Archiv für den Monat: Juni 2022

Darf man das?

Darf man Kritik an den Vertretern eines Staates üben, der sich in einem grausamen Krieg befindet? Ich bin der Meinung, dass man das darf. Worauf will ich hinaus?:
Botschafter Andrij Melnyk aus der Ukraine behauptet, dass viele Flüchtlinge aus seinem Land Deutschland den Rücken kehren weil sie sich hier nicht willkommen fühlen. Ich frage mich, woher das wissen will. Hat er mit den Flüchtlingen gesprochen? Wir sollten uns darüber Gedanken machen, warum die Leute hier nicht bleiben wollen.

Ich finde das ziemlich anmaßend von Andrij Melnyk, wie auch einige andere Dinge, die er Deutschland vorwirft, wie z.B. die Feststellung, dass wir keine schweren Waffen liefern. Bundeskanzler Scholz hat sich ja jetzt bereiterklärt, in die Ukraine zu reisen. Der Herr Botschafter erklärt „Die Ukrainer erwarten, dass der Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch in Kiew ein neues Hilfspaket deutscher Rüstungsgüter verkünden wird …“. Ich störe mich an dem Begriff „erwarten“.

Und während Selenskyj um moderne Flugabwehr bittet, pocht Klitschko auf Deutsche Hilfe.

Bei allem Verständnis für die Lage in der Ukraine, woher nehmen Politiker das Recht, Forderungen zu stellen und Erwartungen zu haben. Angemessen wäre es, von Wünschen zu sprechen. Außerdem gibt es internationale Vereinbarungen, dass Deutschland bestimmte Waffen gar nicht direkt in die Ukraine liefern darf. Daher gibt es ja das Modell des Ringtausches, d.h. andere Ländern liefen diese Waffen und Deutschland füllt den Bestand dort auf.

Und eins darf man nicht außer acht lassen: Wir hoffen zwar alle, dass Russland den Krieg nicht gewinnen wird. Aber was wenn doch, trotz der geforderten Waffenlieferungen? Dann freuen sich die Russen darüber, dass sie ihren dezimierten Waffenbestand mit Waffen aus dem Westen aufstocken und ergänzen können. Das Szenario, was daraus entstehen könnte, mag ich mir gar nicht vorstellen.

Alles richtiggemacht

Wir haben ein paar Tage Auszeit genossen, will sagen, ein paar Tage gemeinsame Zeit. Denn ein Renter hat ja, von ein paar Ausnahmen abgesehen, immer Auszeit, jedenfalls nehme ich mir die Zeit. Der beste Ehemann der Welt steht ja aber noch in Lohn und Brot. Freitag hatter er seinen wöchentlichen freien Tag, Samstag hätte er arbeiten müssen, aber Schatz hatte eine Tag Urlaub genommen, also waren es für ihn 4 freie Tage am Stück und für uns 4 gemeinsame Tage am Stück.

Die Speisenplanung hatten wir schon im Lauf der Woche erledigt. Am Beginn der Auszeit gab es die Griechische Pizza. Freitagmorgen erledigten wir die notwendigen Einkäufe, frühstückten danach auf dem Balkon unter grünen Bäumen und mit viel Vogelgezwitscher um uns herum. Wir haben das schon schön hier. Zur nachmittäglichen warmen Mahlzeit gab es „Schatz‘ Spezialnudelauflauf“ mit viel Knoblauch.

Samstagmorgen brauchten wir noch ein paar frische Sachen vom Wochenmarkt. Am Nachmittag heizten wir den Grill an. Die Option war, grillen am Sonntag oder schon lieber doch am Samstag. Die Wettervorhersage für Sonntag und Montag war etwas unsicher. Ein Grill mit Holzkohlenasche im Regen stehenzulassen, ist wirklich nicht ratsam. Nach dem Grillen leerten wir eine Kanne Sangria, später gab noch eine Portion Erdbeercheesecake, dieses Mal mit Gelatine damit die Creme auch hält und beim Anschneiden nicht wieder auseinanderläuft. Es hätte etwas erdbeeriger schmecken können, die Erdbeeren hatten zu wenig Aroma. Geschmeckt hat’s trotzdem. Ich war nämlich total überfr, äh überfuttert.

Sonntag sollte es Hackbällchenpfanne geben. Mangels genügend Appetit und zu wenig Lust auf Hackbällchen knödeln bei tollem Wetter änderten wir den Essensplan und bestellten gestern schon Croques bei der Kleinen Pause Hohenhorn. Abends begann der Regen und wir waren froh, dass der Grill schon sauber im Keller stand.

In der Nacht regnete es, zum Teil schauerte es. Heute morgen schliefen wir aussergewöhnlich lange bis nach 8 – und es war draußen unwarm, winding und bedeckt. Nach 3 Tagen, die wir fast vollständig auf der Terrasse verbracht hatten, ist heute, am Pfingstmontag, eine Pause vom Draussen angesagt, und es ist das richtige Wetter, um Hackbällchen zu knödeln.

Wir hatten ein perfektes langes Pfinsgtwochenende, mit viel draussen, lesen, entspannen, einfach nur so sitzen, Katzen knuddeln, nicht auf die Uhr schauen – wir haben es uns gutgehen lassen, ohne Stress, dann essen, wenn wir Appetit bzw. Hunger hatten. Eine Uhr war an diesem Wochenende eigentlich überflüssig. Ich bin sehr froh, dass mein Schatz und ich auch in dieser Hinsicht gleichticken, wie auch in vielen anderen Bereichen. Ich hab dich ganz doll lieb!

Ach, hatte ich schon erwähnt: Heute in 6 Wochen befinden wir uns an Bord der Mein Schiff 5 auf der Fahrt von Valleta/Malta nach Chania/Kreta.

Aufgepasst!

Heute Nachmittag kam ein Anruf auf meinem Handy, was schon mal sehr ungewöhnlich ist. Gut, wenn wir auf der Terrasse sind, hören wir nicht immer, wenn ein Anruf auf dem Festnetz kommt. Das Handy habe ich meistens mit auf der Terrasse. Wenn jemand was von mir will und er erreicht mich nicht auf dem Festnetz, ist das Handy eine Option.

Also das Handy gab laut, Brahms, einer seiner Ungarischen Tänze. Wobei ich gerade überlege, dass Ungarn im Moment ja nicht so gut gelitten ist. Aber dafür kann Herr Brahms ja nichts.

Ich nahm das Gespräch an, eine Teilnehmernummer war im Display zu sehen, kein Grund zur Beunruhigung, dachte ich. Eine elekronische Dame erzählte mir mir auf englisch, sie sei von Europol. Ui, da klingelten bei mir die Alarmglocken. Ich hörte gar nicht richtig weiter hin, was sie von mir wollte, es fiel der Begriff „identity card“. Da legte ich auf, bzw. tatschte ich den Ausbutton.

Ich erinnerte mich, dass ich kürzlich irgendwo irgendeine Warnung gelesen hatte, dass man auf keinen Fall den Anweisungen dieser elektronsichen Ansage folgen solle. Seit längerem habe ich schon bei Instagram Minikarma abonniert. Und vor ein paar Minuten kam dort eine Warnung vor Anrufen von Polizeibehörden. Also alles richtig gemacht. Europol kann mich mal.

Griechische Pizza


Gestern gab es Griechische Pizza – oder Restepizza. Pizza ist ja eigentlich ein Resteessen. Man kann alles draufhauen, was einem schmeckt. Und es ergab sich vor ein paar Tagen, dass wir Reste von der Griechischsen Hackfleischpfanne übrighatten, zu schade, um es wegzutun. Der Gatte hatte die Idee: Einfrieren und bei der nächsten Pizza kommt das darauf. Das war heute der Fall.

In dem Gericht sind auch Griechische Nudeln, diese kleinen, die aussehen wir Reiskörner. Pizza mit Pasta? Es war perfekt!

Wie üblich hatten wir die Pizzafladen erst mit Tomatenpampe beschmiert und dann etwas Käse darübergestreut. Dann pappten wir die Reste drauf. Ein Becher mit Resten von Creme Fraiche stant auch noch im Kühlschrank, die wir obendraufklecksten. Die Pizza wurde auf dem Pizzastahl 4 Minuten gebacken – und dann wurde damit, und mit einer Flasche Wein, das lange Pfingswochenende eröffnet. Mein Schatz hat nämlich morgen seinen wöchentlichen freien Tag und Samstag hat er sich einen Tag Urlaub gegönnt.

Elisabeth II

Heute vor 69 Jahren wurde sie gekrönt, seit 70 Jahren ist sie das Staatsoberhaupt des Vereinigen Königreichs und einiger Staaten, die dem Commonwealth angehören, u.a. Australien und Kanada.

Der Geburtstag von Elizabeth Alexandra Mary ist am 21. April. Gefeiert wird er immer mit einer traditionellen Parade im Juni – weil da das Wetter besser ist. In diesem Jahr wird die Geburtstagsfeier zusammen mit dem Platinum Jubiläum gefeiert.

Die große Frage war heute, ob sich die Monarchin zeigen wird und wo. Die Parade Trouping The Colours hat der Thronfolger Charles abgenommen, zusammen mit seiner Schwester Anne und seinem Sohn William. Als die festlich herausgeputzen Truppen zum Buckingham Palast kamen, zeigte sich die alte Dame in Begleitung ihres Cousins, dem Herzog von Kent, auf dem Balkon des Palastes und nahm dort die Parade ab.

Nachdem die Trupppenteile ihren heutigen Job erfüllt hatten, strömten die Menschen zum Buckingham Palast, wo sich traditionell die königliche Familie zeigt und der Flugzeugparade folgt. Wird Elisabeth II nochmal den Balkon betreten und sich mit ihrer Familie zeigen? Sie wollte.

Das waren eigentlich die Bilder, auf die ich gewartet hatte. Die Parade Trouping The Colours war eher langweilig für mich, obwohl eine einstudierte Choreographie dafür notwendig war. Ich wollte ja nur Queeni sehen bzw. wissen, ob sie in der Lage ist, sich dem Volk zu zeigen. Vielleicht bin ich sensationslüstern, aber ich mag die alte Dame.

Bis einschließlich Sonntag wird jetzt gefeiert. Den morgigen Dankesgottesdienst werde ich mir sicher nicht in ganzer Länge anschauen. Samstag gibt es ein großes Konzert am Buckinham Palast mit namhaften Künstlern. Sonntag wird ein großer Umzug veranstaltet. Wie zu hören ist, wird auch die goldene Kutsche, in dem Elisabeth zur Kröning gefahren wurde, Teil des Umzugs sein. Die Königin wird nicht in der Kutsche sitzen, sie hatte sich damals schon beschwert, dass das Ding sehr unbequem sei. Die Fenster der Kutsche wurden so prepariert, dass darin Videos aus der langen Amtszeit der Königin zu sehen sind. Vielleicht guck ich mal, wer dann dem Volk aus den anderen Kutschen huldvoll zuwinken wird.

Eins ist jedenfalls klar: Heute waren mehr Untertanen zum Buckingham Palast geeilt um die Queen zu sehen als bei der InthronisierungVereidung von Donald I, Blödian der Vereinigen Staaten von Amerika.