Wenn ich weiss, dass ich zu einer ungewöhnlich frühen Zeit aufstehen muss, schlafe ich ziemlich unruhig und bin ziemlich oft wach – obwohl der Wecker entsprechend gestellt wurde. So auch in dieser Nacht, der Nacht vor dem neuen Wagen. Der Wecker war auf 04.30 Uhr gestellt, aufgestanden sind wir schon um 04.10 Uhr. Das war auch gut so, hatten wir doch nicht bedacht, dass die U-Bahn zu so früher Stunde nur alle 20 Minuten fährt.
Um 05.12 Uhr fuhren wir mit er U-Bahn zum Hauptbahnhof, unser Zug sollte um 05.46 Uhr fahren. Er war sogar pünktlich. Als der Zug hielt standen wir direkt vor dem Einstieg zu unserem gebuchten Waggon, unsere Plätze zu finden war recht einfach. Der Zug war noch ziemlich leer, so dass es kein grosses Gedränge gab. Gebucht hatten wir einen Grossraumwaggon, Nichtraucher. Grossraum kann ganz interessant sein, aber auch nervig. Und das war leider heute der Fall. 8 Frauen sassen bereits drin und hatten schon die erste Sektflasche auf. Morgens um fünf! Unglaublich. Klar doch, dass es nicht bei einer Flasche blieb. Sie wurden lauter und alberner und fingen auch noch an zu singen. Zum Glück stiegen sie in Münster aus. Nun frage ich mich: Was suchen morgens um acht Uhr acht angetrunkene Frauen in Münster? Werden die da überhaupt reingelassen? Münster ist doch erzkatholisch! Dürfen Frauen da überhaupt Alkohol trinken? Na, egal, Hauptsache im Zug herrschte wieder Ruhe.
In Duisburg mussten wir umsteigen in eine Regionalbahn, die uns in ca. 1 Stunde nach Erkelenz brachte. Vor dort waren es nur noch ca. 10 Minuten mit einem Taxi nach Wassenberg-Myhl und damit zu unserem neuen Auto.
Nach dem die Formalitäten erledigt waren, fuhr uns Herr Rüsch zu einer Ausstellungshalle. Und da stand unser Prachtstück! Nach einer kurzen Einweisung, die hauptsächlich daraus bestand, wie man das Dach auf- und zumacht, fuhren wir zur nebenan gelegenen Tankstelle und tankten erst Mal voll. Dann ging es los in Richtung Hamburg. Da Bernd in fremder Umgebung nicht gerne fährt, liess er mir den Vortritt. Natürlich fuhren wir offen. Bald war die Autobahn ziemlich voll und durch die eingeschränkte Geschwindigkeit war es kein Problem mit dem offenen Dach. Auf einer Autobahnraststelle machten wir einen Zwischenstopp zur Pinkelpause und zu einem kleinen Imbiss. Bevor Bernd das Steuer übernahm, machten wir ein paar Fotos.
Kurz vor Münster liess es die Verkehrslage zu, schneller zu fahren. Nun wurde es doch etwas ungemütlich im Wagen. Auf dem nächsten Rastplatz machten wir halt um das Dach zu schliessen. Die Fahrt nach Hamburg verlief ohne Probleme. Der jeweilige Beifahrer versuchte sich während der Fahrt an der Klimaanlage, dem Bordcomputer und dem Radio. Die holländische Bedienungsanleitung war zwar ein wenig hilfreich, aber um alles zu verstehen hat es doch nicht gereicht. Wir müssen noch ein wenig Tiefer in die Materie eintauchen, um die Technik unseres neuen Wagens richtig in den Griff zu bekommen.
Nach Hamburg wollten wir natürlich offen hineinrollen. An der Raststätte Stillhorn hielten wir kurz an, um das Dach wieder zu öffnen. Mit Stolz erfüllt fuhren wir in die Hansestadt hinein. Und direkt vor unserem Haus fanden wir auch noch einen Parkplatz, was nicht immer selbstverständlich ist.
Wir entschieden uns, heute noch den Volvo zu Ingo zu bringen. Er hat sich bereiterklärt, den Wagen für mich zu verkaufen. Wichtig ist vor allem, dass der Wagen dort abgemeldet stehen kann. Es ging also gleich wieder los. Bernd fuhr mit dem neuen Auto vorweg und ich folgte ihm mit dem Volvo. Ingo begutachtete das neue Stück und war genauso begeistert davon wie wir. Da wir noch ca. 1 Stunde Rückfahrt nach Hamburg hatten, machten wir uns schnell wieder auf den Weg. Auf dem Rückweg durfte ich ans Steuer. Um offen zu fahren, war es jetzt zu kalt. Aber der Sommer kommt ja noch. Hoffen wir, dass es ein schöner Sommer wird.