Zimmer frei!

Gestern besuchte ich meine Mutter im Seniorenheim. Ich hatte ihre Lieblingspflanze für die Weihnachtszeit mitgebracht, eine Amaryllis. Bei den Dingern kann man ja zusehen, wie sie minütlich wachsen. Und die Blüten sind ja enorm.

Auf der Fensterbank musste ich ein wenig neu arrangieren um Platz zu schaffen. Und wie ich da so am Fenster stand, sah ich draußen 2 Herren, die ein Gestell schoben, auf dem ein blauer Sack mit Reißverschluss lag. Erst beim zweiten Gedanken wußte ich, was da geschoben wurde und dann entdeckte ich auch den schwarzen Wagen von „Pietät und Takt“.

Erst wollte ich meine Mutter zum Fenter rufen, sie soll sich doch mal anschauen, wie sie eines Tages hier abgeholt wird. Ich hab das dann lieber gelassen und ihr gar nichts von dem erzählt, was ich da draußen gesehen habe. Muss ja nicht sein.

Ich dachte immer, dass die Verstorbenen in einer Nacht- und Nebelaktion aus Seniorenheimen abgeholt werden. Das war hier nicht der Fall. Jeder, der zufällig am Fenster stand, hätte das beobachten können. Ebenso die Personen, die sich zufällig im Eingangsbereich aufgehalten hätten.

Im Heim gibt es gerade einen unangenehmen Virus (Magen und Darm). An einigen Zimmertüren ist ein Hinweis angebracht, dass man den Raum nur nach vorheriger Anmeldung beim Personal betreten darf. Dann wird man vermutlich in einen Einwegkittel gesteckt, bekommt einen Mundschutz und Handschuhe. Wenn die besagte Person von einer ansteckenden Krankheit befallen war, war es wohl besser, sie so schnell wie möglich abholen zu lassen. Ein weiterer Grund wäre, dass sie in einem 2-Bettzimmer wohnte. Da kann man dem anderen Bewohner ja wohl nicht zumuten, bis zum Dunkelwerden mit einer Leicher zusammen im Zimmer zu sein.

Ein wenig befremdlich war es schon, die Aktion zu beobachten. Angehörige waren auch nicht dabei.

Die Reste vom Fondue

Man kennt das: Man will ja nicht zu wenig haben. Und man kennt seine Gäste – denkt man: Ach, A., sie isst eh immer wie ein Spatz. Wogegen mein Mann und ich reichlich zuschlagen. M., den Mann von A., konnte ich nicht so recht einschätzen, wie es sich beim ihm mit dem Essen verhält.

An der hervorragenden Fleischtheke im Supermarkt meines Vertrauens kann man Fonduefleisch vorbestellen, die kalkulieren 300 g pro Person, nur mal so als Anhaltspunkt. Ich hatte 3 Sorten Fleisch: Finderfilet, Schweinefilet und Pudel-, äh, Putenbrustfilet. 4 Personen á 300 g = 1.200 g – 1.200 g Fleisch geteilt durch 3 Fleischsorten = 400 g pro Sorte plus noch ein wenig obendrauf, man weiß ja nie.

Es hat gereicht obwohl A. doch mehr gegessen hat als erwartet. Sie aß immer noch als M. seine Fonduegabel schon beiseite gelegt hatte. Am Ende war dann doch ein Schüsselchen mit Fleisch übrig geblieben, gutes Fleisch. Für uns als Mahlzeit würde es nicht reichen.

Im Gefrierschrank lagen noch 2 Hähnchenbrustfilet, die ich dann aufgetaut in mundgerechte Stücke geschnitten haben. Im Vorratsschrank lag noch ein Päckchen Geflügelbratensauce, im Kühlschrank stand noch ein angebrochenes Glas Mangochutney, und Reis haben wir eh immer im Haus.

Das Fleisch habe ich angebraten, die Geflügelsauce zubereitet und in die Pfanne über das Fleisch geschüttet, das Mangochutney eingerührt, noch etwas Salz darübergemühlt und das ganze dann mit ein paar Ringen selbstgeernteter Chilischoten aufgepeppt. Zusammen mit dem Reis war das eine sättigende Mahlzeit. Wir wissen jetzt schon, was wir am 2. Weihnachtstag essen werden. Ich muss nur noch Hähnchenbrustfilet und Mangochutney besorgen.

Manchmal kreiert man rein zufällig ein völlig neues Gericht, welches in das Standardrepertoire aufgenommen wird. Es muss ja nicht immer Rinder- und Schweinefilet sein. Hähnchen- und/oder Pudel-, äh Putenbrustfilet reicht auch. Vielleicht staube ich nächstes Mal noch etwas Curry darüber, von dem guten Hotcurry aus Indien.

Vorweihnachten 2016

Eine kleine Runde ist übriggeblieben um das traditionelle Vorweihnachten unserer Familie zu feiern: Meine Cousine mit ihrem Mann, mein Mann und ich. Es ist halt der Lauf der Zeit, dass sich die Dinge verändern aufgrund persönlicher Lebensumstände. Vielleicht schaffen wir es ja mal, dass wir uns alle bei Oliver und seiner kleinen Familie in Mönchengladbach treffen.

Gemütlich war’s aber trotzdem gestern. Zuerst wurde tradtionell der schwedische Punsch namens Glögg gereicht, dazu Weihnachtsgebäck. Dann die Bescherung und anschließend wurde mit einem Glas Champagner angestoßen. Nachdem wir uns ausführlich über Kreuzfahrten und die Unterschiede zwischen AIDA und Mein Schiff unterhalten hatten (meine Cousine und ihr Mann haben kürzlich ihre 26. Kreuzfahrt beendet), bekammen wir Appetit und wir bereiteten das Fondue vor. Gegen Mitternacht suchten unsere Gäste ihr Hotel auf.

Dezembernebel


Es war nicht mein Plan gestern, einen Spaziergang im Nebel an der Elbe zu machen. Aber ich war dann doch glücklich darüber, dass ich anstatt damit zu beginnen, die Wohnung auf Vordermann zu bringen, erstmal an die Elbe gegangen bin. Die Wohnung konnte warten, Nebel kann sich schnell verflüchtigen.

Übrigens habe ich eine neue Funktion entdeckt für die Galerie: Jedes Mal wenn die Seite neu aufgerufen wird ändert sich die Zusammensetzung der Galerie. Sehr spooky.

Nur 2 Kilo?

Kleiner Vorspeisenteller
Eine Umfrage hat es ans Tageslicht gebracht, was wohl fast jeder Kreuzfahrer schon mal am eigenen Leib erfahren hat: Durschnittlich nimmt jeder Gast 2 kg zu auf der Reise.

Nun ja, mit 2 kg ist man recht gut bedient. Es ist wohl eher eine Frage der Reisedauer. Viele Passagiere buchen ja Reisen, die ca. 7 Tage dauern. Dass man da nicht so viel zunimmt wie auf einer Reise, die 14 Tage oder länger dauert, versteht sich von selbst. Ich wäre froh, wenn ich mit 2 kg auskommen würde.

Natürlich liegt es bei jedem selbst, was und wie viel er isst. Und nicht zu vergessen ist der Anteil an der Gewichtszunahme durch den Konsum von alkoholischen Getränken. Ich vermute, dass das bei mir nicht unerheblich ist. Mittags Wein zum Essen und abends sowieso. Und zwischendurch den einen oder anderen Cocktail. Aber wenn man Urlaub hat, will man sich doch nicht kasteien und Wasser trinken.

Natürlich kann man sich auch körperlich betätigen: Es gibt eine Joggingstrecke an Bord und ein Fitnesscenter. Auf den neueren Schiffen von TUICruises gibt es es einen Pool mit 25-Meter-Bahnen, bisher einmalig im Kreuzfahrtgeschäft. Es werden Landausflüge angeboten, die mit dem Fahrrad zu bewältigen sind. Und man kann wandern. Man sieht also, dass man einiges tun kann, um Kalorien abzubauen.

Aber jeder hat eine andere Auffassung vom Urlaub und von Kreuzfahrten im Besonderen. Das Essen und Trinken ist für uns eine angenehme Begleiterscheinung. Deshalb fahren wir nicht über die Weltmeere. Wir genießen einfach die Weite des Meeres und lassen uns ein wenig verwöhnen. Eins ist aber ganz sicher: Seeluft man hungrig!

Adventsspaziergang

Wir sind ja eher die Stubenhocker, das gebe ich zu. Aber das Wetter heute mussten wir einfach ausznutzen, um einen kleinen Spaziergang runter zur Elbe zu machen. Die fließt ja sozusagen vor unserer Haustür.

Ist ja Winter, und blauer Himmel deutet dann eigentlich auf einen kalten Wintertag hin. Also zog ich meine dicke Winterjacke an. Na ja, die halbdicke Winterjacke hätte auch gereicht. Egal, die Hauptsache ist, dass wir mal wieder draußen waren. Etwas Bewegung ist ja nicht verkehrt.

Florence Foster Jenkins


Seit heute läuft ein Film über die Sängerin Florence Foster Jenkins in den Kinos. Die Titelrolle spielt die großartige Meryl Streep, ihr zur Seite Hugh Grant als ihr Gatte und Simon Helberg, welcher den Pianisten Cosmé McMoon spielt.

Vor ein paar Jahren haben wir Desiree Nick als Florence Foster Jenkins auf der Bühne des St.-Pauli-Theaters erleben dürfen – sehr amüsant und doch tragisch. Sehr gerne würden wir uns jetzt auch den Film anschauen, leider läuft er nicht in unserem Kino. Wir werden uns also die DVD kaufen sobald sie erhältlich ist.

Die oben eingefügte Originalaufnahme der Dame sollte man sich unbedingt anhören (uns liegt sie als CD vor), es ist ein Traum. Florence Foster Jenkins soll über sich gesagt haben:
„People may say I can’t sing, but no one can ever say I didn’t sing.“

3 x täglich

Mein Heilpraktiker hat mir gegen die Bronchitis zwei Sorten Tropfen aufgeschrieben. Von einer Sorte muss ich morgens 50 Tropfen nehmen, von einer anderen 3 Mal täglich 30 Tropfen.

Ich öffne also jeden Morgen die kleine Flasche, halt sie mit der Öffnung nach unten über eine Löffel und warte, dass es tropft. Es bildet sich ein Tropfen, aber er fällt nicht auf den Löffel. Den Neigungswinkel der Flasche zu verändern ist nicht hilfreich, der Tropfen bleibt da hängen, egal wie ich die Flasche halte. Da hilft dann leichtes klopfen mit einem Finger auf den Flaschenboden.

Der nächste Tropfen erscheint – und bleibt erstmal hängen. Also wieder mit dem Finger klopfen, und „plopp“ – der Tropfen landet im Löffel. Die nächsten Tropfen tropfen zaghaft von allein ohne mein Zutun. Da lässt es sich gemütlich mitzählen. Und dann plötzlich komme ich mit dem Zählen kaum noch nach, das Medikament rinnt fast aus dem Fläschchen.

Am nächsten Morgen muss ich gleich vom Beginn an aufpassen, dass sich nicht die ganze Flasche entleert, am Tag danach aus. Und am 3. Tag geht das Theater mit dem nicht tropfen wollenden Tropfen wieder los. Das gleiche passiert natürlich mit dem anderen Medikament.

Bronchitis ist an sich schon nervig genug. Warum müssen Tropfen auch noch zusätzlich nerven?

Es geht wieder los


Mein Mann hat heute seinen freien Tag. Wir schliefen also etwas länger als an seinen Arbeitstagen. Er stand zuerst auf und ging ins Bad. Währenddessen erblickte ich einen sonnenaufgangsgefärben Himmel.

Danach war ich in der Reihe, wie fast jeden Morgen. Und als ich dann fertig war und auf dem Bettrand saß um mir meine Socken anzuziehen, ertönte aus dem Arbeitszimmer bereits das erste Weihnachtslied dieser Weihnachssaison. Wenn das so weitergeht, dann kann man mich spätestens Weihnachen in die Klapsmühle einliefern.

Und jetzt werde ich mal gaaaaanz laaaaaangsaaaaaam damit beginnen, unserer Wohnung ein wenig Adventstouch zu verleihen. Und ja nicht alles auf einmal, jeden Tag ein wenig mehr. Man kriegt ja sonst einen Kulturschock.