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Homosexualität und Kirche

Oder sollte man sagen: Kirche und Homosexualität?

Worum geht es?:
In Lübeck findet am kommenden Wochenende der kleine aber feine diesjähre CSD statt, an dem wir aus terminlichen Gründen leider nicht teilnehmen können.

Anlässlich des CSD gibt es auf der Newseite HL-live bislang 4 Veröffentlichungen. Da ich mich meiner alten Heimatstadt noch immer sehr verbunden fühle, lese ich regelmässig auf dieser Seite.

Im ersten Beitrag zum CSD wird erwähnt, dass eine Lübecker Kirchengemeinde zum CSD einen Gottesdienst abhält. Und das ist auch gut so! Aber dies gefällt einem Leser von HL-live nicht besonders, will sagen, es gefällt ihm ganz und gar nicht. Weil nämlich, wie Herr Parheim behauptet, in der Bibel Homosexualität nicht vorgesehen ist. Aber der Herr Parheim hat natürlich nichts gegen Homosexuelle und kennt auch welche – das, was eben alle sagen, die mit Homosexualität nicht klarkommen.

Nun gibt es wegen dieser ablehnenden Haltung zu eben diesem Gottesdienst und zur Homosexualtiät eine rege Debatte per Kommentarfunktion. An dieser Diskussion habe ich mich lebhaft beteiligt.

Ich möchte den interessierten Lesern diese Debatte nicht enthalten um aufzuzeigen, dass Homosexualität durchaus noch nicht von allen Menschen toleriert wird, und zwar wieder mal unter dem Deckmantel der Kirche bzw. der Bibel. Hier nochmal der Link.

Ich verstehe nicht, warum es in der heutigen aufgeklärten Zeit noch Menschen gibt, die so verbort sind, Schwulen und Lesben ihren Glauben an Gott und ihre Mitgliedschaft in der Kirche vorenthalten zu wollen.

Wie gut und wohltuend lesen sich da die Worte von Pastor Stahlschmidt der Auferstehungsgmeinde in Lübeck, nachzulesen hier.

Weitere Artikel zum CSD in Lübeck, die aber mit dem Thema Kirche nichts zu tun haben
hier und
hier

Nachtrag:
Leider wurden die Kommentare bei den Beiträgen auf HL-live inzwischen gelöscht.
Die groteskeste Begründung von Herrn Parheim, warum er gegen den Gottesdient ist: Auf so einem Gottesdienst würde die Homosexualität gefördert. Wenn diese Aussage nicht so krank wäre, wäre es zum Lachen.

Männliche Modeschöpfer

Ist schon merkwürdig – alle mir derzei bekannten männlichen Modeschöpfer – oder wie man heute sagt: Modedesigner – sind schwul, z.B. Joop und Lagerfeld und sicher noch ein paar mehr. Nun kam mir ein weiterer unter, Marc Jacobs, von dem ich bislang nichts gehört habe. Er arbeitet für Louis Vuitton. Da ich mit Designermode nichts am Hut habe, also weder einen Fummel oder Handtaschen trage und mir solche Schickimickisachen eh zu teuer sind (oh, wir haben Bettwäsche von Joop) weiss ich gar nicht, wer für welches Modehaus arbeitet. Und wenn ich sowas lese habe ich es in den nächsten Minuten wieder vergessen.

Marc Jacobs – ich entdeckte eine Bilderserie mit ihm und seiner Mode anlässlich der Berliner Fashion Week, die bislang in der Fachwelt wohl eher als Mauerblümchen ihr Dasein fristete. Und nun taucht dort Marc Jacobs auf, ein – zumindest auf den Fotos – sehr männlich wirkender Mann. Ein Bart macht da schon viel aus, äusserlich jedenfalls.

Ich schaute mir die Bilderserie an und entdeckte, dass der gutaussehende Typ einen Mann knutscht. Logisch, Marc Jacobs muss schwul sein. Und tatsächlich fand ich das bestätigt.

Er wuchs bei seiner Grossmutter auf, die ihm das Stricken beibrachte. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass er durch das Stricken schwul geworden ist. Ich nehme vielmehr an, dass er Spass am Stricken fand weil er schwul ist.

Pickstrullis, äh Strickpullis, waren dann auch sein Einstieg in die Welt der Mode.

Marc Jacobs wird heute wohl nicht mehr selbst stricken müssen um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wer als Modedesigner bei Louis Vuitton arbeitet hat ausgesorgt. Eine alte Frau müsste sicher lange für ihren Lebensunterhalt stricken.

Nette Begegnung

Es liegt in der Natur der Sache, dass ich schon mal gern etwas länger hinschau wenn ich interessante Männer sehe. So auch vor ein paar Tagen in der Mittagspause geschen. Er kam seitlich auf einem Fussgängerüberweg sozusagen auf mich zu. Ich schaute – er schaute. Und dann überholte er mich schnellen Schrittes um dann bei rot an der nächsten Ampel stehenzubleiben. Mein Weg führte nicht zu dieser Ampel und ich kümmerte mich nicht weiter um den Mann. Jedoch beobachtete ich aus den Augenwinkeln, wie er nicht weiter an der Ampel wartete sondern in meine Richtung kehrt machte. Na ja, dachte ich, was soll das jetzt werden?

Als er dann neben mir war, schaute er mir offen ins Gesicht, was bei mir nicht nur ein Lächeln hervorrief sondern ein offenes Lachen. Na, dann kamen wir irgendwie ins Gespräch während er mich auf meinem Weg begleitete.

Irgendwie fühlte ich mich bemüssigt, ihn zu fragen, ob wir einen Kaffee zusammen trinken wollen. Nee, Kaffee würde er nicht trinken. Aber im Bahnhof gibt es ja viele Möglichkeiten und so setzten wir uns dort an eine Kaffe- und Kuchenbar, bei der es auch gekühlte Getränke gibt.

Bei einer Apfelschorle setzten wir unser Gespräch fort und erzählten jeweils etwas über uns. Ich erfuhr, dass er 31 Jahre alt sei, aus Nürnberg kommt, seit fünf Jahren mit seinem Freund zusammen ist und mit ihm seit vier Jahren in Hamburg wohnt und hier in einem Übersetzungsbüro arbeitet. Weiter erzählte er mir, dass er auf ältere Männer steht. Ich konnte mir nicht verkneifen zu erwidern, dass ich das wohl gemerkt habe.

Auf seine Frage, ob ich während der 14 Jahre, mit dem ich mit meinem Freund zusammen bin, schon jemals fremdgegangen sei, antworte ich ehrlich mit einem Nein. Darüber war er schon etwas erstaunt. Daraus schloss ich für mich – ohne es auszusprechen – dass ich, wenn ich gewollt hätte, einem kleinen Abenteuer sehr nahe war. Aber ich habe da eben meine Prinzipien.

Na ja, wir unterhielten uns noch eine Weile bis es Zeit für mich war, wieder ins Büro zurückzukehren.

Unabhängig von seinem versteckten Angebot war es eine sehr nette Begegnung, ja, eigentlich schon ein heftiger Flirt, mit einem sehr netten und sympathischen jungen Mann.

Wut im Bauch

Ich bin sauer, stinksauer. Ich könnte den Leuten sonstwas antun – den Leuten vom Bund katholischer Ärzte. Sie behaupten, Homosexualität mit Homöopathie therapieren zu können, auf Wunsch Betroffener natürlich.

Welch ein Quatsch. Homosexuelle Menschen, die eine Therapie suchen, sind total verunsichert und werden möglicherweise von ihrem Umfeld drangsaliert, geächtet, verspottet, gemobt, homosexuell zu sein. Eine Therapie ist nur derart sinnvoll, dass man ihnen sagt, dass ihre sexuelle Neigung ganz natürlich ist, dass man ihnen das Selbstbewusstsein stärkt und ihnen beibringt, sich so zu akzpetieren wie sie sind. Alles andere ist Humbug, Scharlatanerie!

Ich könnte kotzen, ich könnte – ach, ich könnte viel wenn ich einen von diesen Scharlatanen in die Finger kriegen würde.

Gegen Homophobie

Am 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homophobie. Mit divesen Aktionen wurde in Deutschland auf diesen Tag hingewiesen. Ich bin der Meinung, dass diese Aktionen vielleicht von Passanten wahrgenommen werden, im nächsten Moment, spätestens am nächsten Tag aber wieder vergessen sind.

Ich finde ja, dass schwule oder lesbische Paare im ganz normalen täglichen Leben – also beim Einkaufen, in der Bahn, beim Spaziergang – ihre Zuneigung zueinander zeigen sollten, so wie es heterosexuelle Paare auch tun.

Ich meine damit nicht, dass man hemmungslos knutschen sollte. Einfach mal eine zärtliche Berührung, Händchenhalten – es gibt viele Möglichkeiten zu zeigen, dass wir auch nur ganz normale Menschen sind, die einander lieben. So werden wir vielleicht eher wahrgenommen als durch grössere Aktionen.

Dass die ewig Gestrigen nie aussterben, beweist ein Kommentar zu diesem Artikel. Die katholische Kirche übt anscheinend immer noch eine grosse Macht und Meinungsbildung auf ihre Schäfchen aus. Auch die Tatsache, dass einem theologischen Lehramtsinhaber die Ausübung seiner Tätigkeit seitens der katholischen Kirche untersagt wurde, spricht für sich.

Schwul-Lesbischer Abend


Gestern war der 2. Premierenabend des neuen Programms von Schola Cantorosa Schwuler Männerchor Hamburg, „In gemeiner Mission“. Der Titel hat eine gewollt starke Ähnlichkeit mit dem Film „In geheimer Mission“ mit dem Agenten James Bond. Die Männer von Schola Cantorosa haben nämlich eine kleine Agentengeschichte auf die Bühne gebracht. Der Auftakt ist choreographisch fulminant, dann wird es leider flacher und teilweise langatmig während es zum Schluss recht schmissig wird. Das Programm ist aus meiner Sicht kurzweilig und nett und verglichen mit den beiden vorherigen Programmen sehr viel besser, aber es reicht lange nicht an „Piraten“ und „Durchgeknallt & Durchgebraten“ heran.

Der Abend wurde eröffnet mit dem Gastchor „Rheintöchter“ aus Köln. Leider waren nicht alle der eingebauten Gags zu verstehen. Die Akustik der Markhalle ist wohl für die hohen Damenstimmen nicht so gut geeignet. Doch die Damen hatten insgesamt gesehen einen guten Auftritt auf die Bühne gebracht.

Die Moderatorin des Abends (oder war es ein Moderator?) hatte sich zu Ehren der Gäste in ein Kölner Karnevalskostüm geworfen. Spitze Pointen kennzeichneten die Moderation. Die Rheintöchter z.B. würden in ihren Roben aussehen wie geleckt. Auch wurde uns endlich klargemacht, warum Ole von Beust von seinem Amt zurückgetreten ist: Kind und Karriere verträgt sich nicht.

Leider entsprach die auf der Aftershowparty aufgelegte Musik nicht unserem Geschmack. Deshalb wurde es mit dem Abzappeln leider nichts und bereits um 1 Uhr in der Nacht fuhren wir nach Hause.

Und die Kirche ist dabei

Erst beim dritten Anlauf ist es in Belgrad zu einer Art CSD-Parade gekommen. Der erste Versuch vor neun Jahren scheiterte daran, dass die Demonstranten von Extremisten angegriffen wurden. Im vergangenen Jahr wurde die Parade aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt.

Endlich in diesem Jahr, wurde der Umzug gestattet. Die etwa 1000 Lesben und Schwulen konnten ihren Umzug allerdings nur unter dem Schutz von Sicherheitskräften durchführen. Immerhin ist es endlich gelungen, einen Umzug auf die Beine zu stellen.

Nach der Demonstration kam es zu grossen Ausschreitungen rechtsextremer Randalierer, ANGEFÜHRT VON GEISTLICHEN! Jedenfalls ist es so in den Medien zu lesen.

Die osteuropäischen Länder hinter dem ehemals eisernen Vorhang hinken natürlich der sozialen Entwicklung hinerher. Was sie aber scheinbar sehr schnell gelernt haben ist es, Krawall zu machen und gegen Schwule zu demonstrieren, und die Geistlichkeit mischt kräftig mit!

Spätsommer an der Alster


Gutes Wetter in der Mittagspause muss ausgenutzt werden. Die Alster ist nah und der kleine Teil von ihr, die Binnenalster, lässt sich in der Mittagspause trefflich umrunden.

Die Binnenalster zeigte sich mal wieder von ihrer schwulen Seite, nämlich mit Regenbogen. Um den in der Fontäne entstehen zu lassen, müssen mehrere Faktoren zutreffen: Der Wind muss die Fontäne in die richtige Richtung wehen, die Sonne muss den richtigen Winkel zur Fontäne haben und man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Wenige Meter weiter nahmen die Spatzen ein Bad an einer seichten Stelle.

Liberal?

Der Aussenminister und FDP-Parteivorsitzende Guido Westerwelle hat seinen langjährigen Freund Michael Mronz geheiratet. Sehr löblich, zeigt doch ein schwuler Repräsentant unseres Staates, dass er dazu steht und es ihm egal ist, was andere Menschen darüber denken (das soll nun nicht heissen, dass ich bei der nächsten Wahl diesen Lobbyistenverein wähle).

Nun ist es aber nicht so, dass alle Mitglieder der FDP so liberal sind, wie die Partei es vorgibt zu sein. Das erste Parteimitglied, Dr. Gerhard Aden, will aufgrund der Hochzeit des Aussenministers sein Parteibuch abgeben. Ein schwuler Aussenminster, noch dazu jetzt mit einem Mann verheiratet, könne nicht in bestimmten Ländern auftreten. Angeblich soll Dr. Aden bereits Zustimmung von anderen Parteimitgliedern erhalten haben.