Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Eine Hymne auf Italien


„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn …“ – ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, welches mehrfach vertont wurde, so von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Franz Schubert, Franz Liszt und Pjotr Iljitsch Tschaikowski.

Ich kenne eine Terrasse, auf der die Zitronen blühen. Das Bäumchen setzt auch Früchte an, aber sie wachsen nicht aus. Ist eben nicht Italien hier. Aber der Duft der Blüten, den ich sehr liebe, vermittelt einen Hauch vom Süden, ein Versuch, ein wenig mediterranes Flair auf unsere Terrasse zu zaubern.

Die Terrassensaison neigt sich dem Ende entgegen, leider. Ich werde also kaum noch in den Genuss des Citrusduftes kommen.

Ein neues Asia-Restaurant in der Stadt


Im Lokalteil für unsere Stadt der überreginalen Tageszeitung, ich rede hier von der Onlineausgabe, stand ein Bericht über ein neues Asia-Restaurant, nur wenige Gehminuten von unserem Zuhause entfernt. Wir lieben asiatische Küche, wir entschieden uns spontan, das Restaurant Show Cool zu testen. Wir hatten uns zwar für den Samstagabend ein neues Gericht ausgesucht, welches wir selbst zubereiten wollten. Aber na ja, sich etwas servieren zu lassen als selbst zu kochen, ist doch immer nett.

Beim Betreten der Räumlichkeiten fällt einem zuallererst eine Wand mit Winkekatzen ins Auge. Die tiefstehende Abendsonne schien durch ein Fester und setzte die Katzen perfekt in Szene. Ich liebe ja diese Katzen und wollte mit eine von unserer Asienkreuzfahrt mitbringen. Leider fand ich keine an den Orten, wo wir waren.

Früher, als dort noch ein italienisches Restaurant beherbergt war, waren die Räume weiss getüncht, dazu weisse Tischdecken auf den Tischen. Obwohl die Küche ausgezeichnet war, zog es uns nie dorthin. Jetzt sind die Wände dezent bunt bemalt, unter der Decke hängt eine filigrane Holzkonstrukion, Lampenschirme im Korbdesign runden das Bild ab. Der Raum wirkt jetzt viel gemütlicher als vorher.

Aber das ist ja nicht das Wichtigste, die Hauptsache ist doch, die Speisen gefallen. Und das, was wir uns bestellten, gefiel uns sehr gut.

Wann immer Tom Kha Gai auf der Karte steht, eine Kokosmilchsuppe mit Zitronengras, Chili und Hähnchenfleisch, gehört diese zu unserem Menü dazu. Die Suppe war einfach perfekt. Das war schon mal ein guter Start.

Als Hauptgericht hatte ich Red Thai Curry mit gegrillter Entenbrust. Bernd hatte das Curry mit Hähnchenfleisch gewählt. Gemüse war dabei und ein Reistürmchen stand auf dem Teller. Reichlich Sauce blieb zum Auslöffeln übrig. Die Sauce war eher eine Suppe, also nicht angedickt. So mach ich das selbst auch. Das Gemüse, auf dem das Fleisch lag, war knackig. Mutter hätte gesagt, dass es nicht gar sei. Das Fleisch war zart. Geschmacklich alles super ausgewogen mit einer leichten Schärfe, ein Hauch Koreander – richtig richtig toll!

Die gebackene Banane mit Honig zum Dessert überzeugte mich nicht und hätte eh nicht noch sein müssen. Wir waren danach wirklich pappsatt.

Das Besteck wird im Couvert aufgedeckt. Für Könner und Liebhaber sind gleich Stäbchen dabei, von denen ich gebrauch machte. Nur zum Verzehr Sauce vom Hauptgericht benutzte ich einen Löffel.

Wir sind ja eigentlich keine Biertrinker, aber wenn wir asiatisch essen, trinken wir das passende Bier dazu. Im Show Cool wird Singha Bier und Saigon Bier angeboten. Wir hatten uns für das Bier aus Vietnam entschieden.

Ein ganz einfaches Fazit: Wir kommen wieder!

Kartenzahlung ist zurzeit leider noch nicht möglich, das notwendige Equipment ist noch nicht geliefert worden. Bernd hat eh nie Bargeld dabei und ich immer nur sehr wenig. Wir konnten also unsere Zeche nicht bezahlen. Macht nichts, wurde uns gesagt, kommen sie morgen oder übermorgen wieder und bezahlen dann. In unserem Dorf liegt ja alles dicht beieinander. Bernd ging also zur nächstgelegenen Bank, holte Geld und bezahlte unsere Zeche.

Wenn es gerade passt und die Geesthachter Eisenbahn hat ihren Museumsbetrieb, könnte man auch mal mit der Bahn hinfahren. Der Bahnhof ist in wenigen Minuten von unserem Zuhause aus zu Fuss zu erreichen. Fast direkt am Restaurant ist der Haltepunkt Freizeitbad auf dem Weg nach Krümmel. Kurz bevor wir das Restaurant erreichten, kam uns der Museumszug, gezogen von der 70 Jahre alten Dampflok Karoline, aus Krümmel entgegen.

Rindfleisch scharf (Hunan Beef)


Das Draussen ist heute zu frisch um in ihm zu sitzen und zu lesen. Gerade ziehen auch dunkle Wolken auf. Also mach ich mich mal daran, das Rezept in diesem Blog zu veröffentlichen.

Man nehme:
Flanksteak oder Rumpsteak oder Hüftsteak, Menge nach persönlichem Bedarf. Ich hatte Rumpsteak, die dicke Fettschicht wurde aber entfernt.

Für die Marinade:
1 EL Soyasauce
2 TL Reiswein
¼ TL Backnatron
¼ TL Weisser Pfeffer
½ TL Stärke
Das Steak längs in breite Streifen schneiden, die Streifen in ca. 3 mm starke Scheiben schneiden, in die Marinade geben.
Die Mengen für die Marinade ggf. der Menge an Fleisch anpassen.
Statt Reiswein habe ich halb und halb Gin und Sherry genommen.

Für die Sauce:
2 EL Hühnerbrühe
1 EL Sojasauce
1 EL Reiswein/Sherry
¼ TL Weisser Pfeffer
¼ TL Rohrzucker
½ TL Stärke
Die Zutaten für die Sauce zusammenrühren
Ich hab mindestens die dreifache Menge genommen.

Für die Schärfe:
1 daumengrosses Stück Ingwer, schälen, in dünne Streifen schneiden
4 getrocknete Chilischoten, gemörsert
3 – 4 kleine rote Chilischoten, in Ringe geschnitten
6 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten
2 – 3 lange grüne Chilischoten, in Ringe geschnitten
¼ TL Szechuanpfeffer (gern mehr)

Öl in einer Pfanne erhitzen, die Zutaten darin braten bis der Knobi gebräunt ist, alles aus der Pfanne nehmen.
Das marinierte Fleisch in die Pfanne geben und anbraten.
Scharf und Sauce dazugeben, einmal kurz aufkochen.

Dazu Reis servieren. Wir hatten Farfallepasta, das paste wunderbar, die Pasta neutralisieren die Schärfe etwas.

Das Titelbild zeigt einen kleinen Teil unserer diesjährigen Chilipflanze. Es wird eine gute Ernte geben.

Wenn der Gatte Pause hat …


… und die Katze schläft, dann sieht das so aus wie auf dem Foto.

Wenn Bernd Pause hat, whatsappen wir ein Weilchen. Er geht ja schon ganz früh aus dem Haus, während ich noch in den Phühlen liege und träume. Bis zu seiner Pause habe ich nach dem Aufstehen schon einiges „erlebt“. Ich war z.B. „im Dorf“ einkaufen, traf Leute, die den Gatten grüssen lassen, z.B. die Obstfrau auf dem Wochenmarkt oder Torge in der Käsebude.

Es sind alltägliche Belanglosigkeiten, die wir austauschen: Wie hast du geschlafen? Was machen die Katzen? N. war beim Friseur. Was gibt es sonst noch neues? Warst du schon einkaufen? Ich hab Brötchen mitgebracht. – Man kennt das.

Zum Glück habe ich ja eine kabellose Tastatur von logitech, die mit Solarenergie betrieben wird, das Ding ist echt praktisch. Ich habe es schon des öfteren erwähnt. Ich kann die Tastatur auf die Oberschenkel legen und dort schreiben während eine Katze vor mir auf dem Arbeitstisch im Karton döst. Nach wie vor bin ich begeistert von dem Teil.

Es gibt sicher preiswertere Tastaturen, aber mit dieser bin ich glücklich, die Katzen werden nicht gestört und ich kann whatsappen und blogschreiben.

Scharf und spitz


Anlässlich des gestrigen doppelten Erinnerungstages wollte ich etwas besonderes auf den Tisch bringen. Ich klickte durch diverse Links, die ich mal abgespeichert hatte, mit Rezepten, von denen ich mal dachte, dass sie uns gefallen würden. Gestern gab es also Authentic Hunan Beef. Wenn man schnell liest, könnte es heissen Human Beef. Ein spitzes und scharfes Messer wäre dafür sicher angebracht. Ich überlasse es eurer Phantasie, weiter darüber nachzudenken. Das Rezept folgt selbstverständlich.

Es musste also Fleisch pariert und geschnitten werden. Dafür habe ich mein Lieblingsmesser, ein Filetiermesser. Das muss natürlich scharf sein. War es aber nicht so richtig. Deshalb rutschte ich wohl ab und stach die Spitze in die Kuppe des linken Zeigefingers. Solange ich mit dem Fleisch hantierte, bemerkte ich nichts. Dann aber sah ich, dass es leicht blutete. Erste Reaktion ist immer: Ablecken, wird schon gleich aufhören. Es hörte aber nicht auf. Ein stetiger kleiner Blutstrom floss meinem Finger entlang. OK, das wurde dann wohl Rindfleisch mit human blood.

Zu dem Gericht gehört viel scharf, wirklich viel scharf. Mit dem lädierten Finger wollte ich mir das nicht antun. Erstmal bat ich den Gatten, mir ein Pflaster über die Fingerkuppe zu kleben. Danach musster er das Scharf vorbereiten: Knoblauch, Ingwer, Chilischoten. Dann übernahm ich wieder den Kochlöffel.

Das Gericht war wirklich scharf, und es war köstlich. Wie weiter oben gesagt, das Rezept folgt.

Heute musste ich erstmal mein Lieblingsmesser schärfen. Seit ein paar Jahren schärfen wir mit dem Set von Horl. Das sticht alle Messerschärfer aus, die wir bisher in unserem Haushalt hatten. Die Messer werden mittels Magneten mit dem Holzblock im exakten Winkel von 15 Grad gehalten. Mit dem Roller rollt man ein paar Mal am Messer entlang, und es ist scharf wie frisch aus dem Geschäft.

Mein Filetiermesser ist jetzt wieder bereit für den nächsten Einsatz, hoffentlich ohne Verletzung.

Ich hab mal umgeschaltet


Ich bin ja bekennender Instagramnutzer, auch wenn ich da nicht wirklich aktiv bin im Sinne von mich selbst in Szene zu setzen oder die Leute zu informieren, was ich plane und was ich mache und was ich vor 2 Jahren getan habe. Ich bin da eher der stille Gucker.

Bei Instagram ist es ja so, dass mir Themen vorgeschlagen werden, wenn ich mal interesshalber z.B. Garteninhalte angeklickt habe. Dann werden mir dauernd Nutzer vorgeschlagen, die Gartenfotos oder Gartentipps veröffenlicht haben, besonders, wenn ich noch einem Foto ein „like“ verpasst oder einen Kommentar dazu geschrieben habe. Algorithmus nennt man das wohl.

Bei Instagram gibt es auch viele Menschen, die sich politisch engagieren und mit denen ich einer Meinung bin. Sie verbreiten Erkenntnisse von Instutionen, die sich mit der Politik der Alternative für Dumme (AfD) und der Regierung auseinandersetzen. Wenn ich dem, was ich da lese, zustimmen kann, verbreite ich das weiter, meistens über die sogenannte „Story“. Inhalte einer Story sind 24 Stunden zu sehen. Viel kann man ja als einzelner Bürger nicht tun, um meine Mitmenschen vor der AfD und vor der CDU zu warnen. Die Stories sind meine Möglichkeiten, zu versuchen, die Leute aufzurütteln. Einige derer, die mir auf Instagram folgen, verbreiten das dann weiter, d.h. der Kreis wird immer etwas grösser. Ob es die Leute erreicht, die es erreichen soll, weiss man natürlich nicht.

Inzwischen wurde mir das einfach zuviel, was Instagram mir da anbietet. Und da dachte ich, ich such mir ein anderes Angebot. Katzen, ja, Katzen gehen immer. Seit gestern hab ich verstärkt auf Katzenfotos und -videos umgeschaltet und „geliked“. Und siehe da, mir wird nun viel Katzeninhalt angzeigt. Es ist ja so beruhigend, süsse Katzen anzuschauen. Das beruhigt und senkt sicher auch den Blutdruck. Politik regt einen derzeit nur auf.

Wenn Katzen verschwinden


Gestern traf ich im Treppenhaus eine Nachbarin, die wie ich auf dem Weg zum Mülleimer war. Sie ist auf einen Rollator angewiesen und nahm den Lift während ich weiter die Treppe nach unten nahm. Unsere Haustür hakte ich fest damit sie problemlos nach draussen gelangen konnte.

Wir klönten dann vor der Haustür noch eine Weile als eine hübsche Katze des Wegs kam. Erst mauzte sie kurz von der Strasse aus, dann kam sie auf uns zu und schubberte an meinen Beinen. Sie liess sich auch anfassen.

Langsam bewegte sich die Katze auf die offenstehende Haustür zu und sie betrat den Hausflur. Von dort geht, wie üblich, eine Treppe in den Keller und eine in die oberen Stockwerke. Ich ging der Katze hinterher, nahm sie auf den Arm bevor sie eine der Treppen erreichte, und trug sie wieder hinaus.

Wäre das „Eindringen“ ins Haus unbemerkt geblieben, hätte ich die Haustür nach der Müllerledigung geschlossen und die Katze wäre im Haus eingesperrt gewesen. Vielleicht hätte sie sich ja durch lautes mauzen bemerkbar gemacht und jemand hätte sie rausgelassen. Bei 10 Wohnungen im Haus ist die Wahrscheinlichkeit auch gross, dass Einwohner das Haus verlassen oder betreten und die Katze Gelegenheit hätte, wieder zu verschwinden.

Es hätte aber auch eine Garage oder ein Keller sein können, in dem die Katze eingesperrt gewesen und vielleicht tagelang nicht bemerkt worden wäre. Die Mutter unser beiden Süssen war kurz nach deren Geburt für ein paar Tage veschwunden. Unsere liebe Schwiegertochter kümmerte sich während der Zeit liebevoll um den Wurf mit 4 kleinen Kitten, bis Lotta plötzlich wieder vor der Tür stand und die Babypflege wieder übernehmen konnte.

Gerade las ich, dass eine Katze in Berlin aufgefunden wurde. Es stellte sich heraus, dass sie in Darmstadt zu Hause ist. Sie muss unbemerkt in ein Transportmittel gestiegen sein. Vielleicht ist sie in Berlin unbemerkt ausgestiegen oder sie liess sich nicht „festnehmen“ und verschwand, ohne dass sich der Transporteur weiter mit ihr beschäftigen konnte.

Ich will damit nur sagen, dass Freigängerkatzen ganz schnell mal plötzlich verschwunden sein können. Die Besitzer sorgen sich, suchen, rufen, locken, aber die Katze bleibt weg. Sie ist irgendwo eingesperrt weil man nicht bemerkt hat, dass sie sich eingeschlichen hat. Vielleicht wurde nichtmal bemerkt, dass je eine Katze in dem Raum war. So heimlich, wie sie den Raum betreten hat, kann sie den auch schnell wieder verlassen wenn die Tür geöffnet ist und sie taucht plötzlich dort wieder auf, wo sie zu Hause ist.

Mal Klatsch statt Politik

Seit Wochen beherrscht ein Thema die lokale Klatschpresse: Die Blocks, speziell um die spektakuläre Entführung der zweit jüngsten Block-Kinder, ein Sorgerechtsstreit.

Ich muss zugeben, dass ich der Geschichte nur oberflächlich gefolgt bin. In dieser Sache läuft aber derzeit ein Prozess. Als Angeklagte steht Christina Block vor Gericht, ausserdem der Familienanwalt sowie fünf weitere Personen.

Der Prozess hat ein grosses Medieninteresse. So berichten u.a. die Mopo.de, tagesschau.de, stern.de, NDR.de, Zeit.de, prosieben.de täglich über den Prozess.

Das Interesse liegt wohl vor allem in der Familie der Hauptangeklagten Christina Block begründet. Sie ist die Tochter des Block-House-Gründers Eugen Block. Ansonsten wäre das Thema für die Medien wohl eher uninteressant und kaum erwähnenswert. Kürzlich wurde erwähnt, dass es Interesse gäben könnte, über die Geschichte einen Film zu drehen.

Wie oben erwähnt, habe ich diese Sache nicht intensiv verfolgt, nur jeweils die ins Auge springenden Titelzeilen habe ich eher gesehen als gelesen. Es ist aber bemerkenswert, mit welcher Intensität sich die Medien mit dem Thema beschäftigen. Steht wirklich die Leserschaft dahinter? Ist das Thema wirklich so interessant? Ich kann mir das nicht vorstellen.