Color Magic mit Freunden


Der Weg ist das Ziel – nämlich die Fähre „Color Magic“, die Passagiere, PKW und Trailer von Kiel nach Oslo bzw. von Oslo nach Kiel befördert. Das Schiff ist zwar eine Fähre, aber das Interieur gleicht dem eines Kreuzfahrtschiffes – wie wir bereits im vorigen Jahr feststellen konnten. Mit unserer Begeisterung hatten wir Freunde und Nachbarn infiziert. Und so machten wir uns in diesem Jahr zu sechst auf den Weg: Unser langjähriger Freund Frank aus München mit seinem Freund Heinz sowie unsere Nachbarn Astrid und Holger – und Bernd und ich. Weiterlesen

9.11.1989

Der 9. November 1989 – das ist 20 Jahre her. Ich sass im Büro, damals noch in Lübeck. Die Firma, in der ich arbeitete, Betrieb ausser einer Reederei noch ein paar andere Geschäftszweige, u.a. gab es eine Heizölabteilung. Und die Fahrer kommen ja auf ihren täglichen Touren in der Stadt herum. Plötzlich ging das Gerücht durch die Firma, die ganze Stadt sei voller Trabbis. Wie ich bei meiner Heimfahrt zur Mittagspause feststellen konnte, was das kein Gerücht. Sie waren da. Überall. Und die ganze Stadt lag unter einer Dunstglocke aus Trabbiabgasen.

Für meine Heimfahrt zur Mittagspause brauchte ich normalerweise nur 10/15 Minuten. Aber an jenem Tag hat es wohl etwa eine Stunde gedauert. Die Tage danach verzichtete ich auf die Mittagspause.

Lübeck war damals Grenzstadt. Und für einen Teil der Einwohner der DDR war Lübeck die nächste grössere Stadt, die für sie erreichbar war. Und so vielen die DDR-Bürger in Lübeck ein. Es war nicht die Volksarmee oder die Russen, vor denen wir in den Zeiten des kalten Krieges Angst hatten. Es waren Menschen wie du und ich.

Ausspannen

So, eine total langweilige Woche im Büro ist beendet. Tote Woche könnte man die Tage vor dem Schiffsmakleressen bezeichnen, das heute in Hamburg stattfindet. Zum Glück muss ich da nicht hin. Weswegen ist diese Woche tot?: Weil der überwiegende Teil der Schifffahrtswelt auf dem Weg zu diesem Essen ist und die Geschäfte deshalb grösstenteils brachliegen.

Langeweile zu haben kann auch Stress sein und deshalb freu ich mich, ein paar Tage ausspannen zu können, zum Teil in angenehmer Gesellschaft: Morgen kommt Übernachtungsbesuch und am Sonntag gehts dann gaymeinsam und gemeinsam auf einen Kurztrip nach Oslo.

Wie sagte ich im vorigen Jahr?: Es besteht Wiederholungsgefahr!

Toleranz in Amerika?


Amerika – ein Land der Gegensätze, nicht nur landschaftlich sondern auch menschlich. Zum Teil erzkonservativ, jedenfalls nach aussen (ich möchte nicht wissen, was bei denen, die am konservativsten sind, in den 4 Wänden abgeht), zum Teil aber auch tolerant und weltoffen. Letzeres sind die Eigenschaften, die mir gefallen. Verklemmt, intolerant und konservativ sein, möglichst noch unter dem Deckmantel der Kirche – nein, damit kann ich nichts anfangen.

Aber es gibt auch rühmliche Ausnahmen:

Der Freund eines Freundes befindet sich zurzeit geschäftlich auf einer USA-Rundreise. Diese führte ihn u.a. auch nach Provincetown. Wie mir berichtet wurde, scheint man dort Schwulen und Lesben gegenüber sehr liberal und tolerant zu sein. So hat unser Freund dort viele offen schwul lebende Männer in der Öffentlichkeit entdeckt und auch sonst einige Anzeichen, dass man in Provincetown nichts gegen Schwule und Lesben hat.

Das örtliche Touristbüro hat z.B. auf der Startseite seiner Homepage einen internen Link zur Rubrik Gay & Lesbian. Und das im prüden Amerika!

Aber leider sind auch bei uns auf offiziellen Seiten Informationen über das örtliche schwule und lesbische Leben noch Mangelware. Es muss ja nicht gleich Werbung für ein Etablissement mit Darkroom sein.

Antrittsbesuch

Die neue Regierung ist in Amt und Würden. Nun geht sie los, die Ralley der Antrittsbesuche. Muss eigentlich die alte und neue Kanzlerin auch Antrittsbesuche machen? Wahrscheinlich nicht.

Wer auf Antrittsreise gehen muss ist der neue Aussenminister Guido FöhnWesterwelle. Ich mag ihn nicht, auch wenn er schwul ist und ich auch. Aber deshalb muss man ja nicht alle Schwulen mögen. Ist ja bei den Heten auch nicht anders. Da gibt es ja auch welche, die sich nicht mögen.

Was ich aber gut finde ist die Tatsache, dass ein schwuler Aussenminister seinen ersten Antrittsbesuch in ein Land macht, das so das ziemlich konservativste Land in Europa ist, besonders wenn es um das Verhältnis zur Homosexualität geht: Polen!

Nun, der Grund für die Reise nach Polen ist sicher nicht der, dass Guido schwul ist und er den Polen mal sagen will, was sie doch für ein intolerantes Volk sind. Aber toll finde ich es trotzdem.

Fehlinformationen

In den heutigen modernen Zeiten haben wir die Möglichkeit, uns vielfältig über das kleine und grosse Weltgeschehen zu informieren. Printmedien, Radio, Fernsehen und natürlich das Internet, das heute übrigens Geburtstag hat, wenn man den Informationen glauben schenken darf. Und damit komme ich zum Punkt.

Nicht alle Informationen, die wir lesen bzw. sehen entsprechen unbeding der Wahrheit bzw. sind nur Halbwahrheiten. Vor wenigen Wochen war z.B. in der Druckausgabe der Mopo zu lesen, dass der in Hamburg gastierende Cirque du Soleil seine Zelte in Moorburg zwischen Containern und der A7 aufgeschlagen hat. Hätte ich es nicht besser gewusst, weil ich nämlich 2 mal am Tag am Standplatz des Zirkus vorbeigefahren bin, hätte ich es wohl geglaubt. Der Zirkus befand sich in einem Industriegebiet in Moorfleet zwischen der A1 und der A25. Ich frage mich, ob der Reporter jemals persönlich den Zirkus besucht hat. Interessierte Gäste hätten aufgrund dieser Fehlinormation den Zirkus an besagter Stelle vergebens gesucht.

Gestern war auf diversen Internetseiten zu lesen, dass das neue Passagierschiff „Oasis of the Seas“ nun vom Stapel gelaufen sei, was ebenfalls eine Fehlinformation ist. Das Schiff ist fertig und fahrbereit. Schiffe dieser Grössenordnung laufen eh nicht mehr vom Stapel. Sie werden in einem Dock gebaut, dass zu gegebener Zeit geflutet wird, sodass das Schiff aufschwimmt und aus dem Dock gezogen wird, damit es an einem Kai fertiggestellt werden kann. Wenn ein Schiff vom Stapel läuft, was heute auch noch geschieht, dann passiert das in einem Zustand, in dem das Schiff noch relativ leicht ist. Und es sind Schiffe, die viel viel kleiner sind als die „Oasis of the Seas“. Übrigens war der Auslöser der Falschinformation, die Meldung, dass das Schiff gestern von der Bauwerft an die Reederei übergeben worden ist.

Das Internet scheint eine Fülle von Informationen zu enthalten, die falsch sind. So bekommen wir in unserer Firma täglich mehrere Anrufe, die das Thailändische Konsulat sprechen wollen, das bei uns im Haus ist. Im Internet ist, aus welchen Gründen auch immer, die Telefonnummer unserer Firma angegeben. Dies zu ändern wurde bereits versucht, scheint aber unmöglich zu sein. Wenn wir dem Anrufer dann sagen, welche Firma er jetzt am Telefon hat, bekommen wir fast immer die Antwort: Aber die Telefonnummer steht doch im Internet. Meine Antwort: Dann ist das Internet wohl falsch.

Dieses sind nur drei Beispiele. Ich möchte lieber nicht wissen, wieviele Informationen wir täglich aufnehmen und akzeptieren, nur weil wir nichts über den Sachverhalt wissen. Wir nehmen es hin und glauben, dass es wohl so richtig ist.

Mit Fotos ist es doch heute nicht anders. Durch die digitale Technik ist es einfach, Bilder zu manipulieren, z.B. Personen oder Gegenstände auszuschneiden oder einzufügen. Und wenn es nicht zu auffällig oder unglaubwürdig ist, glauben wir das, was wir sehen.

Wir sind sehr sehr manipulierbar geworden und sollten sehr vorsichtig sein mit dem was wir lesen, sehen oder hören. Zu schnell und zu leicht glauben wir das, war wir glauben wollen.

Nur geliehen


Ein defekter Anlasser machte es notwendig, dass wir für einen Tag einen Leihwagen benötigten. Statt des avisierten Smart bekamen wir ein upgrade, nämlich den oben abgebildeten Mini.

Optisch sieht er – für unseren Geschmack – besser aus als ein Smart. Mehr kann ich zu den Unterschieden nicht sagen. Wir hatten bislang nämlich keinen näheren Kontakt mit einem Smart. Weder haben wir einen gefahren noch haben wir jemals in einem gesessen.

Vom Fahrgefühl her hatte ich ein gutes Gefühl mit dem Mini. Aber er ist nicht der Wagen, den ich gern hätte. Mir fehlte der Wohlfühlfaktor – ohne dass ich jetzt genau erklären könnte, was anders sein müsste damit mir der Wagen gefallen könnte. Egal, er hat seinen Zweck erfüllt, und das war die Hauptsache.

Eins ist mir heute Morgen auf dem Weg ins Büro bewusst geworden: Ein Schaltgetriebe ist Mist im morgendlichen Stau bei den Elbbrücken. Da lob ich mir doch unseren Wagen mit dem Automatikgetriebe.