Jetzt sind es nur noch 4 Monate bis zu Rente. Am Donnerstag wird der Antrag in die Wege geleitet.
Alsternebel
Heute war Nebel über und in Hamburg, demzufolge auch an, über und auf der Binnenalster. Alle 4 Fotos habe ich heute Mittag aufgenommen, innerhalb von ca. 20 Minuten. Die Nebelverteilung war schon sehr merkwürdig.
Totengedenktage
Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag – gibt es noch mehr derartige Tage? Ich weiss es nicht, und ich brauch sie auch nicht um derer zu Gedenken die ich kannte, die mal ein Teil unserer einst grossen Familie waren. Es bringt mir nichts, zum Friedhof zu pilgern um dort ein Lämpchen aufzustellen, nur weil „man das eben so macht“. Unsere Familie ist eh evangelisch und hat noch nie rote Lämpchen aufgestellt. Aber ich hörte von Freunden, dass es so ist und die Nachbarn könnten ja sonstwas denken, wenn man das nicht täte. Rote Lämpchen auf einem Grab? Das ist doch kein Puff!
Die Erinnerung an ALLE Familienmitglieder, die nicht mehr unter uns weilen, trage ich im Herzen. Während eines Jahres gibt es viele viele kleine Momente, und sei es nur eine Uhrzeit – 22:22 Uhr z.B. – die Erinnerungen an meine Altvorderen hervorrufen. Das ist für mich viel viel wichtiger, als an vorbestimmten Tagen zum Friedhof zu gehen.
Ich vergess es leider immer, wenn ich mit meiner Mutter zum Friedhof gehe, wo in unserem Familiengrab die Asche meines Vaters, die sterblichen Überreste seiner Schwester und ihrer Eltern ruht: Ich möchte ein Fläschen Schnaps und Gläser mitnehmen und auf die, die unter der Erde liegen, ein Schlückchen trinken. Und einen Schluck würde ich auf das Grab giessen. Die nächste Gelgenheit bietet sich im Januar zu Vaters Geburtstag. Meine Tante würde sich vermutlich im Grabe umdrehen. Ihre Beerding war eh filmreif. Meinem Vater und meiner Oma würde das gefallen. Hoffentlich denk ich daran.
Nachtrag:
Was hat das Bild oben mit dem Totensonntag zu tun?
Nun, es spiegelt meine Gedanken an meine verstorbenen Verwandten wieder, nicht trauerndes Gedenken sondern fröhliches Gedenken. Das Foto wurde übrigens gestern, am 22. November 2014, auf unserer Terrasse aufgenommen, und nicht im Hochsommer.
Weihnachtsmuffel
Die Weihnachtsmärkte haben noch nicht eröffnet und doch steht mir das Weihnachtsgetue schon jetzt bis zum Hals. Weihnachtsmärkte selbst interessieren mich überhaupt nicht. Selten findet man dort mal was aussergwöhnliches, wenn man überhaupt die Möglichkeit hat, sich umzuschauen. Die Menschenmaschen schieben sich dort durch die schmalen Gänge bzw. bleiben unerwartet stehen weil sie glauben, was nettes entdeckt zu haben und versperrren den Blick auf die Buden. Bei den Punschständen ist das Gewusel noch grösser weil eben die Menschentrauben dort stehen und sich einen antüdeln. Man kommt kaum vorbei und man muss fast schon ein wenig Gewalt anwenden, um sich Platz zu schaffen. Jetzt heisst es wieder für mich: Am Jungfernstieg die Strassenseite wechseln und statt durch die Spitaler Strasse durch die Mönckebergstrasse gehen um dem Gewusel auszuweichen wenn ich meinen Mittagspausenrundgang mache.
In den Geschäften blinkt und glitzert die Weihnachtsdeko in künstlichem Tannengrün, in einigen Läden dudelt den ganzen Tag Weihnachtsmusik. Das Verkaufspersonal tut mir unendlich leid, das 4 Wochen ertragen zu müssen. Wird eigentlich mehr gekauft zu Weihnachten wenn die Geschäfte dekoriert werden? Wer Weihnachen was schenken möchte, tut das doch ohnehin, egal ob da Weihnachslieder zu hören sind und Kugeln, Lämpchen und Lametta glitzern. Allerdings: Früher war mehr Lametta!
Wir haben im vorigen Jahr unsere heimischen Weihnachtsdeko schon sehr minimalistisch gehalten und ich habe keine Lust, das in diesem Jahr zu ändern. Es wird ein paar wenige Akzente gebe und damit basta! Einen Weihnachtsbaum werden wir auch nicht kaufen. Schade zwar um einige schöne und aussergewöhnliche Stücke, die wir uns im Lauf der Jahre für den Weihnachtsbaum angeschafft haben und auch schade für die stylischen Kerzenhalter aus Wien.
So ganz verweigern wir uns Weihnachten also nicht. Es gibt ja auch unsere traditionelle Familienvorweihnachtsfeier. Am 24.12. werden wir wieder mit unseren Müttern zusammensein. Gerade die legen ja noch Wert auf Weihnachten. Vielleicht backe ich sogar mal wieder einen Stollen.
Jedenfalls das ganze Brimborium, was da ab Montag abgehen wird, ist absolut nicht meins!
Ole Lüüd!
In Hamburg-Övelgönne gibt es einen Museumshafen, schon viele Jahre. Und dortselbst gibt es auch eine vornehme Seniorenresidenz, nicht ganz so viele Jahre. Im Museumshafen gibt es Schiffe, die, man höre und staune, mit Dampf betrieben werden. Moderne Schiffe hätten in einem Museumshafen ja auch nichts verloren.
Nun ist es so, dass diese mit Dampf betriebenen Schiffe auch fahrbereit sind und, meist am Wochenende, Touren auf der Elbe unternehmen, gegen Bezahlung vesteht sich. Der Fahrpreis trägt zur Erhaltung der Schiffe bei. Richtig alte Dampfer werden mit Kohle befeuert, die Wasser erhitzt, welches zu Dampf wird und mittels einer gewissen Technik den Propeller dreht damit das Schiff fahren kann. Man kennt das.
Nun ist es aber auch so, dass in der Seniorenresidenz Senioren wohnen, auch wasserseitig. Und diesen Senioren gefällt es gar nicht, dass, besonders an den Wochenenden im Sommer, die Dampfer auch fahren und nicht nur Dampf sondern auch dicken schwarzen Rauch erzeugen, welcher den langen Schornsteinen entweicht und angenehm schwefelig riecht. Senioren wären keine Senioren, wenn sie nicht was zum Meckern hätten. Man kennt das. Sie behaupten, und das mag ja auch richtig sein, dass es in ihren wasserseitig gelegenen Residenzwohnungen sommers recht heiss wird, was ich ihnen sogar glaube. Da ist nämlich von morgens bis abends Sonne. Das kennt man – von den Sonnenuntergängen über dem Hafen. Weiter behaupten die wasserseitigen Senioren, dass sie kein Fenster öffnen könnten, jedenfalls nicht wenn die Sonne scheint und die Dampfer fahren, weil nämlich der Rauch in ihre Wohnungen zieht, dort alles verschmutzt und sie ständig husten müssten.
Liebe wasserseitigen meckernden Senioren! Die Dampfschiffe fahren auch mal weg und liegen nicht ständig vorsichhindampfend vor Ihren Fenstern. Desweiteren wäre es ein grosser Zufall, wenn an jedem Wochenende der Wind aus der gleichen Richtung weht und den Rauch in Ihre ach so teuren Wohungen drückt, es sei denn, der Wettergott macht das mit Absicht um Sie zu ärgern.
Ich möchte Ihnen drei Vorschläge unterbreiten, wie Sie dem Dilemma entgehen könnten:
1. Gehen sie während der Zeiten, während der es ihnen stinkt, in einen der sicher vorhandenen netten Aufenthaltsräume der Residenz und gönnen sich ein Stück Torte, meinetwegen auch Diättore, und trinken sie dazu entkoffeinierten Kaffee, entkoffeiniert, damit sie mal runterkommen. Ein Tässchen Tee ginge auch.
2. Schnappen Sie sich den Rollator oder eine andere Gehhilfe und machen Sie einen Spaziergang oder eine Hafenrundfahrt und bestaunen sie die vorbeifahrenden dampfenden Museumsschiffe.
3. Im Sommer die Fenster öffnen, wenn die Sonne da draufscheint, bringt eh nichts. Machen Sie das abends wenn es abgekühlt ist.
Die wasserseitigen Senioren haben sich sicher schon an die Hausleitung der Residenz gewandt, dieser mit ihrer Gehilfe vor der Nase rumgefuchtelt, sich beschwert und mit Mietkürzung gedroht. Man kennt das ja. Da die Hausleitung aber wohl auch nicht helfen kann, haben sich die Senioren nun an die Zeitung gewandt.
Zum Nachdenken
Die Kirche mein, dass es unnatürlich sei, wenn sich zwei Personen des gleichen Geschlechts lieben. Über Wasser zu gehen ist aber total normal.
Nicht ganz einer Meinung
Es ist sehr sehr selten, dass die Meinungen meines Mannes und von mir nicht übereinstimmen. Aber gestern Abend ist es passiert. Was war geschehen?:
Wie ich kürzlich verkündete, hatten wir Karten für die Eröffnung für das STAGE THEATER AN DER ELBE gewonnen mit der anschliessenden ersten Aufführung vor Publikum des Musicals „Das Wunder von Bern“. Wir fanden uns rechtzeitig auf der Überseebrücke im Hamburger Hafen ein, so dass wir einen Platz in der ersten Reihe hatten, mit Blick auf das gegenüberliegende neue Theater, welches noch im Dunkeln lag. Um die Wartezeit zu verkürzen und um die Gäste ein wenig aufzuwärmen, wurden Glühwein und heisse Schokolade gereicht. Nach ein paar kurzen Reden, u.a. auch vom Hamburger Bürgermeister, wurde das Lichtspektakel ausgelöst. Es gab eine kleine Lasershow, verbunden einem Höhenfeuerwerk. Die Elbe wurde in diesem Bereich extra für ein paar Minuten für den Schiffsverkehr gesperrt. Nach der Show ging es mit den schwimmenden Musicalshuttles auf die andere Elbseite und wir konnten das neue Theater in Augenschein nehmen. Jacken und Mäntel konnten an der Garderobe kostenfrei abgegeben werden. An den Bars gab es Getränke umsonst, ebenso wie Brezn.
Wir fanden noch einen freien Stehtisch im Foyer und unterhielten uns nett mit anderen Gästen, die auch die Karten für diese Veranstaltung gewonnen hatten. Von Radio Hamburg tauchte eine Reporterin auf, die uns zu unseren ersten Eindrücken über das Theater befragte. Bisher hatten wir nur das Foyer gesehen. Es dominieren die Farben rot (Teppichboden) und weiss (Wände etc), was dem Foyer einen recht frischen Ausdruck verleiht. Zur Elbe hin gibt es eine grosse Glasfront mit Blick auf den Hafen und Hamburg. Wir waren sehr angetan.
Etwa 20 Minuten vor dem Vorstellungsbeginn wurden die Türen zum Zuschauerraum geöffnet und wir nahmen unsere Plätze ein. Die roten, indirekt beleuchteten Wandelemente, sorgen für ein angenehmes Licht im Saal. Bisher waren Bernd und ich einer Meinung.
Wenige Minuten vor der Aufführung erschien eine Dame vor dem Vorhang und berichtete, dass nach vielen Wochen der Proben heute die erste Vorstellung vor Publikum gezeigt wird und alle, Darsteller wie Technik und alle anderen Personen, die zum Gelingen der Aufführung beitragen sollen, ziemlich nervös sind. Deshalb bitte man um die Unterstützung des Publikums. Dann hob sich der Vorhang. Das erste Bühnenbild war eine Nachkriegsküche im „Pott“, die so auch in jeder anderen Gegend hätte sein können und die in ähnlicher Form früher auch bei uns zu Hause vorzufinden war. Für mich war es ein Zeitsprung zurück in eine andere Zeit.
Die Handlung, die aus 2 Handlungssträngen besteht, will ich nur kurz skizzieren: Nach vielen Jahren in Russischer Kriegsgefangenschaft kommt der Vater zurück zu seiner Familie. Er kommt nicht so recht damit klar, dass sich die Kinder inzwischen weiterentwickelt haben und mehr oder weniger ihr eigenes Leben führen. In abgewandelter Form fällt der Satz: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch …. “ Erst nach und nach entwickelt der Vater wieder ein innigeres Verhältnis zu Frau und Kindern. Die Geschichte der Fußballweltmeisterschaft 1954, die ja von Deutschland gewonnen wurde, wird in diese Familiengeschichte eingebettet. Auch hier fallen Worte, die man schon mal gehört hat, wie z.B. „Der Ball ist rund ….“
Die Bühenbilder bewegen sich beim Wechsel nahtlos miteinander, teils aus dem Boden, teils von hinten und aus den Seiten kommend und verschwindend. Special effects gibt es nicht, aber alles ist nett anzuschauen.
Am Ende wird Deutschland dann Weltmeister. Das Endspiel wird sehr spektakulär an der hinteren Bühnenwand dargestellt. Durch eine ausgefeilte Technik werden Teile des Spielfeldes auf die Wand projiziert. Die „Fußballer“ laufen, an Seilen hängend, auf diesem Spielfeld auf und ab und hin und her und schießen die projizierten Bälle. Wie die es schaffen, gerade immer da zu sein, wo ein Ball auftaucht, der ja eigentlich gar nicht vorhanden ist – das ist schon eine beachtliche Leistung und war einen Sonderbeifall wert.
Nicht nur im Fußball gab es ein Happyend, was ja seit 60 Jahren bekannt ist, auch die Familie fand wieder zusammen und alles war wieder gut. Standingovations vom begeisterten Publikum am Schluss.
Soweit so gut. Mir hat’s gefallen und ich würde mir das Musical noch einmal ansehen, wenn es sich denn mal ergibt. Ich würde also nicht unbedingt in absehbarer Zeit Karten kaufen wollen. Und mein Mann? Der fand das gar nicht gut. Die Geschichte der Vater-Sohn-Beziehung gefiel ihm z.B. nicht, die Musikstücke auch nicht. Bernd würde sich das Stück nicht mehr anschauen. Er sagte, er kann sich in das Stück nicht reinfinden. Tja, ungewöhnlich, dass wir nicht einer Meinung sind.
Die Welturaufführung findet am 23. November statt. Gestern war es nicht mehr als eine öffentliche Probe, von der Eröffnung des Theaters mal abgesehen. Vielleicht werden in den verbleibenden zwei Wochen noch ein paar Änderungen vorgenommen.
Lebenszeichen
Mir geht’s gut, alles ist in Ordnung. Es passiert nur derzeit einfach nichts, was ich für bloggenswert erachte.
Das Wunder von Bern
Nach dem Film wird Das Wunder von Bern in 3 Wochen in Hamburg Weltpremiere haben, also wird es eher eine Welturaufführung. Für dieses neue Musical wurde an der Elbe, gegenüber den Landungsbrücken ein neues Theater gebaut. Damit hat Hamburg 4 Spielstätten für Musicals von Stage Entertainment.
Bernd und ich sind ja bekanntermaßen Musicalfans, waren aber bislang noch nicht so richtig davon überzeugt, dass wir uns Das Wunder von Bern auch wirklich anschauen würden. Diese Frage wurde uns nun abgenommen: Wir, bzw. Bernd, hat Karten für die erste öffentliche Aufführung gewonnen, die am 10 November im neuerbauten „Theater an der Elbe“ stattfinden wird. Zusammen mit dieser ersten öffentlichen Aufführung wird das neue Theater eröffnet. Dazu wird es vor der Aufführung ein Feuerwerk geben, welches wir uns von einer Tribüne aus ansehen dürfen, welche irgendwo beim Museumsschiff „Cap San Diego“ aufgestellt wird. Nach dem Feuerwerk geht es dann mit den Hafenfähren über die Elbe zum neuen Theater. Wir sind gespannt, wie es wird.
Unglaublich!
Das muss man sich mal vorstellen: Am 1. November kann man in kurzen Hosen und T-Shirt auf der Terrasse sitzen. Wann hat’s sowas schon mal gegeben. 17 Grad war die Temperatur, im Schatten. In der Sonne waren es bestimmt 20 Grad, wenn nicht sogar knapp darüber.
Da die „guten“ Gartenstühle bereits seit 2 Wochen im Keller stehen, hab ich einen von den 17 Jahre alten Stühlen rausgekramt, Kissen drauf, ich drauf und dann Espresso getrunken. Ich sag ja immer: So kann es bleiben bis Weihnachten und darüber hinaus.