, äh, rauschende Pappeln und Schwalben machen noch keinen Sommer. Aber der ist im Anmarsch, egal, wie er in diesem Jahr ausfallen mag.
Zeitlos
In Stockholm wurde jetzt das Abba-Museum eröffnet.
Abba – Musik, die ins Ohr geht und in die Füsse, Musik, die auch mal nachdenklich stimmen kann, Musik, die ich immer hören kann, Musik, die für meine Gehörgänge einfach zeitlos ist.
Das Kreuz im Gerichtsaal
Inzwischen hat es ja wohl jeder mitbekommen, dass München ein Prozess stattfindet, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien hat, nämlich der sogenannte NSU-Prozess.
Wer anders als die Türken, diskutieren, nachdem ihren Medien Plätze im Gerichtssaal zugestanden worden sind, über diverse Dinge.
Erstmal ist festzustellen, dass die Türken, die leider Opfer der unsäglichen Bande geworden sind, in Deutschland ums Leben gekommen sind, und zwar haben sie hier gewohnt und gearbeitet, also haben sie sich freiwillig in Deutschland aufgehalten. Das ist natürlich kein Grund, Türken einach umzubringen. Es gibt überhaupt keinen Grund, Türken oder andere Menschen einfach umzubringen.
Aber worüber regen sie die Türkischen Beobachter nun überhaupt auf?:
Da ist zum einen ein Türkischer Parlamentsabgeordneter, der sich durch ein im Gerichtsaal hängendes Kreuz bedroht fühlt. Also bitte! Erstmal findet der Prozess in München, also in Bayern statt. Da gibt es wohl kaum einen Ort, an dem nicht irgendwo ein Kruzifix an der Wand hängt. Auch wenn mir das nicht unbedingt gefällt, das ist nun mal so. Ein Parlamentsabgeordneter, welcher Nationalität auch immer, sollte genügend Allmeinbildung haben um zu wissen, was in anderen Ländern üblich ist.
Zweitens handelt es sich um den Prozess gegen eine Deutsche Staatsangehörige, nicht gegen einen Türkischen Staatsangehörigen. Womit sich die Schlange wieder in den Schwanz beisst: Die Prozessbeobachter sind freiwillig anwesend. Niemand zwingt sie sich es anzutun, im Angesicht des Gekreuzigten dem Prozess beiwohnen zu müssen.
Türkische Zeitungen sehen den Prozess als Show ist weiterzulesen. Wer hat denn den Hype um den Prozess angestachelt? Ja richtig, die Türkischen Medien als klar geworden war, dass die keinen Platz auf der „Pressetribüne“ bekommen hatten. Als das Gericht einer Neuvergabe der Medienplätze zugestimmt hatte, schnellte die Anzahl der Bewerbungen nahezu dramatisch in die Höhe, will heissen, das Interesse an diesem Prozess stieg gewaltig. Und wieder beisst sich die Schlange in den Schwanz: Die Türken selbst haben diesen Prozess dazu gemacht, was er nun – auch aus meiner ganz persönlichen Sicht – geworden ist, nämlich ein Showprozess, in dem Frau Zschäpe eine Aufmerksamkeit bekommt, die ihr nicht gebührt.
Also liebe Türkische Prozessbeobachter, macht das, was ich von allen Ausländern erwarte, die sich in Deutschland aufhalten: Akzeptiert die Deutschen Gepflogenheiten so wie sie sind, ich mach das im Ausland auch.
Und da bleibe ich mal beim Beispiel Türkei: Wenn ich, wie bei einem Urlaub dort geschehen, vor jedem Schaufenster angequatscht werde, in das ich mal interessiert hineingeschaut hatte, dann ist das eben so! Wenn ich vor einem Restaurant, an dem ich aus einem anderen Restaurant kommend satt und zufrieden vorbeigehe, angequatscht und herein genötigt werde um zu essen – dann ist das so! Wenn Frauen eine Moschee besichtigen möchten und sich dafür entsprechend, nach Türkischer Meinung züchtig, bekleiden müssen – dann ist das so! Wir machen daraus kein Drama. Wir machen unseren Urlaub freiwillig in der Türkei, was im übrigen einer der schönsten Urlaube war, den je gehabt habe, und da ist eben manches andes als zu Hause.
Wieder eine Unpässlichkeit
Unpässlichkeit, das mag wohl eher harmlos ausgedrückt sein:
Gestern Nachmittag ging das los: Schwierigkeiten beim Aussprechen eines bestimmen Wortes, leichte Sehstörungen und ein taubes Gefühl an der linken Lippenseite. Ach, das wird schon wieder! Zuhause stellten wir dann fest, dass sich mein Mund beim Lächeln schief verzog und dass sich die Sehstörungen auf das Linke Auge beschränkten. Persönliche Tests meiner Feinmotorik ergaben keine Auffälligkeiten. Trotzdem war ich benruhigt und suchte einen Ratschlag unserer Nachbarin. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schlossen wir einen leichten Schlaganfall aus und wollten erstmal eine Nacht darüber schlafen.
Heute war keine Besserung eingetreten. Beim Sprechen musste ich mich anstrengen, die Worte eingermaßen vernünftig über die Lippen zu bekommen, beim Trinken des morgendlichen Kakaos musste ich aufpassen, nicht zu sabbern. Die Sehstörungen traten auch wieder auf. Wir entschieden, dass ich erstmal den Hausarzt aufsuche.
Kurz vor acht Uhr stand ich dort am Thresen und schilderte meine Beschwerden. Ich hatte gerade meinen Kindle aufgeschlagen, als ich auch schon aufgerufen wurde obwohl 2 Patienten vor mir schon im Wartezimmer saßen. Meiner Verwunderung darüber ausdruckverleihend meinte die Ärztin, dass ich mit meinen Beschwerden absoluten Vorrang hätte, wovon ich dann ziemlich begeistert war.
Nach ein paar Tests (Zeigefinger auf die Nasenspitze, mit geschlossenen Augen geradeaus gehen und anderen Dingen) meinte die Ärztin, dass es sich vermutlich um eine Nervenentzündung im Gesicht handelt und fragte, ob ich offen gefahren sei. Natürlich war ich das bei dem Wetter der letzten Tagen, sogar hardcoreoffen, nämlich mit heruntergelassenen Scheiben und ohne hochgeklapptes Windschott. Na ja, es könnte davon herrühren meinte die Ärztin dann. Ich erhielt eine Überweisung zum Neurologen um Gewissheit zu bekommen, was die Ursache meiner Beschwerden ist.
Der Neurologe machte die gleichen Tests und noch ein paar mehr und ich merkte, dass meine linke Gesichtshälfte anders reagierte als die rechte. Per Ultraschall wurden meine Halsschlagadern untersucht, an denen keine Auffälligkeiten festzustellen waren.
Ergebnis seiner Untersuchungen: Eine Nervenentzündung. Meine Frage, wie man sich sowas zuzieht, beantwortete er, damit dass das Viren sind. Ich bekam starke Tabletten verschrieben sowie ein Medikament, welches die Wirkung auf den Magen in Grenzen halten soll sowie eine Augesalbe für mein mittlerweile trändendes linkes Auge. Für 10 (!) Tage bin ich nun krankgeschrieben, ich soll mich schonen! Er gab mir noch mit auf den Weg, dass siche die Lähmungserscheinungen im Gescht in den nächsten Tagen noch verschlimmern könnten. Ich soll dann keinen Schreck bekommen, wenn ich in den Spiegel schau. Die Chance, dass nichts davon nachbleibt, beträgt 80 Prozent. Also hoffen und daumendrücken.
Am Montag soll ich wieder vorbeikommen. Schauen wir mal, wie dann man Zustand ist.
Leider musste ich heute eine geschäftliche Einladung zu einer Ausfahrt auf der Elbe anlässlich des Hafengeburstages und der Taufe der MS Europa 2 am Freitagabend absagen.
Vorbei
Der Kirchentag in Hamburg ist seit gestern beendet. Mich hat dieser Kirchentag insofern berührt, als dass ich in der Mittagspause damit zu tun hatte weil die Hamburger City total voll war. Menschengruppen, die abrupt mitten auf dem Gehweg stehen blieben, ihre Hamburgkarte auseinanderfalteten und diskutierten, wo sie denn nun hinmüssten oder hinwollten, sodass ich sozusagen die Notbremse ziehen musste, um nicht plötzlich inmitten dieser Gruppe zu stehen und Einer der ihren zu werden.
Kirchentagbesucher, so sie denn nicht eh von Weitem am blauen Schal zu erkennen waren, waren ganz leicht auszumachen: Irgendwie merkwürdig gewandetgekleidet, immer einen Rucksack dabei – ein merkwürdiges Völkchen, jedenfalls, was die ältere Generation betrifft, sagen wir mal 40 Jahre und aufwärts. Ein Radiomoderator hat es treffend formuliert: Haare ja – aber keine Frisur.
Na ja, nun ist für ein paar Tage wieder Ruhe in Hamburg eingekehrt. Am Donnerstag beginnt der der Hafengeburtstag, von dem ich am Freitagabend auch ein Teil sein werde. Dazu dann am Ende der Woche mehr.
White Dinner
Anlässlich des heutigen verkaufsoffenen Sonntags, in der kleinen Stadt an der Elbe Marktsonntag genannt, veranstalten die Geesthachter Geschäftleute in der Einkaufsstrasse das 1. White Dinner. Hier wird es „Weisse Tafel“ genannt. Ob man das nun Deutsch oder Englisch nennen muss, ist für mich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Weisse Tafel klingt irgendwie so provinzionell. Gut, Geesthacht ist ja auch Provinz. Dann passt es auch.
Die Geschäftsleute stellen mit weissen Tischdecken versehene Tische bereit und Bänke. Zu Essen und zu Trinken muss sich jeder selbst was mitbringen. Und die Teilnehmer sollten in weiss gekleidet sein. Die Idee stammt ursprünglich aus Frankreich, wo das erste White Dinner überhaupt stattgefunden hat.
Es heisst, es hätten sich etwa 400 Teilnehmer angemeldet. Natürlich gibt es auch Platz für die, die sich spontan entschieden haben, sich in der Fussgängerzone die Sonne in den Prosecco und auf den Kartoffelsalat scheinen zu lassen.
Wegen des heutigen Martksonntags hat mein Mann heute Nachmittag auch Dienst. Ich entschied mich, ihn auf seinem Weg zur Arbeit zu begleiten. Es war schon merkwürdig, die ganzen Menschen in weisser Kleidung zu sehen. Es hatte manchmal den Anschein, als wär die ganze Stadt voller Ärzte und Pfleger. Bei den Damen war das nicht so krass. Die schmücken sich zusätlich schon mal mit einem kessen Hut oder anderen Accessoires. Da sind Männer doch etwas steriler.