Einkäufe

Unseren Bedarf des täglichen Lebens decken wir fast ausschliesslich in den beiden grossen Supermärkten in der kleinen Stadt an der Elbe. Einer liegt auf meinem Heimweg, so dass ich da abends noch schnell mal das eine oder andere Lebensmittel oder Getränk kaufen kann. Der andere liegt mitten in der Fussgängerzone und ist vom ElbePenthouse auch in wenigen Minuten gut zu Fuss zu erreichen. Den Wagen nehmen wir auch nur, wenn wir Mineralwasser, Säfte oder Bier benötigen. Gestern konnten wir den Wagen zu Hause stehen lassen.

Im Laufe des Tages fiel uns ein, dass wir eine wichtige Zutat für unser heutiges Spargelessen vergessen hatten, nämlich die Sauce Hollandaise. Ach, da gibt es doch den Lebensmittelmarkt – bei Eingeborenen Geesthachtern zärtlich Fuhli genannt – auf dem halben Weg zum grossen Supermarkt.

Fuhli ist eine Institution in Geesthacht. Obst und Gemüse wird draussen unter Markisen und Sonnenschirmen verkauft. Nur die Bioware gibt es drinnen. Drinnen gibt es wohl nahezu das gleiche Sortiment an Lebensmitteln wie in grossen Supermärkten, nur dass man versucht hat, aus einem etwas grösseren Tante-Emma-Laden einen Minisupermarkt mit Selbstbedienung zu machen. Entsprechend eng sind die Gänge. Es ist nicht möglich, sich mit 2 Einkaufswagen zu begegnen, viel weniger sich zu überholen wenn man weiss, wo man hinmöchte und ein anderer Kunde mit seinem Drahtwagen stehenbleibt um sich das Sortiment anzuschauen und/oder was in den Wagen zu legen.

Für unsere 2 Päckchen Sauce benötigten wir keinen Einkaufswagen. Selbst ohne den war es uns nicht möglich, das Geschäft zügig zu betreten: Vor uns hatte ein älteres Ehepaar (die meisten Kunden dort sind sowieso älter) die gleiche Idee. Die Ehefrau benutzte den Drahtwagen aus Gehhilfe, dementsprechend langsam bewegte sie sich vorwärts. Als sie den Wagen schon halb in der Tür hatte, überlegte sie es sich anders und wollte doch erstmal draussen in der Gemüseabteilung schauen. Da die breite der Tür nur den Einlass einer Person zurzeit zulässt, konnten wir nicht überholen sondern mussten erstmal warten, bis die Einkaufsgehhilfe rückwärts aus der Tür gezogen war und Platz für uns geschaffen wurde. In dem Moment sagte ich mir: Ich will da eigentlich gar nicht rein!

Endlich hatten wir es geschafft, in den Laden zu gelangen und senkten dadurch mit einem Schlag das Durchschnittsalter der Kunden gleich ganz erheblich. Mit viel Mühe schafften wir es auch zu der Stelle, wo die Fertigsaucen stehen. Nur gab es leider nur noch eine Packung. So’n Schiet! Also drängten wir uns gegen den Strom wieder raus und mussten dann doch noch zum grossen Supermarkt ein paar Meter weiter.

Ich will das Geschäft hier durchaus nicht schlecht machen. Die Warenqualität, besonders was Frischfleisch betrifft, ist hervorragend und es wird eine grosse Auswahl an Bioprodukten angeboten. Aber der Laden selbst ist eine Katastrofe, trotzdem irgendwie liebenswert – eben eine Institution.

Irrflug?

Manchmal ist es sehr ruhig im Büro, ich könnte auch sagen langweilig. Zum Glück gibt es flightradar24. Dort kann man manchmal merkwürdige Dinge entdecken, so wie diese Flugroute. Meistens wird beim Klicken auf eins der Flugzeugsymbole angzeigt, woher und wohin die Maschine fliegt, in welcher Höhe sie sich gerade befindet und wie schnell sie ist. Ausserdem wird das jeweilige Modell des Jets angeben.

Was es nun mit dieser Maschine auf sich hatte, blieb mir verborgen. Einzig Höhe und Geschwindigkeit wurden angzeigt. Im Augenblick des Screenshots flog das Ding in 11.468 m Höhe mit einer Geschwindigkeit von 941 km/h. Anhand der Route lässt sich feststellen, dass die Maschine in Hamburg-Finkenwerden bei Airbus gestartet ist.

Ich vermute, dass es sich um einen Testflug eines in Finkenwerder gebauten Airbus handelte.

Unwetter in Hamburg

Kurz vor Feierabend ging’s los mit dem Unwetter in Hamburg. Wassermassen fielen vom Himmel, vermischt mit Hagel. Die Gullis konnten die Wassermassen gar nicht aufnehmen, so dass Unterführungen zum Teil volliefen. Mein üblicher Heimweg war demzufolge nicht befahrbar, aber es gibt noch eine andere Strecke und dort kam ich problemlos vorran. Mit nur wenigen Minuten Verzögerung war ich daheim in der kleinen Stadt an der Elbe, wo alles gar nicht so schlimm aussah, ja, sogar die Sonne schien.

Warm!


Früher, ja früher machte es mir gar nichts aus, wenn die sommerlichen Temperaturen recht heiss waren. Daran, dass mir das nun doch was ausmacht, merke ich, dass ich älter geworden bin. Auch die Sonne setzt mir zu. Zum Glück ist unsere Terrasse nicht immer der vollen Sonne ausgesetzt. Es gibt immer einen Bereich, der beschattet ist. Wir können uns also dort aufhalten, wie wir es gerade mögen: sonnig oder schattig.

Doch selbst im Schatten ist es heute recht schwül. Erste Wolken zeigen sich und wir müssen durchaus damit rechnen, dass es heute noch Regen gibt, vielleicht sogar ein Gewitter.

Dekadent?


Ist es dekadent, eine Flasche Champagner zu öffnen um ein Glas Champagner zu trinken? Nein! Wenn ich gerade Lust darauf habe, mach ich das. Und heute Abend hatte ich Lust auf ein Glas Champagner.

Weiss ich, ob ich morgen noch Champagner trinken darf oder kann, ob ich dafür nicht eine Schnabeltasse benötige? Weiss ich, ob ich mir morgen noch Champagner leisten kann? Weiss ich, ob ich morgen überhaupt noch lebe?

Lebe heute und tu das, was du gerade möchtest und was du dir leisten kannst!


Bernd hatte Appetit auf ein Glas Pina Colada und ich auf ein Glas Champgner. Cheers!

Wut im Bauch

Ich bin sauer, stinksauer. Ich könnte den Leuten sonstwas antun – den Leuten vom Bund katholischer Ärzte. Sie behaupten, Homosexualität mit Homöopathie therapieren zu können, auf Wunsch Betroffener natürlich.

Welch ein Quatsch. Homosexuelle Menschen, die eine Therapie suchen, sind total verunsichert und werden möglicherweise von ihrem Umfeld drangsaliert, geächtet, verspottet, gemobt, homosexuell zu sein. Eine Therapie ist nur derart sinnvoll, dass man ihnen sagt, dass ihre sexuelle Neigung ganz natürlich ist, dass man ihnen das Selbstbewusstsein stärkt und ihnen beibringt, sich so zu akzpetieren wie sie sind. Alles andere ist Humbug, Scharlatanerie!

Ich könnte kotzen, ich könnte – ach, ich könnte viel wenn ich einen von diesen Scharlatanen in die Finger kriegen würde.

Nicht gebrückt

Himmelfahrt ist immer auf einem Donnerstag, folglich ist der Tag danach ein Freitag, ein sogenannter Brückentag. Hat man doch mit einem Urlaubstag vier freie Tage am Stück. Ich arbeite heute aber und sorge deshalb für das Bruttosozialprodukt.

Existiert da überhaupt noch? Man hört gar nichts mehr davon.

Überraschungspaket


Wenn es um Spezialitäten geht, horche ich auf, besonders wenn sie aus dem Mittelmeerraum kommen. In der Warmen Küche entdeckte ich einen Bericht über die Fattoria La Vialla, einem landwirschaftlichen Anwesen in der Toscana. Dort gibt es Olivenbäume, wird Weinangebaut und es gibt Schafe. Die Produkte sind käuflich zu erwerben.

Einen Olineshop suchte ich auf der Homepage vergebens. Aber ich entdeckte die Möglichkeit, einen Prospekt zu bestellen, was ich auch tat.

Tja, und gestern traf die Broschüre ein, in einem Paket! Wie – ein ganzes Paket nur für eine Broschüre? Ja, diese war nämlich liebevoll in dem Paket verpackt.

Nach dem Öffnen des Pakets fanden wir eine kleine Begrüssungskarte und eine CD mit kleinen Filmchen über das Leben auf La Vialla. Dadrunter lag die Broschüre, fein verpackt in Seidenpapier.



Von einer Schutzpappe verdeckt fanden wir dann noch ein Kärtchen und ein Olivenbäumchen. Anfangs waren wir der Meinung, es würde sich um ein künstliches Olivenbäumchen handeln. Aber nein, es ist tatsächlich ein echtes Olivenbäumchen! Das kleine Kärtchen enthält eine Anleitung, wie das Olivenbäumchen zu pflegen ist.


Kurz nahm ich mir dann die Broschüre vor. Aber dafür muss ich mir richtig viel Zeit nehmen. Wie es auf den ersten Blick aussieht, werden wir ganz sicher etwas finden, was wir bei La Vialla bestellen.

Vatertag

Offiziell heisst der heutige Feiertag Christi Himmelfahrt. Ich kenne den Tag, so lange ich denken kann, als Vatertag. Mein Vater und mein Grossvater verbrachten diesen Tag mit an Bord unserer damals kleinen Motoryacht zusammen mit Gleichgesinnten. Und da wurde reichlich gebechert. Mutter und Oma machten mit mir als kleinen Jungen Ausflüge in die Schleswig-Holsteinische Umgebung.

Später, als ich inzwischen selbst Vater geworden war, machten wir zusammen mit unseren Nachbarn, die einen gleichaltrigen Sohn haben, kleine Ausflüge. Anfangs kleine Wanderungen mit Kinderwagen, später mit dem Fahhrad und Picknick zur Stärkung. Zum Abschluss wurde immer gegrillt.

Im Lauf der Jahre hatte es sich eingebürgert, dass junge Männer – was heisst hier Männer, maximal Halbwüchsige – diesen Tag nutzten, um sich ordentlich einen hinter die Binde zu kippen. Spätestens mittag waren bzw. sind diese männlichen Wesen nicht mehr in der Lage, sich ordentlich zu artikulieren, geschweige denn, geradeaus zu gehen.

Vater sind die meisten von ihnen sicher noch nicht. Deshalb wurde der Vatertag mehr und mehr zum Männer- bzw. Herrentag, also ein Alibi für alle, die an diesem Tag mal die Sau rauslassen wollen.

Ich muss das nicht haben. Den Vatertag habe ich immer ohne Probleme überstanden und das Ende das Tage noch erlebt. Ach ja – und ich war immer stolz darauf, und bis es noch, dass ich den Vatertag feiern darf! Weil ich eben Vater bin!