Archiv für den Monat: April 2006

Eine Leiche im Kühlschrank?

Heute soll es bei uns Hirten-Pfanne Mykonos geben. Dazu braucht man natürlich keinen Hirten, der gut abgehangen im Kühlschrank gelagert werden muss. Aber ein wenig Fleisch gehört zum Grundrezept dazu. Und so kauften wir gestern in der Lebensmittelabteilung eines deutschlandweit vertretenen Kaufhauses zwei Pakete Hähnchenbrustfilet, die als geschnetzelt dem Gericht zugefügt werden sollen. Erfreut stellte ich fest, dass das Fleisch zum Sonderpreis verkauft wurde. Zuhause wurden unsere Einkäufe sachgemäss verstaut, d.h. das Fleisch landete im Kühlschrank.

Im Laufe des Tages bemerkten wir, dass sich immer, wenn wir die Kühlschranktür öffneten, ein ziemlich unangenehmer Geruch in der Wohnung verbreitete. Es roch nach Verwesung, ich konnte aber nicht feststellen, was es war. Die Schnüffelprobe am obersten der beiden Fleischpakete gab keinen Anhaltspunkt. Erst spät am Abend kam ich auf die Idee, meine Nase an das andere Fleischpaket zu halten. Und siehe da, ich hatte den Übeltäter ermittelt. Das Fleisch war schlecht! Es stank zum Himmel – im wahrsten Sinn des Wortes. In der Wohnung konnten wir es nicht lassen. Um es zum Müll zu bringen waren wir nicht mehr richtig angezogen (besser gesagt gar nicht), also legte ich die Schale auf den Balkon.

Heute Morgen stellten wir fest, dass sich bereits Vögel daran zu schaffen gemacht hatten. Die Verpackung war offen, ein Stück Filet war angepickt, ein anderes ausgefranst. Dieses Stück lag später neben der Verpackung und war bald darauf ganz verschwunden. Wir beobachteten Elstern, die sich in der Nähe unseres Balkons aufhielten. Vermutlich hatten sie sich an dem nach Aas riechenden Fleisch zu schaffen gemacht.

Für unsere Hirten-Pfanne hatten wir zwar noch einen Hirten Fleisch im Kühlschrank. Aber erstens war es zu wenig und zweitens traute ich der Qualität nicht, obwohl es nicht nach Leiche roch. Aber wo bekommt man am Sonntag neues Fleisch her? Natürlich, auf der Reeperbahn (also Fleisch zum Essen, nicht zum Vernaschen). Auf der Reeperbahn sind nämlich die Geschäfte auch am Sonntag geöffnet. Nach unserem Sonntagsausflug zum Pappelwald würden wir zum Reeperbahn fahren und neue Zutaten kaufen.

Allerdings blieb uns dieser Umweg auf der Heimfahrt erspart. In Geesthacht war nämlich verkaufsoffener Sonntag. Dort hatten wir die Möglichkeit, uns mit neuem Hähnchenbrustfilet einzudecken.

Zurück zu Hause hab ich dann gleich das Gericht zubereitet. Es hat uns sehr gut geschmeckt. Wir werden es sicher nicht zum letzten Mal gegessen haben.

Auftakt

Traditionell läutet das Strassenfest an der Langen Reihe die Saison der Hamburger Strassenfeste ein. Und traditionell wird dieses Strassenfest vom Regen begleitet. Wer also, wie z.B. in diesem Jahr Sabine, Ende April der schönsten Stadt der Welt einen Besuch abstatten will, sollte sich rechtzeitig im Veranstaltungskalender informieren, wann das Lange-Reihe-Fest stattfindet. An diesem Wochenende sollte man tunlichst einen Besuch in Hamburg vermeiden. Und so haben wir auch gestern einigen lieben Leuten geraten, lieber zu Hause in Wismar oder in Big Aspe zu bleiben.

Aber was macht der schwule Hamburger wenn Lange-Reihe-Fest ist und es regnet? Er geht trotzdem. So auch wir, man könnte ja was versäumen. Und so machten wir uns gegen 18.00 Uhr auf den Weg.

Gleich am Anfang der Strasse war die „schwule Ecke“ mit drei Bierständen von schwulen Bars und einer kleinen Bühne, auf der gerade der Stargast des Abends, Peter Sebastian, deutsche Schlager zum Besten gab, gefolgt von einer Transenshow. Zum Glück konnten wir die Shows von unserem Platz beim „Willi’s“ nur hören.

Nach zwei Stunden und drei Alsterwasser war uns es uns trotz der warmen Atmosphäre zu kalt und wir machten uns auf den Heimweg. Während unseres Weges über das Strassenfest stellten wir fest, dass nur wenige Besucher dort waren, obwohl der Regen mittlerweile aufgehört hatte. Die meisten Besucher hatten sich tatsächlich rund um die drei schwulen Bierstände aufgehalten.

Ich wollte nur mal eben …

.. den Spülkasten für das WC austauschen. Der alte Kasten war seit längerem undicht. Ich hatte zwar schon mal eine Dichtung erneuert, was aber nicht erfolgreich war. Da Wasser nun mal teuer ist und wegen der Abwassergebühren doppelt bezahl werden muss, musste ein neuer Spülkasten her. Vom Vermieter bekam ich grünes Licht für die Aktion.

Im Baumarkt meines Vertrauens wurden wir fündig, sogar vermieterfreundlich zu einem Preis von Eur 14,99. Optisch gefiel uns das Ding auch, und so landete es im Einkaufswagen und wenige Augenblicke später wir damit an der Kasse.

Heute Morgen wollte ich die Spülkästen austauschen. Erst mal das Wasser abgestellt, dann den alten Kasten entleert und abmontiert. Bis hier ging alles problemlos und schnell, ist ja alles genormt – dachte ich. Und dann begannen auch schon die Schwierigkeiten:
Die Position des Wassereinlaufs am neuen Kasten war wenige Milimeter anders als am alten. Das alte Zulaufröhrchen passte nicht mehr. Das dem neuen Kasten beigelegte Röhrchen hätte gekürzt und gebogen werden müssen. Wer schon mal Kupfer gebogen hat weiss, dass das nur bedingt machbar ist und sehr schnell bricht. Ein Flexschlauch musste her
Der alte Wasserablauf passte auch nicht mehr. Die neue Verbindung zwischen Kasten und WC musste angepasst werden, und zwar mittels einer feinen Säge, die ich nicht besass.
Einzig die Aufhängung war identisch und ich musste keine neuen Löcher bohren.

Also machten wir uns auf zu OBI, eine Säge und einen Flexschlauch zu kaufen. Zurück daheim war der Kasten auch recht schnell aufgehängt. Es sieht zwar mit dem Metallschlauch nicht mehr so schick aus wie vorher. Auch der Wasserkasten ist nicht ganz so toll, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber was soll’s – wir werden hier ja nicht mehr so lange wohnen.

Ein Kreuz mit dem Kreuz

Wie bei SpiegelOnline berichtet wird, hat der Vatikan einen Schwulen- und Lesbengottesdienst in Augsburg untersagt, der dort seit 1999 anlässlich des CSD abgehalten wurde. Sterben denn die ewig Gestrigen nie aus? Werden denn die alten Männer im Vatikan nie ein wenig Akeptanz gegenüber Schwulen und Lesben zeigen?

Ich verstehe sowieso nicht, wie Männer, die im Zölibat leben, sich erdreisten können, über die Sexualität anderer Menschen zu entscheiden.

Eins zeigt dieses Verbot des Vatikans sehr deutlich: Die Aufgaben der weltweiten CSDs sind noch lange nicht beendet. Wir haben noch einen langen Weg vor uns bis wir so akzeptiert werden wie wir sind.

Das ging daneben

Seit voriger Woche war mir klar, dass ich mal wieder mein linkes Ohr vom HNO-Doc reinigen lassen müsste. Aber gab es da nicht was, womit man das selbst erledigen kann? Ich fragte also einen guten Freund, der Pharmazie studiert. Er riet mir, Wasserstoffperoxyd 3 % in mein Ohr zu träufeln. Nach 15 Minuten würde sich der unerwünschte Inhalt des Ohres aufgelöst haben und ein einfach herauslaufen. Ich besorgte mir also in der Apotheke besagte Flüssigkeit, dazu ein Pipettenfläschen, alles zusammen für Eur 3,20. Toll, schon mal 6,60 gespart bei Eur 10,00 Praxisgebühr.

Ich träufelte mir abends also eine Pipette von dem Zeug in den Gehörgang und legte mich auf’s Ohr, also auf das andere natürlich. Im verstopften Ohr begann es zu brodeln und zu knistern. Hoffnungsvoll wartete ich, bis die Geräusche verstummt waren und wendete dann meinen Kopf auf die andere Seite. Es kamen ein paar Tropfen Flüssigkeit zum Vorschein, aber eine Besserung des Zustands war nicht eingetreten. Nach zwei weiteren Versuchen gab ich auf.

Gestern Abend dann noch mal zwei Versuche mit dem Ergebnis, dass ich auf dem linken Ohr nun gar nichts mehr hören konnte. Das ist ein schrecklicher Zustand. Meine eigene Stimme dröhnte im Kopf wenn ich sprach. Ausserdem glaubt man gar nicht, welche Geräusche im Mund beim Essen entstehen, die man offensichtlich nur hört, wenn man sich die Ohren zuhält.

Genervt holte ich mir heute Morgen einen Termin beim HNO-Doc. Er bemerkte natürlich, dass ich Doktorspiele am Ohr vorgenommen hatte. Ich entschuldigte das mit den Worten, dass ich meiner Krankenkasse Geld sparen wollte.

Nach längstens drei Minuten war meine vorrübergehende Gehörbeeinträchtigung behoben. Der Doc erklärte mir, dass mein linkes Innenohr total unüblich nach oben gewachsen und ausserdem sehr eng sei. Es wäre sehr schwer für mich, da selbst handanlegen zu können. Fazit: Ich muss mit diesem Problem einmal jährlich meiner Krankenkasse zur Last fallen. Zehn Euro ärmer verliess ich die Praxis. Ein Rezept für Ohrentropfen hatte ich auch noch bekommen. Die Tropfen sollen meinem, durch die Eigenversuche lädierten, Gehörgang Linderung verschaffen. Für die Tropfen musste ich noch mal fünf Euro bezahlen. Mein Selbstheilungsversuch ist also in jeder Beziehung kläglich gescheitert.

Zum Osterausklang

Das Frühstücksei von Loriot

Er: Berta!
Sie: Ja …
Er: Das Ei ist hart!
Sie: (schweigt)
Er: Das Ei ist hart!!!
Sie: Ich habe es gehört …
Er: Wie lange hat das Ei denn gekocht?
Sie: Zu viele Eier sind gar nicht gesund!
Er: Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat …?
Sie: Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben…
Er: Das weiß ich …
Sie: Was fragst du denn dann?
Er: Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht haben kann!
Sie: Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten.
Er: Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich?
Sie: Ich weiß es nicht … ich bin kein Huhn!
Er: Ach! … Und woher weißt du, wann das Ei gut ist?
Sie: Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott!
Er: Nach der Uhr oder wie?
Sie: Nach Gefühl … eine Hausfrau hat das im Gefühl …
Er: Im Gefühl? Was hast du im Gefühl?
Sie: Ich habe es im Gefühl, wann das Ei weich ist …
Er: Aber es ist hart … vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht …
Sie: Mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Ich stehe den ganzen Tag in der Küche, mache die Wäsche, bring deine Sachen in Ordnung, mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich mit den Kindern rum und du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht?
Er: Jaja … jaja … jaja … wenn ein Ei nach Gefühl kocht, kocht es eben nur zufällig genau viereinhalb Minuten.
Sie: Es kann dir doch ganz egal sein, ob das Ei zufällig viereinhalb Minuten kocht … Hauptsache, es kocht viereinhalb Minuten!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein zufällig weiches Ei! Es ist mir egal, wie lange es kocht!
Sie: Aha! Das ist dir egal … es ist dir also egal, ob ich viereinhalb Minuten in der Küche schufte!
Er: Nein – nein …
Sie: Aber es ist nicht egal … das Ei muss nämlich viereinhalb Minuten kochen …
Er: Das habe ich doch gesagt …
Sie: Aber eben hast du doch gesagt, es ist dir egal!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei …
Sie: Gott, was sind Männer primitiv!
Er: (düster vor sich hin) Ich bringe sie um … morgen bringe ich sie um!

Spielereien


Die neue Kamera bietet Aufnahmemodi für viele Gelegenheiten und Lichtverhältnisse sowie ein paar technische Spielereien, die ganz gezielt eingesetzt werden können. Wie man auf den obigen Fotos sehen kann ist es möglich, Schwarzweissaufnahmen zu machen, jedoch eine Farbe hervorzuheben.

Ich habe während der Osterfeiertage reichlich Gelegenheit, mich mit der Ausstattung der Kamera zu beschäftigen. Hoffentlich behalte ich das auch alles. Ich kann ja nicht immer 50 DIN A4-Seiten mit rumschleppen um jedes Mal, wenn ich fotografieren will, in das Handbuch zu schauen.

Osterfeuer


Osterfeuer sind eine schöne Tradtion (sicher schlagen Umweltschützer die Hände über dem Kopf zusammen). Ich liebe es, wenn es hier in der grossen Stadt Hamburg nach Rauch, nach verbranntem Holz riecht. Von allen Seiten kriecht der Geruch in die grosse Stadt. Wenn es nicht zu windig wird, und danach sieht es im Moment nicht aus, wird morgen noch morgen früh, am Ostersonntag, die Luft rauchgeschwängert sein.

Vor vielen Jahren, Oliver war noch im Kindergarten, sind wir am Abend des Ostersamstag mit einem Frachtschiff nach Stenungsund in Schweden eingelaufen. Einige Meilen fuhren wir durch die Schären. Es war dunkel, kein Wind, das Schiff, die MS Heike Lehmann glitt langsum durch das ruhige Wasser – und um uns herum brannten überall die Osterfeuer.

Am nächsten Tag waren für Oliver an Bord Ostereier versteckt. Das hatte die Ostermöwe gemacht, an Bord gibt es nämlich keinen Osterhasen. Wie soll der denn dahin kommen?