Archiv für den Monat: Juli 2012

Ich mach ’ne Pause

Nee nee, das Bloggen geht natürlich weiter. Aber ich mach ’ne Pause im Sportstudio. Ich habe nämlich seit Ende letzter Woche Rücken! Und das nicht ganz unerheblich. Vor ein paar Wochen war ich ja schon beim Hausarzt weil ich Schmerzen im Bauch-Leisten-Bereich hatte. Die Ärztin meinte ja schon, dass die Schmerzen muskuläre Ursachen haben und das könnte vom Rücken kommen. Wenn es nicht besser wird, sollte ich mal zum Orthopäden gehen der eventuell ein MRT veranlassen würde.

Mein Orthopäde hat mich ja im vorigen Jahr wochenlang behandelt in der Hoffnung, dass sich eine Bandscheiben-OP vermeiden liesse, was letztendlich aber doch notwendig war. Deshalb hatte ich für mich schon entschieden: Wenn schon – dann gehe ich gleich zu Dr. Klase, der mich operiert hatte. Der würde ein paar Tests durchführen und mich dann auch ins MRT schicken ohne mich langwierig zu behandeln.

Ich bin ja nun ein Typ, der nicht immer gleich zum Arzt geht, so nach dem Motto: Das wird schon wieder. Scheinbar wird es nun doch nicht und ich hatte mich heute morgen endlich dazu aufgerafft, in der Praxis meines Vertrauens anzurufen, in der Hoffnung, dass seine Kinder schon so gross sind, dass er seinen Urlaub in die Ferienzeit legen muss.

Glück für ihn – Pech für mich: Die Praxis ist seit gestern für 3 Wochen wegen Urlaubs geschlossen.

Nun werde ich die nächsten Wochen mit meiner eigenen Therapie überbrücken: Stufenlage und warme Bäder (zum Glück haben wir ja eine Badewanne!).

Das Delta Bistro


Bistro – das hört sich in unseren Landen eher nach einfacher Ausstattung und einfacher Küche an. Das Gegenteil ist im Delta Bistro der Fall. Weisse Tischdecken, dunkle Holzstühle, Bilder an den Wänden sowie hier und da ein Dekostück vermitteln eine gemütliche und edle Atmosphäre.

Das Delta Bistro findet man auf dem Gelände des Hamburger Schlachthofes in unmittelbarer Nähe des Fernsehturmes und des Messegeländes. Es ist Teil des Gastronomiegrosshandels Delta in dem aber jeder einkaufen kann.

Das Hauptaugenmerk der Speisekarte liegt – wie sollte es auf einem Schlachthofgelände anders sein – auf Fleisch, vor allem Steaks. Die Karte bietet aber auch Edelfisch und Pasta. Die Weinkarte ist erstaunlich gross.

Das die Qualität hervorragend und die Speisen sehr schmackhaft sind, war uns von einem anderen Besuch im Delta Bistro vor etwa 2 Jahren bereits bekannt. Allerdings hat die Qualität auch seinen Preis. Für 1 x Delta Bistro können wir 2 x zum Griechen gehen. Aber immer nur Grieche ist ja langweilg und für gute Qualität gibt man auch gern mal mehr Geld aus. Man macht das ja schliesslich nicht jede Woche.

Als Vorspeise hatte ich eine Asiasuppe mit Riesengarnele. Die Suppe war köstlich, süss/scharf. Die Garnele war von festem Fleisch. Hach, beim Schreiben läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Zum Hauptgericht hatte ich Rinderfilet „Freesisch Rind“ mit gebratenen Scampis gewählt, dazu Bratkartoffeln. Das Fleisch zerging fast auf der Zunge, so zart war es – und es war perfekt gebraten: So ein Mittelding zwischen noch roh und rosa. Wie bekommt man sowas nur hin?!

Ein Dessert musste natürlich auch sein. Ich entschied mich für Tiramisu, sehr fein! Ob des übwältigenden Anblicks des Filets habe ich es versäumt, ein Foto davon zu machen.

Von meinem Platz schaute ich hinunter in ein interessantes Geschäft, welches leidergottseidank am Samstagabend schon geschlossen hatte: Interiordesign. Von oben sah man zuallererst nur stylische Leuchten, von denen wir gern Oliver und Sabrina eine andrehen würden weil sowas ganz toll über ihren Esstisch passen würde (huhu nach MG!). Weiter unten standen dann auch Tische und Sessel und eben allerhand Interior. Man müsste mal in die Stadt fahren und dort ein wenig stöbern. Teilweise stammt das Interior des Bistros scheinbar aus dem Geschäft.

Der Service im Bistro war aufmerksam. Meinerseits gibt es aber einen kleinen Kritikpunkt, aber wirklich nur ein kleiner: Als Aperetif orderte ich ein Glas Sherry fino. „Das haben wir nicht, nur trocken, halbtrocken oder lieblich.“ Tja, als Restaurantfachkraft sollte man eigentlich wissen, dass fino = trocken ist. Nun ja – darüber hab ich die Dame dann aufgeklärt und im weiteren Verlauf des Abends grosszügig darüber hinweggesehen.

Samstag ist Badetag


Früher war das so bei uns, ganz früher, als ich noch bei meinen Eltern wohnte. Da war samstags Badetag.

Es gab kein Badezimmer in der Wohnung. Waschen und Zähneputzen wurde in der Küche gemacht. Im Keller hatten wir eine Waschküche mit einer Badewanne, die wir uns mit 2 Familien teilen mussten. Heisses Wasser wurde in einem mit Holz beheiztem Kupferkessel zubereitet welcher Stunden vor dem Bad angfeuert werden musste. Am Kessel war ein Rohr mit einem sehr rustikalen Absperrventil, welches über der Badewanne endete, so dass man diese befüllen konnte. Sobald heisses Wasser in die Badewanne lief, war die Waschküche voll von beinahe undurchsichtigem Nebel. Nicht umsonst sprechen Segler von „Waschküche“ wenn plötzlich dichter Nebel auf See auftaucht.

In der Wohnung, in der Bernd und ich in Hamburg lebten, hatten wir ein Badezimmer mit Badewanne – so klein wie die Wohnung auch war. Die Badewanne diente gleichzeitig als Duschwanne. Als Spritzschutz diente ein Vorhang. Na ja, das kennt man ja: Wenn man beim Duschen nicht aufpasst, ist man plötzlich in dem Vorhang eingewickelt. Trotzdem war es möglich, auch zu zweit zu duschen. Irgendwie funktionierte das, ohne dass es im Bad eine Überschwemmung gab.

Viele Leute duschen ja lieber als das sie baden. Für die tägliche Körperpflege ist eine Dusche praktisch und spart Wasser. Allerdings ist es ein wenig mühsam, hinterher die Duschkabine trockenzuwischen. Aber es ist gemütlich und entspannend, mal ab und zu ein Vollbad zu nehmen. Badzusätze gibt es für alle Befindlich- und Unpässlichkeiten wie z.B. Glieder- und Muskelschmerzen, Abgespanntheit und Erkältungen. Oder für „einfach nur so“, weil es gut riecht und oder weil man sich mal entspannen möchte. Das hatten wir bereits in Hamburg zu schätzen gelernt. Und eine Badewanne ist schneller sauber- und trockengemacht als eine Duschkabine.

Als wir das Elbe-Penthouse kauften, hatten wir die Möglichkeit, auf die Gestaltung einfluss zu nehmen. Das Badezimmer ist nicht besonders gross. Trotzdem gelang es, darin eine Badewanne, eine separate Dusche (wir wollten uns nicht mehr im Vorhang einwickeln), ein WC und ein Waschbecken unterzubringen.

Wir geniessen es, ab und zu in die Wanne zu steigen und die Seele baumeln zu lassen, seinen Gedanken nachzuhängen. Früher sagte man ja oft, dass man in einer Wanne in seinem eigenen Dreck badet. In diesen Zeiten ist das sicher anders. Wenn ich täglich morgens nach dem Aufstehen dusche und dann am Samstagnachmittag in die Wanne steige, bin ich sicher nicht dreckig.

Ich liebe unsere Badewanne und möchte sie nicht mehr missen!

Und wenn mein Mann von der Arbeit kommt, geht’s frischgebadet ins Delta Bistro.

Einfach normal


Auf Songtexte achte ich eher weniger, meistens ist mir die Musik viel wichtiger. Doch manchmal dringen auch Texte in mein Ohr und ich nehme Bruchteile davon auf, wie heute morgen als ich Wagen vom Wochenendeinkauf nach Hause fuhr.

Die Ärzte haben ein neues Stück herausgebracht, welches nun täglich über den Sender meines Vertrauens zu hören ist: M&F (Männer und Frau’n). Mehrmals habe ich das Stück schon gehört, einige Textpassagen sind auch zu mir durchgedrungen. Heute entdeckte ich ein weiteres Stück Text:

„Manche Männer lieben Männer, manche Frauen lieben Frauen
Das ist genau so normal wie Kaugummi kauen
Doch die meisten werden sich das niemals trauen“

Wo sie recht haben haben sie recht!

7 Fässer Wein

Ich weiss jetzt nicht, wer den Schlager mal gesungen hat. 7 Fässer hatten wir auch nicht – aber 2 Flaschen. Das muss halt mal sein an einem Sommerfreitagabend, an dem das Wetter noch gut und die Luft warm ist. Morgen ist das eh alles schon wieder vorbei. Man muss die Gunst der Stunde nutzen, auf der Terrasse zu sitzen und Wein zu trinken.

Regierung und Parlament

Unsere Regierung und unser Parlament haben sich in letzter Zeit wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert – wobei man sich natürlich fragen kann, ob das überhaupt schon mal geschehen ist:

1. Das Meldegesetz
Da wird von der Regierung ein Gesetz eingebracht welches es den lokalen Behörden ermöglichen soll, unsere Adressen leichter als bisher an interessierte Firmen zu verkaufen. Das Gesetz wird innerhalb weniger Minuten an einem Freitagabend von einer Handvoll Abgeordneten ohne Lesung von unseren Volskvertretern durchgewunken.
Plötzlich regt sich Widerstand gegen das Gesetz und nun hofft man in Berlin, dass das Gesetz im Bundesrat nicht durchgeht.

2. Das Beschneidungsgesetzt
Ein Deutsches Gericht entscheidet, dass die Beschneidung von kleinen Jungen aus religiösen Gründen Körperverletzung sei. Ein Aufschrei kommt aus den jüdischen und muslimischen Reihen. Und was macht unsere NichtRegierung?: Es wird entschieden, dass das unbedingt durch ein Gesetz geregelt werden müsse. Alle Parteien sind sich da offensichtlich mal einig.
Inzwischen regt sich erster Widerstand.

3. Das CO2-Einlagerungsgesetz
Nach langen Diskussionen mit den Ländern wurden unterirdische Lagerstätten für C02 festgelegt, eine Sache, die mir persönlich von Anfang an sehr suspekt vorkam. Unsere Erdkruste hat überall kleine Risse oder ist porös. Wer garantiert uns, dass das Gas nicht doch ungewollt irgendwo austritt und irgendwelche Schäden anrichtet.
Jetzt stellt Herr Altmaier fest, dass die Bevölkerung gar keine Lagerstätten will. Dieses Gesetz wird vermutlich auch kein Gesetz.

4. Das Wahlrecht
Bereits im Jahr 2008 hat das Bundesverfassungsgericht das Deutsche Wahlrecht für nichtvervassungskonform erklärt. Alle Parteien haben darüber diskutiert. Herausgekommen ist ein Gesetz, welches auf dem Mist der Koalitionsparteien CDU und FDP gewachsen ist. Und Mist ist es wahrlich gewesen, was da verzapft wurde, nämlich ein Wahlrecht, welches den Koalitionsparteien zum Vorteil gereicht.
Opposition und mehr als 3000 Bürger hatten gegen den Entwurf vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt, welches nun entschieden hat, dass das alte neue Gesetz auch nicht verfassungskonform ist. Vor der Bundestagswahl im nächsten Jahr muss nun ein neues Wahlrecht her.

Da wird mit Sicherheit viel Geld für juristische und technische Beratung ausgegeben, vom Zeit- und Arbeitsaufwand mal ganz zu schweigen. Und dann war alles vergebens? Unsere Regierung hat das Regieren offensichtlich verlernt. Der einzige Pluspunkt von Punkt 3 ist der, dass hier auf die Belange der Bevölkerung, sprich Wähler, Rücksicht genommen wird. Aber es ist ja bald Bundestagswahl! Da macht sich sowas gut.

Es wird ja schon seit Jahren darüber diskutiert, die Legislaturperiode von 4 auf 5 Jahre zu verlängern. Aus wahlkampftaktischen Gründen wird ja spätestens im 3. Jahr nicht mehr ordentlich regiert. Man will ja die Wähler nicht unnötig verprellen. Wenn ich mir allerdings die Trümmertruppe in Berlin anschaue, weiss ich nicht, ob ich den Haufen über 5 Jahre etragen könnte.

Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die gewählten Volksvertreter auch dem Wahlrecht zustimmen mussten bzw. nunmehr wieder müssen. Allerdings hat es den Anschein, als würden unsere sogeannten Volksvertreter so ziemlich alles abnicken, was ihnen vorgelegt wird, was wohl am Fraktionszwang liegt. Ich frage mich allerdings, wozu die Abgeordneten einem Fraktionszwang unterliegen, wenn sie doch nur nach bestem Wissen und Gewissen und zum Wohle des Deutschen Volkes abstimmen sollen – eigentlich. Ein Parlament, in dem Fraktionszwang herrscht, ist nicht frei in seinen Entscheidungen und kommt der Volkskammer in der ehemaligen DDR doch ziemlich nahe.