Wir sind sehr glücklich, dass wir für eine der Zusatzvorstellungen des Musicals Mamma Mia in Tecklenburg Karten bekommen haben. Gestern war dieser Tag und wir haben eine grossartige Vorstellung gesehen. Die Wettervorhersage war etwas unsicher. Fast stündlich schauten unsere Freunde Claudia und Thomas und wir auf die Wetter-Apps auf den Handys – mit unterschiedlichen Vorhersagen. Tatsächlich musste die Vorstellung kurz nach dem Beginn wegen eines Gewitterschauers für ca. 20 Minuten unterbrochen werden. Käsewürfel, Oliven und Rotwein, gedacht für die normale Pause, verkürzten uns die Zeit.
Die Unterbrechung hatte überhaupt keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Vorstellung und auf die Stimmung im Publikum, das grösstenteils unter einem riesigen Zeltdach sitzt. 2.300 Menschen in der ausverkauften Arena feierten begeistert die Musik von ABBA und die Darsteller auf der Bühne, die immer mal wieder in leichtem Regen spielten und sangen.
Da es eine Zusatzvorstellung war, hatte ich bereits die Idee, dass es eventuell einen Rollentausch geben könnte. Sängerinnen und Sänger werden für einen bestimmten Zeitraum und für eine bestimmte Anzahl von Vorstellungen engagiert. Es kann also schon mal passieren, dass ein Darsteller für diesen Tag schon eine andere Verpflichtung eingegangen ist.
Und so kam es, dass Navina Heyne in der Rolle der Donna auf der Bühne stand. Sie spielt sonst Rosie, eine Freundin von Donna. Ich hatte gelesen, dass Navina Heyne nur wenige Tage vor dieser Vorstellung mit den Proben begonnen hatte. Sie hat das grossartig gemeistert. Wow, was für eine Stimme! Das grosse Solo „Der Sieger hat die Wahl“ (The winner takes it all), eins meiner Lieblingsstücke in diesem Musical, hat Navina Heyne wirklich beindruckend über die Bühne gebracht, eine Glanzleistung. Bravo! Auch alle anderen Sängerinnen und Sänger zeigten grosse Spielfreude und tolle Stimmen. Mit Bravorufen und standing ovations feierten 2.300 Menschen am Ende das Ensemble und diese tolle Inszenierung.
Vor der Vorstellung kam der Intendant auf die Bühne und gab die kleine Änderung in der Besetzung bekannt. Desweiteren erzählte er, dass alle 29 Vorstellungen, inklusive der 2 Zusatzvostellungen ausverkauft seien. Mehr Vorstellungen einzubauen, sei leider nicht möglich. Für die nächste Spielzeit hätte von schon Ideen, was dann auf dem Spielplan stehen wird, aber noch sei nichts entschieden. Aus seinen Worten konnte man unterschwelling heraushören, dass es eine Wiederaufnahme von Mamma Mia geben könnte. OK, vielleicht ist das ja auch Wunschdenken von mir. Aber wenn man so einen Kassenschlager anzubieten hat, warum sollte man die Gelegenheit nicht wahrnehmen und in zwei aufeinanderfolgenden Jahren das selbe Stück anbieten? Wir werden sehen. Traditionell wird im September, bei der letzten Vorstellung der Saison (3 Musketiere), der neue Spielplan verkündet.
Es ist für uns schon Tradition, dass wir uns im Hotel Drei Kronen einquartieren. Das alte Hotel liegt mitten in der Altstadt von Tecklenburg. Von dort sind es ca. 20 Minuten Fussweg zur Freilichtbühne. Bereits beim ersten Mal 2010 hatte ich erwähnt, dass die Zimmer renovierungsbedürftig sind. Seit dem hat sich nichts getan, und wie man erwarten kann, ist es nicht besser geworden, im Gegenteil. Wir überlegen ernsthaft, ob wir uns für einen weiteren Besuch in Tecklenburg ein neues Quartier suchen.
Zum Schluss noch eine persönliche Bemerkung: Mamma Mia, die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter auf einer kleinen griechischen Insel. Die Geschichte, die Texte und die Emotionen auf der Bühne nehmen mich jedes Mal wieder gefangen, ja, teilweise rühren sie mich zu Tränen. Wenn dann das Publikum beginnt, im Takt zur Musik zu klatschen, passt das wirklich nicht immer. Es hat den Anschein, als würde die Menschen nur die Musik interessieren und nicht die Geschichte, die uns erzählt wird. Claudia sagte heute morgen passend: Die klatschen wohl auch auf einer Beerdigung.
Wir waren in Tecklenburg shoppen, dazu demnächst mehr.