Elbfest 2016


Geesthacht, die kleine Stadt an der Elbe, in welcher wir uns vor 9 Jahren niedergelassen haben – alle 2 Jahre findet auf dem „Roten Platz“, der eigentlich Menzerwerftplatz heißt, das Elbfest statt. In anderen Städten heißt das dann Stadtfest. Da aber der Rote Platz direkt an der Elbe liegt, heißt es hier dann eben Elbfest. In diesem Jahr fand des Fest im Rahmen des 800-jährigen Stadtjubiläums statt.

Sonntagabend trat der Stargast auf, Max Giesinger. Der Rote Platz war gut gefüllt. Max versuchte, Stimmung zu machen. OK, mit zunehmenden Bierkonsum der zahlreich erschienen Zuschauer, gelang ihm das auch. Sein Hit, mit dem er bekanntgeworden ist, „80 Millionen“, lockte das Publikum dann auch aus der Reserve. Aber an den Auftritt von Marlon Roudette auf dem Roten Platz im Juli kommt seine Performance nicht heran.

Wir trafen uns mit ein paar Freunden zu einem netten Abend. Auch Nachbarn aus dem Elbe-Penthouse waren dort und lauschten mit ihrer Tochter, die Thomas zwecks besserer Sicht kurzeitig auf seine Schultern nahm, dem Gesang.

Nach dem Höhenfeuerwerk, gesponsert von der Firmengruppe Famila, die in der kleinen Stadt an der Elbe einen Supermarkt betreibt, gab es noch ein paar Zugaben des Stargastes.

Das Wetter an diesem Abend, wie überhaupt an den 3 Tagen des Elbfestes, hätte nicht besser sein können. Ein lauer Spätsommerabend sorgte für eine sehr angenehme Stimmung an diesem letzten Abend des Festes.

Da wir nur ca. 400 Meter vom Veranstaltungsort entfernt wohnen, ist es nicht immer angenehm, die Musik und die Kommentare für das Geschehen zu hören. Es ist manchmal schon recht laut. Und wie uns berichtet wurde, war es bis an den Orsteingang zu hören. Aber das ist nun mal so und das ist ja nicht jedes Wochenende.

Und warum heißt der Menzerwerftplatz im Volksmund Roter Platz (der ist doch in Moskau)?: Weil der Platz mit einem roten Belag versehen worden ist, wie eine Aschenbahn auf einem Sportplatz, der ganz fürchterlich staubt wenn’s trocken ist. Und im Toilettenwagen, wo es eher feucht ist, denkt man, es wäre Blut auf dem Boden weil die müssenden Herren den roten Staub hineinbringen und dann nicht nah genug an das Urinal treten.

Zitat des Tages

In der kleinen Stadt an der Elbe war an diesem Wochenende Elbfest, in anderen Städten nennt man das Stadtfest. Morgen im Lauf es Tages gibt es mehr darüber zu lesen.

Ein Paar unserer Freundesgruppe ist derzeit auf Weltreise und ab und zu bekommen wir einen Einblick in das, was sie erlebt haben. Um ihnen einen Gruß aus der Heimat zu schicken, wollte Thomas ein Selfie von ein paar Freunden machen, was ihm aber irgendwie nicht gelang. Er bat dann seine Frau: „Claudi, mach mal ein Selfie von uns!“ – Mit anderen Worten: Claudi sollte mit dem Handy ein ganz normales Foto machen – also kein Selfie. Ja also, wenn Thomas schwul wäre, was er aber nicht ist, würde ich gesagt haben: „Tunten und Technik!“.

Also demnächst gibt es mehr über den heutigen Abend.

Gold im Mund aber betteln

Heute war ich mal wieder „im Dorf“ und hatte ein paar kleine Besorgungen zu machen. Als ich den innerstädtischen Supermarkt verließ, stand davor eine Bettlerin, Oberbegriff „Zigeunerin“. Sie hält die Hand auf, lächelte freundlich und stammelte irgendwas, was mich eh nicht interessiert, weil ich grundsätzlich nichts gebe.

Die Bettlerin war „gut in Zeug“ und ihr breites Lächeln zeigte 4 Goldzähne, was durchaus ein Grund mehr ist, nichts zu geben. Vermutlich steht ihr „Betreuer“ hinter der nächsten Ecke, beobachtet sie und bei nächster sich bietender Gelegenheit kassiert er sie ab.

NABU verbreitet das schlechte Gewissen

Kreuzfahrten sind in und haben nicht mehr den Status, dass es nur elitär und teuer ist, seinen Urlaub auf den Meeren dieser Welt zu verbringen. Wir selbst, ich mag mich wiederholen, haben in diesem Jahr zum 4. Mal eine Kreuzfahrt gemacht, die 5. für das nächste Jahr ist gebucht.

Alle Jahre wieder versucht der NABU uns, und mit uns vielen anderen, die gefallen an dieser Art des Urlaubs gefunden haben, ein schlechtes Gewissen einzureden, dass wir mit Schiffen über die Weltmeere segeln, die die Luft verpesten. Da wird eine Rankingliste erstellt, die zum Himmel schreit weil sie ohne Sinn und Verstand veröffentlicht worden ist.

Die „Aida prima“ liegt da auf dem 1. Platz, was ja kein Wunder ist. Dieses Schiff ist zurzeit das neueste und modernste auf dem Deutschen Markt. Sie wurde aus Kostengründen in Japan gebaut und konnte wohl auch deshalb mit der neuesten Technik ausgestattet werden.

Auf dem 3. Platz liegt TUIcruises mit „Mein Schiff 3, 4 und 5“. Nr. 1 + 2 liegen weit hinten, was kein Wunder ist, Nr. 1 ist bereits 20 Jahre alt, sie wurde am 10. Oktober 1969 an die damaligen Eigner übergeben.

Es steht ausser Frage, dass die Nachrüstung mit moderner Filtertechnik eines so alten Schiffes vollkommen unwirtschaftlich ist und oftmals allein aus Platzmangel gar nicht möglich ist.

NABU behauptet, dass die Antriebsmaschinen vieler Schiffe, besonders die der älteren, mit Schweröl gefahren werden. NABU verschweigt gleichzeitig, dass schon seit 10 Jahren in der Nord- und Ostsee Schweröl gar nicht mehr verbrannt werden darf, bzw. nur mit einem ganz gerigen Schwefelgehalt. So ein Produkt wird vielerorts noch gar nicht angeboten. Die Schiffsmaschinen werden in diesen Bereichen mit Dieselöl gefahren, so ziemlich das gleiche Produkt, mit dem deine Heizung betrieben wird oder dein Diesel-PKW oder Busse und LKW.

Dass tausende alte Frachtschiffe über die Weltmeere fahren, die Getreide, Dünger, Stahl und andere Waren, sowie Millionen Container, durch die Weltgeschichte kutschieren, ist der NABU keine einzige Zeile wert. Ohne diese Transporte würde die Weltwirtschaft nicht mehr funktionieren. Denk doch nur dein T-Shirt, welches in Ostasien zusammengeklöppet worden ist. Meine Winterjacke, ich habe es durch Zufall entdeckt, kommt aus Vietnam. NABU verschucht scheinbar, an der Kreuzfahrt Interessierte zu beinflussen. Und wer keine Hintergrundinformationen über die Schifffahrt hat, glaubt den Mist auch noch!

Entspannt geht anders

Heute Morgen begleitete ich meinen Mann ein Stück auf dem Weg zur Arbeit, ich wollte die finalen Wochenendeinkäufe erledigen nachdem wir uns gestern geeinigt hatten, was wir denn essen wollen. Kurz vor 09:30 Uhr stand ich im Supermarkt an der Fleischtheke, die mit der Aufschnitt- und Wurstheke kombiniert ist, man kennt das. Im Anschluss dran die Käsetheke. Aufgrund der frühen Stunde kauften nur wenige Kunden ihre Waren, 3 Fachverkäuferinnen waren im Einsatz. Einsam und verlassen stand ich im Fleischbereich, die Veräuferinnen waren mit Kunden im Wurst- und Käsebereich beschäftigt. Eine ältere Dame gesellte sich zu mir. Nach wenigen Sekunden bemerkte sie, dass es hier ja immer so ist. Ich drehte mich um und fragte, sie, ob sie keine Geduld hätte. „Na ja, ich hab ja auch noch anderes zu tun! – „Ich auch!“

Dann an der Kasse, es waren nur 3 geöffnet, ich suchte mir wie üblich die Kasse aus, an der ich meinte, am schnellsten abgefertigt zu werden. Vor mir eine ältere Dame. Sie bezahlte ihre Waren und ging durch den Scanner. „Piep“ machte es. Der Kassierer wurde aufmerksam. Die Dame ging nochmal zurück und wieder vor und es gab Alarm. Personen hinter mir eine Kundin: „Jedes Mal wenn ich an eine Kasse komme …!“ – „Oh, schon wieder jemand ungeduldig!“ warf ich ein und beobachtete weiter das Geschehen vor mir, was ich mitterweile sehr amüsant fand. Die Dame ging mehrmals am Sanner vorbei, jedes Mal gab es Alarm. Sie öffnete ihre Geldbörse und ihren Einkaufsbeutel. Da war wirklich nichts, was einen Alarm auslösen könnte. Ich frech: „Das ist wohl die Hüfte.“ Während der Kassierer sie endlich freigab murmelte die Dame, sie hätte keine künstliche Hüfte. Na, jedenfalls war sie nicht sauer auf mich.

Was haben diese Hausfrauen nur für ein Problem damit, wenn es mal länger dauert, also die an der Fleischtheke und die hinter mir an der Kasse? Rentner haben nie Zeit heißt es ja. Ich habe alle Zeit der Welt und mach mir keinen Stress. Davon hatte ich während meines Arbeitsleben reichlich.

Auflösung


Gerrit hat’s gewusst, es ist ein „Krümelvomtischfeger“. Die Stewards an Bord haben sie in Ding in ihre Hosentasche, manche hinten, manche vorn. Besonders beim Frühstück kommen die zum Einsatz. Gäste, die den Tisch bereits verlassen haben, haben ihre Brötchenkrümel hinterlassen. Bevor der Tisch neu eingedeckt wird, werden erstmal die Krümel vom Tisch gefegt.

Ich finde die Dinger ja so richtig zickig und hatte gefragt, ob man sowas kaufen kann, wusste aber nicht, dass mein Mann hinter meinem Rücken den Abid schon gefragt hatte.

Gestern, auf unserem 19. Jahrestag, bekam ich 2 „Krümelvomtischfeger“ sozusagen als Morgengabe von meinem Mann. Ich war sehr überrascht und amüsiert.

Mal ein Rätsel

Was ist denn das? Kein Klarvier kein Klavier! Hat jemand eine Idee? Dann bitte die Idee in die Kommentare schreiben.

Es handelt sich jeweils um die Vor- und Rückseite des Gerätes, auf dem Foto ist also 2 x das gleiche Teil zu sehen.

Die Kommentarfunktion ist vorrübergehend auf „manuell freischalten“ gestellt.

Wieder da?

Seit einer Woche sind wir nun wieder zu Hause, teilweise. Körperlich bin ich zwar anwesend, mein Geist ist aber immer noch nicht ganz eingetroffen. Zu frisch sind die Erinnerungen an eine schöne Reise.

Viele Bilder habe ich noch im Kopf, von Menschen, die wir an Bord gesehen haben, seien es andere Passagiere oder auch die immer freundliche Besatzung. Aufgeschnappte Gesprächsfetzen sind wieder präsent, z.B. „Werde ich das mögen?“, die Frage einer Dame am Mongolischen Buffet, der die Inhalte einer der Saucen erklärt wurde. Und auch Bilder von Situationen, z.B. das Bild des Kapitäns, wie er mittags allein am Tisch im Italienischen Restaurant Lavela saß, Pasta gegessen und dazu Wasser getrunken hat. Wir saßen ein paar Tische weiter, das war sozusagen ein Captain’s Lunch. Ein Begriff aus dem Tagesprogramm: Schminktipps für das dominante Oberlid! Wie mag das denn aussehen?

Am letzten Abend, als wir uns nach dem Essen mit den Gastgebern unterhalten haben, erfuhren wir, dass es der Crew in den Restaurants auch nicht viel anders geht. Plötzlich sind neue Passagiere an Bord, die dann da sitzen, wo vorher andere Menschen gesessen haben und an deren Anblick man gewöhnt war.

Am Tag des Reisebeginns hatte ich morgens das letzte Mal kurze Nachrichten im Radio gehört und auf einigen Nachrichtenportalen gelesen, was es neues gab. In dem Moment, in dem wir in den Wagen stiegen, der uns zum Schiff brachte, war mir alles egal, was in der Welt passieren könnte. An Bord wurde jeden Tag eine 4-seitige Ausgabe mit Kurzinformationen aus aller Welt ausgelegt. Nicht einen Blick habe ich in 2 Wochen im Vorbeigehen darauf verschwendet, es interessierte mich nicht. Ich lese inzwischen zwar wieder auf den Nachrichtenseiten, aber noch immer, 2 Wochen nach unserer Rückkehr, ist es mir ziemlich egal, was in der Welt passiert.

„Ich freu mich wieder auf zu Hause!“ – ein Satz, den Bernd ein paar Tage vor dem Ende der Reise äußerte. Wir haben wirklich ein wunderschönes Zuhause, aber ich hätte noch mindestens tagelang, vielleicht sogar wochen- oder monatelang über die Weltmeere fahren können.

Langsam bin ich auch wieder zu Hause, wie gesagt, der Geist noch nicht so ganz. Mit den üblichen Haushaltsarbeiten, einkaufen, überlegen, planen usw., wird es wieder. Aber nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub: Heute in einem Jahr sind wir auf unserem 5. Seetag, auf dem Weg von St. John’s nach Charlottetown.

„Mein Schiff 1“ – Westeuropa mit Lissabon – Teil 3

18. August 2016 – Leixoes/Porto

Porto ist das eigentliche Ziel dieses Tages. Der Hafen, in dem wir an einem neuen Passagierterminal angelegt haben, heisst Leixoes, hauptsächlch ein Hafen für Fischerei und Frachtschifffahrt.


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