Samstag haben wir ja gemeinsam mit der Familie eine Nachmittagsvorstellung des Musicals Die Eiskönigin besucht. Es war für Bernd und ich das zweite Mal, dass wir dieses Musical gesehen haben. Im Februar 2022 haben wir das erste Mal eine Vorstellung besucht. Viel ist meinem Bericht der ersten Vorstellung nicht hinzuzufügen.
Das Musical ist eine Geschichte, welche auch Kinder in den Bann ziehen kann, besonders Mädchen. Prinzessin, das fasziniert Mädchen. Demzufolge waren natürlich auch viele Kinder, zusammen mit ihren Eltern, in der Vorstellung, überwiegend Mädchen, zum Teil als Eisprinzessin zurechtgemacht. Wenn allerdings so ein Mädchen im Prinzessinnenkleid und Krönchen im Haar in Gummistiefeln herumläuft, wirkt das überhaupt nicht.
Während diverser Szenen hörte man durchaus auch Kommentare, die von den Kindern in Richtung Bühne gerufen wurden. Aber das zeigt doch, dass die Kinder auch mitgenommen werden vom Bühnengeschehen. Ich finde das sehr schön und das zauberte mir ein Schmunzeln ins Gesicht.
In dieser Vorstellung agierte nun nicht mehr die ursprüngliche Erstbesetzung auf der Bühne. Aber die Damen, die wir dieses Mal sehen und hören durften, waren mindestens ebenso perfekt und gut in ihren Rollen. In der Titelrolle der Eiskönigin Elsa brillierte Janneke Ivankova, was wieder einmal heisst, dass die Zweitbesetzung nicht schlecht sein muss. Zufällig habe ich eine Rezension gefunden, in der der Satz steht „… und ist ganz klar die zweite Erstbesetzung als Elsa.“ Dem kann ich mir nur anschliessen. Hier ein Video aus dem Finale des 1. Aktes:
Pamina Lenn spielte Anna, die Schwester von Elsa. Pamina hatten wir als Nessarose im Musical Wicked gesehen. Dort sitzt sie fast nur im Rollstuhl und muss die Verbitterung ihres Schicksals mit Mimik und wenigen Gesten verständlich machen. In ihrer Rolle als leicht überdrehte Anna konnte sie jetzt ihr ganzes Talent ausspielen. Es war ein Augenschmaus, ihr zuzuschauen. Und natürlich konnte sie auch stimmlich überzeugen. In der Darstellerliste rangiert Pamela Lenn an letzter Stelle als „Cover“, sie ist nichtmal als Zweitbesetzung gelistet, was ihrer Leistung überhaupt nicht gerecht wird.
Bernd und ich fanden die Aufführung am Samstag schöner als die vom Febraur vergangenen Jahres. Das ist nicht unbedingt der Leistung der Darsteller zu verdanken. Den Beginn des 2. Aktes fand ich bei unserem ersten Besucht eher albern während ich mich jetzt sehr amüsiert habe. Ich habe schon mal irgendwo bei einer meiner Musicalrezensionen gesagt: Es gibt Musicals, die nehmen einen erst beim zweiten Mal mit. Bei mir war das der Fall bei Cats und Tanz der Vampire. Jetzt gehört auch Die Eiskönigin dazu. Ich möchte nicht ausschliessen, dass wir uns dieses Stück, gespickt mit tollen Effekten, noch ein weiteres Mal anschauen werden.
Ich bin jedes Mal wieder begeistert von der künstlerischen Ausstattung der Foyers und Lounges im Theater an der Elbe. Der Künstler Erwin Olaf hat mit seinen Bildern Szenen geschaffen, die in einer Hafenstadt, wie Hamburg eine ist, durchaus der Realität entsprechen können. Sie sind dezent erotisch, zum Teil auch homoerotisch, wie mein Lieblingsbild „Freunde“, welches in der Lounge der Open Bar hängt.