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Die Sache mit den Austern


Der Seniorinhaber unser Firma wurde am vergangenen Wochenende 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass hatte er am Dienstag Abend zu einem Emfpang im Hotel Atlantic geladen. Etwa 250 Leute waren erschienen, darunter wir Mitarbeiter und auch die Familie des Jubilars. Es gab erstklassiges Essen vom Buffet – warm und kalt. Und es gab Austern.

Ich hatte vor vielen Jahren mal Austern probiert, nur zu dem Zweck um zu wissen, ob ich sie mag falls sie mir mal serviert werden würden. Das Ergebnis dieses Tests war, dass ich sie esse, also mag ich sie. Ich würde mir aber niemals Austern kaufen oder bestellen. Sie sind einfach nur glibberig und salzig. Was die Leute daran finden, sich dieses Zeugs reinzuschlabbern kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Als ich also am Dienstag gewahr wurde, dass es auch Austern gibt, wollte ich wissen, ob meine Erinnerung an sie noch richtig ist. Ich ging also zu der Stelle, wo sie zubereitet wurden. Mein Erstaunen war gross als ich feststellte, dass die Schlange wartender Menschen recht lang war. Allerdings muss man sagen, dass das Öffnen der Schalen ein echter Knochenjob ist und es recht lange dauerte.

Ich liess mir 3 Austern fertig machen, was vom Austernöffner wohlwollend begrüsst wurde. Zwei wollte ich selbst essen, eine wollte meine Kollegin probieren. Wir schlürften also die Austern aus der Schale. Sie waren kalt, glibberig und salzig. Der aufgeträufelte Zitronensaft machte die Dinger auch nicht besser. Meine Erinnerung hatte mich nicht im Stich gelassen. Meine Kollegin brauchte einen grossen Schluck Wein zum Nachspülen.

Heute in der Firma erfuhr ich, dass etwa 600 Austern geknackt worden sind und dass beobachtet worden war, dass einige Gäste sich 2 bis 3 Mal angestellt hatten, um jeweils einen vollen Austernteller mit sechs Austern abzuholen.

Ich kann absolut nicht verstehen, was die Leute an Austern finden. Essen sie dir nur weil es schick ist? Versprechen sie sich davon eine besondere Wirkung auf ihre Körperfunktionen. Man sagt Austern ja so allerhand nach. Ich für meinen Teil kann auf Austern sehr gut verzichten.

Genervt

Ein merkwürdiger Tag. Es ist nichts besonderes geschehen im Büro, trotzdem fühlte ich mich irgendwie genervt. Da es sehr ruhig war, nahm ich kurzerhand meinen Bummeltag. Bernd holte mich um 15.30 Uhr mit dem Wagen vom Büro ab.

„Willst du noch nach Geesthacht?“ – „Nein, keine Lust. Ich will nach Hause!“

Merkwürdig, dass ich ich nicht mal das Elbe-Penthouse besuchen wollte. Immerhin hätte es sein können, dass noch Handwerker dort tätig gewesen wären und wir deshalb die Möglichkeit gehabt hätten, in die Wohnung zu schauen. Aber nein, ich wollte nur noch nach Hause.

Sicherheitszone

Wir hatten wohl heute eins der sichersten Büros in Hamburg. Da ich schon vermutete, dass der normale Weg ins Büro nicht zu benutzen sei, nahm ich eine Alternativstrecke. Auf dem Weg dorthin fragte ich einen Polizisten, ob denn die von mir gewählte Strecke frei ist. Er bestätigte mir, dass es kein Problem sei – und das war es auch nicht.

Wenig später stand ich dann in Sichtweite ca. 50 m von unserem Bürohaus entfernt und kam erst mal nicht weiter. Mein Weg endete an einer sogenannten Schleuse. Dort stand bereits eine Dame, die auch zur Arbeit wollte. Dann wurde ich befragt, wo ich denn hin wolle, was ich ordnungsgemäss beantwortete

Unter Sicherheitsbegleitung einer Polizistin durften wir den Bereich betreten. Sie brachte uns, also die Dame und mich, zur jeweiligen Haustür.

Heute Abend war der Spuk dann vorbei. Die Sicherheitskräfte waren abgezogen und die Sperren wurden bereits abgebaut. Morgen müssen wir uns wieder selbst um unsere Sicherheit kümmern.

Aussenminister in Hamburg

Demos, gesperrte Strassen, Scharfschützen auf Dächern – das ist der Zustand in Hamburg anlässlich einer Aussenministerkonferenz in Hamburg. Und ich werde mehr oder weniger mitten drin sein.

Mittels einer Sondergenehmigung bin ich befugt, morgen die Tiefgarage unseres Büros anzusteuern, das in unmittelbarer Nachbarschaft eines der Hotels liegt, in dem ein Teil der Delegationen untergebracht wird und in dem morgen Abend ein festliches Dinner stattfinden wird.

Eine andere Möglichkeit, als in der Tiefgarage zu parken, wird es eh nicht geben. Im gesamten Bereich ist ein absolutes Halteverbot ausgeschildert worden. Ich bin schon sehr gespannt auf die Reaktionen und Fragen der Sicherheitsebeamten, wenn ich in den gesperrten Bereich hineinfahren will. Und warum das ausgerechnet an einem Feiertag sein muss. Tja, ich mache halt nur meinen Job. Schifffahrt ist eben international und international ist morgen nicht überall ein Feiertag.

Ich würde gern darauf verzichten, für 2 Stunden ins Büro zu fahren. Aber ich tue mir selbst den Gefallen. Denn ab Dienstag bin ich allein in der Abteilung. Da kann ich morgen schon mal etwas vorarbeiten und habe dann am Tag danach einen ganz normalen Einstieg. Das hat sich in der Vergangenheit bestens bewährt. Die Hauptsache ist, dass ich überhaupt ins Büro komme.

Feuer im Maschinenraum

Mit dieser Meldung rief mich heute Morgen ein Kapitän an.

Das Schiff befand sich auf der Reise von Szczecin nach Algeciras als im Fehmarn Belt gestern Abend das Feuer ausbrach. Was war geschehen?: Eine Brennstoffleitung war gerissen und das austretende Schweröl entzündete sich an heissen Teilen des Motors. Das Feuer konnte mit Bordmitteln gelöscht werden indem der Maschinenraum abgeschottet und CO2 eingeleitet wurde. Menschen kamen zum Glück nicht zu schaden. Es wurden aber viele Kabel zerstört, die für die elektrische Versorgung notwendig sind.

Zurzeit liegt das Schiff vor Anker im Fehmarn Belt. Es wird versucht, die Hauptmaschine in Gang zu bringen um mit eigener Kraft vorerst nach Kiel zu fahren.

Grosse Party

Auch wenn der heutige Tag nicht mir gewidmet war, so eine Geburtstagsfeier hatte ich noch nie:
Erst die Taufe unseres neuesten Schiffes, anschliessend ein exlusives Menue mit ca. 100 Gästen. Schade nur, dass Bernd nicht dabei sein konnte. So begnügten wir uns damit, morgens mit einem Glas Sekt auf meinen Geburtstag anzustossen.

Mittags musste ich dann ins Büro. Von dort ging es mit Bussen in den Hafen, wo das Schifft getauft werden sollte. Über die Toppen beflaggt lag das Schiff am Kai. Zuerst ging es an Bord zu einer Besichtigung. Danach versammelten sich die Gäste am Bug des Schiffes um die Taufzeremonie zu vollziehen. Der Taufpatin, die Frau des Direktors eines unserer grössten Geschäftspartners, gelang es erst beim zweiten Wurf, die Champagnerflasche am Schiff zu zerstören. Normalerweise ist das ein faux pax. Aber aufgrund ihrer zierlichen Figur sei es ihr zugestanden.

Nachdem die Taufe vollzogen war, wurde von einem Trompeter, der an Deck des Schiffes stand, die holländischen Nationalhymne geblasen. Holländisch deswegen, weil das Schiff unter holländischer Flagge fährt.

Anschliessend wurden wir mit Bussen ins Hotel Lindtner gebracht, wo das Festbankett stattfand.

Hier eine kleine Bilderserie von der Schiffstaufe:


Invitation

Diese Einladung flatterte gestern auf meinen Schreibtisch. Ist ja nett gemeint und ich würde mir die QM2 auch gern mal von innen ansehen. Aber extra deswegen nach London fliegen? Nö! Ich werde aber eine nette Absage schreiben. Vielleicht werde ich dann ja mal wieder eingeladen, wenn das Schiff in Hamburg ist.

Essen statt lesen


Was will uns dieses Stück Kuchen sagen? Es sollte eigentlich eine Zeitschrift sein. Aber da es die noch nicht gab, brachte meine Kollegin heute Morgen dieses leckere Stück Zitronen-Rührkuchen mit, also natürlich 2 Stücke, für Jeden von uns eins!

Wir haben uns nach Kräften bemüht, im Kuchen zu lesen, aber das klappte nicht. Dafür schmeckte er umso besser. Hoffentlich muss ich demnächst nicht in eine Zeitschrift beissen.

Schlamperei

Vorab: Dies ist kein Bilderrätsel.
Bei den Schnipseln handelt es sich um Überreste, die vor 3 Tagen beim Schneiden von Papier mit der Paierschneidemaschine auf den Boden gefallen sind.

Natürlich kommt bei uns im Büro jeden Tag eine SchlampeReinigungsfachkraft, die kurz mal durch die Räume huscht. Wie wir mit der Zeit herausbekommen haben, wird nach Plan gearbeitet, z.B. heute werden nur die Schreibtische abgewischt, morgen die Stühle, übermorgen dies und am 4. Tag wird auch mal der Staubsauger benutzt. Alles, was während der 4 Tage auf dem Boden landet, bleibt also liegen.

Es wäre für mich ein Leichtes, innerhalb weniger Sekunden diese Reste aufzusammeln und zu entsorgen. Aber aus Prinzip mache ich das nicht. Ich will jetzt erst mal sehen, wie lange das da liegen bleibt. Auch für die Reinigungsfachkraft, die übrigens kein Wort Deutsch versteht und immer nur „ja ja“ sagt, wenn man versucht, ihr was zu erklären, wäre es nicht schlimm, von ihrem Plan abzuweichen und das Papier manuell, also per Hand, zu entfernen. Geht sie doch jeden Tag daran vorbei.

Von alledem mal abgesehen: Wenn mir etwas auf den Boden fällt, sammle ich es auch wieder auf. Selbst ein kleines Stück Konfetti, was aus dem Locher entfleucht ist, wird von mir in den Papierkorb befördert. Ich habe es gern ordentlich um mich herum.

Abgebummelt

Vorbei sind 6 freie Tage am Stück. Donnerstag und Freitag letzter Woche und gestern und heute dieser Woche habe ich 4 von 14 mir noch zur Verfügung gestandenen Urlaubstagen abgebummelt. Jetzt habe ich noch 10 Tage = 2 Wochen, die ich mit in das nächste Jahr nehme. Wer weiss, wozu die noch gut sein werden, wenn ich an dieses Projekt denke. Der eine oder andere Tag wird sicher notwendig sein, um diverse Dinge auszusuchen und zu regeln.

Morgen geht’s also wieder ins Büro. Der Tag wird mit der Weihnachtsfeier enden, d.h. ich muss morgen ‚verkleidet‘ im Büro erscheinen. Nichts mit Jeans und offenem Hemd. Morgen früh heisst es, in die Bundfaltenhose und ins Sakko schlüpfen und auch noch ’ne Krawatte umbinden. Ich freu mich schon darauf, morgen Abend alles wieder abwerfen zu können.