Archiv für den Monat: Dezember 2014

Der frühe Vogel

Mein Mann und ich haben mal 3 gemeinsame Tage am Stück. Gestern, am 24.12., hatten wir beide frei. Dementsprechend gingen wir am Vorabend ganz entspannt schlafen. Wir wollen ausschlafen war die Devise.

Als ich gestern früh wach wurde, war es noch dunkel. Aber ich wollte nicht nachschauen, wie spät es denn sei. Also kuschelte ich mich an Bernd an in der Hoffnung, wieder einschlafen zu können. Aber auch er war schon wach, hatte aber noch keine Lust, richtig wach sein zu wollen. Wir drehten uns also nochmal auf die andere Seite. Vergebens, wir konnten nicht mehr schlafen. Bernd hatte dann den Mut, auf den Wecker zu schauen. Es war fast 6 Uhr früh. Da kann man mal ausschlafen und dann das.

Na, wir entschieden uns aufzustehen, zumal wir noch ein paar frische Waren benötigten und die Supermärkte an diesem Tag bereits um 7 Uhr öffneten. Da der frühe Vogel meist keine langen Schlangen an der Kasse vorfindet, machte ich mich auf den Weg und betrat ein paar Minuten nach der Öffnung den Lebensmitteltempel.

Eine Dame kam mir bereits entgegen, aber mit leeren Händen. Ich sprach sie darauf an und fragte, ob denn schon alles ausverkauft sein. Sie amüsierte sich köstlich über meine Nachfrage, wir wünschten uns Frohe Weihnchten und gingen unserer Wege.

2 Kassen waren geöffnet und die beiden netten Kassenjungs unterhielten sich da keine Kunden anstanden. In wenigen Minuten hatte ich meine gwünschten Teile gegriffen und stand kurz darauf an einer der beiden Kassen mit den Worten: Es gibt Arbeit (ts, mit meinen 3 Teilen). Der nette junge Mann meinte, dass es davon wohl heute noch reichlich geben würde.

Nach ca. 15 Minuten war ich mit meinen Einäufen wieder im Haus. Ist doch herrlich, wenn man so früh wach wird.

Unter der Haube und auf den Rippen

Im Büro gibt es einen Platz, an welchem wohlmeinende Kolleginnen oder Kollegen hin und wieder mal mitgebrachte Süssigkeiten hinstellen, oder auch mal ein Frühstück mit belegten Brötchen. Unser Inhaber brachte gestern einen Stollen. Heute Vormittag traf ich ihn am Stollen, eine andere Kollegin stand da auch gerade. Unser Chef erklärte uns, woher er den Stollen hat und griff auch beherzt zu. Dazu ist zu sagen, dass er es sich auch leisten kann bei seiner Figur!

Nun ja, ich nehme derzeit keine grosse Rücksicht auf meine Figur, obwohl es besser wäre, das zu tun. Dick wird man nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, wobei die Adventszeit natürlich schon zu Weihnachten zählt, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten. Ich zögerte, mich an dem leckeren Stollen zu vergreifen. Darauf meinte der Chef, dass ich ja in wenigen Monaten genügend Zeit hätte, das Zuviel abzutrainieren. Stollenkauend verliess er den Raum.

Ich unterhielt mich dann noch ein wenig mit meiner Kollegin über unsere Figurprobleme. Sie meinte u.a., dass es für mich doch kein Problem sei, schliesslich wäre ich doch nun verheiratet. Allerdings muss ich sagen, dass es meinem Mann nur recht ist, wenn ich was auf den Rippen habe. Ich muss da schon selbst auf mich aufpassen, damit es nicht zuviel wird.

Finger verbrannt?

Es ist sicher für diverse Bereiche gut, dass es die EU in Brüssel gibt. Das mal voraussgeschickt. Was allerdings nicht gut ist und oft ziemlich lächlerlich ist, ist der Regulierungswahn, den die EU betreibt. Wie lang und wie krumm Bananen und Gurken sein müssen, um in den Handel kommen zu dürfen, dieses Problem kennt man ja seit Jahren. Das Glühlampenthema ist eine Sache aus der jüngsten Vergangenheit, ebenso wie die Leistung von Staubsaugern oder das Abschalten der Warmhalteplatten bei Kaffeemaschinen nach einem Zeitraum X.

Irgendeiner der für den Regulierungswahn zuständigen Beamten ist wohl Hobbykoch und hat sich wohl kräftig die Finger verbrannt. Jetzt soll es nämlich den Topfhandschuhen an den Kragen gehen. Es geht beleibe nicht nur um den Topfhandschuh in gewerblichen Küchen. Dafür hätte ich ja noch ein gewisses Verständnis. Nein, auch der Topfhandschuh, den du und ich in der Küche zu benutzen pflegen, soll mit Vorschriften seitens der Ausstattung bedacht werden. Das ist in etwa so wie die Idee, Immigranten sollen in ihren eigenen 4 Wänden gefälligst Deutsch sprechen. In meiner KÜche bestimme nämlich immer noch ich, was ich dor benutze.

Der britische Handelsminister Matthew Hancock hat es erkannt, was er von der Idee mit dem regulierten Topfhandschuh hält: „Das ist meschugge!“ soll er gesagt haben.

In Brüssel is wohl so einiges meschugge. In erster Linie wohl die Tatsache, dass es dort zu viele Beamte gibt, die mit meschuggen Ideen versuchen, ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen.

Schiff rammt Brücke

Ich hatte mich schon gestern gewundert, dass es auf der A1 Richtung Süden eine langen Stau gab, angeblich wegen Brückenarbeiten. So plötzlich sollte da an einer Brücke gearbeitet werden? Hm, sehr merkwürdig.

Da sich solch ein Stau auch teilweise meine Fahrstrecke beeinträchtigt, entschied ich mich für eine andere Route. Auf der brauchte ich dann eine gute Stunde für die Heimfahrt. Na ja, das geht ja noch. Obwohl – wenn man heimwärts strebt, möchte man doch schon zeitig zu Hause sein, nämlich wie gewohnt in so ca. 40 Minuten. Aber gut, kann ja mal passieren.

Heute schaute ich dann tagsüber immer mal wieder in den Staumelder um die aktuelle Lage zu prüfen. Die Informationen waren nicht sehr erfreulich: 10 km Stau in Richtung Harburg, wegen Brückenarbeiten.

Erst im Laufe des Tages wurde mir der Grund der angeblichen Brückenarbeiten bekannt: Ein Binnenschiff hatte gestern morgen die Brücke gerammt. Und die ist nun erheblich beschädigt, wie man lesen kann. Ich entschied mich also heute wieder für die Ausweichroute, zumal auf dem letzten Stück der A25 in Richtung der kleinen Stadt an der Elbe ebenfalls mit einem längeren Stau zu rechnen war, weil diese Autobahn eine Ersatzstrecke in Richtung Süden ist.

Es würde jetzt zu weit führen, die genau Streckenführung, die ich heute benutzte, zu erklären (der Verlauf war etwas anders als gestern). Tatsache ist jedoch, dass ich heute exakt 2 (!) Stunden für meine Heimfahrt benötigte, eine Strecke von ca. 30 km.

Statt des vorgesehenen Freitagwochenendstartsnacks gab es dann Pizza vom Lieferservice.

Wie es aussieht, werde ich wohl noch ein paar Wochen mit dem Stauproblem leben müssen, wenn nicht sogar bis zum Ende meiner Arbeitszeit. Ich befürchte nämlich, dass die umfangreiche Brückenreparatur europaweit ausgeschrieben werden muss. Und dabei hatte ich doch gerade seit ein paar Wochen freie Fahrt weil eine andere Baustellen gerade abgeschlossen worden ist.

Ballett im Bolschoi Theater Moskau

In unserem Dorfkino gibt es im kleinen Saal Opernliveübertragungen aus der Metropolitan Opera New York und Liveübertragungen von Balletaufführungen aus dem Bolschoitheater Moskau. Manchmal sind es auch Aufzeichnungen. Und so eine haben wir uns heute Nachmittag angeschaut. Es gab das Ballett La Bayadere, welches wir bereits zwei Mal live in Dresden in der Semperoper gesehen haben. Da wir mal einen Vergleich Semperoper / Bolschoi haben wollten, hatten wir für heute Nachmittag Karten besorgt.

Und wie war es nun?:
Über eins sind wir uns beide im Klaren: Eine Leinwandvorstellung, ob nun live oder als Aufzeichnung, kann eine persönlich im Theater erlebte Vorstellung durch nichts ersetzen. Im Theater hat man die ganze Bühne im Auge. Man kann den Blick über das Bühnenbild schweifen lassen, man beobachtet die Personen, die während der Szene auf der Bühne zu tun haben. Eine Leinwandvorstellung ist wie Film: Die Solisten werden herangezoomt, es sind oft nur Teilausschnitte des Bühnenbildes zu sehen obwohl an anderen Stellen auch was passiert, was natürlich nicht wichtig ist, aber es gehört halt zum Gesamteindruck.

Die Inszenierung von La Bayadere in Moskau unterscheidet sich natürlich zu der in Dresden. Das ist sicher von Theater zu Theater verschieden. Das Bühnenbild und die Kostüme in Dresden sind farbenfroher als in Moskau. Der Schluss ist auch anders gestaltet. Vieles ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Teilweise ist die Choreographie in Moskau etwas wirr. Ein absolutes NoGo waren die „Neger“ in einigen Szenen. Wir hatten den Eindruck, dass die ganz dunkelbraun eingefärbten Tänzerinnen bewusst lächerlich zappeln mussten (tanzen konnte man das fast gar nicht nennen), um das Klischee von „Negern“ zu erfüllen, eben einfache Leute auf der untersten Stufe. In Dresden wurden die Personen jedenfalls anders dargestellt.

Die tänzerische Leistung war total genial, besonders die der Solisten. Grandios! Gibt noch eine Steigerung? Das Moskauer Publikum applaudierte jedes Mal, wenn die Hauptpersonen die Bühne betraten. Am Schluss frenetischer Beifall in Moskau und riesige Blumengebinde wurden auf die Bühne geschleppt.

Es ist zwar schön, dass es im Kino die Möglichkeit gibt, an Aufführungen von weltbekannten Bühnen, wie es die Met und das Bolschoi nun mal sind, teilhaben zu können. Aber wie weiter oben gesagt: Ein Theaterbesuch ist durch sowas nicht zu ersetzen.

Der rote Ministerpräsident

In Deutschland gibt es nun einen Ministerpräsidenten, der der Partei „Die Linken“ angehört. Darüber, dass es die Partei geschafft hat, in einem Bundesland den Regierungschef zu stellen, mag man geteilter Meinung sein. Ich selbst weiss im Moment noch nicht, was ich davon halten soll. Aber darum geht es hier nicht.

Es geht darum, dass es eine Medienmeldung wert ist, dass Herr Ramelow bei seiner Vereidigung zum Ministerpräsidenten in der Vereidungsformel die Worte „…. so wahr mir Gott helfe!“ weggelassen hat. Seine Begründung: Er achte auf die Trennung von Staat und Kirche. Allein das ist schon sehr löblich. Die Kirche versucht ja immer wieder, in der Politik mitzumischen, ja, sie hat sogar eigene Gesetze wenn es z.B. um Personalangelegenheiten geht. Die Kirche ein Staat im Staate sozusagen.

Aber warum muss sich eine Person eigentlich verteidigen bzw. entschuldigen, wenn sie etwas nicht gesagt hat? Nur weil es üblich ist, diese Formel zu gebrauchen? Es könnte ja auch sein, dass ein gewählter Politiker gar nicht in der Kirche ist. Dann wäre es doch sehr scheinheilig, diese Formel zu benutzen.

Mir ist es völlig wurscht (was macht eigentlich Conchita?), ob die genannte Formel bei einer Vereidigung gesagt wird oder nicht. Die Politik wird davon nicht beeinflusst. Hauptache ist doch, er/sie macht eine gute Arbeit.

Der Rentenantrag

Seit mehreren Wochen schon war mir der Termin, heute 14:00Uhr, bekannt, den Rentenantrag zu stellen. Seit ein paar Tagen war es mir dann aber doch etwas merkwürdig, dass es nun so weit sein sollte, den entsprechenden Schritt zu machen. Dieser Schritt wird mein Leben gravierend verändern. Ein neuer Lebensabschnitt wird am 1. April 2015 beginnen.

1967 habe ich meine Ausbildung begonnen. Seit dem stehe ich, wie man so sagt, in Lohn und Brot, die meiste Zeit davon als Angestellter der Firmen, bei denen ich gearbeitet habe. 18 Monate habe ich Wehrdienst geleistet. Auch diese Zeit wird als Rentenbeitragszeit anerkannt.

Die Beantragung war in etwa 20 Minuten erledigt. Der nette Herr hatte ja alles im Zentralrechner. Die Beitragszeiten sind lückenlos erfasst. Ausdrucken, unterschreiben – und das war’s dann.

Also nur noch 3 Monate und den Rest von diesem!