Ich habe ja für vieles Verständnis, was wir in Zeiten von Corona machen sollen und was nicht. Aber wir sind hier nicht in der DDR oder in Russland, Belarus, Türkei oder sonstigen autoritär regierten Ländern. Eine Kontrolle von Privaträumen, die vom SPD-Politiker Karl Lauterbach angeregt wird, ist abzulehnen. Ich hoffe, dass das nicht passieren wird, und wenn doch, dass das Bundesverfassungsgericht solch eine Anordnung außer Kraft setzen wird.
Maskenpflicht
Seit Ende letzter Woche gibt es in der kleinen Stadt an der Elbe die Maskenpflicht in der Einkaufsstraße. An allen Zugängen sind entsprechende Hinweisschilder montiert worden. Die Pflicht zum Tragen der Masken ist zeitlich unabhängig, also nicht beschränkt für die Haupteinkaufszeit, wie z.B. zwischen 9 und 18 Uhr uns Sonntags gar nicht. Ich finde das gut. Ich muss nicht lange überlegen, ob ich die Maske jetzt tragen muss oder ob das nicht notwendig ist. Maske auf – und gut ist es.
Heute Morgen musste ich kurz „ins Dorf“ zum Briefkasten. Es war, wir man auf dem Foto unschwer sehen kann, nicht wirklich voll. Morgen ist Markttag, da wird mehr los werden.
Wie alle wissen, sind die Infektionszahlen in den letzten Tagen stark angestiegen. Es war ja immer von der 2. Welle die Rede. Warum die jetzt wirklich gekommen ist, liegt vermutlich daran, dass viele Menschen nachlässig und/oder uneinsichtig geworden sind – „Ist ja alles nicht mehr so schlimm!“ Heute Morgen gab es tatsächlich ein paar Passanten, die keine Maske trugen, andere wiederum bedeckten nur den Mund. Was ist denn so schwer zu begreifen? Und das sind dann die Menschen, die sich über noch schärfere Maßnahmen ärgern.
Ich bin sehr gespannt, was am Mittwoch beschlossen werden wird.
Morgenspaziergang
Morgens öffnen wir die Tür zur Terrasse, die Türöffnung wird von einer Insektenschutzschiebetür geschützt. Im Herbst/Winter dient sie als Vogelschutz. Die Tür wird magnetisch arretiert.
Die beiden Katzen sitzen vor dem Insektenschutz, schauen interessiert und schnuppern die Herbstdüfte. Wenn das Interesse sehr groß wird, spring Elphi schon mal gegen das Gitter, was der Magnet nicht immer aushält. Die Tür öffnet sich dann automatisch. Und man kann sich vorstellen, was dann passiert: Die Katzen sind auf der Terrasse und untersuchen alles.
Was man auf dem Foto nicht sieht: Wir wohnen in der 3. Etage, die Bäume stehen ein paar Meter von der Terrasse, vielleicht 3 – 4 Meter. Glinda, die auf dem Foto gerade über die Kante schaut, konnte ich mit dem Schütteln der Leckerlipackung wieder in die Wohnung locken. Ich habe sie dann ins Arbeitszimmer gesperrt. Elphi interessierten die Leckerlis überhaupt nicht. Ich konnte sie aber sanft einfangen und in die Wohnung bringen. Ein Leckerli hat sie trotzdem bekommen.
Es wintert
Nein, Schnee und Frost sind noch nicht in Sicht, jedenfalls nicht hier im Norden. Zum Glück! Herbst ist schon schlimmt, aber Schnee ist noch viel schlimmer – für mich.
Genauso schlimm ist für mich die Zeitumstellung in der kommenden Nacht. Es wird wieder früher dunkel und das macht mich immer irgendwie depressiv, bin ich doch ein Kind der Sonne.
In den Medien wird fälschlich von der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit berichtet. Ab der kommenden Nacht haben wir keine Winterzeit, es ist die Normalzeit, die dann in Deutschland und ganz Europa herrscht. Das sollte bitte nicht vergessen werden, auch wenn ich ein Verfechter der Sommerzeit bin.
Es gibt ja einen Beschluss, dass die bei vielen Menschen verhasste Zeitumstellung aufgehoben wird. Das sollte im nächsten Jahr der Fall sein. Man ist sich in Europa aber noch nicht einig, ob es eine Rückkehr zur ganzjährigen Normalzeit geben soll oder ob es zukünftig die Sommerzeit geben wird. Also wird bleibt es noch bei der Zeitumstellung. Mir soll das recht sein. Ich mag die Sommerzeit mit den langen hellen Abenden.
Maritimer Mittwoch
Das ist ein sehr wichtiger Platz auf einem Schiff, auf dem mein Schatz dort steht. ein Platz, der Leben retten kann. Er markiert die Stelle auf einem Schiff, in diesem Fall die „Mein Schiff 6“, von der Passagiere oder Besatzungsmitglieder mit einem Hubschrauber abgeborgen werden können. Natürlich gibt es an Bord ein gut ausgestattetes Hospital. Aber bei sehr ernsten Erkrankungen oder Unfällen wird dort nur eine Erstversorgung vorgenommen. Sobald die Möglichkeit besteht, wird die erkrankte Person von einem Hubschrauber abgeholt. Das geschieht in diesem Fall vorn am Bug.
Landen darf der Hubschrauber dort nicht. Deshalb steht am Rand des gelben Punktes in großen Buchstaben „WINCH ONLY“, das heißt, dass hier nur mit einer Winde gearbeitet werden darf. Die erkrankte Person liegt festgeschnallt auf einer Trage, die dann an einem Seil in den Hubschrauber hochgezogen wird.
Zweimal mussten wir auf unseren Kreuzfahrten leider erleben, dass Passagiere abgeborgen werden mussten, 2015 vor Island und 2018 vor der Norwegischen Küste. Den direkten Vorgang haben wir nicht gesehen und würden wir uns auch nicht anschauen, wir sind keine Gaffer. Aber den Hubschrauber konnten wir seitlich von unserem Balkon aus über dem Bug manöverieren sehen.
Nach dem erfolgten Manöver erklärte der Kapitän, dass die Norwegische Küste die mit Rettungsmitteln bestausgestattete Küste ist, und zwar aufgrund der dort sehr zahlreich vorhandenen Bohrplattformen.
Hoffen wir, dass wir nie in die Situation kommen, dieses Manöver in Anspruch nehmen zu müssen.
Ich muss los!
Dieses Foto hat ein Instagramer vor wenigen Minuten veröffentlicht. Der Typ unten rechts in der Ecke ist eine eingefügte Animation, die sich an den Kopf fasst, es ist nicht der Instagramer.
Wo haben die Menschen nur das ganze Klopapier gelassen? Die müssen doch noch den Keller voll haben. Soviel kann man doch gar nicht kacken!
Fliegenwache
Heute habe ich den Brunnen und die Terrassenstühle hereingeholt. Dafür waren die Terrassentüren jeweils ein paar Minuten ohne Insektenschutz. Und da muss eine kleine Fliege hereingekommen sein. Die Katzen haben die natürlich sofort entdeckt. Sie konnten sie aber nicht erreichen.
Glinda ist bei dem Versuch die Fliege zu fangen, am Fenster entlang abgerutscht, konnte sich aber am Kratzbaum gerade noch einkrallen.
Lachen ist gesund
Lachen ist nicht nur ein Gasaustausch, lachen soll angeblich wirklich eine heilende Wirkung haben. Lachen soll auch schön machen. Etwa 300 Muskeln werden beim Lachen beansprucht. Was heißt beansprucht? Man merkt die Muskeln ja eigentlich gar nicht. Das Lachen geschieht spontan während man sportliche Übungen bewusst ausübt.
Nun ja, seit etwas mehr als 2 Monaten lache ich täglich, oft auch mehrmals. Unsere beiden süßen Katzen Glinda und Elphi sind die Ursache. Da entstehen Situationen, in denen ich einfach nicht anders kann als laut zu lachen. Gut, sie dürfen ja einige Dinge nicht. Aber wenn sie das dann doch machen und ich komme unverhofft dazu und ich werden aus 2, manchmal auch 4, großen, bernsteinfarbenen Augen angeschaut, kann ich ihnen nicht böse sein. Das sieht dann so ulkig aus und ich muss lachen.
Vielleicht bin ich auch nur äußerst leicht zu erheitern, nahezu albern, kindlich. Aber das Leben ist ernst genug. Wer trotzdem lachen kann – auch ohne Katzen – und nicht alles so ernst nimmt, ist sicher besser dran.
Das geht nicht mehr
Heute vor 5 Monaten verstarb meine Mutter im gesgegneten Alter von 96 Jahren. An ihrem Geburtstag einfach eingeschlafen, so, wie sie es sich gewünscht hatte, so, wie wir ihr das gewünscht haben, so, wie wir uns das alle wünschen. Ein glücklicher Tod.
4 Jahre wohnte Mutter in einem Seniorenwohnheim in Lübeck. Sie hat sich dort sehr wohlgefühlt. Bis zuletzt hat sie am Leben teilgenommen, sich für ihre Mitmenschen interessiert, für das Wetter, für das, was in Lübeck und der Welt passierte.
Jede Woche bin ich nach Lübeck gefahren und habe Mutter im Heim besucht, ca. 90 Minuten hin, ca. 90 Minuten zurück und ca. 90 Minuten bin ich bei ihr geblieben. Manchmal waren das sehr zähe Besuche. Was soll man sich erzählen? Sie erlebte nichts im Heim, ich hatte auch wenig Neuigkeiten. Wir sprachen über das Wetter, über das Essen im Heim, was natürlich nicht so perfekt war. Meist war das Fleisch zu hart. Sie erzählte mir von ihren Mitbewohnern, z.B. dass der mit dem einen Bein immer mit den Fingern in der Aufschnittplatte grabbelte. Langsam kannte ich alle Geschichten. Aber ich habe das alles hingenommen und sie nicht darauf hingewiesen, dass sie das schon mal erzählt hatte.
Und was hatte ich zu berichten? Wenig. Und doch gab es ab und zu kleine Begebenheiten aus unserem Leben, aus unserer Nachbarschaft. Oft sagte ich zu mir: Das kannst du Mutter erzählen.
Und so ist das heute immer noch: Das kannst du erzählen! Und im gleichen Moment fällt mir ein, dass das nicht mehr geht. Mutter gibt es nicht mehr.
Maritimer Mittwoch
20.000 Seemeilen über dem Meer, genau waren es 20.611 Seemeilen, ist der Inhalt dieser Flasche in Barriquefässern auf einem Schiff der „Mein-Schiff-Flotte“ über die Meere gefahren worden.
Ich habe die Flasche auf unserer Adriakreuzfahrt im vorigen Jahr bestellt, war nicht ganz billig. Und leider ist die Flasche inzwischen geleert.