Archiv für den Monat: März 2020

Die Klopapierkrise

Wenn ich vor den leeren Regalen im Super- bzw. Dromarkt stehe, die sonst wohlgefüllt mit Toilettenpapier sind, frage ich mich, womit sich die Leute vor Corona den Hintern abgewischt haben. Gut, eigenlich will man das lieber gar nicht wissen. Jedenfalls scheinen viele Menschen jetzt erst das Klopapier für sich entdeckt zu haben.

Kürzlich tauchte ein Video im großen Netz auf, was jemand heimlich in einem Dromarkt aufgenommen hatte. Da musste die Marktleiterin einschreiten weil sich jemand den ganzen Wagen voll gepackt hatte. Im Hintergrund schreit hysterisch eine Frau. Krieg um Klopapier – anders kann man das nicht bezeichnen.

Wer ganz sicher gehen will, wieviel Klopapier er denn für seine Bedürfnisse benötigt, kann das mittels eines Klopapierkalkulators feststellen. Anhand diverser zu beantwortender Fragen wird ermittelt, wie lange der Vorrat noch reicht oder ob man sich alsbald an die Klopapierfront begeben sollte. Die Frage nach der Wischanzahl pro Gang lässt sich wohl eher schlecht als recht beantworten. Wie aus Erfahrung jeder weiß, ist das von diversen Faktoren abhängig, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

Zwei Klopapierrechner habe ich entdeckt. Einer von ihnen, scheint derzeit überlaufen zu sein, die Seite lässt sich nicht öffnen. Dann gibt es noch einen internationalen Kalkulator, es scheint also, dass das Klopapierdilemma kein rein Deutsches Problem ist.

Der Ouzo fehlte

Nachdem ich heute morgen schon Familie und Freunde unterrichtet hatte, dass die Geburtstagsnachfeier im April nicht stattfinden würde, wollte ich der besten Wirtin in der kleinen Stadt an der Elbe persönlich mitteilen. Ich schrieb sie kurz über WhatsApp an, ob sie heute noch eine warme Mahlzeit für uns hätte, was sie mir bestätigte. Allerdings nur im Außerhausverkauf und mit einer stark reduzierten Karte. Und sie würde sich über jede Unterstützung in dieser Zeit freuen. Spontan sagte ich zu, dass wir uns später melden würden.

Ich rief sie dann an, als wir meinten, Appetit zu spüren. Zum vereinbarten Zeitpunkt holten wir unser kleines Menü ab. Es ist nur Barzahlung möglich, das Geld, möglichst passen, wird in einer Schale deponiert. Das Essen wird einem in Thermoschalen ausgehändigt. Mein Nachnahme wurde notiert, wegen der Benachrichtung bei einem eventuellen Ansteckungsfall. Wir schnackten noch ein wenig und machten uns dann auf den Heimweg.

Die Gerichte waren gut und reichlich, wie wir es gewohnt sind. Der Ouzo fehlte leider, der uns sonst immer serviert wird. Und das Ambiente der Taverne fehlte auch. Denn die Gerichte schmeckten uns, aber ja, es ist eben nicht die traute und gemütliche Umgebung, die freundliche und aufmerksame Bedienung.

Mein Vorurteil hat sich bestätigt: Ich habe es immer abgelehnt, telefonisch ein Bestellung aufzugeben, diese später abzuholen und zu Hause zu verspeisen. Wenn ich eh schon irgendwo hinfahren muss, um mein Essen abzuholen, kann ich auch gleich dort im im Restaurant speisen.

Je nachdem, wie lange diese unerquickliche Situation andauert, werden wir ganz sicher weiter die beste Wirtin in der kleinen Stadt an der Elbe unterstützen und uns ab und zu unser Essen nach Hause holen. Das ist aber eine absolute Ausnahmesituation.

Stiefmütterchen statt Champagner


Eigentlich sollten wir jetzt gerade in der Business Class von Emirates sitzen, Champagner schlürfend auf dem Weg nach Singapore mit Zwischenhalt in Dubai. Ich hatte nicht vor, Frühlingsblumen für die Terrasse vor dem Urlaub zu kaufen. Aber die Welt hat sich verändert. Also blieb uns nur übrig, jetzt doch Stiefmütterchen zu kaufen damit wir es auf der Terrasse etwas bunt haben.

Umsonst gesammelt


Gestern Abend noch wurde auch die von uns gebuchte Ersatzreise abgesagt. Wir hatten eh schon nicht mehr damit gerechnet, dass wir die Kreuzfahrt von New York nach Hamburg antreten würden, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

100 Euro Trinkgeld, gesammelt für das Housekeeping sowie Bar- und Restaurantstewards werden jetzt wieder der Haushaltskasse zugeführt. Es macht keinen Sinn, im Moment auf eine andere Reise umzubuchen, auch wenn es dafür einen Rabatt geben würde. Wir warten jetzt mal ab, wie sich die Situation entwickelt.

Ein Gespräch, gehört von Maximilian Buddenbohm:
“Na, es ist nun so, wie es ist.”
“Und so ist es dann eben.”
“Genau. So ist das.”

Und dem ist nichts hinzuzufügen.

Ein Platz bleibt leer


Ein Monat vor ihrem 80. Geburtstag ist heute meine Schwiegermutter nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt aufgrund eines Schlaganfalls verstorben. Mein lieber Mann hat sie heute Nachmittag noch besucht. Kurz nachdem er wieder zu Hause war, kam der erlösende Anruf von der Klinik.

Liebe Margret, in unseren Herzen lebst du weiter. Mach’s gut!

Corona nervt


Corona kann ja nichts dafür, aber die Medien, die nerven, nämlich mit den neuesten Neuigketen zu Corona. Es ist doch vollkommen egal, wo es wieder jemanden gibt, der an den Folgen von Corona gestorben ist. Es ist vollkommen egal, wieviel Neuinfizierte es gibt. Es regt mich auf, ständig damit konfrontiert zu werden – weil es nur die Panik schürt und weil wir nichts anderes dagegen tun können als vorsichtig zu sein und die Hygieneregeln einzuhalten, die es eh schon immer gab.

Neuinfizierte sind jede Schlagzeile wert, aber dass es auch tausende Geheilte gibt, das wird nicht erwähnt, außer man findet es zufällig. Aber immer wird mit der Coronakeule draufgehauen das macht sich ja so gut, das bringt Hörer und Leser und erhöht die Werbeeinnahmen.

Lasst mich mit dem ganzen Coronamist in Ruhe. Ich gehe weiterhin zum Einkaufen und kaufe nur das, was im Haushalt sowieso ergänzt werden muss bzw. das, was wir in den nächsten Tagen essen wollen.

Der Deutsche Fußball in der Krise

Wow, was ist derzeit so wichtig: Der Fußball. Und der ist in der Krise, dank Corona. Da sieht man mal ganz eindeutig, dass der Deutsche Fußball gar nichts mit Sport zu tun hat, es geht einzig und allein um das Geld.

Die Einahmen aus dem Kartenverkauf fallen weg, ebenso wie die Einnahmen aus den Übertragungsrechten. Ich befürchte, die Fußballvereine und deren Spieler werden jetzt verarmen. Wovon sollen die Spieler ihre teuren Autos bezahlen, die Vereine ihre Manager- und Spielergehälter? Müssen die jetzt alle an den jeweiligen Tafeln anstehen und um einen Teller Suppe betteln?

Es ist ein Skandal, dass der DFL entschieden hat, dass vorerst keine Spiele mehr stattfinden sollen. Ich bin zutiefst entsetzt und besorgt.

Vernichtungsaktion


Wir waren heute im Reisebüro unseres Vertrauens und haben die Reisebestätigung für die neue Reise abgeholt. Inzwischen wurde auch die Differenz des Reisepreises zwischen der alten und der neuen Reise gutgeschrieben. Viel Papier hatte sich angesammelt. Nachdem die finanzielle Seite geprüft und erledigt ist, konnten wir all den alten Kram vernichten, leider auch die erst kürzlich erhaltenen Reiseunterlagen.

Ein wenig traurig war ich denn jetzt ja doch. Auf der ursprünglichen Reise hätten wir einen neuen Teil der Erde für uns entdeckt, was ganz sicher sehr spannend gewesen wäre. Aber mehr noch berührte mich, dass wir jetzt nicht in den Genuss der Business Class von Emirates kommen und auch nicht mit einem Airbus A380 fliegen würden. Zwar würden wir zum Big Apple auch in der Business Class fliegen, aber eben „nur“ mit Brussels Airlines – wobei wir sowieso davon ausgehen, dass auch diese Reise seitens des Veranstalters storniert werden wird.

Princes Cruises hat heute angekündigt, das Kreuzfahrtprogramm für 60 Tage zu unterbrechen. Die aktuellen Reisen werden noch durchgeführt. Danach werden deren 16 Schiffe irgendwo aufgelegt. Offiziell geht es um die Ansteckungsgefahr mit Corona. Aber richtig ist wohl, dass man gar nicht mehr weiß, wo man mit den Schiffen noch hinfahren kann.

Falls unsere neue Reise nicht in Kürze auch wieder storniert wird, werden wir demnächst neue Reiseunterlagen bekommen, die wir wohl dann auch wieder zerreißen können. Das hat nichts mit Pessimusmus zu tun, das ist einfach logisch in der gegenwärtigen Situation. Und wenn wir die Reise doch antreten können, würden wir uns freuen.