Heute durch Zufall entdeck: Tuntenhausen, und das ausgrechnet in Bayern.
Archiv der Kategorie: gay
Bizarr
Ich möchte lieber nicht wissen, welche Ideen die Person hat, die diese Suchbegriffe bei Google eingibt:
schlangen gay sex
Jedenfalls ist die Person damit in diesem Blog gelandet.
Ich schreibe sicher ab und zu über „gay“, schliesslich bin ich schwul. Auch über Sex habe ich schon geschrieben, über Schlangen allerdings nur, wenn es sich um Warteschlangen handelt. Schlangen im biologischen Sinn mag ich nun gar nicht. Und ich würde nie mit denen Sex haben wollen, welcher Art sich der auch immer gestalten mag.
Homophobie in Litauen
In Litauen, einem Land, das der EU angehört, ist vom Parlament ein Gesetz beschlossen worden, das – auf einen einfachen Nenner gebracht – Homosexualität zur „persona non grata“ erklärt.
Ich kann es einfach nicht begreifen, dass es in dieser aufgeklärten und modernen Zeit noch solche Sturköppe gibt. Es ist anzunehmen, dass einige Abgeordnete aus den Reihen der Befürworter selbst schwul sind.
Ein kleiner Ausflug in die grosse Stadt
Gestern haben wir mehrere Dinge zu koordiniert, die vor Ort nicht zu erledigen sind. Bin ich sonst nur beruflich in der grossen Stadt zwischen Alster und Elbe, machten wir gestern mal einen kleinen Privatausflug und schlugen mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Nachmittags hatten wir einen Termin beim Steuerberater zwecks Steuererklärung 2008. Das war nach etwa 20 Minuten erledigt. Da er und wir nach dem Geschäftlichen noch Zeit hatten, schloss sich noch ein kleines privates Gespräch an. Wir kennen ihn schon seit vielen Jahren privat. Und da er mir ein paar gute Tips gegeben hat, gibt es zurzeit keinen Anlass, einen anderen Steuerberater hier in der kleinen Stadt zwischen Geest und Elbe aufzusuchen.
Dem Besuch beim Steuerberater schloss sich ein leckeres Essen im Restaurant Sala Thai in der Hamburger Innenstadt an, nicht weit weg vom Büro, wo auf dem Firmenparkplatz unser Wagen geparkt wurde. Den Nachtisch gab es an der Eisdiele in Planten un Blomen, nahe der Hamburgischen Staatsoper, die unser nächstes Ziel war und wo wir uns die Oper Turandot, komponiert von Giacomo Puccini anhören und -sehen wollen. Es sollte dies die 81. Vorstellung seit der Premiere im Oktober 1983 sein.Wie üblich bestellten wir uns vor der Vorstellung ein Pausengetränk, ein Bier für Bernd und ein Glas Wein für mich.
Als sich der Vorhang öffnete, war ich ein wenig enttäuscht vom Bühnenbild. Aufgrund der Fotos, die ich im Vorwege gesehen hatte, dachte ich, die Inszenierung wäre etwas konservativer. Doch die Kostüme der Darsteller waren angemessen liessen das eher schlichte Bühnenbild in den Hintergrund treten.
Gesanglich wird die Oper hauptsächlich von 6 Rollen getragen. Natürlich die Titelpartie Turandot (Elizabeth Connell), Kalif (Franco Farina) und Liù (Miriam Gordon-Stewart). Die anderen drei Hauptrollen, wenn auch etwas untergeordnet, fallen den drei Ministern Ping, Pang und Pong zu. Die drei Hauprollen waren hervorragend besetzt. Erste Bravorufe gab es bereits beim Schlussapplaus des 1. Aktes.
Nach einer guten halben Stunde – länger dauerte der 1. Akt nicht – fanden wir uns im Foyer an dem uns zugewiesenen Tisch wieder. Beschwerte Bernd sich vor der Vorstellung noch bei mir, ich sollte doch beim nächsten Mal Plätze neben männlichen Zuschauern buchen (seine Sitznachbarin war hochschwanger und wir befürchteten, Musik und Gesang könnten die Wehen auslösen), standen wir jetzt mit 4 weiteren Männern am Tisch. Tja, und alle vier waren schwul. Ein Rundblick durch das Foyer vermittelte uns den Eindruck, dass diese Aufführung sowieso von besonders vielen Schwulen besucht wurde. Doch zurück zur Aufführung, die wir ja wegen der Oper und nicht wegen der Männer besuchten.
Der zweite Teil verursachte bei mir mehrere Wellen von Gänsehaut, verursacht durch ein Duett Turandot/Kalif. Wirklich hingerissen lauschte ich dem Gesang und der Musik, hingerissen verfolgte ich mit den Augen das Geschehen auf der Bühne. Theater ist erst dann gut gemacht, wenn man gebannt der Handlung folgt, um sich herum alles andere vergessend. Und das war hier der Fall. Und wenn die Künstler es schaffen, das gesamte Publikum in ihren Bann zu ziehen, ohne dass auch nur ein Laut aus dem Zuschauerraum zu hören war – dann war es wirklich hervorragendes Theater. Frenetischer Beifall, durchsetzt mit Bravorufen, beendete einen grossen Opernabend.
Die Heimfahrt von der grossen in die kleine Stadt konnten wir unter dem freien Sommerhimmel vornehmen, nämlich mit offenem Verdeck, was diesem grossartigen Abend einen schönen Abschluss bereitete.
Scheidungsgrund
Das Outfit wäre ein Scheidungsgrund, für Bernd ebenso wie für mich.
Der Typ ist nach eigenen Angaben 48 Jahre alt!
(entdeckt in einem schwulen Forum)
Terminkonflikt
Vor wenigen Wochen habe ich eine Musicalvorstellung in Stuttgart gebucht, An- und Abreise per Flug. Und nun muss ich heute feststellen, dass dieser Kurztrip gaynau dann stattfindet, wenn in Hamburg der CSD gefeiert wird.
Europride in Zürich
Der diesjährige Europride, die europäische CSD-Hauptveranstaltung, findet in diesem Jahr in Zürich statt. Anlässlich dieser Veranstaltung gibt es das Projekt europride.tv:
Aktuell produzieren Studierende der Studienvertiefung CAST an der Zürcher Hochschule der Künste Inhalte für die Seite europride.tv CAST ist die jüngste Studienvertiefung an der ZHdK und europaweit einmalig: Erstmals bietet eine Kunsthochschule einen Bachelorstudiengang rund um Contentgestaltung in den neuen digitalen und mobilen Medien an. Im Rahmen eines fünfwöchigen Lernmoduls werden die Studierenden die EuroPride 2009 in Zürich auf europride.tv begleiten und eine multimediale Seite rund um die schwul-lesbische Großveranstaltung erstellen. Hierzu gehören: Video-Interviews, Hintergrundbeiträge, Kurz-Dokus, Erklärstücke sowie Live-Streams von Podiumsveranstaltungen und dem Höhepunkte, der Parade.
Wunschtraum
Dass wir Schwule toleriert und akzeptiert werden, liegt wohl noch in sehr weiter Ferne, besonders in Ländern, die sich erst sehr langsam öffen und in denen ein grosser Teil der Bevölkerung sehr konservativ und kirchlich ist, wie z.B. Russland.
Der Eurovision Song Contest (ESC) hat sich im Lauf der Jahre zu einer Veranstaltung entwickelt, die besonders von Schwulen sehr gern gesehen wird – warum auch immer sich das so entwickelt hat. Wie bekannt, hat im vorigen Jahr Dima Bilan aus Russland den ersten Platz belegt und damit wurde Moskau als russische Hauptstadt automatisch der Veranstaltungsort für den diesjähren Wettbewerb. Bereits im Vorfeld dieser Veranstaltung kam es zu Gerüchten, dass Schwule und Lesben den Tag der Veranstaltung nutzen könnten, auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Der Moskauer Bürgermeister hatte dann auch schon entsprechende Warnungen ausgesproche, dass so eine Veranstaltung nicht gedultet werden würde.
Meine persönliche Hochachtung gilt denjenigen, die sich trotz der Warnung des Bürgermeisters entschlossen, diese in den Wind zu schlagen und sich zu einer friedlichen Demo zusammenzufinden. Es kam wie es kommen musste, die Demonstranten wurden durch eine Antiterroreinheit festgenommen.
Ich hätte mir gewünscht, dass die aktiven Teilnehmer am ESC mal ihren Mund aufgemacht hätten und ein paar Worte zu diesem Eklat gesagt hätten. Aber hier hat wohl der Kommerz gesiegt und nicht die Moral. Ausserdem könnte man sich vorstellen, dass die russischen Aufnahmeleiter solchenfalls den Ton unterbrochen hätten.
Auch Dita von Teese wurde meines Erachtens zensiert. So wie ich den der Deutschen Teilnehmer in Erinnerung habe, wurde sie geschickt durch die Kameraführung in den Hintergrund gedrängt, nachdem sie sich so weit wie möglich entblättert hatte bis sie nur noch ihre Korsage anhatte. Die Verantworlichen haben wohl befürchtet, dass sie sich noch mehr entblössen könnte.
Aber auch bei uns in Deutschland liegt noch vieles im Argen bei der Akzeptanz von Schwulen und Lesben. Eine Bloggering bzw. Exbloggerin hat sich mittels ihrer Kommentare bei Frau Momo in ein sehr schlechtes Licht gesetzt, nachzulesen hier und hier.
Warum Phoenix?
Gestern fand in Moskau das erste Halbfinale des diesjährigen European Song Contest (ESC bzw. ehemals Grand Prix) statt. Die Ausscheidung wurde erstmals live auf dem Fernsehsender Phoenix übertragen.
Ich frage mich, warum der NDR diese Aufgabe nicht übernommen hat, ist der NDR doch einer der Hauptgeldgeber des weltweit grössten Musikwettbewerbs. Meine Theorie: Vielleicht wollte man damit versuchen zu unterbinden, dass die in Deutschland lebenden Türken für ihr Land abstimmen. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass viele Türken diesen Sender gar nicht auf ihrem Empfänger programmiert haben.
Die türkische Gruppe ist jedenfalls trotzdem weiter. Und ich muss gestehen, dass ich den Beitrag gar nicht so schlecht fand. Überhaupt sind einige, für meinen Geschmack gute bzw. interessange Beiträge weitergekommen. Ob ich einen Favoriten habe? Schweden hat mir sehr gut gefallen. Aber es steht ja auch noch das 2. Halbfinale aus, dass am Donnerstagabend zeitversetzt gesendet wird. Mal sehen, was da noch so gebracht wird.
Von einer verlorenen Tasse und einem schwulen Ritter
Am vergangenen Wochenende wurden Weihnachtsgeschenke einglöst: Oliver und seine Freundin sowie Bernd hatten von mir Karten für das Musical Spamalot bekommen, das zurzeit in Köln im Musicaldome aufgeführt wird.
Unser neues Spielzeug hat auf dieser Fahrt die Feuertaufe bestanden. Es führte uns am Samstag problemlos nach Mönchengladbach zu unserem Hotel. Oliver und Sabrina holten uns dort ab. Bei den Beiden zu Hause stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen.
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Köln. In der Tiefgarage am Bahnhof wurde der Wagen abgestellt. Dann ging es in die City, wo wir uns ein Restaurant zum Essen suchen wollten. Ich hatte zwar von April ein paar Tipps bekommen. Aber aufgrund der Menschenfülle in den Strassen der Fussgängerzone hatten wir es bald satt, noch lange zu suchen und wir kehrten in einem Chinarestaurant ein, in dem Bernd und ich vor ein paar Jahren schon mal ganz zufriedenstellend gespeist hatten und das wir rein zufällig wiederentdeckten.
Wir sind immer gern recht früh am Ort des Geschehens um uns dort ein wenig zumzusehen. Architektur und Interieur von Theatern interessieren uns sehr. Wirkte der Zeltbau von aussen auf uns eher sachlich kühl, aber doch durch entsprechende Beleuchtung ins rechte Licht gesetzt, umfing uns das Foyer dagegen mir warmen Rottönen. Kugellampen verbreiteten fast eine nostalgische Atmosphäre.
Um halb acht wurder der Saal geöffnet und wir suchten unsere Plätze. Wir waren sehr gespannt, was uns an diesem Abend erwarten würde. Wir kennen zwar die Filme von Monty Python, aber wie setzt man die Ritter der Kokosnuss als Musical um?
Humorvoll waren bereits die vor Muscialaufführungen obligatorischen Hinweise, dass Handys nicht benutzt werden sollen und Ton- und Filmaufnahmen nicht gestattet sind. Hier gab es bereits erste Lacher.
Über das Stück selbst könnte ich eine ganze Inhaltsangabe machen, die aber diesen Rahmen sprengen würde. Nur soviel sei gesagt: Es sieht total bescheuert aus, wenn King Arthur, souverän in Szene gesetzt von Michael Flöth (ihn kennen wir als Kapitän aus dem Musical Titanic), ohne Pferd im Galoppschritt über die Bühne „reitet“, akustisch unterstützt vom Geräusch aneinandergeschlagener Kokosnusshälften seines Begleiters Patsy.
Mein absolutes Highlight des ersten Aktes war eine Diskussion der tumben Ritter: King Arthur erhält von Gott den Auftrag, den heiligen Gral zu suchen. Die Ritter wissen nicht so recht, was ein Gral ist, haben nur eine vage Vorstellung davon und bezeichnen das Ding dann als Tasse, die Gott verloren oder gar verschluckt haben müsse und wieso es überhaupt nur eine Tasse im Himmel gibt. Als dann einer meinte, der Kaffeepot sein so eine Art Phantom, wurden dazu ein paar Töne aus dem Musical Phantom der Oper intoniert. Die ganze Szene ist total blöd, total bescheuert – und über so total blöde Dinge kann ich mich königlich amüsieren und lauthals lachen.
Nach der Pause ging es bunt und humorvoll weiter. Mehrere Broadwayshowstücke machen einen grossen Teil des Musicals aus. So outet sich Sir Lancelot in einer mitreissenden Tanzshow als schwul. Er hätte sich gern noch etwas mehr ausziehen können!
Zum Schluss finden sich zwei Paare, u.a. dabei der schwule Sir Lancelot. Happy End – und aus. Wie? Schon zu Ende? Die Zeit verging wie im Flug und es war wirklich schade, dass der Spass schon vorrüber war. Wer es humorvoll mag, wer schrägen Humor mag, sollte sich dieses Musical unbeding ansehen.
Auf dem Weg zum Wagen wurde ich von einer Dame angesprochen. Es war die Empfangsdame von meinem Zahnarzt. Demnächst habe ich dort wieder einen Termin. Wir werden ganz bestimmt ein wenig über das Musical sprechen.
Oliver brachte uns zurück nach Mönchengladbach ins Hotel Vision. Am Sonntag morgen hatten wir dort ein gemeinsames Frühstück mit Oliver, Sabrina und Sabrinas Eltern. Ich hatte alle dorthin eingeladen. Es war eine lustige kleine Runde und wir hatten viel Spass miteinander.
Gegen Mittag machten wir uns auf den Heimweg.
Unser Kultursommer geht am 2. Mai in die Fortsetzung. Es geht nach Berlin ins Theater des Westens zum Schuh des Manitou, ein Geschenk von Bernd. Danach folgen noch Turandot an der Staatsoper Hamburg und Titanic in Magdeburg.