Archiv der Kategorie: Job

Ostern im Sommer

Vorbei sind sie, die vier freien Tage. Wobei ich in meinem Job ja nie so hundertprozentig richtig frei habe. Da Karfreitag nicht in allen europäischen Ländern frei ist, ebenso wie der Ostermontag, habe ich mich mehrmals in den Firmenrechner einloggen müssen um zu kontrollieren, ob auch alles wie geplant abläuft. Es ist in meinem Job halt nicht möglich, die Arbeit immer ganz auszublenden. Aber ich will mich nicht beklagen solange ich von zu Hause arbeiten kann.

Vier freie Tage und das bei dem Wetter. Es war wie Sommer. Und wir haben die Tage genossen. Tagsüber haben wir viel auf der Terrasse sitzen können. Leider war der Ostwind abends dann zu frisch, um länger draussen sein zu können. Es ist eben doch noch kein Sommer. Egal – es war eine schöne Zeit.

Jetzt zwei Tage arbeiten, dann habe ich schon wieder vier Tage frei. Am Donnerstag fahren wir mit unseren Müttern hierhin, die Weihnachtsgeschenke einlösen.

Kommunikation

Nachrichtenaustausch mit einer anderen Firma, mit der wir sehr selten arbeiten:

Die: „Bitte Frachtrechung schicken. – MFG“

Wir: „Kommt gleich!“

Die: „Hi, DKS. – MFG“

Ich liebe sowas.

Ausnahmezustand II

Heute Mittag, im Restaurant, gerade wurde mein Karpfen zum ersten Mal gereicht – ein Anruf auf meinem Handy. Ich erkannte sofort, dass der Anruf von dem Schiff kam, dass sich zurzeit im Hafen von Sousse in Tunesien aufhält.

Der Kapitän berichtete, dass er vom Hafenmeister aufgefordert wurde, den Hafen zu verlassen und auf Reede zu Ankern. Weiter erzählte der Kapitän, er hätte Gewehrschüsse gehört und könne Rauchwolken sehen.

Ich loggte mich eben in den Firmenrechner ein. Dort fand ich eine Meldung, dass das Schiff den Hafen von Sousse verlassen hat und jetzt auf Reede wartet.

Ausnahmezustand

In Tunesien ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Der Präsident ist geflüchtet, der Luftraum von Tunesien wurde gesperrt, es gibt eine Ausganssperre. Und wir haben ein Schiff in der Hafenstadt Sousse. Wir hoffen, dass das Schiff dort ohne Probleme die Ladung löschen und dann möglichst schnell den Hafen verlassen kann.

Kleine Weihnachtsfeier


Gestern war unsere kleine Weihnachtsfeier. Erst gab es einen Imbiss in einem kleinen Restaurant. Und danach ging es auf den Weihnachtsmarkt. Und heute morgen hatte ich etwas Kopfweh. Damit war ich aber nicht allein.

Eigentlich gehe ich ja nicht gern auf Weihnachtsmärkte. Gestern im Schneetreiben war es aber irgendwie schön.

Das vollgeschneite Fahrrad stand an der Kleinen Alster

Blinder Passagier


Anfang Dezember landete auf einem unserer Schiffe diese Schildkröte. Das Schiff befand sich vor der spanischen Südküste und fuhr in Richtung Gibraltar. Das Tier kam natürlich nicht einfach so an Bord gekrabbelt sondern wurde mit einer Welle an Deck gespült. Zwei Besatzungsmitglieder sorgten dafür, dass die Schildkröte wieder ihrem Element übergeben wurde. Sie meinten, sie hätte wohl ein Gewicht von ca. 40 kg gehabt. Der Kapitän ist der Meinung, dass das Gewicht der Schildkröte in kurzer Zeit auf 50 kg, wenn nicht sogar 60 kg steigen würde – Seemannsgarn eben.

Ruhetag

Nein, heute ist KEIN Feiertag im norddeutschen Raum. Wir müssen arbeiten und schleppen die, die heute in Deutschland frei haben, mit durch das Bruttosozialprodukt.

Schifffahrt ist bekanntlich ein internationales Metier und stark von Feiertagen in anderen europäischen Ländern abhängig. Diesen heutigen Feiertag gibt es u.a. in Frankreich, Italien, Spanien und Irland. So kommt es denn, dass heute ein Teil unserer Flotte in Häfen einfach nur so rum liegt und darauf wartet, beladen oder gelöscht zu werden.

Doch nicht nur die praktische Seite liegt darnieder, auch der Handel mit den betroffenen Ländern existiert so gut wie nicht. Das heisst, dass es bei uns im Büro total ruhig ist da uns keine Ladungsvorschläge aus diesen Ländern gemacht werden. Es ist jetzt kurz vor 12.00 Uhr mittags und es kam erst 1 (!) Anruf.

Sollte nicht etwas unvorhergesehenes mit der Flotte passieren, was wir nicht hoffen wollen, wird es ein total langweiliger Bürotag.

Einfach aufgelegt

Fast täglich erhalten wir in der Firma Anrufe dieser Art: Wer ist bei Ihnen für dies oder das oder jenes zuständig?

Da in meiner Abteilung das Telefon mit der generellen Rufnummer steht, werden solche Anrufe von meiner Mitarbeiterin oder mir entgegengenommen. Wir haben die Erlaubnis der Geschäftsleitung, solche Anrufe abzuwimmeln. Solche Anrufe sind lästig, besonders dann, wenn man sich gerade in einer Situation befindet, in der man wichtigeres zu tun hat, als sich mit Anrufern abzusabbeln, die versuchen, ihre Dienstleistungen oder Produkte an den Mann zu bringen.

Heute war wirklich ein Tag, an dem es um viel Geld ging. Vielfältige Probleme mussten gelöst werden, teils per Telefon, teils schriftlich per Mail. Gerade dann einen Anruf zu erhalten von einer Firma bzw. Person, die wissen will, wer für den Einkauf von IT-Produkten zuständig ist, ist äusserst störend. Gut, am anderen Ende der Leitung kann keiner wissen, was gerade bei uns los ist. Aber heute habe ich ohne auch nur einen Ton zu sagen den Verbindung abgebrochen indem ich den Hörer aufgelegt habe.

Die armen Menschen in den Callcentern machen ja auch nur ihren Job und sind womöglich froh, dass sie überhaupt einen Job haben. Aber anderen Menschen mit ihren Anrufen auf die Nerven zu gehen – wissen die überhaupt, was sie da machen? Ich weiss nicht, ob ich mich dazu hergeben würde.

Büroallergie

Während Bernd schon über den Berg ist mit seiner Erkältung werde ich immer noch von Husten geplagt. Merkwürdig nur, dass der Husten im Büro viel schlimmer ist. Entweder habe ich eine Allergie gegen das Büro, gegen die Arbeit oder gegen die Kolleginnen und Kollegen – oder alles zusammen.

Mahlzeit!

Heute gegen Mittag auf der Betriebstoilette, zu der es mich aus guten Grund hinzog: Der Raum war bereits mit einer Duftmarke geschwängert. Während ich am Urinal stand verliess ein Kollege das Kabäuschen und grüsste mit „Mahlzeit!“, was ich auf diesem Ort an sich schon ziemlich merkwürdig fand. Und mit dem uns umwabernden Duft war das irgendwie abartig.