Unvorstellbar und abartig

In Tschetschenien gibt es keine Schwulen – behauptet Präsident und Diktator Kadyrow. Wir wissen es besser: Es gibt absolut keinen Zipfel dieser Erde, in dem es keine schwulen Männer gibt, uns gibt es überall.

In Tschetschenien werden schwule Männer von den Behörden verfolgt und ihre Familien werden zum Ehrenmord angstiftet. Das ist abartig, das ist pervers, das ist unsagbar unmenschlich, es ist unvorstellbar. Ich kann nicht verstehen, warum man so verbort sein kann. Und der Kreml sagt nichts dazu. Logisch, Putin selbst hat ja vor geraumer Zeit die Gesetze bezüglich homosexueller Offenheit geändert.

Die Vereinten Nationen haben sich diesbezüglich direkt an Putin gewandt. Wir wissen alle, dass die UN leider ein recht schwacher Verein ist und ebenso wissen wir, dass Putin sich einen Dreck darum schert.

Leider ist es immer noch so, dass Schwulenhass nicht allein ein russisches Problem ist. Viele Familien überall auf der Welt, auch in der westlichen, werden es schön unter der Decke halten, wenn ihr Filius keine Enkelkinder präsentieren möchte und lieben mit einem Mann unter einer Decke liegt als mit einer Frau.

„Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt!“ (Rosa von Praunheim)

Meine Mutter!

Gestern war wieder „Muttertag“, will sagen, der wöchentliche Besuch bei meiner Mutter im Seniorenheim und sie erzählte mir folgendes: Sie hat jetzt eine Dame kennengelernt, eine Zimmernachbarin, eine Dame, die sprechen kann und auch will. Die beiden Damen haben auch einen Platz bei den Mahlzeiten am gleichen Tisch.

Besagte Dame sitzt im Rollstuhl. Ein Bein ist amputiert, ein Arm ist nur beschränkt einsatzfähig. Den Rollstuhl kann sie nur mit einer Hand vorwärtsbewegen, was entsprechend langsam geht. Meine Mutter benutzt den Rollator wenn sie zu den Mahlzeiten geht, dafür reicht ihre Kraft, während sie ja sonst auch im Rollstuhl sitzt.

Wenn die Damen ihre Mahlzeiten beendet haben, begeben sie sich gemeinsam zu ihren Zimmern, sie haben ja den gleichen Weg. Und was macht meine Mutter dann?: Damit die andere Dame es etwas leichter hat, schiebt meine Mutter den Rollstuhl mit ihrem Rollator! Ich möchte bei dieser Gelegenheit in Erinnerung rufen, dass meine Mutter im nächsten Monat ihre 93. Geburtstag begeht.

In der Binnenschifffahrt kennt man so was in der Art auch, da nennt man das einen Schubverband.

Ja zu Erdogan!

Die in Deutschland lebenden Türkischen Wahlberechtigten, die zu dieser ominösen Abstimmung gegangen sind, haben mit Mehrheit für Erdogan abgestimmt. Auf Radio Hamburg wurde heute morgen ein paar Meinungen per Telefon gebeten. Ein Türke, der ein einwandfreies Deutsch sprach und auch seiner Aussprache konnte man nicht entnehmen, dass er Türke ist, ist der Meinung, dass man den Europäern mal zeigen will, was Sache ist. Man will sich von den Europäern nicht länger verarschen lassen. Die Sache mit Armenien brachte er ebenfalls zur Sprache. Von einer Protestwahl war die Rede.

Dazu kann man eigentlich nur sagen: Denn sie wissen nicht, was sie tun.

Und noch eins: Alle Türken, die in Deutschland und anderswo in Europa, für Erdogan abgestimmt haben, sollen bitte schleunigst in ihr Heimatland gehen und sich dort dem Ausnahmezustand und den Gesetzen und dem Despoten unterwerfen. Man kann nur sagen: Raus hier!

Orangenkuchen


Es ist lange her, seit ich hier ein Rezept veröffentlicht habe. Es ist mal wieder an der Zeit.

Bei diesem scheußlichen Osterwetter muss es etwas sein, was nach Sonne schmeckt und auch so aussieht: Der Orangenkuchen. Ich habe den Kuchen vor einigen Jahren in einem Weblog entdeckt, welches nicht mehr existiert. Interessant an diesem Kuchen ist die Tatsache, dass für den Orangengeschmack eine komplette Orange, sozusagen mit Haut und Haaren, geschreddert wird. Das könnt ihr euch nicht vorstellen? Probiert es mal aus, das ist der pure Orangengeschmack. Und der Kuchen ist ganz schnell gemacht:

1 Bio-Orange
250 g Zucker
125 ml Sonnenblumenöl
3 Eier
500 g Mehl
1 Tütchen Backpulver
1 Zitrone
Puderzucker

Die Orange – mit der Schale! – in handliche Würfel schneiden, Kerne, falls vorhanden, entfernen,
zusammen mit dem Zucker, dem Öl und den Eiern im Mixer schreddern bis eine homogene Masse entstanden ist. Backpulver mit dem Mehl vermischen und unter die Orangenmasse rühren. Den Teig in eine Kastenform füllen und bei 180 Grad Umluft ca. 50 Minuten backen, Stäbchenprobe nicht vergessen!

Aus dem Saft der Zitrone mit Puderzucker eine Glasur herstellen, man kennt das. Wenn ihr denkt, dass der Kuchen fertig ist, aus der Form stürzen, wieder aufrichten und den noch warmen Kuchen mit der Zitronenglasur glasieren.

Ich habe die Glasur mit dem Saft einer halben Orange gemacht, das macht den Kuchen noch orangiger!

Wir nehmen den Kuchen heute Nachmittag mit zu meiner Mutter um bei ihr im Seniorenheim ein sonnigen Osternachmittag zu haben.

Titanic – 15. April 1912

Traditionen bewahren


Traditionell isst man Karfreitag Fisch, das muss so, das gehört so! Da mein Mann auf Fisch aber lieber verzichtet – es könnte ja sein, dass sich im Filet noch eine Gräte versteckt hat – kommt bei uns Fisch in Klotzform auf den Tisch, Klotzfisch eben. Und da ich keine Lust habe, Kartoffeln zu kochen und zu schälen, oder umgekehrt, und dann mit Muskelkraft zu Pürree zu verarbeiten, gibt es zum Klotzfisch eben Pü aus der Packung, was übrigens sehr schmackhaft ist und auch optisch was hermacht.

So sind wir eben: Pü aus der Packung, dafür machen wir unsere Pasta selbst.

Durchblick – noch


Obwohl das Laub der Pappeln, die um das Elbe-Penthouse herumstehen, noch nicht ganz ausgebildet ist, kann man schon leicht das typische Rauschen, fast so wie Meeresrauschen, hören, wenn der Wind durch die Bäume streicht.

Noch hat man den Durchblick durch die Baumkronen, entweder in den blauen Himmel, wenn die Sonne mal scheint, oder ins Bett (oben links vom Stamm der Pappel) unserer Freunde Claudia und Thomas im Haus gegenüber. Manchmal sehe ich sie dort ihren Morgenkaffee schlürfen, noch. Aber das wird bald vorbei sein – bis zum Herbst. Dann können wir uns wieder zuwinken – die beiden aus dem Bett und ich aus dem Fenster.

Glasbruch

Fast wie handaufgebrüht schmeckt Filterkaffee, der mit dieser Kaffeemaschine zubereitet wird. Das Wasser wird oben in einem Glaskessel erhitzt und läuft dann durch das System in den Filter mit dem Kaffeepulver und tropft dann in die Glaskanne. Direkt-Brüh-Prinzip heißt das System.

Diese Maschine hatten wir schon viele Jahre in Betrieb, für Besuch. Denn an einer Kaffeetafel mehrere Personen mit einem Volltautomat mit Kaffee zu versorgen, ist relativ mühsam.

Die Maschine ist insofern etwas unpraktisch weil sie einen hohen Stauraum benötigt. Sie kann natürlich auch auf der Arbeitsplatte stehen, aber was soll das wenn sie nicht benötigt wird. Also verschwindet sie in einem Schrank, in welchem auch die Polster für die Terrassensessel ihren Platz haben.

Ein Griff – und die Maschine fiel aus dem Schrank, herausgerissen mit dem Polster. Eine neue Maschine ist schon unterwegs. Sonntag nehmen wir eine Kanne frischgebrühten Kaffee mit zu meiner Mutter.

Fällt das eigentlich unter den Versicherungsbegriff „Glasbruch“?

Der Heimflug

Irgendwie müssen wir vom Big Apple ja wieder nach Hause kommen. Direktflüge von NY nach HH gibt es kaum, aber es gibt sie. Hamburg ist zwar das Tor zur Welt, das bezieht sich aber nur auf die Schifffahrt. Im internationalen Überseeflugverkehr ist Hamburg nahezu bedeutungslos.

Inzwischen steht fest, mit welcher Flugsesellschaft wir nach Hause fliegen werden, unsere Flugnummer ist UA864. Wie, UA sagt euch nichts? Die Fluggesellschaft war doch gerade in aller Munde und in allen Medien wurde darüber berichtet, dass ein Passagier mit Gewalt aus einer Maschine geholt worden ist weil die Flug überbucht war. Nun denn, wir werden sehen, wie das bei uns wird. Vielleicht klappt ja auch alles – obwohl TUICruises sicher einen Sonderpreis vereinbart hat.

Der Neue!


Fast auf den Tag genau ging heute nach 14 Jahren eine Ära zu Ende, unsere Cabrio-Zeit. Am 28. März 2003 hatten wir unser erstes kleines Cabrio übernommen, den Peugeot 207cc. Leider war im keine lange Lebenszeit beschieden. Im Sommer des gleichen Jahres wurde der Wagen durch einen Auffahrunfall ein Totalschaden – unverschuldet. Wir bestellten das gleiche Modell nochmal. Im September 2011 gab es dann das größere Modell 308cc. Es war eine schöne Zeit und eine tolle Erfahrung, offen zu fahren, besonders abends oder nachts. Aber die Zeiten ändern sich. Wir sind nicht die Menschen, die am Wochenende mal eine Spritztour machen und um 2 Minuten zum Supermarkt zu fahren oder 1 x in der Woche nach Lübeck zu meiner Mutter – dafür braucht es kein Cabrio.

Es war schon ein merkwürdiges Gefühl als wir heute die letzte Fahrt mit dem alten Wagen antraten, der ja leider in den letzten Tagen noch beschädigt worden war. Egal – wir schauen nach vorn.

In den nächsten Tagen werde ich mich mit der umfangreichen Technik vertraut machen. Wir haben zwar eine kleine Einweisung bekommen, aber viel blieb davon nicht hängen, man kennt das. Aber erstmal können wir fahren und die wichtigsten Funktionen können wir bedienen.

Ein paar Einzelheiten des Wagens werde ich noch separat fotografisch festhalten. Hier ein erster kleiner Eindruck der Frontscheinwerfer mit dem LED-Lichtsystem Thors Hammer.