Wir sind Freaks, denn wir fliegen schon mal zum Musical nach Stuttgart, wo wir uns dann sogar 2 Musicals an einem Tag anschauen. Oder wir fahren nach Dresden, um uns dort in der Semperoper das Ballett Schwanensee anzusehen.
Die Idee wurde geboren, nachdem wir in Hamburgischen Staatsoper vor etwa 2 Jahren „Illusionen wie Schwanensee“ gesehen hatten. Das von John Neumeier inszenierte Ballett basiert auf dem Original, getanzt wird zur selben Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, aber die Handlung des Ballets wurde eingebettet in eine neue Handlung. Seinerzeit reifte in uns der Gedanke, Schwanensee im Original zu sehen. Und diese Möglichkeit eröffnete uns der Spielplan 2012/2013 der Semperoper in Dresden. Und da es in Dresden nette Menschen gibt, fragten wir sie, ob sie für uns eine Übernachtungsmöglichkeit haben und ob sie mit uns den Ballettabend geniessen wollten. Die Antwort fiel positiv aus. Da frühes Kommen gute Plätze sichert, wurden die vier Karten bereits im Juni vergangenen Jahres gebucht und so hatten wir das Glück, mittig in der 1. Reihe sitzen zu können.
Nach der langen ESC-Nacht hiess es für uns, Sonntagmorgen früh aufzustehen und nach Hamburg zu fahren, von wo uns die Bahn in 4-1/2 Stunden und ohne Verspätung nach Dresden brachte. Am Bahnhof wurden wir von Lutz und Tommy abgeholt. Um noch ein wenig den Tag geniessen zu können, fuhren wir direkt nach Kleinzschachwitz, wo wir bei herrlichem Sommerwetter – und mit Blick auf unser nächstes Ziel – auf der Terrasse des Fährhauses lecker speisten.
Nachdem wir gestärkt waren, überquerten wir die Elbe mit der Schlossfähre, um uns auf der anderen Elbseite das Schloss Pillnitz anzuschauen und im Schlossgarten zu lustwandeln. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf eine Innenbesichtigung des Schlosses, schauten dieses nur von aussen an und lustwandelten bei strahlendblauem Himmel durch den Schlossgarten. An der Freitreppe zur Elbe liess ich es mir nicht nehmen, meine Hand in das Wasser zu tauchen – wie ich es an allen Gewässern mach, denen ich mich ganz bis ans Wasser nähern kann.
Auf der Heimfahrt zu unseren Gastgebern gab es noch einen kleinen Zwischenstop im Café Genuss bei eine Tasse Kaffee und hausgemachter Torte.
Nachdem wir uns alle fein gemacht hatten, ging es in die Altstadt zur Semperoper. Voller Vorfreude nahmen wir unsere Plätze in der ersten Reihe ein. Und wir wurden nicht enttäuscht. Ein tolles Bühnenbild, wunderbare Kostüme und eine phantastische Choreographie wurde uns präsentiert – einfach traumhaft! Für so eine Leistung lohnt es sich, nach Dresden zu reisen. Standing ovations beim Schlussbeifall – das sagt doch alles. Besonders beeindruckt waren wir von dem kleinen Spanier Jón Vallejo. Er verkörpte kraftvoll die Rolle des Benno von Sommerstein. Ich behaupte nach wie vor, dass das Ballett in Dresden besser ist, als das in Hamburg unter der Leitung des ach so hochgelobten John Neumeier.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen traten wir ganz entspannt die Heimreise nach Hamburg an. In Dresden und Berlin waren die Bahnsteige voll von Menschen, die ebenfalls ihren Pfingstausflug beenden wollten. Es zeigte sich einmal mehr, dass es sich in der 1. Klasse, deren Fahrpreis nur unwesentlich teurer ist, wesentlich angenehmer reisen lässt als in der 2. Klasse.
An unsere Gastgeber:
Herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft. Und nochmal zum nachlesen: Eure Wohnung ist der Hammer!