Archiv der Kategorie: gay

Ein Strandkorb im Wintergarten

strandkorb

Vor ein paar Monaten lernte ich in einem schwulen Forum einen netten Menschen kennen. Wir chatteten eine zeitlang und unterhielten uns über Gott und die Welt. Auf seinem Profil hat er die Titel einiger Bücher veröffentlicht. Darauf angesprochen erzählte Gerrit mir, dass er seinen Beruf an den Nagel gehängt hat und sein Geld mit der Schriftstellerei verdient. Wir unterhielten uns dann eine Weile über sein erstes Buch „Strandkorb mit Rüschengardinen“ und ich entschied mich dann, es zu bestellen.

Wovon handelt es?:
Ein junger schwuler Mann macht mit seinem Freund Urlaub, und zwar da, wo er in seiner Jugendzeit mit den Eltern immer Urlaub machte, nämlich in einem kleinen Seebad an der Lübecker Bucht im Kreis Ostholstein.

Von Travemünde bis Fehmarn sind mir alle Seebäder an der Lübecker Bucht geläufig. Und so wurden beim Lesen zahlreiche Erinnerungen wach. Das Buch liest sich fast wie ein Reiseführer, begleitet von den Erlebnissen der beiden jungen Männer, eine leichte Lektüre, die ich in wenigen Tagen im dazu passenden Ambiente, nämlich in unserem Wintergarten, verschlungen hatte.

Das Buch machte Lust auf mehr. Und nun habe ich das nächste Buch von Gerrit Jan Appel auf dem Kindle, „Wodka für die Königin“.

Wortmeldung von Frau Steinbach

Und zwar zum Thema Gleichstellung homosexueller Partnerschaften.

Was treibt eigentlich diese impertinente Person an, sich dauernd ins Rampenlicht zu stellen? Sie soll ich um ihren eigenen merkwürdigen Verein kümmern, der eh überflüssig ist. Es leben sicher nur noch einige wenige Menschen, die für sich in Anspruch nehmen können, tatsächlich vertrieben worden zu sein. Doch ich schweife ab.

Zum Thema Homosexualität soll sie ihre Klappe halten. Die Welt dreht sich weiter, die Gesellschaft verändert sicht. Das muss auch eine Frau Steinbach akzeptieren. Als das Grundgesetz gemacht wurde, stand Homosexualität noch unter Strafe. Egal wer, man kann sich nicht darauf berufen, dass der Ehe eine besondere Stellung zukommt nur weil das damals so beschlossen worden ist.

Selbst wenn sie meint, sie mache Kabarett – es steckt immer die Wahrheit hinter den Gedanken dieser Frau, besonders auch deshalb, weil sie eben die Gleichstellung ablehnt.

Gleichstellung? Ja!

regenbogenflaggeAuf dem bevorstehenden Parteitag der CDU steht das Thema steuerliche Gleichstellung von Einegtragenen Lebenspartnerschaften Homosexueller auf der Tagesordnung. Bundeskanzlerin Merkel hat empfohlen, die Gleichstellung abzulehnen. Der Kreisverband Fulda lehnt das sowieso ab, wie auch die Herren David McAllister, Seehofer und Kauder.

Alle Beziehen sich auf den Artikel 6 des Grundgesetzes in dem es heisst: Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

Nun darf man aber nicht vergessen, dass das Grundgesetz zu einer Zeit entstand, als „homosexuelle Handlungen“ noch unter Strafe standen. Infolgedessen hat auch niemand überhaupt nur einen Gedanken daran verschwendet, dass Homosexuelle eines Tages eine legale Partnerschaft eingehen könnten. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert.

Die, die sich auf den Artikel 6 beziehen, haben natürlich den Artikel 3 überlesen. Dort heisst es unter (1):
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. – Also auch schwule Männer bzw. lesbische Frauen.

Die Kritiker der Gleichstellung warten auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, die im kommenden Jahr ansteht. Es wäre zu wünschen, dass sich die obersten Richter an Artikel 1 orientieren.

Weltaidstag


Alljährlich wird am 1. Dezember der Weltaidstag begangen. An diesem Tag wird derer gedacht, die an dieser schrecklichen Krankheit gestorben sind. Ausserdem dient der Tag der Aufklärung darüber, dass man sich im täglichen Miteinander nicht anstecken kann um Ausgrenzung von HIV-infzierten Menschen zu vermeiden. Und vor allem soll an diesem Tag Solidarität mit an HIV-infizierten und an Aids erkrankten Menschen gezeigt werden.

Leider wird immer wieder versucht, bei Risikogruppen Zwangstest durchführen zu lassen, ob eine HIV-Infektion vorliegt. Gerade jetzt hat sich das Bundesland Sachsen-Anhalt negativ damit ins Gespräch gebracht. Ein Skandal ist das und wir können nur hoffen, dass dieses Ansinnen abgeblockt wird.

Anlässlich des Weltaidstages gibt es jedes Jahr einen Aids-Bären, der käuflich zu erwerben ist. Der Erlös fliesst in die Aidshilfe.

Seit ein paar Jahren kaufe ich auch jedes Jahr so ein kleines Bärchen. Der von diesem Jahr fehlt noch in der Sammlung. Aber in der kommenden Woche gehe ich los um die Sammlung zu vervollständigen.

Kalle hat in seinem Blog sehr beeindruckend von einer Gedenkfeier berichtet. Lesen und anschauen lohnt sich!

Eviva Espania!

In Spanien trat vor sieben Jahren ein Gesetz in Kraft, dass es Homosexuellen erlaubt, zu heiraten. So richtig, denn so eine Verbindung darf auch als Ehe bezeichnet werden. Also ist das die komplette Gleichstellung. Ausserdem wird es Homosexuellen erlaubt, Kinder zu adoptieren.

Die damalige konservative Opposition klagte vor dem Spanischen Verfassungsgericht gegen dieses Gesetz, welches jetzt entschieden hat, dass die Ehe zwischen Homosexuellen legal ist.

Ich glaube, wir werden nach Spanien auswandern. Dort würde man nicht um den heissen Brei herumreden wie das in Deutschland immer noch der Fall ist, wo man offiziell von einer „Eingetragenen Partnerschaft“ spricht.

Spanien ist ja in Europa DAS kirchlich konservative Land schlechthin. Scheinbar hat man da keine Rücksichten auf konservative Kreise genommen sondern für die Menschen entschieden. Olé!

So zärtlich

Bei diesem Video handelt sich sich natürlich um eine Werbevideo für das Label Andrew Christian, das mit sexy Outfits für Männer auf dem Markt ist. Aber ich persönlich finde, dass es sehr viel Zärtlichkeit ausstrahlt. Die beiden Jungs gehen unbefangen miteinander um. Schade, dass es so nicht überall und immer respektiert und toleriert wird.

Schwule Profifussballer?

Ich bin kein Fussballfan und ich weiss nicht, wieviele Fussballmannschaften allein in der 1. Bundesliga spielen. Dann gibt es noch die 2. Bundesliga und noch ein paar Ligen mehr, in denen etliche Mannschaften spielen mit sicherlich einigen hundert Spielern. Dass unter diesen Spielern auch welche sind, die schwul sind, ist ja zu vermuten. Es gibt ja auch Schwule, die Fussballfans sind, wie z.B. mein Mann.

Schwul sein und aktiv fussballspielen – das passt für viele hartgesottene Fussballfans nicht zusammen. Fussballfans sind Kerle bzw. sie tun so, als seien sie welche, jedenfalls wenn sie gemeinsam im Stadion stehen. Keiner weiss, wer von ihnen zuhause schwule Pornos schaut.

Bisher hat sich noch kein aktiver Fussballspieler der 1. Bundesliga als schwul geoutet. Doch einer hat sich jetzt anonym zu Wort gemeldet. Als ich das gelesen habe, ist mir wieder mal bewusst geworden, wie gut ich das habe. Ich bin im Job geoutet und in der Nachbarschaft, in der Familie sowieso. Ich kann mit meinen Mann überall hingehen, ja wir sind auch schon mal geschäftlich gemeinsam eingeladen gewesen. Wir können uns frei und ungezwungen bewegen, und das nicht nur unter der Bettdecke.

Auf dem schwulen Fussballspieler muss eine grosse Last liegen, dass er all das nicht kann, dass er sich verstecken muss, dass er im öffentlichen Leben ein Schauspieler sein muss. Denn die Fussballstars stehen nun mal im Fokus der Öffentlichkeit. Der Mann – ebenso wie seine schwulen Kollegen – ist zu bedauern. Und ja, ich gebe ihm recht: Es wäre ein Fehler, sich in seiner aktiven Zeit allein zu outen. Alle schwulen Fussballer sollten das gaymeinsam tun. Damit könnte den sogenannten Fans der Wind naus den Segeln genommen werden.

Ich kann nur allen Schwulen Fussballspielern, die nicht geoutet sind, wünschen (wie überhaupt allen Schwulen), dass sie genügend Stärke haben, diesen Zustand zu bewältigen. Denn das, was sie jetzt machen, ist kein Leben! Das ist ein Krampf!

Hoffen auf das Verfassungsgericht

13 Bundestagsabgeordnete der CDU hatten sich dafür eingesetzt, das Steuerrecht für verheiratete Homosexuelle dem von heterosexuellen Ehepaaren gleichzusetzen. Ebenso gab es diesbezüglich eine Initiative des Bundesrates. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde dieses Ansinnen seitens der Regierung schlichtweg abgebügelt. Man wolle auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes warten.

Ein Kommentar zu diesem Thema vor Rainer Hörmann spricht mit aus der Seele: Der Feind heisst CDU.