Archiv für den Monat: Juni 2013

Die Elbe

Der grosse Strom hat vielen Menschen in den letzten Tagen grosse Sorgen bereitet. Wir hier in der kleinen Stadt an der Elbe, in Geesthacht, sind zum Glück davon nicht so betroffen. Trotzdem ist es interessant, die Entwicklung des Hochwassers zu beobachten. Und da wir nur wenige hundert Meter vom Ufer der Elbe entfernt wohnen, stehen wir in wenigen Minuten an ihrem Ufer. Die folgenden Bilder geben einen kleinen Einblick über das, was wir bei unseren Erkundungsgängen entdeckt haben, und das ist nicht nur Wasser.

9. Juni 2013:

10. Juni 2013:

11. Juni 2013:

Leseratten

Seit wir beide Besitzer eines Kindles sind, haben wir uns zu Leseratten entwickelt. Spätestens um 21:00 Uhr werden unsere Rechner ausgeschaltet und wir gehen ins Bett und lesen. Gegen 22:00 Uhr werden wir müde, ca. 30 Minuten früher als sonst. Das aktuelle Kapitel wird noch zu Ende gelesen und dann wird geschlafen. Und ich kann nun sehr gut schlafen, besser als vorher. Lesen scheint also sehr gesund zu sein.

Vor ein paar Tagen rief abends eine Nachbarin an, es war noch vor 21:00 Uhr. „Na, was macht ihr?“ – „Wir liegen im Bett und lesen.“ – „Lesen? Ist das jetzt eine Umschreibung für was anderes?“ Nein, war es nicht. Wir haben wirklich gelesen, wie fast jeden Abend.

Flutsoli?

Ich weiss nicht, wer die Idee aufgebracht hat, für die Flutopfer einen sogenannten Flutsoli einzurichten, was heissen würde, dass dieser Solidaritätsbeitrag von allen zu leisten wäre, die Steuern auf ihr Einkommen bezahlen.

So sehr ich die betroffenen Menschen auch bedauere, jedenfalls in der Mehrheit (dazu komme ich gleich noch), sehe ich nicht ein, warum wir einen Soli bezahlen sollen. Die Flut ist natürlich einerseits eine Naturkatastrophe. Aber man darf nicht vergessen, dass sie auch „hausgemacht“ ist. Den Flüssen wurde nämlich ihr natürliches Überschwemmungsgebiet genommen um darauf Wohnsiedlungen oder landwirschaftliche Flächen zu errichten, d.h. die Entscheidungen, dies zu tun, haben die Kommunen/Landkreise/Länder zu verantworten. Desweiteren ist zu lesen, dass einige Kommunen/Kreise/Länder nichts aus den Überschwemmungen des Jahres 2002 gelernt und nicht die notwendigen Schritte unternommen haben, zukünftige Überschwemmungen zu vermeiden. Sollen die doch nun so viel Geld in die Flut pumpen, dass die, die durch diese einen Schaden erlitten haben, diesen ersetzt bekommen können.

Und nun zum Thema Mehrheit der Flutopfer: Es gibt einen elitären Kreis der kleinen Stadt Leidersbach, der sich mittels eines Bürgerentscheids erfolgreich gegen eine Verbesserung des Flutschutzes gewehrt hat. Tja, und nun steht diesen Menschen, und mit ihnen noch anderen, das Wasser bis zum Hals.

Und für Versäumnisse der Politik und für die Kurzsichtigkeit einger Bürger soll ich ein Opfer bringen? Nein, absolut nein! Und nochmals nein! Ich bin auch nicht bereit, auch nur einen fucken Cent dafür zu spenden!

Auf und ab

Im Moment geht es eher „auf“, nämlich der Wasserstand der Elbe. Er steigt und steigt. Wurde anfangs der Flut davon geredet, dass Teile Lauenburgs und Hitzackers evakuiert werden müssten, hiess es vor ein paar Tagen: Alles zurück, so schlimm wird es nicht. Da hat sich wohl jemand verrechnet. Denn man man die Berichte verfolgt, sind die Pegelstände wesentlich Höher als 2002 und 2006. Nur Dresden ist – zum Glück – nicht so schlimm heimgesucht worden. Aber im weiteren Verlauf der Elbe kommen ja auch immer mehr Nebenflüsse dazu. Und das bedeutet: Mehr Wasser = höherer Wasserstand. Wie jemand auf die Idee kommt, angesichts dieser Tatsache für die Elbe im Bereich Niedersachsen und Schleswig-Holstein Entwarnung zu geben, ist mir als Laie auf diesem Gebiet ein Rätsel.

In der Tat wird nun alles wieder auf Alarm gedreht, d.h. die Pegelstände der Elbe werden hier im Norden doch wieder recht hoch erwartet.

Mir tun die Menschen leid, die im direkten Einzugsgebiet des Hochwassers leben, egal ob in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, oder weiter oben in Sachsen-Anhalt oder Sachsen. Ihr Hab und Gut muss, so weit überhaupt möglich, vor dem Wasser in Sicherheit gebracht werden. Ihre Wohnungn und Häuser werden auf Tage, wenn nicht über Wochen, unbewohnbar sein.

Das Hochwasser im Jahr 2006 hatten wir mit Interesse verfolgt, hatten wir seinerzeit doch schon den Kaufvertrag für das Elbe-Penthouse unterschrieben. So hoch wie unsere Wohnung würde das Wasser eh nicht steigen. Allenfalls der Keller könnte voll Wasser stehen. Aber selbst das scheint so gut wie ausgeschlossen zu sein. Aber wer weiss ….

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Heute Nachmittag haben wir uns mal einen Eindruck vom aktuellen Hochwasserstand gemacht. Der Anleger stand schon unterwasser. So hoch wie im Januar 2011 stand das Wasser aber noch lange nicht.

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Heute Abend waren wir nochmal unten am grossen Strom. Zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen ca. 6 Stunden!

Trutschentag

Wie fast jeden Mittag ging ich heute auch wieder ein wenig spazieren: Vom Büro zur Binnenalster, über die Lombardsbrücke zum Neuen Jungfernstieg, vorbei am Hotel Vierjahreszeiten zum Jungfernstieg, von dort in die Stadt. An der Alster sieht man mittags viele Büroleute, leicht zu erkennen an den Anzügen, die sie auch bei warmem Wetter tragen. In der Stadt, also Spitaler Strasse/Mönkebergstrasse sieht das ganz anders aus, nämlich ziemlich bunt.

Mir ist schön früher öfter aufgefallen, dass an verschieden Tage ein verschiedener Typ Mensch unterwegs ist. Mal sind viele dunkelpigemntierte Menschen zu sehen, am nächsten Tag sehr elegante. Und dann gibt es die Schrotttage, so wie heute: Schlechtgekleidete junge Frauen/Mädchen, die zu dick sind und zu enge Klamotten und zu kurze Röcke tragen.

Besonders „in“ sind ja wohl zurzeit eine Art Leggins, kombiniert mit einem kurzen und hautengen Rock, der sich wie eine zweite Haut über den Po spannt und diesen dann besonders betont und ihn so richtig breit macht. Natürlich gibt es Mädchen, die das tragen können. Aber leider zwängen sich auch welche in so ein Teil, die das lieber nicht tragen sollten! Solche Typen liefen heute mittag massenweise durch die Stadt.

Wie auch junge Frauen, die sich so trutschig angezogen hatten und aussahen wie ihre eigene Grossmutter: Ein potthässliches Sommerkleid, Nylons und Ballerinas. Von Eleganz keine Spur.

Haben all diese Mädchen und Frauen keinen Spiegel? Haben sie alle nicht jemanden an ihrer Seite, und wenn es die beste Freundin ist, die ihnen sagt, dass das scheisse aussieht, dass SIE scheisse aussehen? Kritik lässt sich doch auch nett verpacken. Man muss ihnen ja nicht wörtlich sagen, dass sie scheisse aussehen.

Eine Erholung für meine derart strapazierten Augen waren die vielen hübschen und interessanten Männer, die heute unterwegs waren. Sowas gibt es auch nicht jeden Tag zu sehen – leider.

Blauschimmel

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Blauschimmelkäse ist nicht Jedermanns Sache. Schimmel an sich ist ja schon ungesund, denkt man. Ausserdem ist Käse mit Blauschimmel in vielen Fällen sehr kräftig im Geschmack. Es gibt aber auch Sorten, die sehr sehr milde sind. Eine Sauce mit Gorgonzola ist uns meist schon zu labberig, wir lieben es gern kräftiger weswegen wir schon mal auf eine andere Sorte ausweichen wenn wir Gorgonzolasauce machen. Dann ist es zwar nicht mehr Gorgonzolasauce, aber sie erfüllt den gleichen Zweck.

Der bekannteste Blauschimmelkäse ist wohl der Roquefort. Geschmacklich ist er schon fast bitter. Seine Konsistenz ist eher bröselig, sodass es schwierig ist, ihn auf’s Brot zu streichen, es geht eigentlich gar nicht. Er zerbröselt unter dem Messer und beim Essen fällt er vom Brötchen oder von der Brotscheibe.

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Vor einiger Zeit haben wir einen Blauschimmelkäse entdeckt, der uns sehr sehr gut gefällt und der seitdem zum Standardrepertoire unserer wochenendlichen Frühstücke gehört, nicht jedes Wochenende, aber doch mindestes einmal im Monat. Der Käse heisst Saint Agur. An der Käsetheke wird er in achteckiger Form angeboten, sodass er in kleineren oder grösseren Törtenstückchen verkauft wird. Die Konsistenz ist recht schmierig, er lässt sich also problemlos auf’s Brot streichen. Geschmacklich würde ich ihn als recht pikant, aber doch mild bezeichnen, jedenfalls kräftiger als ein Gorgonzola. Desweiteren schmeckt er ganz leicht nach Wein, wobei ich vermute, dass ihm kein Wein beigemischt wurde. Als halbfesten Schnittkäse, wie bei Wikipedia, würde ich Saint Agur nicht bezeichnen. Weder ist er halbfest noch ein Schnittkäse. Die Aussenkante ist nämlich sehr feucht – wie auf dem 1. Bild zu erkennen ist. Käsewürfel kann man damit nicht herstellen.

Schnittkäse essen wir auch sehr sehr gern, Bernd möglichst sehr pikant, ich lieber etwas milder, aber immer noch kräftig. Wir sind echte Käsefans. Manchmal läuten wir am Freitagabend das Wochenende mit einer Käseplatte ein, dazu gibt’s dann natürlich eine Flasche Rotwein. Das Leben kann so schön sein!

Apropo Schnittkäse – da fällt mir ein Witz aus meiner Schulzeit ein:

An der Käsetheke:
Kunde: „Frollein, haben Sie Käse im Schnitt?“ – Käsebedienung: „Sie Ferkel, ich frag Sie doch auch nicht, ob sie Quark auf’m Sack haben!“