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Auf nach Bremen

Statt nach Barcelona zum Jungs gucken ging es nach Bremen zu einer Weihnachtsfeier. Die Mitarbeiter von 3 Firmen, die den gleichen Leuten gehören und seit 2 Jahren zusammenarbeiten sollen bzw. müssen, sollten endlich mal die Mal die Gelegenheit haben, sich persönlich kennenzulernen. Als Austragungsort dieser Begegnung wurde Bremen gewählt weil eine dieser Firmen ihren Sitz in Holland hat.

Zum „anwärmen“ trafen wir uns auf dem Bremer Weihnachtsmarkt, unglücklicher Weise an einen Stand mit alkoholfreien Bioglühwein. Vorteilhaft war, dass an dem Stand sonst nicht los war und wir reichlich Platz hatten. Vermutlich hat der Betreiber an einem Abend noch nie so viel Umsatz gemacht. Durch das lange Stehen bekamen die Damen in ihren leichten Ausgehpumps kalte Füsse und es wurde entschieden, dass wir einen gemeinsamen Bummel über den Weihnachtsmarkt machen.

Nun stell man sich mal 20 Leute vor, die zur besten Feierabendzeit über einen Weihnachtsmarkt bummeln wollen mit 3 Männern vorweg. Klar doch, dass sich das als sehr abenteuerlich erwies. Da wir keinen Treffpunkt ausgemacht hatten für den Fall, dass die Gruppe auseinander gerissen würde, mussten alle sehen, dass sie es irgendwie schafften, wenigstens immer in Sichtweite zu bleiben – hatten doch die Damen Interesse daran, hier und dort mal die Buden ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu kam, dass nur eine Person genau wusste, wo sich das Restaurant befindet wo wir zu um 18.30 Uhr angemeldet waren. Irgendwie schafften wir es, teilweise mit „Bremsrufen“, die Gruppe beieinander zu halten und gemeinsam am Restaurant Schroeter’s einzutreffen.

Trotz aller Bemühungen, eine „bunte Reihe“ aus Holländern und Hamburgern bei der Tischordnung herzustellen gelang es einigen Holländern eine Gruppe für sich zu bilden. Ich hatte zwar es zwar so eingerichtet, neben und schräg gegenüber dieser Gruppe zu sitzen. Meine Bemühungen mit ihnen ins Gespräch zu kommen, waren jedoch nicht sehr erfolgreich. Der eigentliche Sinn des Abends, nämlich sich besser kennen zu lernen schlug fehl. Trotzdem war es ein recht netter Abend.

Gegen 22.30 Uhr nahmen wir den Zug zurück nach Hamburg.

An diesem Abend fand in Bremen ein Bundesligaspiel Bremen gegen Rostock statt. Und so ergab es sich dann, dass einige der Rostocker Fans sich mit diesem Zug ebenfalls auf die Rückreise machten. Na ja, nach ein paar Kilometern wechselten wir den Waggon. Mehr möchte ich darüber lieber nicht schreiben. Jedenfalls wäre mir Barcelona lieber gewesen – auch ohne Jungs.

10 Jahre

10 Jahre in einer Firma ist ja nun nichts besonderes. Trotzdem hätte ich erwartet, dass sich von der Geschäftsleitung jemand hätte blicken lassen, mir gratuliert und mir die Musicalkarten – die ich ja auch noch selbst besorgt habe – überreicht hätte. Immerhin hatte ich einen Blumenstrauss, den meine Kollegin Anja bestellt hat.

Kleine Entschädigung


Arbeit pur heute, nur 20 Minuten unterbrochen von einem leckeren Essen: Hechtklösse mit einer süsssauerschafen Sauce, dazu Brokkolibratlinge. Gleich nach dem Essen wieder am Schreibtisch und weitergearbeitet. Zum Glück war alles nur Routine. Und da Steffi einen Kurzurlaub hat, war es eben ein bisschen mehr Routine. Um viertel vor fünf heute Nachmittag war ich mit allem fertig. Der Blick aus dem Fenster entschädigte mich für den Stress des Tages.

König der Löwen

Anlässlich des gestrigen Schiffsmakleressens hatte die Fa. GEFO Steffi und mich mit Partnern für heute zu einem netten Abend eingeladen. Steffis Freund war dienstlich verhindert, mein Freund hatte keine Lust – leider. Gern hätte ich ihn dabeigehabt. Ich hatte ihn bereits gestern „krankheitshalber“ entschuldigt.

Wir trafen uns in der Bar des Hotel Elysee. Dort sind die auswärtigen Gäste untergebracht. Nein, nicht in der Bar, im Hotel. Bei einigen Drinks kam man schnell mit den anderen Gästen ins Gespräch. Bis zu diesem Moment war es streng Geheim, wie und wo der Abend weitergehen würde. Aber als die Eintrittskarten verteilt wurden, war alles klar: Wir würden uns “ Der König der Löwen“ anschauen. Steffi und ich hatten bereits vermutet, dass es dort hingehen würde.

Mit Taxen ging es hinunter zum Hafen, von dort mit der ersten Fähre hinüber zum Theaterzelt. Für unsere Gruppe, wir waren 30 Personen, gab es eine eigens eingerichtete VIP-Garderobe, an der wir Jacken und Mäntel abgeben konnten. Gemeinsam ging es dann hinauf zum Theaterrestaurant. Zur Begrüssung gab es dort ein Glas Sekt. Auf jedem Platz lag ein Programmheft bereit. Von den Vierertischen hatten wir einen tollen Blick auf den Hafen und die abendliche Skyline von Hamburg.

Das 4-Gänge-Menü war übersichtlich aber doch sättigend und von erstklassiger Qualität. Wir wurden von einer eigens für unsere Gruppe abgestellten Dame betreut, die uns über den Verlauf des Abends unterrichtete: In welcher Bar wir das Getränk in der Pause einnehmen, dass wir die Programmhefte am Platz lassen können und wir sie nach der Vorstellung beim Abschiedsdrink wiederbekämen u.s.w. Seitens des Theaters wurde ein hervorragender Serivce geboten.

Kurz vor Vorstellungsbeginn begaben wir uns in den Zuschauerraum und das Spektakel nahm seinen Lauf. Ich wusste ja bereits, was auf mich zukam. Bereits während der 1. Hälfte hätte ich am liebsten das Theater wieder verlassen. Ich war einfach nur genervt von den flachen Dialogen und Witzen. Meine Hoffnung, dass mir das Stück beim 2. Mal besser gefallen würde, hatte sich leider nicht erfüllt. Ich versuchte so gut es ging, das, was mir nicht gefiel, nämlich die besagten albernen Dialoge und Witze, „wegzuschalten“ und konzentrierte mich auf die Musik und die Ausstattung. Denn eins ist ganz klar: Das Musical besticht durch ein mit einfachen aber wirkungsvollen Mitteln gestaltetes Bühnenbild, z.B. der austrocknende See: Ein grosses blaues Stück Stoff, dass durch ein Loch in der Bühne nach unten gezogen wird, so dass es aussieht, als würde das Wasser ablaufen. Oder die lebenden Pflanzen: Menschen, die in Pflanzen stecken und sich bewegen.

Menschen, die in Tierfiguren stecken und diese sehr naturgetreu bewegen. Nur die Giraffen gefielen mir nicht. Sie sehen aus, als hätten sie hinten Holzbeine (was tatsächlich der Fall ist) und vorne benutzen sie Krücken.

Mein Fazit für dieses Musical: Ein farbenprächtiges Spektakel mit teilweise guter Musik und einer phantastische Ausstattung aber zum grossen Teil billige Witze und flache Dialoge. Am Ende Jubel für die albernen Figuren Timon und Pumbaa von erwachsenen Menschen! OK, die Darsteller machen sicher einen guten Job, sie können ja nichts dafür, dass die Macher dieses Musicals eine eigenartige Art von Humor haben.

Nach der Vorstellung war ich der Erste, der im für uns reservierten Bereich für den Abschiedsdrink eintraf. Unsere Betreuerin fragte mich, wie es mir denn gefallen hätte. Ich erzählte ihr es so, wie ich es oben beschrieben habe. Sie musste zugeben, dass die Übersetzung ins Deutsche teilweise recht holprig ausgefallen ist. Na, dann liege ich mit meiner Meinung ja gar nicht so daneben.

Gegen Mitternacht brachen wir auf. Mit der Fähre ging es zurück zu den Landungsbrücken. Einige wollten den Abend an der Hotelbar ausklingen lassen. Ich nahm mir ein Taxi und liess mich nach Hause fahren, wo ich zu meinem Schatz ins Bett kroch.

Telefonwerbung

Heute Vormittag erhielt ich in der Firma einen Anruf: „Guten Tag, Firma XY. Wer ist bei Ihnen für paper output zuständig?“ – „Bitte? Für was?“ – „Paper output, also Fotokopierer, Drucker usw.“ Nun, unser Paperoutputter war nicht erreichbar. Die Dame will wieder anrufen. Wenn ich sie dann an der Strippe haben sollte, werde ich ich irgendeine dumme Bemerkung machen. Da wird mir schon noch was einfallen. Ausserdem ist unser output und unser paper geregelt. Ich hasse Telefonwerbung und ich hasse es, wenn man sich nicht deutsch unterhalten kann.

Nur noch eine Frage von Tagen

Am Freitag rief Kpt. J. mich von See aus an, auf dem Weg vom Schwarzen Meer nach Rotterdam, und teilte mir mit, dass das Schiff wg. einer kleinen Maschinenreparatur ca. 12 Stunden vor der französischen Küsten ankern muss. Ausserdem erwähnte er, dass es im gesundheitlich nicht gut geht. Er hätte in 3 Wochen 10 kg abgenommen. Wenn er am Sonntag in Rotterdam ist, würde er sofort ins Krankenhaus gehen. Bis Rotterdam hat er es gar nicht erst geschafft, er hat sich mit einem Hubschrauber Samstag abbergen und sich in Frankreich ins Krankenhaus bringen lassen. Heute erfuhren wir, dass Kpt. J. das Krankenhaus nicht mehr lebend verlassen wird: Magenkrebs im Endstadium. Er wurde bereits auf die Intensivstation verlegt. Seine Frau und sein Sohn sind auf dem Weg nach Frankreich.

Kpt. J. ist/war nicht unbedingt einer meiner Lieblingskapitäne. Doch als ich heute diese Nachricht bekam wurde mir doch ein wenig anders.

Grosseinkauf

Damit die Flotte fährt und Geld verdienen kann braucht sie Treibstoff. Für 7 Schiffe musste ich heute einkaufen. 800 Tonnen Gas- und Schweröl habe ich bestellt – und dafür habe ich 155.000 Euro ausgegeben. Ein ganz schöner Batzen Geld.

Swan fan Makkum


Es gibt immer Leute, die zu spät kommen. Der Bus sollte um 17.30 Uhr vom Bahnhofsvorplatz abfahren. Es wurde fast 18.00 Uhr. Die Entschuldigung: „Wir fanden keinen Parkplatz.“ Unverständlich, denn jeder weiss, dass es schlecht bestellt ist mit Parkplätzen in der City. Aber dann wurde es doch noch ein schöner Abend. Eingeladen zu dieser Fahrt hatte eine Firma aus Lübeck, bei der wir gelegentlich Treibstoffe für unsere Schiffe bestellen.

Nach 1 Stunde Fahrt erreichten wir in Lübeck den Liegeplatz der „Swan fan Makkum“. Stolz reckte die grösste Brigantine der Welt ihre 45 m hohen Masten in den Himmel. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung des Kapitäns legten wir ab, um traveabwärts nach Travemünde zu fahren, zuerst durch einen teil des Lübecker Stadthafens, später dann vorbei an Industrie, aber auch durch die schöne Naturlandschaft, die ich früher, wenn wir mit unserer Yacht auf der Trave fuhren, immer eher langweilig empfand. Seit fast 50 Jahren kenne ich dieses Revier. Einiges hat sich im lauf der Zeit an den Ufern der Trave doch verändert.



Nach ca. 1 Stunde Fahrt passierten wir die Herrenbrücke, einst Europas grösste Klappbrücke. Kurz dahinter dann die Flenderwerft, leider seit in paar Monaten in Insolvenz. Den letzten Stapellauf haben wir uns im vorigen Jahr dort angesehen.

Langsam kamen wir mit einigen anderen Gästen ins Gespräch, für eine Dame machte ich ein wenig den „Fremdenführer“. Getränke und Schnittchen wurden an Deck gereicht. Der Wind wehte frisch. Ein wenig Schutz und Wärme brachten die verteilten Caps mit dem Firmenlogo. Doch bevor wir Travemünde erreichten, hatten es sich die ersten Gäste unter Deck in den Salons bequem gemacht.

Am Skandinavienkai lagen 2 Fährschiffe, die auf ihre Beladung warteten. An den Kais und Brücken in Travemünde lagen diverse Grossselger, festlich beleuchtet.

Schon bald hatten wir die Lübecker Bucht erreicht. Von See aus bot sich uns ein ein wunderbarer Blick an Travemünde bei Nacht. Ein paar Gläser Wein taten ihre Wirkung.

Das mit Spannung erwartete Feuerwerk aus Anlass des Grossseglertreffens ist nicht weiter erwähnenswert. Wer es nicht gesehen hat, hat nichts versäumt. Da freu ich mich doch schon auf die Feuerwerke am kommenden Wochenende in Hamburg.

Um Mitternacht machte die „Swan fan Makkum“ am Skandinavienkai fest. Ein Bus brachte uns zurück nach Hamburg. Seeluft und Alkohol macht müde und mir fielen schnell die Augen zu.