Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Kleine dicke Katze


Glinda legt sich sehr gern hinter mir an den Schrank und quiekt, was bedeutet, dass sie um Aufmerksamkeit heischt und geknuddelt werden möchte.

Wenn sie da so lang liegt denke ich immer an gestrickte und gefüllte Dackel, die man sich vor Fenster und Türen legt, als Zugluftbremse. Glinda würde sich dafür auch eignen, als lebende Zugluftbremse.

Leute gucken


Mehrmals am Tag schau ich mir bei BBC live die Übertragung an, wie die Menschenmassen am aufgebahrten Sarg der Queen in der Westminster Hall vorbeidefilieren und ihr die letzte Ehre erweisen. Grundsätzlich ist das ja langweilig. Der Sarg steht da ziemmlich erhöht, darin, hoffentlich, die sterblichen Überreste der Monarchin. Drumherum ein paar Wachen, die in Abständen in einer Zeremonie abgelöst werden. Kürzlich ist ja einer der Wachleute vom Podest gekippt, ohnmächtig geworden isser.

Leute gucken mach ich immer wieder gern, in diesem Fall die trauernden oder neugierigen Menschen beobachten. Auf unseren Kreuzfahrten sitzen wir gern an der Bar und gucken wie die anderen gucken. Es gibt immer was zu lästern.

Was mir in London aufgefallen ist sind die Frauen bzw. deren Frisur. Eigentlich hat fast gar keine eine Frisur. Keine trägt eine Dauerwelle, wie wir sie von der Queen kennen. Fast alle Frauen tragen ihre Haare einfach so runterbaumelnd, meist schulter- oder brustlang, mit Mittelscheitel. Da ist kein frecher Kurzhaarschnitt dazwischen, das maximum an Frechheit im Haar sind locker gebundene Dutts oder Pferdeschwänze. Auch eine fesche Föhnfrisur sucht man vergebens. Heute habe ich eine Frau gesehen, die hatte ihre Haare pink gefärbt. Die war wohl aus Magdeburg.

Es müssen ja nun nicht alle Frauen die Betonfrisur ihrer ehemaligen Landesmutter tragen, das ist ja auch viel zu aufwendig. Wer hat denn schon einen eigenen Hausfigaro?! Es ist aber auffällig, dass fast alle Frauen diese Einheitsfrisur tragen, welche ich absolut nicht als Frisur bezeichnen kann.

Ich werde in den nächsten Tagen, wenn ich wieder einkaufen gehe, mal darauf achten, wie hier im Dorf die Damen aussehen.

Kein Glück mit Nektarinen


Ich liebe Nektarinen! Am besten ist es, wenn ich reinbeisse und dabei der Saft raustropft. Früher, als ich noch gearbeitet habe, habe ich mir während der Saison immer eine Nektarine zum Frühstück mitgenommen. Gegessen haben ich sie, indem ich mir einen Papierkorb zwischen die Beine gestellt und dann reingebissen habe, in die Nektarine, nicht in den Papierkorb. So konnte der Saft aufgefangen werden, ohne dass der Boden verunreinigt wurde. Zu Hause esse ich Mandarinen immer über der Spüle, aus dem gleichen Grund wie die Sache mit dem Papierkorb.

In diesem Jahr habe ich kaum eine Nektarine bekommen, die so saftig war. Entweder sie waren noch nicht reif. Dann wollte ich sie nachreifen lassen. Als sie beim Drucktest leicht nachgaben, waren sie zwar leicht saftig, aber von innen wurden sie gammelig. Ähnliches ist mir bei Nektarinen von 3 verschiedenen Verkaufsstellen passiert.

Die Saison ist ja nun bald vorbei. Am Samstag werde ich mich mal auf dem Wochenmarkt umschauen, ob es da noch Nektarinen gibt. Vielleicht habe ich da ja noch eine Chance. Wenn das auch wieder ein Reinfall wird, vorausgesetzt, es gibt da noch Nektarinen, steige ich um auf Trauben für mein Frühstück.

Eiersalat


Nach Queen und King mal was anderes, mal wieder ein Rezept. Die Queen wird vermutlich demnächst in diesem Blog noch mal zum Thema werden.

Es stehen zwar nicht die Osterfeiertage vor der Tür, eher Weihnachten. Aber Eiersalat geht immer, jedenfalls bei uns. Vor längerer Zeit habe ich mal irgendwo ein Rezept entdeckt, um Eiersalat selbst herzustellen. Wir finden das Rezept so lecker, dass es nahezu wöchentlich auf unserem Speiseplan als Belag für Brötchen oder Muffins steht.

Man nehme:
3 hartgekochte Eier
100 g Frischkäse
80 g Mayonnaise
1 TL scharfer Senf
Schnittlauch

Frischkäse, Mayonnaise und Senf zusammenrühren
Die hartgekochten Eier 2 x durch den Eierschneider jagen (1 x längs – 1 x quer)
Eierstückchen mit der Sauce vermischen, Schnittlauch unterrühren – fertig!

Schnittlauch kaufe ich gefrorenen. Der ist gleich gehäckselt und man kann ihn nach eigenem Geschmack dosieren.

Manchmal hat man ja ein Ei über, dann kann die erfahrene Hausfrau den Salat auch mit 4 Eiern machen, einfach etwas mehr Mayonnaise und Senf nehmen.

Unwirklich


Es ist noch keine Woche her, da gingen die Bilder um die Welt, wie die Queen den ehemaligen Premierminister verabschiedet hat und die neue Premierministerin ernennt. Und jetzt ist sie tot und wird von ihrer Sommerresidenz erstmal nach Edinburgh gefahren. Der Sarg steht in einem Wagen mit einem gläsernen Aufbau, so dass er gut zu sehen ist.

Ab und zu schau ich mal in die Liveübertragung bei BBC. Die Wagenkolonne wird aus der Luft begleitet und gefilmt.

Queen Elizabeth II war ihr ganzes Leben präsent in den Medien. Wenn ich jetzt die Bilder mit dem Sarg sehe, ist es fast unvorstellbar, dass die Dame da jetzt drinliegt, wir haben sie doch gerade eben noch gesehen.

Nur nicht alles glauben


Es gibt noch eine Monarchin, die sehr beliebt ist, zumindest in ihrem eigenen Land: Königin Margarethe von Dänemark. Auch sie beging in diesem Jahr ein Thronjubiläum, Margarethe ist 50 Jahre Königin. Übrigens: Jeder Däne darf seinen Königin duzen.

Margarethe wollte am kommenden Wochende das Thronjubiläum feiern. Aus Rücksicht auf den Tod von Elizabeth II. soll das Programm umgestaltet werden. Darüber berichtet ntv online, allerdings mit einem falschen Foto. Das Bild auf dem Screenshot zeigt nicht die Königin von Dänemark sondern ihre Schwester Benedikte.

Im Zusammenhang mit dem Tod von Elizabeth II. gab es gestern ein Foto, ebenfalls auf ntv-online, welches Prinz Andrew zeigt, vorn in einem Wagen sitzend. Im Fond sein Bruder Edward. Die Unterschrift des Fotos sagte sinngemäß: Prinz Andrew sitzt selbst am Steuer.

Meine erste Reaktion war „Hä?“, denn der Prinz saß vorne links. Wie jeder weiß herrscht in England Linksverkehr, d.h. der Fahrer sitzt rechts. Prinz Andrew ist also gar nicht selbst gefahren. Auf anderen Fotos konnte man dann auch sehen, dass rechts ein Chauffeur mit den Händen an einem Steuer saß.

Der Tod der Queen muss die Redaktion von ntv-online etwas durcheinandergewirbelt haben. Gestern konnte ich das ja noch verstehen, aber dass dem heute immer noch so ist, zeugt nicht von Professionalität.

London Bridge is down


Das sind angeblich die banalen Worte, mit denen ein Mitglied der Royals der Premierministerin telefonisch den Tod der Queen ankündigen sollte. Das ist gestern geschehen, mit welchen Worten auch immer. „London Brigde“ ist der Codename der Akte, in der drinsteht, was nach dem Tod der Queen zu geschehen hat. Die Akte wurde vor ein paar Jahren geleakt. Vielleicht wurden danach auch die o.g. Worte geändert. Könnte ja jeder kommen und in der Downing Street anrufen um zu erzählen „Nu isse hin!“.

Wie dem auch sei, Elizabeth II., die ehemalige Königin des Vereinigten Königreichs ist gestern im Alter von 96 Jahren dahingeschieden. Ich habe diese Dame verehrt, ungeachtet der menschlichen Fehler, die ihr unterlaufen sind. Vielleicht war sie zusehr der Tradition verhaftet anstatt das Königshaus vorsichtig zu öffnen. Als Oberhaupt der Anklikansichen Kirche waren ihr möglicherweise auch die Hände gebunden, um menschlicher zu entscheiden, ihre Familie betreffend. Vielleicht hat sie im Herzen ganz anders entschieden. Man weiss es nicht.

Ihre letzten öffentlichen Handlungen waren die, Boris Johnson zu verabschieden und Liz Truss zur neuen Regierungschefin zu ernennen. Das war 2 Tage vor dem Tod der Queen. Ich könnte mir vorstellen, dass Lizzy sich gesagt hat: „Ich will es noch schaffen, dem Clown Boris den Tritt in den Hintern zu verpassen und seine Nachfolgerin willkommen zu heissen. Dann lege ich mich hin und warte darauf, dass es vorbei ist.“ Meine Mutter starb auch mit 96 Jahren, an ihrem Geburtstag. Da hatte ich eine ähnliche Idee: „Ich bin jetzt 96, es reicht jetzt.“

Mit 96 Jahren muss man schon mal damit rechnen, dass ein Mensch stirbt. Der Tod von Elizabeth II. kam dann aber doch überraschend. Auch das ist eine Parallele zu meiner Mutter.

Die Ironie des Schicksals: Der alte Premierminister und die neue Premierministerin mussten nach Schottland reisen um von der Queen einen warmen Händedruck zu bekommen. Ausgerechnet Schottland, wo es dort doch Unabhängigkeitsbestrebungen gibt.

In den nächsten Tagen werde ich wohl mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen um die öffentlichen Trauerfeierlichkeiten zu verfolgen. Ich bin ja so ein Royalist!

Mit dem letzten Atemzug seiner Mutter wurde Charles König. Das Vereinigte Königreich hat jetzt einen King, Charles III. Daran muss man sich nun erstmal gewöhnen.

Griechische Pizza


Die Überschrift passt nicht zusammen, weil, Pizza ist ein Italienisches Gericht. Vielleicht gibt es etwas ähnliches ja auch in Griechenland. Wenn, dann sicherlich nicht unter dem Namen Pizza. Bei unserem Lieblingsgriechen habe ich das noch nicht auf der Speisekarte entdeckt. Und vor zwei Jahren auf Santorini auch nicht.

Aber bei uns gab es heute Griechische Pizza. Es ist ja nämlich so, dass manchmal Reste übrigbleiben, meistens zu wenig, um davon nochmal satt zu werden. Und zu schade, um sie der Vernichtung zuzuführen. Und da hatten wir die Idee, die Reste der Griechischen Hackfleischpfanne einzufrieren und auf eine Pizza zu streichen.

Da kommen dann Hackfleisch, Kritharaki, sowie diverse andere Zutaten zusammen. Das ist dann eher eine mediterrane Pizza. Italien, Griechenland, das Meer, Wein – was will man meehr. Passt alles.

Auf den Pizzateig haben wir, wie üblich, Tomatensauce und Käse verteilt und darauf die Reste der Hackfleichpfanne gestrichen.

Aber was trinkt man dazu? Wir entschieden uns für eine Flasche Italienischen Rotwein, Doppio Passo Primitivo aus Apulien. Apulien liegt ja im Süden von Italien. Der äusserste Süd-Ost-Zipfel liegt ja fast gegenüber von Griechenland. Passt also!

Schon zugegriffen


Wir schreiben den 3. September 2022 – und schon wird Weihnachtsgebäck angeboten. Wie man sieht, wurde da auch schon zugegriffen. Könnte ja sein, dass es zum 1. Advent Ende November keinen Stollen mehr gibt. Wo kämen wir denn da hin? Da muss doch Stollen auf der Kaffeetafel stehen! Also landet schon mal der eine oder andere Stollen im Einkaufswagen. Und sicher auch diverses andere Weihnachtsgebäck.

Wir waren das nicht! Am liebsten hätte ich mich auf diesen Tisch geworfen und alles mit meinem Gewicht plattgedrückt.

Ich habe gerade 2 Stunden ohne Hemd in der Spätsommersonne gesessen und die Leute kaufen Weihnachtsgebäck. Unfassbar.

Über das Gendern und political correctness

Ich muss das ja nicht mitmachen. Wenn z.B. über Fussgänger geschrieben wird, schliesse ich alle Personen damit ein. Es gibt viele andere Bereiche, wo das für mich normal ist, z.B. Salzstreuer. Muss das jetzt Salzstreuende heissen? Gib mir mal bitte das Salzstreuende!

Heute las ich über „Zufussgehende“. Gibt es eigentlich eigen Artikel dazu? Der Zufussgehende, die Zufussgehende, das Zufessgehende? Hat sich darüber schon mal jemand Gedanken gemacht. Im Plural ist das ja kein Problem, dann sind das DIE Zufussgehenden. Aber was ist mit mir? Bin ich der Zufussgehende, der die Strasse überquert? Oder bleib ich einfach ein Fussgänger? Fragen über Fragen mit denen ich mich in meinem Alter nicht mehr auseinadersetzen möchte – auch wenn ich jetzt gerade darüber geschrieben habe.

Ich schreibe und spreche weiterhin so, wie ich das möchte und wie ich das mal gelernt habe. Mir ist bewusst, dass sich Sprache auch verändert, aus welchen Gründen auch immer.

Zum nächsten Grillabend muss ich mal wieder Zigeunersauce kaufen und zum Dessert gibt es Negerküsse. Als Gruss aus der Küche gibt es zuvor Matjes in Hausfrauensauce.