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Moulin Rouge in Köln

Eigentlich bin ich ja immer ziemlich aktuell was mein Blog betrifft. In diesem Fall war das Draussen mir wichtiger, nämlich zu grillen und auf der Terrasse in der Sonne zu lesen. Aber jetzt gilt es, einiges aufzuholen:

Es war das Geburtstagsgeschenk von meinem Schatz: Der Besuch des Musicals Moulin Rouge im Musical Dome in Köln mit Bahnfahrt und Hotelübernachtung. Grosse Freude, denn das Musical wollte ich schon länger gerne sehen.

Am 30. April morgens ging es also los. Erst mit dem Wagen zum P+R-Parkplatz in Nettelnburg, von dort mit S-Bahn nach Hamburg-Altona. Wenn wir mit der Bahn reisen, starten wir gern in Altona, denn am Hauptbahnhof ist immer ein ziemliches Gewusel auf dem Bahnsteig. Wenn es dann noch eine geänderte Wagenreihung gibt, läuft sich die Menge um weil natürlich alle an der falschen Stelle stehen und dorthin wollen, wo ihr gebuchter Wagen anhält. In Altona steigen sowieso immer nur ein paar Fahrgäste ein und man hat ausreichend Zeit, den Wagen und die Plätze zu suchen. Die Plätze, die Bernd gebucht hatte, 1. Klasse natürlich, befanden sich im letzten Wagen. Der Weg war also kurz.

Erster Halt war Hamburg-Dammtor. Bis dahin hatten wir schon mal 3 Minuten Verspätung. Am Hauptbahnhof waren es schon 6 Minuten. Der Zug schlich über die Gleise, blieb sogar ein paar mal stehen. Und da wundert man sich, dass die Bahn immer Verspätung hat, jedenfalls meistens. Und wir waren immer noch in Hamburg. Auf dem Weg nach Bremen wurden ein paar Minuten gutgemacht, aber letztendlich kamen wir mit 15 Minuten Verspätung in Köln an. Die Zugfahrt sollte in München enden, wer weiss, wann der Zug dort angekommen ist.

Bernd hatte für uns ein Zimmer im Hotel Ibis am Dom gebucht. Das Hotel ist irgendwie ein Teil des Bahnhofs und liegt wenige Minuten vom Musical Dome entfernt. Das Zimmer war klein, aber sauber und durch die Farbgebung ganz hübsch. Das Bad war eng, auch sauber, kein Schimmel. Die Dusche war nur mit einem grossen Schritt zu erreichen, der Rand war ca. 40 cm hoch. Für mich war es am bequemsten, rückwärts aus der Dusche zu steigen.

Nach dem Einchecken suchten wir erstmal ein Restaurant. Wir entschieden uns für das Gaffel am Dom. OK, in der Lage ist es natürlich für Touris ausgelegt, aber es lag halt am Weg. Und bevor wir lange weitersuchten, nahmen wir Platz. Ich entschied mich für Schnitzel mit Spiegelei, Spinat und Bratkartoffeln.

Der Spinat sah eher nach Pesto aus, aber er schmeckte nach Spinat. Dazu tranken wir Kölsch, was sonst wenn man in Köln ist? Na ja, so ein Glas Kölsch trinkt man nicht, das atmet man eher ein und dann ist es leer und man braucht danach noch eins.

Nach dem Essen und nach dem zweiten Kölsch spazierten wir durch den Bahnhof, unter den Gleisen durch auf die andere Seite und hinunter zum Muscial Dome, unser eigentliches Ziel. Wir wollten ja wissen, wo wir abends hinmussten.

Wir hatten noch Zeit und das Wetter war gut. Deshalb flanierten wir entlang des Rheins, an dessen Ufer zahlreiche Flusskreuzfahrtschiffe festgemacht hatten. Die Sonne heizte auf uns herab und meine Gelenke schmerzten, die 4-1/2-stündige Zugfahrt war meinem Rücken nicht wirklich zuträglich. Langsam spazierten wir zurück ins Hotel. Es wurde dann auch Zeit, eine Dusche zu nehmen und sich für den Abend aufzurüschen.

Bernd hatte Open Bar gebucht und spezielle Plätze. Im Foyer bekamen wir ein Bändchen für das Handgelenk und wir bekamen gleich ein Glas Sekt angeboten. Bevor der Saal geöffnet wurde, erfrischten wir uns mit Mineralwasser. Durch die Zugfahrt hatten wir ein Flüssigkeitsdefizit. Da war Mineralwasser besser als Wein oder Sekt.

Als wir den Theatersaal betraten, blieb mir fast der Mund offenstehen. Die Bühne war offen, die Wände des Saales und die Decke waren mit rotem, drapierten Stoff verkleidet. Goldene Käfige und Balkone, Separees – alles zusammen wirkte plüschig bis puffig. Ich stelle es mir vor, dass es so im Puff aussieht, ich habe da keine Erfahrungen.

Rechts stand ein blauer Elefant in einer Loge. Was es mit dem aufsichhatte, wurde während des Stücks offenbart.

In einer Loge gegenüber stand eine illuminierte Mühle. Wir blieben erstmal auf den Stufen stehen und machten Fotos.

Unsere Plätze befanden sich ganz unten im Parkett. Vor uns hatten wir ein Tischchen. Im Gang vor uns standen zwei Servierwagen mit Getränken. Wir entschieden uns für Wein und kurz vor dem Beginn der Vorstellung orderten wir Sekt. Als wir anstossen wollten (machen wir auch immer zu Hause), machte es nicht „kling“, es erklang ein mattes „plopp“. Die Gläser waren aus Plastik und nicht aus Glas, sahen aber täuschend echt aus.

Auf und neben der Bühne gab es ein Vorprogramm. Männer in Leder bewegten sich homoerotisch miteinander, Frauen machten erotische „Gymnastik“. Zum Glück hatten die ein Höschen an, sonst hätte man sehen können, ob sie sich die Zähne geputzt haben. In einem Käfig tanzte ein Mann.

Die Servierwagen wurden herausgeschoben und die Vorstellung begann. Die Geschichte ist mit wenigen Worten erzählt: Der Club ist finanziell am Ende, es wird ein Mäzen gesucht. Satine, die Hauptdarstellerin, soll sich dem reichen Duke of Monroth an den Hals werfen damit er den Club mit Geld unterstützt. Sie liebt aber Christian, einen mittellosen Komponisten. Trotzdem wendet sie sich dem Grafen zu, wegen des Geldes. Am Ende stirbt Satin an der Schwindsucht in den Armen von Christian. Parrallelen zur Oper La Bohème tun sich auf. Sie spielt ebenfalls im Künstlermilieu und die Hautrolle stirbt an der Schwindsucht. Ich will das Rätsel um den Elefanten auflösen: Blauer Elefant heisst die Garderobe der Hauptdarstellerin Satine.

Umrahmt wird die Geschichte mit viel Tanz und Gesang. Satine (Sophie Berner) und Christian (Jonas Hein) haben das wirklich drauf. Solche Künstler muss man erstmal finden. Jonas Hein brachte die Emotionen nicht so richtig rüber, dafür waren Gesang und Tanz wirklich erstklassig. Der Duke of Monroth hatte nur wenig Gesang und Tanznummern gar keine. Die Rolle wurde von Matt Posada gespielt, ziemlich farblos in der Ausstrahlung, den eifersüchtigen Lover nahm man ihm nicht ab. Die absolute Hauptrolle, auf der Bühne wie in der Story hatte Sopie Berner als Satine. Gesang, Tanz und Ausdruck – ein Juwel. Das alles unter einen Hut zu bringen, ist wirklich Kunst.

In der Pause wurden wir wieder an unseren Plätzen in der Sparkling Diamond Reihe mit Getränken versorgt. In 25 Minuten kriegt man ein Glas Sekt ganz gut weg. Während der Vorstellung kann man ja an dem zweiten Glas weiternippen.

Am Ende der Vorstellung gab es viel Beifall, aber doch eher verhalten. Es gab zwar auch Jubelrufe, die aber einzelnen Darstellern galten. Uns hat das Musical gefallen, aber nicht wirklich abgeholt.

Nach der Vorstellung gab es im Foyer Tanz in den Mai. Ein DJ legte auf, eine Sängerin und ein Saxophonist gaben den Anschein von Livemusik. Die Idee war gut, aber für mich nicht mitreissend. Ausserdem meine Knochen …. Die Tanzfläche war schnell voll. Auffallend war, dass sich viele Gäste wirklich nett zurechtgemacht haben. Die Damen teilweise in knöchellangen Kleidern oder Röcken, dazu wurden Stillettos getragen, vereinzelt auch Turnschuhe, oder wie immer man dazu heute auch sagt. Es gab auch Ausreisser: Obenrum eine Bluse mit Silberpailletten und untenrum eine schedderige Jeans. Ich sag nur: Holzklasse, einfache aber gewöhnliche Leute.

Wir gingen zurück ins Hotel durch die warme Mainacht. Der Dom ragte illuminiert in den Nachthimmel.

Nach dem Frühstück hatten wir noch Zeit bis zur Abfahrt des Zuges. Im Hotel war es nicht gemütlich, um dort zu warten. Da das Wetter gut war, gingen wir am Dom vorbei runter an den Rhein. Man muss sich ja wundern, was morgens um 9 Uhr an einem Feiertag am Dom schon los ist. Auf unserem Weg kam uns eine Gruppe Menschen mit roten Jacken entgegen. Ich dachte erst an eine Maidemo. Aber nein, es war eine Reisegruppe, vermutlich aus Japan, die auf einer Führung unterwegs war. Es waren alles etwas ältere Menschen, um die 60 Jahre alt. Wir nehmen an, dass sie von einem der zahlreichen Flusskreuzfahrtschiffe waren, die an den Ufern des Rheins festgemacht hatten.

An der Rückseite des Doms entdeckten wir ein Grab mit einem schlichten Holzkreuz. Ein Name ist eingraviert: Ludwig Schöller. Ist das der Mann von dem Eis?

Wir fanden eine gemütliche Ecke mit kleinen Hotels und Restaurants. Für einen eventuellen weiteren Aufenthalt in Köln haben wir uns das mal vorgemerkt.

Auf dem Rückweg zum Hotel, wir mussten ja noch unser Gepäck holen, kamen wir ganz dicht am Bahnhof vorbei. Die Überdachung der Bahnsteige ausserhalb der grossen Bahnhofshalle hat mir sehr gut gefallen.

Die Rückfahrt nach Hamburg war widererwarten pünktlich. Da wir nicht kochen wollten und die Wettervorhersage sehr gut war, hatten wir vorgesorgt, um den Grill anzuwerfen. Mit Wein und schmackhaftem Fleisch sassen wir entspannt auf der Terrasse und unterhielten uns über die letzten zwei Tage – wie immer einer Meinung über das Musical und das ganze Drumherum.

Kurzurlaub auf ABBAnos


Mamma Mia – what a night!

Wir sind sehr glücklich, dass wir für eine der Zusatzvorstellungen des Musicals Mamma Mia in Tecklenburg Karten bekommen haben. Gestern war dieser Tag und wir haben eine grossartige Vorstellung gesehen. Die Wettervorhersage war etwas unsicher. Fast stündlich schauten unsere Freunde Claudia und Thomas und wir auf die Wetter-Apps auf den Handys – mit unterschiedlichen Vorhersagen. Tatsächlich musste die Vorstellung kurz nach dem Beginn wegen eines Gewitterschauers für ca. 20 Minuten unterbrochen werden. Käsewürfel, Oliven und Rotwein, gedacht für die normale Pause, verkürzten uns die Zeit.

Die Unterbrechung hatte überhaupt keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Vorstellung und auf die Stimmung im Publikum, das grösstenteils unter einem riesigen Zeltdach sitzt. 2.300 Menschen in der ausverkauften Arena feierten begeistert die Musik von ABBA und die Darsteller auf der Bühne, die immer mal wieder in leichtem Regen spielten und sangen.

Da es eine Zusatzvorstellung war, hatte ich bereits die Idee, dass es eventuell einen Rollentausch geben könnte. Sängerinnen und Sänger werden für einen bestimmten Zeitraum und für eine bestimmte Anzahl von Vorstellungen engagiert. Es kann also schon mal passieren, dass ein Darsteller für diesen Tag schon eine andere Verpflichtung eingegangen ist.

Und so kam es, dass Navina Heyne in der Rolle der Donna auf der Bühne stand. Sie spielt sonst Rosie, eine Freundin von Donna. Ich hatte gelesen, dass Navina Heyne nur wenige Tage vor dieser Vorstellung mit den Proben begonnen hatte. Sie hat das grossartig gemeistert. Wow, was für eine Stimme! Das grosse Solo „Der Sieger hat die Wahl“ (The winner takes it all), eins meiner Lieblingsstücke in diesem Musical, hat Navina Heyne wirklich beindruckend über die Bühne gebracht, eine Glanzleistung. Bravo! Auch alle anderen Sängerinnen und Sänger zeigten grosse Spielfreude und tolle Stimmen. Mit Bravorufen und standing ovations feierten 2.300 Menschen am Ende das Ensemble und diese tolle Inszenierung.

Vor der Vorstellung kam der Intendant auf die Bühne und gab die kleine Änderung in der Besetzung bekannt. Desweiteren erzählte er, dass alle 29 Vorstellungen, inklusive der 2 Zusatzvostellungen ausverkauft seien. Mehr Vorstellungen einzubauen, sei leider nicht möglich. Für die nächste Spielzeit hätte von schon Ideen, was dann auf dem Spielplan stehen wird, aber noch sei nichts entschieden. Aus seinen Worten konnte man unterschwelling heraushören, dass es eine Wiederaufnahme von Mamma Mia geben könnte. OK, vielleicht ist das ja auch Wunschdenken von mir. Aber wenn man so einen Kassenschlager anzubieten hat, warum sollte man die Gelegenheit nicht wahrnehmen und in zwei aufeinanderfolgenden Jahren das selbe Stück anbieten? Wir werden sehen. Traditionell wird im September, bei der letzten Vorstellung der Saison (3 Musketiere), der neue Spielplan verkündet.

Es ist für uns schon Tradition, dass wir uns im Hotel Drei Kronen einquartieren. Das alte Hotel liegt mitten in der Altstadt von Tecklenburg. Von dort sind es ca. 20 Minuten Fussweg zur Freilichtbühne. Bereits beim ersten Mal 2010 hatte ich erwähnt, dass die Zimmer renovierungsbedürftig sind. Seit dem hat sich nichts getan, und wie man erwarten kann, ist es nicht besser geworden, im Gegenteil. Wir überlegen ernsthaft, ob wir uns für einen weiteren Besuch in Tecklenburg ein neues Quartier suchen.

Zum Schluss noch eine persönliche Bemerkung: Mamma Mia, die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter auf einer kleinen griechischen Insel. Die Geschichte, die Texte und die Emotionen auf der Bühne nehmen mich jedes Mal wieder gefangen, ja, teilweise rühren sie mich zu Tränen. Wenn dann das Publikum beginnt, im Takt zur Musik zu klatschen, passt das wirklich nicht immer. Es hat den Anschein, als würde die Menschen nur die Musik interessieren und nicht die Geschichte, die uns erzählt wird. Claudia sagte heute morgen passend: Die klatschen wohl auch auf einer Beerdigung.

Wir waren in Tecklenburg shoppen, dazu demnächst mehr.

Kreuzfahrt im Hafen


Anlässlich der an diesem Wochenende in Hamburg stattfindenden Cruise Days gab es ein kleines Gewinnspiel. Gewinnen konnte man eine Barkassenfahrt durch den Hamburger Hafen. Ich hatte mich für drei Lostöpfe beworben, Bernd warf sein Los in allerletzter Minute in einen der Lostöpfe. Und was soll ich sagen: Bernd wurde gezogen! Na, immerhin hatte ich das Glück, dass ich Bernds Begleitperson sein durfte.

Da wir für alle Fälle gewappnet sein wollten, machten wir uns mit Bus und Bahn aus der kleinen Hafenstadt an der Elbe auf in die grosse Hafenstadt an der Elbe. Das Fahrgastaufkommen war am frühen Nachmittag noch erträglich. Die meisten Menschen würden eher am späten Nachmittag anreisen, um die Auslaufparade und das Feuerwerk anzuschauen. Wir hatten diesbezüglich keine festen Pläne, wir wollten es auf uns zukommen lassen.

Nach der Ankunft an den Landungsbrücken hatten wir noch Zeit genug, um über die Jan-Fedder-Promenade zu bummeln. Am Infostand von unserer bevorzugten Kreuzfahrtreederei schauten wir uns das Modell des 2025 in Fahrt kommenden 8. Schiffes von TUICruises an. Der Name des Schiffes wrude noch nicht veröffentlicht. Eine Mitarbeiterin der Reederei verriet mir, dass bisher nur die Reedereichefin Wybke Meier den Namen wüsste. Aussen am aufblasbaren Stand in Form eines Schiffes war ein Feld markiert, in welchem der neue Name stehen sollte. Aber davon hatte man Abstand genommen. Die neue Schiffsklasse heisst ja „InTUItion“. Meine Idee ist ja, dass das Bestandteil des Namens sein könnte.

Als es an der Zeit war, fanden wir uns am Treffpunkt für die Hafenkreuzfahrt ein. Pam, eine Instagrambekannschaft, erkannte mich sofort. Zur Begrüssung umarmten wir uns herzlich – trotz allgemeiner Verschwitzung. Aber wer war bei dem Wetter nicht verschwitzt – da kam es darauf wirklich nicht an. Auch Josef war da, den ich erst kürzlich in Hamburg getroffen hatte. Bernd, der ja der eigentliche Gewinner dieser Ausfahrt war, aber bisher weder mit Pam noch mit Josef näheren Kontakt hatte, wurde ebenso herzlich und verschwitzt begrüsst. Mit vieln anderen, seien es Gewinner oder dem Kreuzfahrtgeschäft Nahestendenen, machten wir uns auf den Weg zur Barkasse „Rainer Abicht“.

Zuerst ging es durch einen Teil der Speicherstadt, dann hinaus auf die Elbe und vorbei an der Elbphilharmonie. An der Überseebrücke lag das kleine Kreuzfahrtschiff „Vasco da Gama“. Ein Miterbeiter der Reederei, der mit uns an Bord der Barkasse war, erzählte ein paar Einzelheiten über das 30 Jahre alte Schiff.

Die Fahrt ging weiter elbabwärts zum Kreufahrtterminal Altona. Dort war die „Mein Schiff 6“ vertäut. Mit diesem Schiff starteten wir genau hier 2017 unsere Reise nach New York. Auch heute Abend sollte das Schiff nach New York aufbrechen, nachdem es an der grossen Auslaufparade teilgenommen hatte. Die Damen von TUICruises, die auf der Barkasse mitfuhren, hüllten sich lieber in Schweigen als ein paar Worte zu dem Schiff zu sagen.

Der Barkassenkapitän hatte für das Kreuzfahrtgeschäft nicht viel übrig, obwohl es ja auch Teil seines Broterwerbs ist. Deshalb sagte er nicht viel zu den Schiffen. Dafür erzählte er recht viel über die Containerschiffe, die wir uns in einem anderen Hafenteil von der Wasserseite aus anschauten.

Weiter ging die Fahrt unter der Brücke der Autobahn A7 hindurch. Gleich danach hat man den vollen Blick auf die Köhlbrandbrücke an der wir ganz dicht vorbeivorbeifuhren. Rechst lieg der Umschlagplatz Hansaport. Ich erspähte ganz hinten ein Schiff, dessen Namen ich nicht genau lesen konnte, aber ich hatte da „so ein Gefühl“. Ein Blick auf die App marinetraffic.de bestätigte mir, dass es sich um ein Schiff meiner Lehrfirma handelt, nämlich um den Massengutfrachter „Hanna Oldendorff“.

Vorbei an der Köhlbrandbrücke und durch eine Schleuse ging es dann weiter zur „AIDAprima“, die am Kreuzfahrtterminal Steinwerder lag. Sie würde heute Abend als grösstes der im Hafen liegenden Schiffe die Auslaufparade anführen. AIDA Cruises war Hauptsponsor der diesjährigen Cruise days.

Über den grossen breiten Strom fuhren wir zurück zum Anleger. Es wurde noch ein Gruppenfoto gemacht, welches mir bei Redaktionschluss noch nicht vorlag. Bernd und ich hatten entschieden, nicht bis zur Auslaufparade und dem Feuerwerk in Hamburg zu bleiben. Nach einer herzlichen Verabschiedung machten wir uns auf den Heimweg. Am Bahnhof Landungsbrücken quollen die Sehleute aus den Türen. Die Treppen zu den Bahnsteigen waren nur einspurig zu benutzen.

Zu Hause machten wir es uns bei Wein und unserem Abendessen auf der Terrasse gemütlich. Das Feuerwerk in Hamburg konnten wir zwar nicht sehen, aber bei Windstille war es zu hören.

Ganz herzlichen Dank an den Veranstalter Der Kreuzfahrtberater und an Pam, die Teil des Teams ist, dass wir an dieser aussergewöhnlichen Barkassenfahrt teilnehmen durften.

Apropo Barkasse: Die seit einigen Jahren auf der Elbe fahrenden kleinen Fahrgastschiffe nennt man Barkassen. Sie sind überdacht, das Dach lässt sich öffnen, so wie auf unserer Fahrt, dann fährt man sozusagen mit einen Cabrioschiff. Früher waren Barkassen kleine offene Motorschiffe, die dazu dienten, Hafen- und Werfarbeiter zu ihren Arbeitsplätzen und nach Schichtende wieder zu den Anlegestellen in der Nähe von den Bahnhöfen zu bringen. Die Stauer und Werfarbeiter standen im Freien, Wind und Wetter ausgesetzt. An solche Barkassen muss ich immer denken wenn es heisst: Einladung zu einer Barkassenfahrt. Es gibt sie nämlich noch, nur mit Holzbänken ringherum, obwohl diese Schiffe auch schon für Gästefahrten modernisiert und mit einem Wetterschutz ausgestattet wurden.

Bis demnächst!


So, wir sind unterwegs zum Airport Helmut Schmidt. Der Test gestern am späten Nachmittag war natürlich negativ. Wir sind online eingecheckt. Unser Limousinenservice stand pünktlich vor der Tür. Wir werden gleich versuchen, unsere Koffer am Automaten aufzugeben und bemühen uns dabei, nicht selbst auf das Band zu geraten. Und dann werden wir die Business Lounge aufsuchen und dort ein Frühstück einnehmen.

Wir freuen uns am meisten auf 2 x 2 Seetage am Stück, denn: Eine Kreuzfahrt ohne Seetage ist möglich aber sinnlos.

Im November mit einem Schiff mitten auf den Nordatlantik hinauszufahren, kann spassig sein, jedenfalls für mich. Bernd ist da etwas empfindlicher. Es kommt auf die Tagesform drauf an und darauf, aus welcher Richtung die Wellen angerauscht kommen. Wenn der Atlantik so ruhig wie ein Ententeich ist, wäre es auch toll. Wir warten ab, wie es ist, ändern können wir es sowieso nicht.

Bleibt mir gewogen und bleibt gesund.

Hamburg Hauptbahnhof


Ich hatte heute in der grossen Stadt an der Elbe zu tun. Mein Zahnrzt hatte zur viermonatigen Kontrolle gerufen. Die Praxis befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, ebenso zur Bushaltestelle des Expressbusses, der mich ohne umzusteigen von der kleinen in die grosse Stadt fährt.

„Der Bus ist aber voll heute“ – dachte ich so bei mir. Na ja, Feitagmittag, Wochenende! Und dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, äh von den Augen: Das 9-Euro-Ticket!

Der Aufenthalt auf dem Zahnarztstuhl war nur kurz, trotz der Entfernung von Zahnstein. Ich hatte mich schon vorab informiert, wann denn der Bus zurückfährt. Normalerweise ist es kein Problem, auch mit der S-Bahn bis nach HH-Bergedorf zu fahren. Aber wegen einer Brückenerneuerung fährt die nicht vom Hauptbahnhof sondern vom Bahnhof Berliner Tor. Desweiteren wird in Hamburg-Bergedorf der Asphaltbelag des ZOB erneuert, d.h. die Bushaltestellen der diversen Linien sind rund um den Bahnhof bzw. ZOB verteilt. Die bequemste Art, die Heimreise anzutreiten wäre also mit dem Expressbus.

Auf dem Weg zur Haltestelle überquerte ich eine Brücke über die Gleise des Hauptbahnofes. Mit blieb fast der frischgeputzte Mund offen stehen als ich die Menschenmassen auf dem Bahnsteig dort unten sah. Und das ist nur ein Teilstück des Bahnsteigs, der sich unter der Brücke hindurch bis in die grosse Bahnhofshalle fortsetzt.

Man hat ja in den Medien schon Bilder aus Bahnhöfen gesehen. Es ging da um besagtes 9-Euro-Ticket. Aber wenn man das dann mit eigenen Augen sieht, ist man doch überrascht.

Ich selbst habe das Ticket heute benutzt. Es ist ein wenig preisgünstiger als ein Tagesticket. Und als Rentner muss man ja sehen, wie man zu was kommt. Da wir in der nächsten Woche noch zu einem Theaterbesuch nach Hamburg fahren, habe ich es dann noch ein wenig besser ausgenutzt.

Nur ein paar Minuten


Wir sind ja eher die Couchpotatoes. „Möchtest du auch mal raus?“ – „Ich weiß nicht. – Und du?“ „Ich weiß nicht.“ Und dabei bleibt es dann in den meisten Fällen. Und dabei könnten wir in wenigen Minuten am Ufer des großen Stroms stehen.

Gestern haben wir uns tatsächlich zu einem Familienbesuch nach Lübeck aufgerafft. Ich bin ja kein Friedhofsgänger, und schon gar nicht an den entpsrechenden Tagen im November oder an Geburts- oder Sterbetagen. Ein Besuch der Familie auf dem Friedhof muss kein Zwang sein, dass muss vom Herzen kommen. Und der Zeitpunkt war jetzt. Und wir nutzten das tolle Wetter zu einem Spaziergang. Leider konnten wir nicht nach Travemünde weiterfahren. Das Kurbad ist für Nichteinheimische gesperrt, aufgrunderaktuellesituation. Aber ich weiche ab, ich wollte vom großen Strom schreiben und nicht über die Altvorderen.

Heute war das Wetter ja auch noch winterlich-sonnig-kalt-windig. Man könnte ja mal … Und wenn ich nicht bei Instagram das kleine Video einer jungen Dame gesehen hätte, wären wir wohl auch nicht rausgegangen. Auf der Elbe ist nämlich Eisgang. Und das ist selten, also wollten wir uns das Naturschauspiel mal selbst anschauen.


Auf dem Weg zu Elbe trafen wir die junge Dame mit ihrer Familie und ich gestand ihr, dass ihr Video uns animiert hätte, mal höchstselbstpersönlich die Eislage auf der Elbe zu sondieren.

Wenige Schritte später standen wir am Ufer der Elbe. Das Eis strömte Flussabwärts, die Reibung der kleinen Eisschollen aneinander verursachten ein leises Geräusch. Der Eisstrom teilte sich kurz hinter dem Anleger. Ein Teil floss in den Schleusenkanal und ein Teil strömte in Richtung Staustufe. Ich vermute, dass die Schleusungen eingestellt wurden. Das Eis würde die Funktion der Schleusentore behindern.

Nur ein paar Minuten standen wir da also und guckten das Eis an. „Willst du noch ein wenig gehen?“ – „Nee, und du?“ – „Nee, ich auch nicht.“ Es war nämlich ziemlich unangenehm windig. Also machten wir uns auf den Heimweg.

Tja, so sind wir, nämlich eher faul. Und dabei wären es nur ein paar Minuten bis hinunter an die Elbe.

Das gelbe Meer


Nein, ich Asien war ich nicht. Dort gibt es ein Meer, welches Gelbes Meer heißt. Es liegt westlich der Halbinsel Korea und ist ein Teil des Pacific.

Ich war heute in Lübeck. Ich fahre gern über die Bundesstraße B207. Es dauert zwar länger, ist aber viel kürzer als wenn ich über die A25 und A1 fahren würde. Wenn man in dieser Jahreszeit durch Schleswig-Holstein fährt, sieht man überall an der Strecke, und auch weiter weg, die gelben Rapsfelder. Auf der Heimfahrt musste ich einfach anhalten und Fotos machen.

Die Rapsfelder sind ein wahres Meer in gelb, welches bei diesem Wetter einen wunderbaren Kontrast zum blauen Himmel gibt. Wenn ich so darüber nachdenke, ist die Zeit der Rapsblüte die schönste Zeit, in der man durch die Lande fahren kann.

Wer nun meint, ich würde – wie die Kaffeetrinker – mit verminderter Geschwindigkeit fahren um den Anblick genießen zu können, der irrt sich gewaltig. Ich bin zwar Renter, aber kein Rentner mit Hut, ich bin immer flott unterwegs.

Mit Freunden nach Chicago


Chicago liegt zurzeit in Magdeburg auf dem Domplatz. Dort stehen eine große Bühne und eine große Tribühne. In dieser Sommerspielzeit des Theater Magdeburg wird dort das Musical „Chicago“ aufgeführt, ab jetzt noch eine Woche. Die Derniere ist am nächsten Sonntag.

Mit zwei Autos machten wir uns Samstagmorgen auf den Weg, Abfahrt 09:30 Uhr in der kleinen Stadt an der Elbe, Ankunft in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, die große Stadt an der Elbe, nach etwa 3 Stunden entspannter Fahrt. Claudia hatte für uns Zimmer im Motel One gebucht. Weiterlesen