Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Schmusekatze


Glinda – meine Schmusekatze. Fast jeden Morgen kommt sie auf den Arbeitstisch und fordert ihre Schmuseeinheiten ein. Währenddessen kann ich aber mit der der rechten Hand die Maus bedienen und das Internet leerlesen. Aber manchmal holt sie sich mit einer Pfote meine Hand damit ich ihren Kopf knuddeln kann. Die kleine dicke ist ganz schön schlau.

Zwei Tage war die Schmuseroutine gestört. Mittwoch musste ich nach Hamburg zu meinem Neurochirurgen, Donnerstag, also gestern, war Wirbelsäulengymnastik. Heute morgen läuft alles seinen geregelten Gang und Glinda kam zu mir. Nach einer Weile legte sie ihr Köpfchen auf meiner linken Hand ab und schlief ein. Mich durchströmt dann immer ein Glücksgefühl wenn Glinda mir ihre Zuneigung auf körperliche Art zeigt.

So ähnlich wie auf dem Foto muss es auch abends sein wenn ich im Bett noch ein paar Seiten lese. Mit der rechten Hand halte ich meinen Kindle, meine linke Hand verschwindet unter der Bettdecke wenn Glinda dadrunterkriecht. Für ein paar Minuten legt sie dann ihren Kopf auf der Hand ab und eine Vorderpfote liegt auf meinem Unterarm. Ohne ein Wort des Dankes springt sie dann aus dem Bett. Vielleicht ist es ihr mit dem dicken Fell zu warm.

Davon gibt es aber keine Fotos. Es geht niemanden etwas an, was unter meiner Bettdecke los ist.

Nur noch ein Hauch

Morgens aufwachen, noch ein wenig liegenbleiben, sich sammeln und dann langsam und vorsichtig aufstehen und darauf warten, dass der Schmerz einsetzt sobald das erste Bein den Boden berührt. Glücklicherweise habe ich keine Schmerzen wenn ich liege und kann entspannt schlafen.

Seit heute morgen habe ich auch keine Schmerzen mehr nach dem Aufstehen. Wenn man monatelang damit geplagt ist, weiss man, was einen erwartet. Dementsprechend vorsichtig stieg ich heute morgen aus dem Bett. Oh! Wie weggeblasen! Nur ein ganz leichter Hauch war noch zu spüren. Wie ist das schön!

Auch nach längerem Sitzen vor dem Bildschirm ist die Lage entspannt. Ich weigere mich noch, euphorisch zu sein. Die üblichen Haushaltungen im Laufe des Tages werden zeigen, wie es nach der gestrigen ersten PRT-Behandlung geht. Aber es sieht schon mal alles sehr positiv aus.

Über Bänke und Tische


Bänke haben wir nicht in unserer Wohnung, aber ein Sofa. Und der Tisch ist zu glatt, um darüber hinwegzutoben. Die Katzen würde auf der gegenüberliegenden Seite wieder runterrutschen.

Das Sofa ist aber ein beliebtes Ziel wenn unsere Tobekatzen sich mal jagen. Dann kippt schon mal eins der Rückenpolster um. Von den Haaren wollen wir gar nicht erst reden.

Die Sache mit dem Rücken

Wer hier regelmässig liest weiss, dass ich Rückenprobleme habe. Ende August war ich ja bei einem Orthopäden der meinte, mir helfen zu können. Ich bekam eine Überweisung zum MRT aber keinen Anschlusstermin in der Praxis. Die Tussis an der Rezeption meinten, es gäbe keine Termine. Sorry, aber die Frauen, die mich da abfertigten, kann ich nicht anders als Tussis bezeichnen.

Ich lies die Sache erstmal auf sich beruhen, wollte aber ja nun wissen, was mit meinem Rücken ist und schrieb eine Mail an das MRT-Institut mit der Bitte, mir den Befund zuzuschicken, den ich auch innerhalb weniger Tage hatte. Die CD mit den Aufnahmen hatte ich ja mitbekommen.

Wie sollte ich aber nun weiter verfahren, es musste ja weitergehen. Und ich holte mir einen Termin bei dem Neurochirurgen, der vor 13 Jahren meinen Bandscheibenvorfall operiert hatte und zu dem ich grosses Vertrauen habe.

Gestern war ich nun bei ihm zur Untersuchung. Anhand der Aufnahmen aus dem MRT erklärte er mir, was das Problem sei, was ich mir eigentlich von dem Orthopäden gewünscht hätte. Ich kürze das jetzt mal ab: Ein Nerv ist eingeklemmt, eine OP sei aber nicht notwendig. Es ist ja auch so, dass ich ohne Schmerzmittel auskomme, es ist halt unangenehm, mal tut es mehr weh, mal gar nicht.

Ich werde jetzt unter CT Spritzen an die Nervenwurzel bekommen, die erste schon heute am späten Nachmittag. Die Aussichten auf einen unbeschwerten Urlaub stehen also gut. Trotzdem kommen Schmerztabletten in die Reiseapotheke, die gehören schon standardmässig da hinein.

Diese Periradikulare Therapie (PRT) wird von der Krankenkasse übernommen, vorausgesetzt, sie wird von einem Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ vorgenommen. Weiter ist dazu eine Zweitmeinung eines Arztes mit diesem Zusatz notwendig. Zwei Ärzte in der Gemeinschaftspraxis besitzen diese Zusatzbezeichnung, u.a. mein behandelnder Arzt. Damit mein Arzt seinen Kollegen offiziell für seine Zweitmeinung beauftragen kann, muss ich eine „Einverständniserklärung zur Schweigepflichtsentbindung“ gegenüber diesem Arzt unterschreiben. Das Formular dazu habe ich gestern mitbekommen.

In ganz Hamburg gibt es nur etwa 25 Ärzte, die den Zusatz „Spezielle Schmerztherapie“ führen. Ich bin sehr froh, dass ich seinerzeit an einen von ihnen geraten bin.

Urlaubsvorbereitungsplanung

Heute in einer Woche geht es los. Und man überlegt, ob es noch was zu besorgen gäbe. Textilien ist nicht das Problem, vielleicht noch das eine oder andere Teil waschen bevor es in den Koffer kommt. Aber es gibt ja noch Körperpflegeartikel, die mitgenommen werden sollen.

Billige Zahnbürsten z.B. Wir nehmen unsere elektrische Zahnbürste mit, aber die wird im Koffer verpackt am Tag vor der Abreise. Wir wissen nämlich nicht, ob die Spitze, auf die die Bürsten gesteckt werden, als gefährlich eingestuft werden könnte bei der Sicherheitskontrolle. Also benötigen wir für den letzten Morgen billige Zahnbürsten, die an Bord zurückbleiben. Da fällt mir gerade ein, dass ich mal nachschauen muss, ob wir noch eine Reisetube Zahnpasta haben. Eine normale Tube darf man ja nicht im Handgepäck haben.

Feuchttücher müssen mit, ein paar medizinische Präparate müssen unbedingt eingepackt werden, Pflaster für den Fall, dass wir uns Blasen laufen. Und nicht zu vergessen ein Sonnenschutzmittel.

Aber wo legen wir das alles hin bevor wir unsere Koffer packen? Die ganze Wohnung steht den Katzen zur Verfügung. Gern spielen sie mal mit Gegenständen, die gerade irgendwo rumliegen. Sowas ist viel interessanter als das ganze Katzenspielzeug. Textilien können wir auch nur in dem Moment hervorholen, in dem sie gleich und sofort in den Koffer gepackt werden können, andernfalls ist damit zu rechnen, dass sich die Katzen darauf niederlassen.

Schränke üben eine magische Anziehungskraft auf Katzen aus, besonders die, in dem ein Teil unserer Garderobe liegt. So schnell kannst du gar nicht gucken – und schon liegt die Katze im Schrank, natürlich auf der dunklen Hose.

Dann die Überlegungen, was wir noch essen werden bis zur Abreise. Am letzten Tag brauchen wir nichts mehr, wir frühstücken immer auf dem Flughafen. Aber die Tage vorher wollen wir ja auch was essen. Und übrigbleiben soll auch nichts, bei unserer Rückkehr nach zwei Wochen könnte es ungeniessbar sein.

Ich weiss, ich weiss, irgendwer liest das jetzt und sagt: Eure Sorgen möchte ich haben. Egal, diese „Sorgen“ sind ein Teil der Vorfreude und gehören einfach dazu.

Endspurt

Es sind derer zwei jedenfalls bei uns. Heisst es dann Endspurts oder Entspurte? Wisst ihr was, das ist mir komplett egal.

Das, was derzeit wohl alle, oder wenigstens viele Menschen interessiert, ist die Bundestagswahl am nächsten Sonntag. Wir haben unsere Kreuze gemach – und gut ist es. Was denn dabei herauskommt, ist eine andere Frage. Jedenfalls haben wir nicht die Nazis gewählt. Ich habe mich inzwischen dazu durchgerungen, die AfD als Partei mit der Abkürzung nicht mehr zu verniedlichen. Meine Meinung ist: Das sind Nazis. Nazis wählt man nicht und was mal dabei herausgekommen ist, wissen wir alle.

Ich hatte es heute schon in einem Kommentar bei Birte gesagt: Vielleicht gibt es ja noch Überraschungen am nächsten Sonntag. „Wenn es gut läuft, legen die Nazis nicht noch weiter zu, wenn es besser läuft, lassen sie bis dahin ein paar Federn. Diese Aussage als positiv zu sehen … wer hätte das je gedacht?!“ Am besten wäre es natürlich, die Nazis würden aus dem Bundestag fliegen, aber das wird wohl leider nicht passieren.

Der zweite Entspurt betrifft uns höchstselbstpersönlich, nämlich unsere bevorstehende Reise. Bernd hat noch 6 Arbeitstage bevor es losgeht und dann am dem 1. März sein Sabbatical antritt. Wir haben die Sitzplätze für die beiden Hinflüge nach Singapur gebucht, unsere warmen Mahlzeiten vorbestellt und den Chauffeurservice für den Transfer zum Flughafen Hamburg und später vom Flughafen in Singapur zum Schiff arrangiert.

Für die Heimflüge Mitte März ist das noch nicht möglich, da fehlen uns noch die Ticketnummern. Mit Glück bekommen wir die noch vor dem Antritt der Reise, sonst müssen wir das vom Schiff aus machen. Aber das wird schon. Wir sind ja soooo entspannt.

Zwei Piekse

Gestern wurde ich geimpft, nicht wegen der bevorstehenden Reise nach Asien, einfach weil es notwendig war. Ein Arm erhielt eine Spritze gegen Lungenentzündung, der andere gegen Tetanus/Diphterie.

Im Lauf des Tages traten an beiden Oberarmen Schmerzen auf, nicht sonderlich schlimm, aber spürbar. Um 8 Uhr abends wurde ich dermassen müde, dass ich beschloss, das Kapitel noch zu Ende zu lesen und mich dann zur Nachtruhe zu begeben. Da ich Seitenschläfer bin, ich also auf dem jeweiligen Arm liegen würde, nahm ich noch eine Ibu. Den Wecker stellte ich auf 7 Uhr, ich wollte ja heute Morgen zur Rückengymnastik.

Irgendwann in der Nacht wachte ich auf und ich fühlte mich ziemlich matschig. Die Rückengymnastik war mir egal und ich stellte den Wecker wieder ab. Ich wachte nochmal kurz auf, als der Liebste aufstand um sich für die Arbeit fertigzumachen und schlief wieder ein. Gegen halb 8 heute Morgen wachte ich dann auf, immer noch mit Schmerzen in beiden Armen und ein wenig matschig. Ich hatte fast 11 Stunden geschlafen. Das musste dann wohl mal sein, besonders auch weil ich in den Nächten vor dem Vollmond schlecht geschlafen hatte, wie das bei mir dann immer der Fall ist.

Jetzt am Mittag habe ich immer noch Schmerzen in den Oberarmen. Ich konnte aber ein paar Häuslichkeiten erledigen, diem mal notwendig waren, besonders weil morgen Besuch ansteht. Man kennt das.

Wenn man am Wasser wohnt

Rund 400 m Luftlinie sind es vom Fenster an meinem Arbeitsplatz bis zum Fahrwasser der Elbe, dort wo die Binnenschiffe zur Schleuse fahren oder von dort kommen. Wenn das Laub im späten Herbst von den Bäumen und Büschen gefallen ist, kann ich die Elbe sehen. Und wenn ich ab und zu mal meinen Blick schleifen lasse, entdecke ich auch manchmal ein vorbeifahrendes Binnenschiff.

Heute hörte ich ein lautes und langes Hupen. Nach einem Lastwagen auf einer nahen Baustelle hörte es sich nicht an. Ein Binnenschiff! Und prompt ertönte das Horn ein zweites und ein drittes Mal. Ich schaute zur Elbe und sah dort ein Tankschiff in Richtung Schleuse fahren.

3 x Mal lang ist ja das internationale Grusszeichen der Schifffahrt. Vielleicht kennt der Schiffsführer eine Person, die nah am Wasser wohnt oder die vielleicht sogar am Anleger stand. Nicht umsonst wird der Schiffsführer das Signal 3 x lang gegeben haben. Auf jeden Fall fand ich das eine sehr angenehme und schöne Geste, aus welchem Grund auch immer das geschehen ist.

Elphie, die Kletterkatze


Unsere Katzen dürfen tagsüber nur in Begleitung auf die Terrasse. Die Vögel, die sich am Vogelfutter gütlich tun, üben eine grosse Anziehungskraft aus. Bernd oder ich betätigen uns dann als Vogelscheuche damit die kleinen gefiederten Lebewesen der Terrasse nicht zu nahe kommen. Nach dem Einsetzen der Abenddämmerung kommen die Vögel nicht mehr, dann dürfen die Katzen auch allein draussen sein.

Elphie balanciert sehr gern auf dem Geländer der Dachterrasse. In der Ecke steht das Futterhäuschen, noch. Nach unserem Urlaub wird es eingeräumt. Vom Geländer ist es nur ein kleiner Katzenschritt zum Futterplatz. Man sieht, dass eine Vogelscheuche doch sehr wichtig ist.