Mehrmals am Tag schau ich mir bei BBC live die Übertragung an, wie die Menschenmassen am aufgebahrten Sarg der Queen in der Westminster Hall vorbeidefilieren und ihr die letzte Ehre erweisen. Grundsätzlich ist das ja langweilig. Der Sarg steht da ziemmlich erhöht, darin, hoffentlich, die sterblichen Überreste der Monarchin. Drumherum ein paar Wachen, die in Abständen in einer Zeremonie abgelöst werden. Kürzlich ist ja einer der Wachleute vom Podest gekippt, ohnmächtig geworden isser.
Leute gucken mach ich immer wieder gern, in diesem Fall die trauernden oder neugierigen Menschen beobachten. Auf unseren Kreuzfahrten sitzen wir gern an der Bar und gucken wie die anderen gucken. Es gibt immer was zu lästern.
Was mir in London aufgefallen ist sind die Frauen bzw. deren Frisur. Eigentlich hat fast gar keine eine Frisur. Keine trägt eine Dauerwelle, wie wir sie von der Queen kennen. Fast alle Frauen tragen ihre Haare einfach so runterbaumelnd, meist schulter- oder brustlang, mit Mittelscheitel. Da ist kein frecher Kurzhaarschnitt dazwischen, das maximum an Frechheit im Haar sind locker gebundene Dutts oder Pferdeschwänze. Auch eine fesche Föhnfrisur sucht man vergebens. Heute habe ich eine Frau gesehen, die hatte ihre Haare pink gefärbt. Die war wohl aus Magdeburg.
Es müssen ja nun nicht alle Frauen die Betonfrisur ihrer ehemaligen Landesmutter tragen, das ist ja auch viel zu aufwendig. Wer hat denn schon einen eigenen Hausfigaro?! Es ist aber auffällig, dass fast alle Frauen diese Einheitsfrisur tragen, welche ich absolut nicht als Frisur bezeichnen kann.
Ich werde in den nächsten Tagen, wenn ich wieder einkaufen gehe, mal darauf achten, wie hier im Dorf die Damen aussehen.