Époisses heisst sie. Entdeckt habe ich sie vor ein paar Wochen an einer Käsetheke in Hamburg, abgepackt in kleinen Plastibechern, solche, in die auch Feinkostsalate gefüllt werden. Eigentlich hatte ich meine Käseauswahl schon getroffen als ich die Becher entdeckte. Ich erkundigte mich nach dem Käse, der ähnlich wie überreifer Camenbert, im Becher schon vorsichhinfloss. Die Auskunft des Käsefachverkäufers ermunterte mich, probehalber mal einen Becher Époisses mitzunehmen. Seitdem gehört er bei uns zum Standardrepertoire, nicht immer, aber mindestes einmal im Monat, vermutlich öfter.
Zu einer guten Käsetheke gehört Époisses. Deshalb ist er auch an der Käsetheke unseres Vertrauens in der kleinen Stadt an der Elbe zu finden. Meistens entscheide ich mich erst, welche Käsesorten im Einkaufswagen landen werden, wenn ich an der Theke stehe. Gestern ging ich mit dem Vorsatz einkaufen, Époisses mitzubringen. Ich hatte nämlich schon länger die Idee, darüber im Weblog zu schreiben.
Ich fragte die Käsefachverkäuferin, ob ich das gute Stück, welches wie eine kleine Torte aussieht, fotografieren dürfe. Sie war so nett und präsentierte es mir dann oben auf dem Glasbord. Wirklich sehr nett. Dann schnitt sie nach meinen Grössenangaben ein Stück heraus und bugsierte es in den Plastikbecher.
Im Moment des Anschnitts lässt sich schon der Reifegrad erahnen. Heute war das Innenleben des Käses noch relativ fest. Ein paar Tage kann er gern noch nachreifen. Ich hatte auch schon mal Époisses gekauft, der völlig in sich zusammensackte als er sich im Becher befand, so weich war der.
Was ist über den Geschmack zu sagen?: Kräftig, aber nicht bitter, so wie Camenbert manchmal sein kann, trotzdem mild und mit einem leichten Geschmack von Wein. Kein Wunder, der Époisses wird während der Reife nämlich mit dem Tresterbrand Marc de Bourgogne eingerieben.
Époisses – mal eine gute Alternative zum Saint Agur.