Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Ich verstehe ihn


Heute Morgen waren wir im innerstädtischen Verbrauchermarkt einkaufen. Nützt ja nichts, man braucht ja mal dies und das und jenes. Dort läuft den ganzen Tag Hintergrundmusik. Meistens registriere ich gar nicht, womit die Kunden beschallt werden, es sei denn, es ist ein Lied, welches ich sehr gern höre, sowas kommt vor. Und dann erfreue ich mich sogar daran und gehe beschwingt durch die Regalreihen. Es verleitet mich aber nicht dazu, links und rechts wahllos in die Regale zu greifen und irgendwas in den Einkaufswagen zu legen. Wir kaufen strikt nach Einkaufszettel, meistens.

Heute morgen, ich beugte mich gerade über die Obstauslage, bekam ich einen Schock: Aus den Boxen erschallte Weihnachtmusik! Ich hätte schreiend aus dem Laden laufen können. Am liebsten würde ich alle Einkäufe bis nach Weihnachten verschieben, denn die Häufigkeit der Weihnachtssongs, die gespielt werden, wird in den nächsten Wochen noch zunehmen.

Ohren zu und durch, und das möglichst schnell.

Adventzeit – Kalenderzeit


Jedem sein Adventskalender, bzw. 2 oder 1-1/2. Denn mein Schatz bekommt von seinem Arbeitgeber jedes Jahr einen Adventskalender, den Teilen wir uns immer. Ein Tag darf er ein Türchen öffnen, am nächsten Tag bin ich dran.

Die zwei grossen Kalender von Mein Schiff sind unterschiedlich befüllt. In beiden Kalendern stecken hinter den Türchen die guten Wagnerpralinen. Ein Kalender, nämlich meiner, enthält die Pralinen mit Alkohol.

Ausserdem hat man die Chance auf Reisegutscheine oder sogar auf eine Kreuzfahrt. In den letzten Jahren war uns das Glück nicht hold. Aber man kann ja hoffen.

Nur für kurze Zeit


Heute beginnt die Zeit, in der ich meinen Espresso aus dieser Weihnachtstasse trinke. Man kann dieses Geschirr schon fast historisch nennen, denn ich kaufte es vor vielen Jahren in meiner Mittagspause in einem Hamburger Geschäft, dass es schon lange nicht mehr gibt, nämlich bei Brinckmann in der Spitalerstrasse.

Man ging zu Brinckmann und kaufte Schallplatten, später CDs, Fotogeräte und Zubehör, Radios, Fernseher, also viel Technikgedöns, sowie Geschirr und andere Haushaltsartikel. Ich erinnere mich dunkel, dass ich da auch meinen ersten PC gekauft habe. In der Mittagspause war Brinckmann ein gern genommenes Ziel. Ich strömerte duch die Abteilungen, schaute hier und guckte da. Es gab immer was zu entdecken, wie auch eines Tages dieses Geschirr. Ich vermute, dass es sich um einen Abverkauf handelte, genau weiss ich das aber nicht mehr.

Zwei Espresso- und zwei Milchkaffeetassen stehen bei uns die meiste Zeit des Jahres im Schrank, ebenso wie zwei Gebäckteller. Seit wir die Katzen haben, werden die Gepäckteller nicht mehr genutzt. Lebensmittel offen rumstehen lassen, geht nicht mehr. Entweder haben die Katzen Interesse und lecken dran, oder umherfliegende Katzenhaare lassen sich darauf nieder.

Mir gefiel das eher schlichte Design, , nicht so quietschbunt, grün/rot/gold, wie es als Weihnachtsgeschirr meistens angeboten wird. Ich habe gerade mal danach im Internet gesucht. Die Grundform in weiss, Arzberg Tric, gibt es immer noch. Speziell dieses Design, Santas Reindeer, kann man noch bei ebay kaufen. Und was entdeckte ich da?: Eine Zuckerdose, neu! Da ich meinen Espresso leicht gezuckert trinke, musste ich das Teil natürlich bestellen, auch wenn es die meiste Zeit des Jahres im Schrank steht.

In die Spülmaschine sollte man diese Teile nicht stellen, aber so ein Tässchen kann man auch mal schnell mit der Hand spülen.

Musical in Tecklenburg


Wer kennt schon Tecklenburg?

Tecklenburg ist eine kleine historische Stadt mit einem Freilichttheater. Grösstenteils etwas verschlafen, aber während der Festspiele brummt es da. Nicht umsonst wird Tecklenburg als „Broadway des Nordens“ genannt. Hochwertige Musicalinszenierungen werden dort im Sommr auf der Freilichtbühne aufgeführt. Bekannte Namen aus der Musicalszene werden engagiert.

2010 sahen wir unsere erste Aufführung in Tecklenburg. Danach verloren wir die Festspiele aus den Augen. „3 Musketiere“ war die erste Aufführung, die wir uns dort angschaut haben.

Erst 2017 waren wir wieder in Tecklenburg. „Rebecca“ haben wir uns angeschaut, eine tolle Inszenierung mit Pia Dowes, Jan Amman und Milica Jovanović, wirklich die ganz grosse Muscialkünstlerriege. 2018 dann „Les Miseralbles“, einfach grandios. 2024 dann „Mamma Mia“ und in diesem Jahr „Titanic“.

Die Festspiele in Tecklenburg lassen sich nicht vergleichen mit Inszenierungen in einem Theater. Sie sind aber extrem hochwertig – und sie sind preisgünstig, sie sind der Freilichtbühne angepasst.

In der nächsten Festspielsaison interessieren uns keine der beiden Inszenierungen („Rocky, Der Medicus). Wir schauen uns ja auch nicht jedes Musical in Hamburg an.

Heute begann der Vorverkauf für die nächste Saison. Ich dachte, schau doch mal rein, weil ich dieses Theater liebe. Und ich war überrascht, wie das am ersten Tag lief. Und ich muss sagen, dass ich mich unsagbar freue, dass der erste Tag so gut gelaufen ist. 11.000 Karten in 15 Minuten – das ist unglaublich. Ich glaube, dass das bei dem grössten Anbieter in Deutschland noch nicht geschehen ist.

In 2026 werden wir uns, mangels persönlichem Interesses, keins der angebotenen Stücke anschauen. Der neue Intendant hat schon Ideen für die nächsten Jahre, die uns interessieren würden, die aber natürlich urheberrechtlich abgesichert sein und verhandelt werden müssenm. Wir sind sehr gespannt, wie es in den nächsten Jahren in Tecklenburg weitergeht. Ich bin sicher, dass wir weiterhin in Tecklenburg zu Gast sein werden.

Wicked – der Film, Teil 2


Gestern kam endlich der 2. Teil des Musicalfilms „Wicked“ in die Deutschen Lichtspieltheater. Auch unser Dorfkino war dabei – und wir auch. Wir hatten uns aus zwei Gründen für die Nachmittagsvorstellung entschieden:
1. Da der beste Ehemann der Welt heute arbeiten muss, wäre die Abendvorstellung zu spät gewesen.
2. Die Nachmittagsvorstellung wird Deutsch/Deutsch aufgeführt, d.h. dass die Dialoge UND die Lieder in deutsch eingespielt werden.
Wir hatten im vorigen Jahr beim 1. Teil die Version Deutsch/Englisch gewählt. Das gefiel uns gar nicht. Dieses ständige „Umschalten“ im Gehirn störte den Gesamtfluss des Films.


Wir hatten uns schon zwei Tage vorher Plätze online reserviert. Noch gestern Nachmittag waren, ausser unseren, noch zwei weitere Plätze verkauft. Na ja, vielleicht kommen ja spontan noch ein paar Interessenten, was auch der Fall war. Es waren aber nur Mädels im Schulalter, die sich für den Film überhaupt nicht interessierten und sich lieber unterhielten. Zweimal musste ich mit Zurechtweisungen aktiv werden. Dazu muss ich allerdings sagen, dass der zweite Teil der Story in grossen Teil recht anspruchsvoll ist und nicht die Leichtigkeit hat wie der erste Teil.

Ganz ohne Frage ist es ein opulent in Szene gesetzter Film. Die Kostüme der Bewohner von Oz – bunt und aufwendig. Die grüne Smaragdstadt – einfach toll anzuschauen. Die beiden Hauptdarstellerinen, Cynthia Erivo als grüne Hexe Elphaba und Ariana Grande als Glinda verstehen es, die Gefühle und Emotionen zu spielen. Jeff Goldblum überzeugt als Zauberer von Oz, bei dem alles nur Fassade ist. Als Madame Akaber spielt Michelle Yeoh gekonnt ihre böse Rolle. Als Fiyero, zu dem sich Elphaba und Glinda hingezogen fühlen, ist Jonathan Bailey auf der Leinwand zu sehen. Er wurde kürzlich als erster schwuler Mann zum Sexiest Man Alive gekürt – kann ich gut verstehen.

Ein richtiges Happy End hat der Film nicht. Nessa, die Schwester von Elphaba, kam bei einem von Madame Akaber erzauberten Wirbelsturm ums Leben. Moq wird als Blechmann am Leben erhalten, Fiyero endet, von Wachen erschlagen, als Vogelscheuche, bleibt aber als solche am Leben. Madame Akaber wird von fliegenden Affen entführt. Der Zauberer von Oz erkennt, dass er der Vater von Elphaba ist und warum diese grün ist. Er muss Oz verlassen, als Glinda sich dessen bewusst wird.

Einzig Elphaba und Fiyero sind am Ende ein Paar, aber eben mit ihren Unzulänglichkeiten, Elphaba als grüne Hexe und der schöne Fiyero als lebende Strohpuppe.

Der erste Teil des Films hatte uns schon nicht so hundertprozentig überzeugt, der zweite noch weniger. Das lag vielleicht an den desinteressierten Mädchen, vielleicht auch daran, dass die Gefühle der Protagonisten live auf einer Bühne gespielt und gesungen, doch viel intensiver rüberkommen als von einer Leinwand. Da helfen auch alle Opulenz und Tricks nicht weiter.

Irgendwann im November


Ich erinnere mich nicht an das Datum, es ist auch nicht wirklich wichtig, ich weiss nur, dass unsere Hochzeit, die 2. Trauung, im November stattfand. Ich weiss nicht mal, in welchem Jahr das gewesen ist, wie gesagt, es war irgendwann im November.

Heute dachte ich, ich könnte ja mal im Blog nachgucken. Und da wurde ich natürlich fündig: Gestern war es, am 17. November anno 2017. Das ist jetzt auch schon wieder 8 Jahre her.

Unser Hochzeitstag bleibt aber der 19. September 2014, als das noch „Verpartnerung“ hiess. Den Tag haben wir mit Familie und Freunden gefeiert. Dieses Datum steht auch in unseren Eheringen, dieses Datum ist auch präsent und im Kopf festgetackert. Seit diesem Tag sind wir auch mit allen Rechten und Pflichten verbunden. Mit der Eheschliessung hat sich daran nichts geändert. Aber wir wollten dann, als es möglich war und seitdem auch für gleichgeschlechtliche Paar Ehe heisst, alles perfekt haben. Nur das Datum weiss ich nie, nur, dass es irgendwann im November war.

Die Weihnachtseier


Schon seit Jahren ist es ein Trend, dass man zu Weihnachten Eierlikör kaufen soll. Jedenfalls wird Eierlikör dann verstärkt in den Prospekten des Lebensmitteleinzelhandels angeboten. Wobei die Eierzeit doch eigentlich der Frühling, insbesondere Ostern ist.

Jetzt gibt es auch Weihnachtseier. Offiziell heissen die, jedenfalls steht es so auf der Tüte, Waffelnüsse. Wenn man die Tüte öffnet und sich den Inhalt näher anschaut, sehen die Nüsse nicht anders aus als die Waffeleier, die es zu Ostern zu kaufen gibt.

Waffeleier schmecken ja irgendwie neutral. Bei den Weihnachtseiernnüssen hat man weihnachtliches Aroma zugefügt. So gibt es sie mit Lebkuchengeschmack und mit Amarettoflavour. Mandeln gehören ja zum Weihnachtsgebäck und Amaretto ist ein Mandellikör. Damit hat man also versucht, den Eiern, äh Nüssen einen weihnachtlichen Anstrich zu geben.

Der Waffelhersteller hat es sich ja recht einfach gemacht: Er benutzt für Ostern und Weihnachten die selbe Form zur Herstellung, sprüht da mit ein paar Aromen rum (Rum wäre auch nicht schlecht) und verpackt die Eiernüsse in eine andere Tüte. Sehr geschickt.